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Ausgabe:

1970

Spalte:

852-853

Kategorie:

Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik

Autor/Hrsg.:

Gamber, Klaus

Titel/Untertitel:

Missa romensis 1970

Rezensent:

Henning, John

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Theologische Literaturzeitung 95. Jahrgang 1970 Nr. 11

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Frieling, Reinhard: Geist der Angst und Sorge. Zum neuen
Mischehenrecht (Lutherische Monatshefte 9, 1970 S.270 bis
271).

Fritzsche, Helmut: Zum gesellschaftlichen Engagement des
evangelischen Christen in der DDR (Theologia practica 5,
1970 S.l-12).

Girock, Hans-Joachim [Hrsg.]: Maßstäbe für die Zukunft.
Neue Aspekte christlicher Ethik in einer veränderten Welt.
Hamburg: Furche-Verlag [1970]. 139 B. 8U. DM 10,80.

Gollwitzer, Helmut: Zur Anthropologie des Friedens (JK 31,
1970 S. 255-206).

Gustafson, James M.: Fragen zur Ethik der Revolution. Uber
die Dialektik der Motive und Intentionen (Lutherische
Monatehefte 9, 1970 S.237-241).

Habachi, Rene: Von Gandhi bis Martin Luther King - Die
revolutionäre Gewaltlosigkeit und die heutige Gesellschaft
(Universitas 25, 1970 S. 71-76).

Heuvel, Albert van den: Konfessionelle Momente in der Stellung
zur Welt (Concilium 6, 1970 S. 282-287).

Keil, Horst: Abtreibung im Untergrund: „Nicht nur verbieten
". Einführung in eine Diskussion (Lutherische
Monatshefte 9, 1970 S. 275-277).

Koch, Richard: Der Mensch und die Technik (Wege zum
Menschen 22. 1970 S. 109-113).

Krimm. Herbert [Hrsg.]: Der gefährdete Mensch in der Sicht
der Wissenschalten. Ein Symposium. Stuttgart: Evang.
Verlagswerk [1970]. 120 S. 8° = Schriftenreihe des Diakonischen
Werks zur Sozial- und Jugendhilfe, 2.

Kuitert, H.M.: Theologie en ethiek van de revolutie (GThT 69,
1969 S. 141-161).

Marsch, Wolf-Dieter, Prof. Dr.: Christliche Ethik in der technischen
Welt. Berlin: Wichern-Verlag [1969]. 24 S. 8°. Kart.
DM 3,80.

Moltmann, Jürgen: Christliche Hoffnung und Entwicklung der
menschlichen Gesellschaften (ÖR 19, 1970 S. 139-147).

von Oppen, Dietrich: „Du sollst nicht stehlen - heute". Zur
Wandlung der Ethik durch die historische Situation (ZEE
14, 1970 S.35-44).

Otto, Peter: Leben lassen - sterben lassen. Organtransplantationen
und ihre ethischen Probleme (Lutherische Monatshefte
9, 1970 S. 288-291).

Pesch, Otto H.: Glaube und Ethos. Wege zum Glauben XIII
(Wort und Antwort 11, 1970 S.7-12).

Plessner, Helmuth: Technik und Gesellschaft in Gegenwart
und Zukunft (Universitas 24, 1969 S. 1241-1247).

Rotter, H.: Die Prinzipien der Moral (ZKTh 92, 1970 S. 167 bis
182).

Scharffenorth, Gerda: Die Friedensverantwortung der Kirche
(ZEE 14. 1970 S. 173-181).

Schröter, Martin und Hermann Diem: Friedensethik - Friedensdienst
(JK 31, 1970 S. 64-73).

Schweitzer, Wolf gang: Gerechtigkeit in der Weltwirtschaft?
Sozialethisch-theologische Aspekte der Entwicklungshilfe
und der Entwicklungspolitik. (ZEE 14. 1970 S. 78-110).

Seelhammer, Nikolaus: Organübertragung und Manipulation
am Menschen (TThZ 78, 1969 S. 372-382).

Spragins, C. Fitzhugh: Is T. W.Manson also Among the
Situationists? A Prominent British New Testament Scholar
Agrees - and Disagrees - with Situation Ethics (ET 81,1970
S. 244-247).

Tödt, Heinz Eduard: Die Lehre vom gerechten Krieg und der
Friedensauftrag der Kirchen (ZEE 14, 1970 S. 159-173).

Venzmer, Gerhard: Selbstmordanfälligkeit (Wege zum Menschen
22, 1970 S. 142-144).

Wächter, Christophe von: Vom Gruppenegoismus zur Solidarität
einer Weltgemeinschaft. Eine Betrachtung über den
Auftrag des Ausschusses für Gesellschaft, Entwicklung und
Frieden (SODEPAX) (Una saneta 25, 1970 S.66-71).

Weber, Hartmut: Mittelfristige Zielvorstellungen in der evangelischen
Sozialethik. Zu den „Maximen sozialer Entscheidung
" (ZEE 14, 1970 S. 133-146).

Wehner, E. G. u. E.H.Bottenberg: Empirische Ergebnisse der
Psychologischen Gruppenforschung (Wege zum Menschen
22, 1970 S. 129-138).

Wingren, Gustaf: Von der Ordnungstheologie zur Revolutionstheologie
(NZSTh 12, 1970 S.l-12).

Wolfinger, Hans-Dieter: Der unvollendete Sozialismus. Ein
vergessener Auftrag der Kirche. Hamburg: Furche-Verlag
[1970]. 106 S. kl. 8°. = Stundenbücher, 92. DM 3,80.

LITURGIEWISSENSCHAFT

Gamber, Klaus: Missa Romensis. Beiträge zur frühen römischen
Liturgie und zu den Anfängen des Missale Romanuni.
Regensburg: F.Pustet [1970]. 209 S. = Studia Patristicaet
Liturgica quae edidit Institutum Liturgicum Ratibonense, 3.

Missa Romensis ist ein Ausdruck, der sich in einigen
frühmittelalterlichen Litiirgiebiichern im Zusammenhang
mit der altrömischen missa cottidiana, einem der Hauptthemen
dieses Buches, findet. Daß G. nur eine Sammlung
von Untersuchungen zu Einzelfragen bietet, hat seinen
Grund in der „denkbar schlechten Quellealage": Nach
B. Bischoff sind nur einige Promille des ursprünglichen
Bestandes erhalten. Daher sind „unangreifbare" oder gar
„gesicherte" Forschungsergebnisse nicht zu erwarten.
Auch wer da und dort zu anderen Schlußfolgerungen gelangt
als G., wird von der minutiösen Untersuchung des
oft nur in Spuren Verfolgbaren profitieren. Es handelt
sich weithin um einen Kommentar zu G.s Codices litur-
giae latinae antiquiores (CLLA), ein Werk, dessen Erstmaligkeit
und Unentbehrlichkeit auch seine Kritiker zugeben
. G. faßt nun eine 20jährige Forschungstätigkeit
zusammen, und es wird deutlicher als je, wieviele mate-
riale Beiträge ihm auf diesem Gebiet zu verdanKen sind.
Bez. hätte am liebsten seine Besprechung auf die Veröffentlichung
eines Registers, das er sich für den eigenen
Gebrauch zu diesem Werke erstellt hat, beschränkt,
welches diesen Aspekt ins volle Licht gerückt hätte. Dies
war aus Platzgründen nicht möglich. Zudem kann die
erforderliche Unterteilung eines solchen Registers nach
Handschriften (oder Nummern in CLLA), nach zitierten
Primär- und Sekundärautoren sowie nach behandelten
Gegenständen nur durch den Kundigsten durchgeführt
werden.

So können aus der Fülle der behandelten Fragen nur
einige herausgegriffen werden. Die im Zusammenhang
mit dem neuen Canon II wieder mehrfach vertretene
Lehre, daß die sog. „Ägyptische Kirchenordnung" in
Rom entstanden sei und die „Apostolische Überlieferung
des Hippolyt" darstelle, ist nicht gesichert (11). Vielleicht
handelt es sich um einen Text der ägyptischen Gemeinde
in Rom (18). G. weist an dieser Stelle wie an anderen auf
einen weiteren heute viel beachteten Aspekt hin: Die
„römische" Liturgie war von Anfang an angelegt auf
Vielfalt. Griechisch und Lateinisch standen in Rom lange
Zeit als Kultsprachen nebeneinander; erst unter Damasus
trat das Lateinische in den Vordergrund (19). Solange
Rom Hauptstadt des Imperiums war, konnte sich kein
einheitlicher Ritus entwickeln; die einzelnen Volksgruppen
bildeten ihre eigenen Gemeinden (der Vergleich mit
der heutigen Lage in den Vereinigten Staaten oder selbst
der Schweiz legt sich nahe). Von diesen Volksgruppen
konnten nur die Griechen ihre Liturgie im Westen behaupten
(Grottaferrata).

Der Nachweis, daß das Trishagion erst über das dem
synagogalen nachgebildete Morgengebet in das Eucharistiegebet
gelangt ist (12), ist, wenn man die spätere
zentrale Stellung des Trishagion in Betracht zieht, von
weitreichender Bedeutung.

G. hat bereits mehrfach die Theorie des Rez. (zusammengefaßt
in seinem Beitrag zu R.McNally, Old
Ireland [Dublin 1965], 60-89), daß das fast völlige Fehlen
eines Sanctorale einer der vielen Archaismen ist, durch
die die altirische Liturgie weit über ihren Bereich hinaus
bedeutsam ist, gestützt und ausgewertet, ja, er akzeptiert
die Interpretation dieser Tatsache als Ausdruck
eines zyklischen Geschichtsbewußtseins im Unterschied
zum linearen (29). S.31-40 wird die Präfation des Stowe
Missale durch Vergleich mit der im noch nicht edierten
Cod. Vat. lat. 4770 (Abruzzen?) und der in Oxf. Bodl.