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Ausgabe:

1969

Spalte:

258

Kategorie:

Altes Testament

Titel/Untertitel:

Textus. Annual of the Hebrew University Bible Project Vol. VI 1969

Rezensent:

Eissfeldt, Otto

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Theologische Literaturzeitung 94. Jahrgang 1969 Nr. 4

258

z- B. ein Schöpfungsmythus sehr wohl erzählt werden kann in M a s s e n z i o , Marcello: La fest di Artimes Triklaria e Dionysos

einem dramatischen Text oder einem kultischen Hymnus, die Teil Aisymnetes a Patrai (Studi e materiali di storia delle religioni 39,

einer Kultushandlung ausmachen. Neuere Untersuchungen (z.B. „196? S",11?1"13u' „ „ „• . . T • . ,„ . ...

P r , . .. , ." ... .. ,. .. , . . . Merkelbach, R.: Der Eid der Isismysten (Zeitschrift für Pa-

^each A discussion of the r.tual.zation of bchaviour in animals , ie und Epigraphik 1, 1967 S. 55 73).

and man. Philos. Transact. Roy. Soc. London, Scries B.nr 772, R 0 u s s e a u , Herve: Les Religions. Paris: Presses Universitaires

vol. 251) haben uns gezeigt, daß auch der Ritus eine Form von dc France ig68. 126 S. kl. 8° = „Que sais-je?" Le point des con-

Kommunikation ist. Die Gemeinschaft, innerhalb welcher der Ritus naissances actuelles, 9.
begangen wurde, kannte die Bedeutung des Rituals, und auch
wenn kein einziges Wort gesprochen wurde, teilte der Ritus religiöse
Information mit. Es gab keinen Gegensatz zwischen Wort

und Handlung, sondern das Wort, d. h. also auch das .theologische' ALTES TESTAMENT
Denken über Gott, Mensch und Welt, war in der Handlung mitbegriffen
, und eine der Funktionen des Kultes bestand darin, die T e x t u s. Annual of the Hebrew University Bible Project, Vol. VI.
betreffende Information aufzubewahren und zu übertragen. Dies Ed. by S. Talmon. Jerusalem: Magncs Press, The Hebrew Unigeschah
in der Form von symbolischen Handlungen. Solche sym- versity 1968. V, 134 S., 10 S. hebr., 4 Taf. gr. 8°.
bolischen Handlungen sind wertlos ohne eine Erklärung in Wor- wje dje m ThLZ angczcjgten ersten 5 Bände des „Textus" ent-
ten, die natürlich einmal gegeben werden muß, aber nicht wieder- h-,t auch dcr vorijegende sechste Artikel, die mit der von der
holt zu werden braucht, weil die Handlungen als solche wichtige Hebräischen Universität geplanten textkritischen Ausgabe des
mnemotechnische Hilfsmittel sind in einer Welt ohne Schrift und hebräischen Alten Testaments in engerem oder loserem Zusam-
es lange Zeit bleiben, auch nach der Erfindung des Schreibens. Der sennang stehen. C. R a b i n , The Translation Process and the
Mensch besitzt auch ein Muskelgedächtnis, und die Vollziehung character of the Septuagint (S. 1-26) macht in I und II zunächst
einer Handlung oder die Teilnahme an ihr ruft zugleich den gan- aiigCmeinc Bemerkungen über Alter, Art und Zweck der sehr früh
zen Bedeutungsinhalt ins Gedächtnis auf, ohne daß es notwendig bczcugten und weitverbreiteten Neigung zu Übersetzungen, han-
ware, wie bei uns in der Predigt, diesen Gcdankcninhalt jedesmal dc]t dann in m und IV von dem Charakter der Vulgata und der
erneut in Worte zu fassen. (Eine Verarbeitung dieser Gedanken Targurnc und verweilt in V des längeren bei der LXX-Übcrsetzung.
über die Bedeutung des Ritus findet sich jetzt z. B. in V. W. Turner, Was djesc angcht, s0 zejgt er ejnen Weg zur Beantwortung der
The Drums of Affliction, a Study of Rcligious Processes among Streitfrage, ob ihre Abweichung vom Masoretischen Text aus Verne
Ndembu of Zambia, Oxford 1968). schiedenen hebräischen Vorlagen oder aus der Unvollkommenheit

Jon den theoretischen Voraussetzungen des ersten Teils wirkt dcr Ur.0bersetzung zu erklären sei. M. D e 1 c o r, Le texte hebreu
Jedoch nur wenig sich aus für die eigentliche religionshistorische du Cantiquc de siracidc LI, 13 et ss. et les Anciennes Versions (S. 27
arbeit des Verfassers, und in den beiden Untersuchungen über bjs <7j kommt _ in „A. Le texte hebreu du Cantique du Siracide
^okans und über das Scd-Fest zeigt Prof. Bleekcr seine meister- 51 . 13.20b (?) du Rouleau de \ QPsa» und „B. Les autres te-
K»e Beherrschung des ägyptischen Materials, seine Wissenschaft- moina du Cantique" gegliedert - zu diesen Ergebnissen (S. 47): „1.
icne Sauberkeit und Besonnenheit. So schenkt er uns einen wich- u tcxtc hcbreu suppose par la LXX et celui de la grotte 11 dif-
agen Beitrag über den noch immer mysteriösen und von den fercnt pcu„. 2 Le texte llebreu suppc,se par le syriaque differe
Agyptologen vernachlässigten Gott Sokaris und eine originelle asscz serieusemcnt du tcxtc represente par la LXX et par Ctum-
Kntischc Übersicht über die verschiedenen Theorien mit Bczie- ran-; >3 Le texte hebreu du Cairc est une traduetion continue faite
nung zum ebenfalls noch rätselhaften Sed-Fest. Der Beitrag über das pur lc syriaque< au point qu'il en est souvent un decalque assez
Jotenritual ist leider zu kurz geraten, um mehr als eine populäre maiadro'it". Michael S t o n c . Manuscripts and Readings of Ar-
Zusammenfassung zu geben, aber vielleicht schenkt der Autor uns nienian IV Ezra (S. 48-61. 1 Taf.) macht in I. einige Angaben über
spater noch einmal eine ausführlichere Entfaltung dieses Themas, dic armenische Übersetzung von 4. Esra und die für sie in Be-
■vozu er wegen seiner Beherrschung der Quellen und wegen (racht kommenden Handschriften, bietet in II. die Lesarten der
seines spezialisierten Interesses der geeignete Mann wäre. Auch Handschrift Erevan 1550 (H) und teilt in III. einige Lesarten anderer
diese drei Beitrage wäre Diskussion möglich, diese würde rer Handschriften mit. Fernando Diaz E s t e b a n , References to
aber meistenteils von technisch ägyptologischer Art sein und den Ben Asher and Ben Naftaii ;n the Massora Magna Written
Kähmen dieser Zeitschrift sprengen. in ,hc Margins of MS Lcningrad B igA (S. 62-74) berichtet über

Das Buch ist schon ausgestattet, wird aber leider von vielen djc Entdcckung von Verweisen auf Ben Ascher und Ben Naftaii in

Druckfehlern, auch sinnstörenden, entstellt. der guf dcm oberen und untercn Rande von B 19A geschriebenen

,„,,„. Nicd"lande Th- P- v»n Baaren Massora Magna und gibt Hinweise auf die Fragen, die durch

diese Entdeckung aufgeworfen werden. Gerard E. Weil, Nouvea-

Babilas, Wolfgang: Untersuchungen zu den Sermoni Subalpini. ux Fragments inedits de la Massorah Magna Babyloniennc (II).

Mit einem Exkurs über die Zehn-Engelchor-Lehre. München: MS TS. DI, no. 5 (S. 75-105) bietet den Text der zur Taylor-

Hueber [1968]. 367 S. gr. 8° = Münchner Romanistischc Arbeiten, Schechter-Sammlung der Universitäts-Bibliothek Cambridge ge-

B i si9' a f. muh-ut "r ^.ncin feldcr, 24. Kart. DM 58,-. hörenden Fragmente TS. DI. no. 5, die Gen 19.28-20.6 und 22.1-7

nuöve scon^r^;-rh , Ä! f r S ucc a » "««fassen und Reste eines vollständigen Genesis-Kommentars dar-
iiuovc scoperte archeologichc (Studi c materiali di stona delle „ , ., . ,,„„,: _u a i i „ „ a„ ■ i
religioni 39 1968 S 31-59) stellen, und ihre Kommenticrung. Nehemiah Allony, An AutoBrei
ich Angelo: Riffessioni su „La Religion romainc archai- graph of Sa'id Ben Farjoi of the Ninth Century (S. 106-117. 7 Tafel-
que" di G. Dumezil (Studi c materiali di storia delle religioni 39, Abbildungen) zeigt, daß das Fragment T-S. Ar. 35/394 ein Auto-
1968 S. 133-162). graph des Schreibers von Bibelhandschriftcn und Massoreten Sa 'id
Busch, Briton Cooper: Divine Intervention in the Muqaddiniah Ben Farjoi enthält und daß es bei der Datierung von Bibelhand-
of ibn Khaldün (History of Religions 7, 1968 S. 317-329). schriften überhaupt und des Alcppo-Kodex insbesondere gute
e r u 1 1 i , Emesta: Appunti sula religione dell'antico Peru. L'ico- Dienste leisten kann. N. F r i e d , Somc Further Notes on Haftaroth
nografia religiosa di Chavin de Huantar (Studi e materiali di g „ /s 118.i26) ergänzt hier seine in Textus III, 1963, S. 128
stona delle religioni 39. 1968 S. 3r3ö) bis 129 veröffentlichte Notiz „The Haftaroth of T,S. B 17.25". Ra-
S'iäü 39ai968PS 6;-10°oTOS (St"dl ' * phae. W e i s s . Textua. Notes (S. 127-31) behandelt in I. Jes 38.12.
Dihle, Albrccht: Der Kanon der zwei Tugenden. Köln-Opladen: in II. 2 Sam 6.13 und 1 Chron 15,26 und in III. Psalm 14 und Psalm53.
Westdeutscher Verlag [1968). 54 S. gr. 8° = Arbeitsgemeinschaft W. B a a r s , An Ancient Greek Fragment of Daniel 3:51b-52 (S. 132
für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, Geisteswissen- bis 133. 1 Taf.-Abb.) beschreibt MS Gr. 610, Nr. 7 der Bayerischen
Schäften, hrsg. v. L. Brandt, 144. Kart. DM6,70. Staatsbibliothek in München. Es folgen Report on the Hebrew
"elfer, James S.: The Initiatory Structure of the Kathopanisad University Bible Project: 1. Edition of the Bible, 2. Monograph
(History of Religions 7, 1968 S. 348-367). Serics 3 other Publications, 4. Reprint Series (S. 134) Plates
(HiCsto'ryRor LngioTstT968%ST30h347r PrC'iminary ™ -d Zusammenfassungen der neun Aufsätze in neuhebräischer
M c L e o d , W. H.: The Influence of Islam upon the throught of sPracne »• l is>-

Gurü Nänak (History of Religions 7, 1968 S. 302-316). Halle/Saale Otto E i 6 f e 1 d t