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Ausgabe:

1970

Spalte:

20-21

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Long, Burke O.

Titel/Untertitel:

The problem of etiological narrative in the Old Testament 1970

Rezensent:

Bernhardt, Karl-Heinz

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Theologische Literaturzeitung 95. Jahrgang 1970 Nr. 1

20

259. Brownlee gibt eine gute Ubersicht über die beiden Teile des Jc-
sajabuches S. 247-249, Kap. 1-33, und dann Kap. 34-66, und will damit
„possible paralleüsm, or balanced structure" aufzeigen.

•3 Identification of the Copper Scroll based on its technical Terms
(Revue de Qumran V No.17, 1964, 97-105).

84 Siehe meine ausführliche Behandlung in ThR 33, 1968, 185-204.

65 Rezension des Buches von P. Wernberg-Moller, The Manual of
Discipline translated and annotated (Studies on the Texts of the de-
sort of Judah L, Leiden 1957) in RB 67, 1960, 410-416, speziell
S.413.

*• Megilloth midbar Yehuda. The Scrolls from the Judean desert.
Ed. with Vocalization, Introduction, Notes and Concordance. Jerusalem
1959 (im modernen Iwrith geschrieben). Habermann hatte schon
1952 eine punktierte Ausgabe der damals publizierten neuentdeckten
Texte veröffentlicht.

*' Transkriptionsdruckfohler oder Versehen in den Originalausgaben
sind stillschweigend verbessert worden. Zum Beispiel lQSa
1,19 ms'w gegen falsche Transkription m'sw. In 1QS 11,3 ist der letzte
Buchstabe der Zeile richtig mit Zaijin in eckigen Klammern wiedergegeben
worden, entsprechend das Lamed am Anfang der Zeile von
1 QS 11,16. Versehentliche Metathesis des Originalschreibers ist durch
eine Korrekturangabe in einer Anmerkung verbessert worden so z. B.
1 QS 3,2 b'swn für ursprüngliches bs'wn. Daß in 1 QS 5,26 eine Ergänzung
nach 4QS 1 gegeben wird, ist ein Zeichen dafür, wie die Parallelhandschriften
ausgenützt worden sind. Derartige Verbesserungen
und Portführungen der Erstausgabe, die noch von Fehlern entsprechend
dem damaligen Forschungsstand belastet sein mußte, lassen
sich vielfach mit Freuden feststellen.

68 Diese Fragmente finden sich, wenigstens die größeren, in den
Übersetzungen von Maier und Carmignac.

69 Fragmente einer älteren Fassung des Buches Milhama aus
Höhle 4 von Qumrän (ZAW 69, 1957, 131-151).

70 S. 279-294. Die längste Reihe von Anmerkungen hat mit Recht
die Damaskusschrift (CDC), 4»^ Seiten. Zum Beispiel CDU 11,20 wird
die Anmerkung besagen, daß hier offenbar die Gemeindeglieder noch
am Opferkult teilnehmen, eventuell dadurch, daß entsprechend Jose-
phus Ant. 18,19 sie Gaben an den Tempel sandten. Auch an anderen
Anmerkungen kann man spüren, wie sorgfältig nicht nur die Form,
sondern auch die Anzahl der Anmerkungen durchdacht worden sind.

71 Reglement de la guerre des fils de lumiere: traduetion et notes
(RHR 148, 1955, 25-43. 141-180). - derselbe, Le rouleau de la guerre
des fils de lumiere (Evidences 62, 1957, 32-47). - derselbe, Die essenischen
Schriften vom Toten Meer, Tübingen 1960, 180-215.

7a Le rouleau de la guerre, Leiden 1959. -derselbe. Zur literarischen
Komposition der Kriegsrolle (Qumrän-Probleme. Vorträge des Leipziger
Symposion über Qumrän-Probleme vom 9. bis H.Oktober 1961,
Berlin 1963, 293-298).

73 The Historical Background of the Dead Sea Scrolls, Oxford
1958, S.49 und 67.

74 S. 134,15 des ersten Bandes seines Übersetzungswerkes.

75 S. 142. Diesen Gedanken hat schon Hempel in seiner Schrift:
„Die Texte von Qumrän in der heutigen Forschung" Göttingen 1962,
S. 354-358. Siehe meine Besprechung in ThLZ 1962, Sp.818f.

76 E.Y. Kutscher, The Language of the Genesis Apocryphon: a Pre-
liminary Study (Scripta Hierosolymitana IV: Aspects of the Dead
Sea Scrolls ed. by Chain Rabin and Yigael Yadin, Jerusalem 1965, 2.
Auflage, S.l-35). Ich darf gleich hier auf diesen schönen Beitrag
Kutschers, der eine Fülle von Einzelbeobachtungen zum Text bringt,
die hier nicht genannt werden können, verweisen. Er charakterisiert
die Sprache des Genesisapocryphons als eine aramäische Sprachstufe
zwischen Reichsaramäisch und dem Aramäisch der Targume. Der
Verfasser versucht das Reichsaramäisch nachzuahmen, aber es zeigt
sich bei ihm schon die Stufe des judäischen Aramäisch, wie es im
ersten Jahrhundert v. und n.Chr. gesprochen wurde. Zu den weiteren
sprachgeschichtlichen Arbeiten im Zusammenhang der Qumränhand -
Schriften darf ich auf meinen Literaturbericht in ThR verweisen.

77 N. Avigad, The Palaeography of the Dead Sea Scrolls and related
Documents (in dem in der Anmerkung 76 genannten Sammelband
S.56-87 enthalten). Der Aufsatz ist mit mehreren Schrifttafeln ausgestattet
und bespricht die verschiedenen Buchstabenformen von den
Elephantine-Papyri bis zu denen von Dura-Europos. Das Genesis-
apoeryphon setzt Avigad (S.74) zwischen lQJesa und die Kriegsrolle
, macht aber doch daneben geltend, daß die Form des finalen Mem
auf eine Zeit nach der Kriegsrolle verweist, doch betont er, daß das
„the only criterion" ist.

78 R.Meyer, URUK.KI und 'EREK. Mat (Genesis-Midrasch 11,23)
(Revue de Qumrän No.12, III, Heft 4, Oktober 1962, S. 553-558).

79 S. 48-56 im zweiten Band. Dieser Abschnitt über Psalmen- und
Prophetenkommentare ist von Carmignac selbst bearbeitet worden,
und keiner wäre besser in der Lage gewesen, diesen schwierigen und
wenig befriedigend zu lösenden Problemkreis behandeln zu können.

80 Diese Beobachtung der verschiedenen Tempora ist von M. H. Se-
gal, J. van der Ploeg und W. H. Brownlee angestellt worden. Sie beziehen
sich in der Vergangenheit auf die Taten des ruchlosen Priesters;
die Bestrafung wird im Futur ausgedrückt.

81 Jüd. Altertümer XIII § 311-313 Niese. Siehe die Ubersetzung
dieses Abschnittes in meinem Buch „Die Handschriftenfunde am
Toten Meer. Die Sekte von Qumrän" 1961, 2.Auflage, S.322.

82 CDC Text AI Zeile 5 und Zeile 9.

ALTES TESTAMENT

Long, Burke 0.: The Problem of Etiological Narrative in the Old
Testament. Berlin: Töpelmann 1968. VIII, 94 S. gr. 8° = Beihefte
zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft,
hrsg. v. G. Fohrer, 108. Lw. DM 24,-.

Das Problem der ätiologischen Elemente in den geschichtlichen
Überlieferungen des Alten Testaments, insbesondere in
den Traditionen über die vorstaatliche Zeit Israels, ist vor allem
durch die Diskussion zwischen M.Noth und J. Bright1 stärker
in den Blickpunkt des Interesses geraten. Zweifellos ist dieses
Thema gegenwärtig noch nicht erledigt. Mit Recht betont
B. 0. Long, daß sich die Diskussion in der Hauptsache auf zwei
Fragenkomplexe konzentriert hat: Was sind eigentlich die
Merkmale einer ätiologischen Erzählung? Wie verhält sich eine
ätiologische Erzählung zum wirklichen Geschichtsverlauf ? (S. 1).
Den Vf. beschäftigt in der vorliegenden Studie nur der erste
Komplex und davon wiederum nur die Teilfrage, in welcher Beziehung
die charakteristischen Formeln, an denen man gemeinhin
ätiologische Fragestellungen besonders leicht erkennen kann,
zu dem sie umgebenden Erzählungsstoff stehen. Bereits im Vorwort
gibt L. das Ergebnis seiner Untersuchungen bekannt
„Briefly, the results show that only rarely are these formulae
related to a ,story' complex" (S.3). Sind aber die erzählenden
Überlieferungen, in deren Kontext derartige Formeln auftreten,
mit diesen ätiologischen Formeln nicht ursprünglich verbunden,
so ist auch die Frage nach dem historischen Wert jener Überlieferungen
zumindest neu zu erörtern. Der Vf. bemüht sich also
um eine Stützung der Position von J. Bright.

Zunächst werden die .etymologischen Ätiologien' behandelt
(S.5-64). Dabei unterscheidet L. im Anschluß an J.Fichtner
(vgl. VT6, 1956, S.372ff.) zwei „basic formulae". Die erste ist
u. a. an der Einleitung mit kl zu erkennen (z. B. Ex. 2,22: Und
er nannte seinen Namen Gersom; denn er sprach: Ein Gast bin
ich im fremden Lande). Sie dient in der Regel zur Erklärung von
Personennamen und „shows no functional connections with the
narrative material surrounding it" (S.37). Die zweite Formel -
„used almost exclusively for place name etymologies" (S. 7) -
wird durch 'al ken eingeleitet (z.B. Ex.15,23: Deshalb nannte
er seinen Namen Mara). Im Unterschied zum ersten Typ ist für
die zweite Formel die Verbindung zwischen Erzählung und dem
zu erklärenden Namen konstitutiv; aber „never ist Form II the
focus of extensive traditions" (S.27). Selbst die beiden textlich
umfangreichsten Beispiele (Gen. 11,1-9; 26,23-33) umfassen
nur wenige Verse.

Die beiden Formeln treten nun allerdings verhältnismäßig
selten in ,reiner Form' auf. Öfters kommt noch ein adverbiales
,bis auf diesen Tag' oder ein anderes zusätzliches Element hinzu.
Störend für die schöne Systematik des Vf.s ist es, daß die gesondert
bebandelten Misch- und Sonderformen - darunter auch
einige mit ausführlicherem Erzählungsmaterial verbundene Beispiele
(Gen.19,30-38; 25,21-26; 26,17-22; Num.11,4-34;
Jud. 2,1-5) - etwas mehr als die Hälfte der Gesamtbelege ausmachen
. Außerdem scheidet der Vf. ziemlich viele Stellen, die
entweder als literarische Glossen anzusehen sind oder in unklaren
Zusammenhängen auftreten oder von L. aus anderen Gründen
nicht berücksichtigt werden, von vornherein aus.

Es schließt sich ein kurzer Abschnitt über ,, Significative Etio-
logy" an (S. 65-86). Hier werden zunächst Uberlieferungen besprochen
, die an der priesterschriftlichen Formel häjä le'öt zu erkennen
sind und die Aufgabe haben, „to designate a specific
object or cultic rite as a sign" göttlicher Weltordnung (S.78).
Der Text dieser Ätiologien trägt die Form einer Jahwerede