Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1969

Spalte:

818-819

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Brunet, Gilbert

Titel/Untertitel:

Les Lamentations contre Jérémie 1969

Rezensent:

Eissfeldt, Otto

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

817

Theologische Literaturzeitung 94. Jahrgang 1969 Nr. 11

818

rici IV. erneut auf (S. 204-23). M. Hellmann berichtet über das telalters in den Blick (insbesondere S. 550/51 in einer Anmerkung
Herrscherbild in der sogenannten Nestorchronik; H. Büttner zeigt von S. Mahl). H. Jedins Anmerkungen „Zur Widmungsepistel der
uns die Zähringer und Burgund im Lichte der Gesta Friderici Ottos ,Historia ecclesiastica' Hugos von Fleury" (S. 559-66) führt zu
von Freising (S. 237 ff.). Wege der englischen Volksgeschichte im Grundfragen der Kirchengeschichte. Für Hugo ist Kirche „nicht eine
12. Jahrhundert untersucht K. Schnith unter dem Thema: „Von historische Gröfje, deren Schicksale zu beschreiben sind, sondern
Symeon von Durham zu Wilhelm von Newburgh" (S. 242-56). ein Geheimnis, das dem Menschen, der es in seinem vielfältigen
W. Ullmann unterrichtet „On the influence of Geoffrey of Mon- typologischen und symbolischen Gehalt betrachtet und in sich ver-
mouth in English history", den er mit dem Constitutum Silvestri wirklicht, zum Heile verhilft" (S. 565). „The treatise .hortatur nos'
oder den Symmachianischcn Fälschungen vergleicht (S. 257). Unter and Accompanying Canonical Texts on the Performance of Pastoral
der Überschrift „Typik und Atypik" nimmt W. Kölmel Stellung zum Work by Monks" heifjt der Beitrag von G. Constable, der wichtige
Geschichtsbild der kirchenpolitischen Publizistik vom 11.-14. Jahr- Texte als Beilage bietet. J. Ramackers untersuchte „Die Weihe des
hundert. Beiträge von H. Rheinfelder und H. Löwe haben Dante Domes von Sorrent am 16. März 1113 durch Kardinalbischof Ri-
zum Gegenstand. H. Brack, O. B. Roegele und J. Oswald greifen chard von Albano" (S. 578-89), die für das Reformpapsttum und die
Probleme aus der Geschichte Süddeutschlands auf. E. Meuthen be- normannischen Staaten in Süditalien bedeutungsvoll war. Ins
ginnt seine Darstellung „Aachen in der Geschichtsschreibung" mit 13. Jahrhundert führt C. Wilsdorf mit der Arbeit „Clan de guerriers
der Karolingerzeit und sieht einen Höhepunkt bei den Aachener contre moines" (S. 590-95). L. Litzenburger forschte über „Die
Geschichtsschreibern Beeck, Noppius und Thenen, die als Barock- Päpste und die Speyrer Bistumsbesetzung der 1. Hälfte des avig-
historiker „den Vergleich mit historischen Arbeiten der Zeit nicht nonesischen Exils" (S. 596-606). „Die Wahl von Dr. Johannes Am-
zu scheuen brauchen" (S. 392). bundii zum Bischof von Chur 1416" wurde von O. Vasella darge-
Teil III „De re publica" beginnt mit Erwägungen von G. Küchen- s|elIt' dc" die zwielichtige Rolle jenes Mannes 1417 auf dem Konhoff
. Er stellt im Thema die Frage „Geschichtlichkeit des Rechts ganzer Konzil in e,n besseres L.cht stellt. H^ Lang beschreibt uns
oder Naturrecht?" und fügt die Antwort hinzu im Untertitel: „Ge- "^^^

schichtlichkeit der Gesetze und Recht der Natur des Menschen!" Den _ ., .' „ „,. , , , , , .

Aufsatz „Der geschichtliche Bedeutungswandel staatsrechtlicher In- .D£ 5' T,f "°e rc 1 : Wissenschaftsmethode Wissen-

stitutionen und Gesetzesbegriffc" steuerte H. Peters bei. H. Krause j*"** U"d. Bildungsgcschidite beginnt mit dem Aufsatz von

formulierte das Thema: „Consilio et judicio" mit dem Untertitel J' L°tz: "^Tu^^?^ . VfrhaltmS d" «»1<*°P"">

D„j , , „. , ,. ... „ _ ,„ zu ihrer Geschichte (S. 631-38). K. S. Bader untersucht „Das Wert-

»Bedcutunqsbreite und Sinngehalt einer mittelalterlichen Former . , „ ,v ,., ,„ ___ >

Co a^cl ,oi f,u j 1» j- „ -u __ Problem in der Rechtsgcschichte (S. 639-57). K. Zweiqert nimmt

(S. 416-38). Überwiegend gehören diese Begriffe zusammen; „nur _ ; } , . ' " ~7~

.„,. .. ' ... r „ , . ,. . _ _ . Stellung „Zur Ergiebigkeit dichterischer Aussagen für die Rechts-

seltcn tritt consilium in einen Gegensatz zu Judicium, um einen i_ *..„•? J? • i r , i ■

i • ■ . , , . , Wissenschaft mit zahlreichen aufschlufjreichen Beispielen aus der

Vorgang zu kennzeichnen, der gerade wescnsverschiedcn vom Ur- ... . ,„ ,,„ . _ . „ ., F „

f„;, ■ . _ , . ... j _ , , „. ,. , . , Literatur (S. 658-62). L. Bochm nennt ihren Beitrag „Der wissen-

teil ist. Dann hat consilium in der Regel den Sinn von Vergleichs- , ,. ., . . ', , , . . . . .... ... , , * „ .

,,„„,, „ ,„ T ... . , Z t j i • u r. schaftsthcorctischc Ort der histona im frühen Mittelalter" mit dem

Vorschlag (S. 436). J. Werners Arbeit „Zu den alemannischen Bur- .. . ... , _ .... , , _, _ . . , . .

r.c„ j ä j r , «_ l , .„. ,. . , „ ■ Untertitel „Die Geschichte auf dem Wege zur .Gcschichtswissen-

yen des 4. und 5. Jahrhunderts stellt die Frage, ob Burqen in der , ,.,„ .,____ , ... .... „ , .

7.„.. . , _ * ... , . 3, . schaft (S. 663-93). Der Zusammenhang mit der romischen Schulzeit
zwischen Tacitus und Bonifatius archäologisch nachweisbar .... . ,._ .__, . -, „ _ , . , , ,.. .

, ... . , _ , , „ , a,. , ,. tradition und die christliche Umpragung ist gerade auch für den

sind. W. nennt eine grofie Zahl alter Gauburgen, die aber seit 500 ..._, _ .„ „ , . I( IO, ii n « e i

,....., , . , . f. ,77- . „ . histona-Bcgnff von gro5em Interesse (S. 681 ff ). Der Aufsatz von

verschwinden. Von ihnen her kann keine Kontinuität zu den mittel- „. „„••,, ... . . , „ . _ , T .

" '. i —- M. Muller „Historie und Geschichte im Denken Johann Gustav

aiterhchcn Adelsburqen auf deutschem Boden abgeleitet werden, so _. „ ,„ , . , . „ . ... , . .

a c j , , • • . r , j ~ , Droysens (S. 694-702) geht auf dessen Vorlesungen über histo-

uafj deren Herkunft weiterhin eine Aufgabe der Forschung bleibt. . / _ , , .... . ,. ,_. .oco .ori.

t, ' , . , , „ . . , . „ . . . „ „ , rischc Encyklopadie ein, die erstmals 1858 und letztmalig 1881 qe-

t. Ewiq nimmt „Noch einmal zum .Staatsstreich Grimoalds Stel- . , . , ... „ , , , , _ ..... , z

s uiimui „ " .. ..... „ . , , halten worden sind. W. Hug bedauert, dafi „Das Mittelalter im Geling
und kann die dunklen Vorqanqc in der Mitte des 7. Jahrhun- • ^. ,. . ■ T jt.i« j i < '«

a ... . , .„3 ~f. .., ,. , . J schichtsbewuhtsein der Juqend heute nur gering verankert sei. Er

derts einleuchtender machen (S. 454-57). Ähnlich speziell ausge- ,. ^. ... . A7~~ .... , , , . _ .... , .„

_. , 7^ . „, .... _ ' . _, K, Z j sfe"1 dlc Frage, „ob diese Wissenschaft noch ein Publikum hat

richtet ist der Bcitraq von W. Metz: „Das Kloster Weiftcnburg und ,_ _ -ha.- ■•. -__, . . , . .

i;>l a » « ^ » (S. 727). Spezielle Arbeiten über „Beziehungen zwischen der kathoder
Vcrtraq von Vcrdun (S. 454-57). F. Kempf kommt in seinem .. , ., , . , _ , ..... ..... , F . . __, . .__.

l.ay vui. yuiuu »7 ... . lisch-thcologischen Fakultät Munster und bayrischen Hochschulen"

Beitrag „Der .favor apostoheus bei der Wahl Friedrich Barbarossas (yon £ g 728_35) sowic ^ ,,ius vQn pid(en BriefhaA-

«nd ,m deutschen Thronstreit" zu der Formulierung: Was bei j (Karl F. M. Schabinger Frhr. v. Schowingen, S. 736 - 48) be-

Eugcn III. wie eine kurze Melodie aufklingt und verhallt ist von scH den g TeU Persomiche Bricfe yon Suso Brechtcr/ Hubert

nnozenz III. zu einem reich instrument.erten thematischen Satz Armbruster clcmens Bauer und Karl Färber beschlie5en die Reihe

verarbeitet worden. Jeder spiegelt den Geist seiner Zeit wider ... dcr Bejtrage

(S. 473), F Merzbacher berichtet über Enguerrand de Marigny, Fcstschriften werdcn immer mehr zu einem Problem (oder waren

Minister Philipps des Schönen von Frankreich der nach glanzvoller es schon immer?) Dem Jubüar önnt man sie herzlich Aber

Laufbahn 1315 hingerichtet und später rehabilitiert wurde W Zorn die mcistcn der Aufsätzc rten ^ eine idle Fachzeitschrift;

steuert „Anmerkungen zu Rcichspolitik und Wirtschaftskraft zur wq sje ihren Leserkreis besser erreichen würden. Unter den neueren

Zeit Ruprecht, von der Pfalz" bei. Beiträge von U. Enge mann und Fcstschriften M djc hicr besprochcne sicher eine der reichhal-

j- in. Kostler zur süddeutschen Lokalqeschichtc bcschliefjcn den ..__,__

Teil m. ll9sten-

Rostock Gert Hoendler

Der 4. Teil „De rc ecclesiastica - Kirchcngeschichte, kirchliche
Rechtsgcschichte und Frömmigkeitsgeschichte" hat insofern ein
überraschendes Thema, als ja auch vorher immer wieder kirchengeschichtliche
Vorgänge behandelt wurden. J. E. Michl stellt auf ALTES TESTAMENT
S. 513-21 „Probleme einer Geschichte Jesu" heraus: Die Eigenart

ForJi;™"9^011 S0WiC di° wcItanschauliche Vorentscheidung des Brunet / Gilbert: Les Lamentations contre Jeremie. Reinterpre-
or chers. R. Konrad untersucht „Das himmlische und das irdische tat.on dcs quatre premi6res Lamentations. Paris: Prcsses Univer-

stZh.T im1,mittcIaltierlich^ Dc"kcn".mit dcrn ""^t.';^" ^taires de France 1968. VIII, 200 S. gr. 8° = Bibliotheque de
st, che Vorstellung und geschichtliche W.rkung" (S. 523-40) Nach- des Hgutes £tudes sdences Rcligieuses< LXXV. £ 65 _

"cm Korn zur Heiligen Stadt geworden war, sollte unter Karl d. Gr. ,
Aachen zu einem neuen Jerusalem werden; damit setzte die Auf- wic das erst KaPltcl des vorliegenden Buches, das in „I,Sar et
Wertung Jerusalems ein. Bernhard von Clairvaux sah in den Mön- 'öyeb" (S. 1-27), .II.-Coup d'ce.l neuf sur les Lamentations" (S. 28
„bereits Bürger des künftigen Jerusalem« (S. 533). Daneben bis 84), „III,La Jerusalem nationale et ce le de Jeremie" (S 85 bis
hielten eschatologische Vorstellungen insbesondere zur Jahrtau- »3)- ^f^fJ6* a"te"r ta d"
sendwendc eine Rolle. W. Lammers bietet eine Gedenkvorlesung livre" (s; 14®"1/87)' -Pc!s0l!fe S- 188) und »Excursus: la corde ä
über „Ansgar" mit dem Untertitel „Visionäre Erlebnisformen und rnesure (qaw)" (S. 189-198) gegliedert ist, zeigt, nimmt die Unter-
Missionsauftrag". Von den Visionen der Vita Aanscarii her kann er suchung ihren Ausgangspunkt m der Tatsache, daß in den ersten
d,e Gestalt Ansgars sowie auch missionsgcschichtlichc Zusammen- vier Liedern lOmal 15S „Feind" und llmal rrnN „Gegner" vorhänge
erhellen. Es kommen auch andere Visionen des frühen Mit- kommt. Im Gegensatz zu der üblichen Meinung, die in "Wf und