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Ausgabe: | 1968 |
Spalte: | 938-939 |
Kategorie: | Ökumenik, Konfessionskunde |
Autor/Hrsg.: | Forssell, Karl-Erik |
Titel/Untertitel: | Låt oss bedja 1968 |
Rezensent: | Israel, Friedrich |
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Hente sind (sc. bei Luther) nicht systematisch in die Rechtfertigungslehre
eingeordnet", da er sie ja eng mit dem rechtfertigenden
Glauben verbindet (S. 559).
Errata: S. 66 Z. 17-19 unverständlich, offenbar verstümmelter Text.
Halle/Saale Erdmann Schott
"ewman, John Henry, Cardinal: Apologia Pro Vita Sua. Being
a History of his Religious Opinions, edited with an Introduc-
tion and Notes by M. J. Svaglic. Oxford: Clarendon Press;
London: Oxford University Press 1967. LX, 603 S. 8°. Lw. 105 s.
Dieser stattliche, vorzüglich gedruckte Band ist die gültige Ausgabe
eines klassischen Werkes der englischen Literatur und auch
der Geschichte des christlichen Denkens überhaupt. Es erscheint
lri einem Augenblick, da die Voraussage des Dekans von St. Paul's
"i London, Richard Church, sich erfüllt hat: daß „eines Tages
die Engländer auf das Genie und den religiösen Sinn (feeling)
dieses großen Schriftstellers noch mehr stolz sein werden als
heute" (1897). (Zit. S. LVI.) Dafj J. H. Newman (1801-1890) heute
"n englischen Sprachraum nicht nur als Klassiker eines „könig-
hihcn Englisch", sondern als Verkünder und Verteidiger der
christlichen Lehre weithin anerkannt wird, bezeugte das Oxforder
Symposium vom 28. 3. bis 1. 4. 1966, eine Konferenz von New-
manforschcrn, die von Anglikanern und Katholiken gemeinsam
vorbereitet wurde und auch durch die Mitarbeit von Vertretern
aus Freikirchen ausgezeichnet war'. Zur Eröffnung der Konferenz
hielt Erzbischof Ramscy von Canterbury in Anwesenheit des päpstlichen
Nuntius die Ansprache über „Die Bedeutung Newmans
heute". Wie er ausführte, wird zur „Erneuerung der Anglikanischen
Kirche gehören, etwas von dem Geist John Henry Newmans wieder
zu gewinnen . . . , von jenem Geist schrif'tgemäßer Heiligkeit,
der alle seine Schriften durchdringt"-. Wenn andererseits der römisch
-katholischen Kirche das Konzil eine größere Nähe zur Heiligen
Schrift und ein mehr personales, geschichtliches Denken
gebracht hat, so hat ihr Newman mit dazu verholfen, und es ist,
wie Bischof B. C. Butler in seiner Vorlesung über Newman und das
Vatikanische Konzil sagte, jetzt schon viel dafür geschehen,
daf] Newmans „hauptsächliche Stellungnahmen zu Fragen der
Theologie, Religion und Bildung sämtlich gerechtfertigt"3 sind.
Kcin Autor, nicht einmal Thomas von Aquin, wurde im Konzil so
°ft zitiert wie Newman, und Auszüge aus seinen Predigten
So'len demnächst neben den Texten der Kirchenväter Bestandteil
des römischen Breviers werden.
Die Apologia, die Geschichte der Entwicklung der religiösen
Meinungen Newmans bis zu seiner Konversion zur römisch-
katholischen Kirche im Jahre 1845, ist in weniger als 3 Monaten
Anfang 1864 als ein genialer Wurf, provoziert durch den Angriff
des liberalen Theologen und Schriftstellers Charles Kingsley gegen
die innere Wahrhaftigkeit Newmans und der katholischen Priester-
«fcaft im allgemeinen, geschrieben worden. Schon 1865 erschien
"tte 2. Auflage, in der der Verfasser sich bemühte, sein Buch von
dem Anlaß seiner Entstehung zu lösen: Die beiden ersten Teile
des Buches, eine sehr persönliche, oft satirisch übersteigernde
Auseinandersetzung mit dem Gegner, wurden durch ein neues
V°rwort ersetzt. Auch die ausführliche „detaillierte Antwort auf
d>« Vorwürfe Kingsleys" im Appendix erhielt dabei eine neue
F°rm, beginnend mit einer neuen Anmerkung über den Libe-
ra'ismus.
Die vorliegende Ausgabe gibt zuerst den Text der letzten
Fassung der Apologia von 1886 wieder. Hierbei werden die meist
[e'n stilistischen Veränderungen der vielen verschiedenen Auf-
la9en zwischen 1864 und 1886 unter dem Strich jeweils mit den
UrsPrünglichen Textformen verglichen; die Anzahl der Seiten, die
?anz ohne solche Abweichungen vom ursprünglichen Text sind,
lst äußerst gering.
Außer diesem Text mit allen Zusätzen und Anmerkungen (338)
Verden sodann im Anhang Texte aus der Anfangszeit der Kontroverse
zwischen Kingsley und Newman abgedruckt, die Anfang 1864
jj V9> J. Coulson and A. M. Aichin (Hrsg.). The Rediscovery of Newman. An
0xf°rd Symposium Sheed and Ward London/S. P. C. K London, 1967.
1 Ebd. S. 8.
3> Ebd. S. 245.
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als Broschüren erschienen waren, ferner die 1865 weggefallenen
bzw. umformulierten Abschnitte der 1. Auflage.
Der Herausgeber steuert eine längere Einführung und erklärende
Anmerkungen bei, in der Erkenntnis, daß die Apologia „verbunden
ist mit Ereignissen, Gestalten und einer Terminologie
aus einer sowohl alten wie auch neueren theologischen Geschichte,
die schon 1864 begonnen hatte, ins Dunkel zurückzutreten", erst
lecht in unserer Zeit des „virtuellen Ausfalls der Theologie in
der Bildungswelt". Er konnte sich dabei z. T. auf Vorarbeiten des
Oratorianers H. Tristram stützen. Die Einleitung geht auf die
Vorgeschichte der persönlichen Kontroverse Kingsley-Newman
ein, auf die psychologischen Wurzeln der Abneigung des Oxforder
Studenten Kingsley gegen die geistige Welt, der sich Newman
schrittweise zugewandt hatte. Sodann wird die Entstehung des
Buches behandelt sowie die überraschend herzliche Aufnahme in
der englischen Öffentlichkeit. Schließlich werden die verschiedenen
Auflagen einander gegenübergestellt.
In den Anmerkungen des Herausgebers (Seite 475-588) werden
schwierige oder problematische Stellen des Buches erklärt und
die dort erwähnten Persönlichkeiten kurz charakterisiert - eine
sehr gründliche und hilfreiche Arbeit, die die umfassende Kenntnis
und die methodische Sicherheit des Herausgebers bezeugt.
Wenn nach einer gänzlich erfolglosen Jagd auf Druckfehler noch eine Einzelheit
angemerkt werden soll: S. 490: Der Heidelberger Arzt und Staatstheoretiker
Eiastus war nicht deutscher, sondern schweizer Herkunft.
Leipzig Werner Becker
S v e n s k a Kyrkans Arsbok 1968. Fyrtioättonde ärgängen. Stockholm
: AB Verbum Kyrkliga Centralförlaget [1967]. 294 S. u. 67 S.
kl. 8°. Schwed. Kr. 28,-.
Im Hinblick auf die Weltkirchenkonferenz 1968 in Uppsala
werden sich manche Teilnehmer über den gegenwärtigen Stand
der schwedischen Kirche unterrichten. Sofern sie schwedisch lesen
, sei das Jahrbuch der Schwedischen Kirche 1968 empfohlen. In
der Übersicht über das Leben in der Schwedischen Kirche verdient
der Abschnitt „Volksreligion" Beachtung. Das religionssoziologische
Institut Stockholm hatte sich an alle Bewohner über
18 Jahre in einem Kurort Stockholms sowie in einer westschwedischen
Stadt gewandt und festgestellt: Die Zahl der Gottesdienstbesucher
ist nicht groß, jedoch bedeutend größer als die Veranstaltungen
des Sports, der Theater und der Lichtspiele. Nur 14 %
bekannten sich auf eingehende Fragen als wahre Christen; dagegen
90 % und mehr wollen kirchliche Taufe, Trauung und Begräbnis
beibehalten.
Über kirchliche Fragen im Reichstag wird in 11 Abschnitten berichtet
. Die verschiedenen Bibel- und Gesangbuchausgaben werden
im Auftrag des Königs gedruckt. Über Diakonie wird in 16 Abschnitten
berichtet. 628 Missionsarbeiter von 49 Gesellschaften
wirken auf 11 Gebieten. Ferner fesseln Berichte über die Sonntagsschule
, über die Seelsorge bei der Wehrmacht, über den Lutherischen
Weltbund.
Fachleute berichten über das kirchliche Leben in Dänemark,
Finnland, Norwegen und der anglikanischen Kirche. Eine Übersicht
über das kirchliche Leben im Deutschland ist wohl nicht so
notwendig, da die Lutherische Rundschau von vielen der 3828
Geistlichen und auch von kirchlichen Angestellten gelesen wird.
Leipzig Friedrich © s t a r h i 1 d
Forsseil, Karl-Erik: Lät oss bedja! En bönbok för Borgä Stift
sammanställd. Helsingfors: Förbundet för Svenskt Församlings-
arbete i Finnland [1967]. 182 S. m. 13 Abb. 8°.
Der Bogen der hier gesammelten Gebete spannt sich von Romano
Guardini über Luther zu Rabindranath Tagore, von der
Mozarabischen Liturgie über Thomas a Kempis zur Fülle der
evangelischen Dichter in schwedischer Sprache. Der Bischof von
Borgä hatte ein viel bewundertes handgeschriebenes Gebetbuch
bei den Besuchern in seinen Gemeinden, eingeteilt nach Morgen
und Abend der Wochentage, auch mit noch nicht gedruckten Gebeten
zeitgenössischer Dichter, als Ergänzung zu den Gesangbuchliedern
. Viele danken, daß es nun gedruckt vorliegt.
Zwei Fragen. Warum sind schwedische Übertragungen finnischer
Landsleute wie z. B. Koskimics und Haahti nicht aufgenommen?
Theologische Literaturzeitung 93. Jahrgang 1968 Nr. 12