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Ausgabe: | 1969 |
Spalte: | 561-570 |
Autor/Hrsg.: | Peters, Albrecht |
Titel/Untertitel: | Die Trinitätslehre in der reformatorischen Christenheit 1969 |
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Theologische Literaturzeitung
Monatsschrift für das gesamte Gebiet der Theologie und Religionswissenschaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, D. D.,LEIPZIG
NUMMER 8 94. JAHRGANG AUGUST 1969
Die Trinitätslehre in der reformatorischen
Christenheit. Von A. Peten .....M1
Anislutz, I : AIIAOTHI Eine begriffs-
geschiehtliche Studie zum jüdisch-christlichen
Griechisch (C Schneider).......... HO*»
Arnnboevcl, D., s. Bibel........ f>'151
Barrett, C. K.: A Commcntary on the First
Kpistle to the Corinthinns (V. Schmithals) . 589
B i b e 1, Die. Deutsche Ausgabe mit den Erläutern
n^eu der .lerusalemer Bibel, hrsg. von
I). Arenhoevel, A. Deissler, A. Vögtlc
ÜB. Bardtke) ................SO»
B r a n d ni ü 1 1 e r , W.: Ons Konzil von Pavia-
Sicnn 1428—1434. I (G. llacndler)......605
B u 1 t m a Ii n, R.: Die drei .Johannesbriefe erklärt
(B. Schnackenburg) ..........580
Ct o | g, F. I... s. Studia Patristiea.......r»96
Güll m n n n, 0.1 Vortrüge und Aufsätze 1925
bis 1962, hrsg. v. K. Fröhlich (T. Iloltz) . . . 583
»aalen, A. O. van: Simson (F. Maass) . . . 574
Deissler, A., s. Bibel...........569
D o e r n e, M.: flott und Mensch in Dostojewskis
Werk. 2. Aull. (K. Onasrli).......613
D u (j u o e, Ch.: Chrislolngie. 1 !R. Slenczk.'i) . 618
F e d o t o v, O. 1».: The Bussian Rcügious Mind,
I U. II. ed. by .1. Mcyendorff (K. Onnsch) . . 609
Fröhlich, K., 8. Cnllmann, <)........583
I* u ü, Y: Di«' sogenannte Pnradicscrzählung
(H. Möller).................577
G c » t r i e Ii, C.: ZwiagU als Theologe ( I. Bogge) 607
C. u u d r y, B. II.: The Use of the Old Testament
in St. Matthew s Gospcl (A. Suhl) .....590
II 0 n g e r, H«, s. Jahrbuch der östcrrcH-hischen
Byzantinischen r,esellschaft.........593
Jahrbuch der Österreichischen Byzantinischen
Gesellschaft. VIII. 1959, red. v. H. Hunger
(J. Irmseher) ..............593
Jonas, I.: .lochen Klepper (K. Ihlenfeld) . . 614
K o r t z f 1 c i 8 c h, S. v., s. Hengstorf, K.II. 580
Kuhn. M., s. Solages, B. de.........614
L e r o y, F. J.: L'homiletique de Proclus de
Constantiuoplo (II. D. Altendorf)......601
Marquardt, F.-W.: Die Entdeckung des
Judentums für rlie christliche Theologie
(G. Bassarak) ...............582
Merzbacher, F., s. Nottarp, II......621
Mcyendorff, .!., 8. I'edotov, G. 1'. ... 609
Nottarp, II.: Aus RechtsgeschicJite und Kirchenrecht
, hrsg. von F. Merzbarher (II. Lier-
mann) ...................621
Oevernn, B. van: De Vrijstcden in het (Jude
Testament (V. Ilerrmann).........575
Otto, St.: Person und Subsistcnz (C. Schneider) 599
Philon d'AIexandrie, Lyon 11.—15.
Septembre 1966 (W. Wiefel) ........602
I'oulssen, N.: König und Tempel im Glaubenszeugnis
des Alten Testaments (.1. A. Soggin) 572
II a m s e y, A. II.I Geistlich und weltlich, übers.
v. M. Zimmerer (K. Sehott).........620
Bongstor t, K. II., und S. v. K o r t z -
fleisch [Hrsg.]: Kirche und Synagoge. I.
(O. Börhcr).................580
H i d d e r b o i, II.: Paulus (G. Strecker) ... 587
Solages, B. de: I^inführung in das metaphysische
Denken, übers, v. M. Kühn
(F. Delekat) ................614
Stein, A.: Probleme evangelischer I.chrbean-
stnndung (II. l.iermann) ..........622
Studia Patristiea. Vol. VM-X, Part
Irlll, ed. by F. L. Gross (II. Karpp).....596
T h e u r e r, P. W.: Die trinitarisiite Basis des
ökuiueiiisihcn Bates der Kirchen (II. II. Wolf) 625
V 8 g t 1 c, A., 8. Bibel............569
/. i m in e r e r, M., s, Bamsey, A. M......620
Referate Ober theologische Dissertationen
in Maschinenschrift:
B c y 8 e, K. M.: Serubbahel und die Königs-
erwartungen der Propheten Ilaggni und
Saeharja ..................627
C o n r a d, D.: Studien zum Attargesetz Kx 20:
24-26 ...................«27
Gewalt, l).: Petrus. Studien zur Geschichte
und Tradition des frühen Christentunis . . . 628
llcrtzler, H.*A.: Die unbedingte l-'ordcrung 629
Kiorr, U. W.: Basilius der Große .....630
K u s k e, M-: Das Alte Testament als Buch von
Christus. Dietrich Bonhoeffers Wertung und
Auslegung des Allen Testaments.......630
M a e k, R.: Martin Bttbef als Ausleger des
Alten Testaments..............632
Von Personen:
Rudolf Meyer zum 60. Geburtstag
(T. Lohinann) ............... 6.13
Bibliograpliie Rudolf Meyer (W. Bernhardt) 61«
Neue Bücher................
Die Trinitätslehre in der reformatorischen Christenheit
Von Albrecht Peters, Ziegelhausen-Peterstal
Die gegenwärtige Theologie fragt erneut nach dem Bekenntnis
der Christenheit zum dreieinigen Gott. Im evangelischen
Lager deutet etwa Eberhard Jüngel in das augustinische Trinitäts-
verständnis Barths den Denkschritt des deutschen Idealismus
hinein: Gottes Sein ist im Werden in seiner geschichtlichen
Leidenshingabe an seine vernunftbegabten Kreaturen1. Und Hans
Geißer fordert in seinem aphorismengesättigten Überblick: Wir
sollten „die dem Dogma zugrunde liegende Verstchcnsbewegung
kritisch" nachvollziehcn".
Im katholischen Lager faßt der Band II des Grundrisses heils-
geschichtlichcr Dogmatik „Mysterium Salutis" die Ernte der Forschung
seit Th. de Regnon eindrucksvoll zusammen, wobei Leo
Scheffczyk in seinem historischen Abriß die Reformatoren einordnet
unter der Überschrift: „Die Verteidigung des Dogmas
gegen den Rationalismus der Neuzeit"'. Er findet in der „Einstellung
der Reformatoren zum Trinitätsdogma eine eigentümliche
Gebrochenheit zwischen Anerkennung und Bekundung des Un-
genügens" und beobachtet, daß vor allem Luther auf eine „lebendigere
, heilsthcologische Darstellung des Geheimnisses" drängt,
welche ihm jedoch so wenig wie den anderen Reformatoren gelungen
sei. In der Kernthcsc seines systematischen Entwurfes greift
Karl Rahncr diesen Ansatz der Reformatoren auf: „Die ökonomische
Trinität ist die immanente Trinität und umgekehrt"'.
Während also „evangelische" Theologen die augustinisch-
idcalistischc Gortcsspckulation zu erneuern suchen, möchten katholische
Theologen diese kritisch überprüfen anhand des neu-
testamcntlichen Zeugnisses und des voraugustinischen Trinitäts-
bekenntnisses.
Unsere thesenartige Zusammenstellung möchte das Bewußtsein
für den Wandel im Trinitätsverständnis schärfen, eine Lücke
sowohl in den katholischen als auch in den evangelischen dogmen-
geschichtlichcn Darstellungen schließen helfen und eine Vorarbeit
für ein Neuverstehen des Grundgeheimnisses der Christenheit
leisten, indem sie die Einsichten der Reformatoren im Kontext der
Überlieferung skizziert.
A. Übernahme des altkirchlichcn Bekenntnisses zur Trinität unter
dem Zeugnis der Schrift
Lutherische und reformierte Bekenntnisse rezipieren die altkirchliche
Trinitätslehre nicht aus politisch-taktischen Erwägungen
oder kirchenrcchtlichen Notwendigkeiten heraus, sondern in innerster
Glaubensüberzeugung. Der „hohe Artikel von der Trinität"
bildet die Grundlage der Rechtfertigungsbotschaft. Er wird in
seinem altkirchlichen Gehalt übernommen, dabei jedoch nicht
denkerisch-spekulativ entfaltet, sondern konzentriert auf das zentrale
Zeugnis des Neuen Testamentes. Indem sie der Schrift gehorchen
, rezipieren die Reformatoren die altkirchlichen Symbole.
So ist die ausführliche Schriftbegründung der eigenständige, in
sich jedoch nicht eindeutige Beitrag, welchen die Reformation zur
Aneignung des Trinitätsbekenntnisscs im Abendland leistete.
Bereits in Luthers Schriftdeutung beobachten wir den Zirkel
wechselseitiger Erhellung. Einerseits durchdringt das biblische
Zeugnis insbesondere des Johannesprologes und der Abschiedsreden
, der Taufe wie des Sendungsbcfehls Jesu das überlieferte
Trinitätsverständnis und richtet es erneut heilsökonomisch aus;
andererseits erschließt die altkirchlichc Trinitätslehre in ihrer prä-
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