Recherche – Detailansicht
Ausgabe: | 1968 |
Kategorie: | Kirchengeschichte: Reformationszeit |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
Ansicht Scan: | |
Download Scan: |
51
Theologische Literaturzeitung 93. Jahrgang 1968 Nr. 1
52
B e i n t k e r , Horst: Lutherforschung im evangelischen und katholischen
Raum (LM 6, 1967 S. 522-526).
Bendiscioli, Mario: S. Carlo Borromeo e la riforma cattolica
(SMSR 38, 1967 S. 53-77).
Bornkamm, Heinrich [Hrsg.]: Luthers Vorreden zur Bibel.
Hamburg: Furche-Verlag [1967]. 190 S. 8° = Furche-Bücherei,
238. Lw. DM 12.80.
Eckert, Willehad Paul: Erasmus von Rotterdam - Seine Bedeutung
für die ökumenische Begegnung (Wort und Antwort
8, 1967 S. 53-57).
Gensichen, Hans-Werner: We Condemn. How Luther and
16th-Century Lutheranism Condemned False Doctrine, transl. by
H. J. A. Bouman. St. Louis/Miss.: Concordia Publisning House
[1967]. X, 213 S. gr. 8°. Lw. $ 7.50.
(s. Bespr. in ThLZ 1960,3, Sp. 202)
Harms, Klaus: Die Bedeutung Wittenbergs für die Kirchen im
Osten (PB1 107, 1967 S. 485-498).
H u m e, Anthea: William Roye's „Brefe Dialoge" (1527). An Eng-
lish Version of a Strassburg Catechism (HThR 60, 1967 S. 307
bis 321).
Klein, Tim: Luther. Berlin-Hamburg: Luth. Verlagshaus 1967.
314 S. 8°. Lw. DM15.-.
Koch, Ernst: Kirche und Konfession im Zweiten Helvetischen
Bekenntnis (Zwingliana 12,1967 S. 522-532).
Kohls, Ernst-Wilhelm: Holzschnitte von Hans Baidung in Martin
Bucers „kürtzer Catechismus" (ThZ 23,1967 S. 267-284).
Locher, Gottfried W.: Grundzüge der Theologie Huldrych
Zwingiis im Vergleich mit derjenigen Martin Luthers und Johannes
Calvins (Zwingliana 12,1967 S. 470-509).
Luther, Martin, im deutschen Gedicht. Eine Auswahl, zusammengestellt
v. R. B ö h n e r. Berlin: Union Verlag [1967]. 116 S.
m. 10 Abb. kl. 8°. Lw. M 5.80.
- Briefe von der Veste Coburg, hrsg. v. F. W. Hop f. München:
Kaiser 1967. 122 S. 8°. Kart. DM 5.80.
Mattmüller, Markus: Die Basler Täufer (Zwingliana 12,1967
S. 510-521).
Meylan, Henri: Girolamo Zanchi et son „Famulus" (SMSR 38,
1967 S. 396-402).
M o 1 n ä r , Amedeo: Zwischen Revolution und Krieg (Communio
viatorum 10, 1967 S. 33-44).
Neuser, Wilhelm H.: Ein Zwingli-Autograph aus dem Jahre
1526 (Zwingliana 12, 1967 S. 533-534).
Oesch, W. M.: Ein Fragment zum Lutherjubiläum: Doctrina
divina in solidum extra nos posita (Lutherischer Rundblick 15,
1967 S. 66-70).
Ohly, Hans: Revolution und Reformation (JK 28,1967 S. 553
bis 563).
P r e u s , James S.: Old Testament Promissio and Luther's New
Hermeneutic (HThR 60, 1967 S. 145-161).
Stählin, Wilhelm: Was wollte die Reformation? (Quatember
31, 1966/67 S. 146-151).
Trebs, Herbert: Martin Luther heute. Größe und Grenze des
Reformators in sozial-historischer Sicht. Berlin: Union Verlag
[1967]. 140 S., 1 Porträt 8°. Kart. M 3.80.
V o 1 z, Hans: Die Urfassung von Luthers 95 Thesen (ZKG 78,1967
S. 67-93).
Weichert, Friedrich: Die Bedeutung Melanchthons für die
evangelische Christenheit der Gegenwart (PB1 107,1967 S. 649
bis 556).
Wolf, Ernst: Luther und die „Reformation" der Kirche (KidZ 22,
1967 S. 398-403).
KIRCHENGESCHICHTE: NEUZEIT
V i n a y , Valdo: Luigi Desanctis e il movimento evangelico fra
gli Italiani durante il Risorgimento. Torino: Ed. Claudiana 1965.
370 S., 1 Taf. gr. 8° = Collana della Facoltä Valdese di Teo-
logia Roma. Lire 3500.-; Lw. L. 4500.-.
Der Verfasser, dem schon eine Reihe von Arbeiten zur Geschichte
des italienischen Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert
zu danken ist (Facoltä Valdese di Teologia 1855-1955,
Torre Pellice 1955; Evangelici Italiani esuli a Londra durante il
Risorgimento, Turin 1961; Entstehung und Bedeutung der evangelischen
Bewegung in Italien seit der Zeit des Risorgimento,
ZKG 1961, S. 268 ff.; vgl. auch Ernesto Buonaiuti e ITtalia reli-
giosa del suo tempo, Torre Pellice 1956, dazu den deutschen
Vortrag über Buonaiuti in ThZ 8, 1952, S. 1 ff.), legt hier eine
umfangreiche, auf breitem, großenteils ungedrucktem Quellenmaterial
fußende Biographie einer der fesselndsten Gestalten
vor. Luigi Desanctis (Rom 1808 - Florenz 1869) war römischkatholischer
Ordensgeistlicher, Theologe der römischen Inquisition
und Pfarrer im Rom Gregors XVI. 1847 floh er aus Rom;
über die Emigrantenfreistatt Malta, wo er sogleich eine evangelische
Predigt begann, gelangte er nach Genf (1850); 1852
schloß er sich der Waldenserkirche an, die 1848 im Königreich
Sardinien die vollen Bürgerrechte erlangt hatte und sich nun,
in der Zeit des Risorgimento, zur Ausbreitung über die Halbinsel
anschickte. Neben dieser Mission der Waldenser stand die
konfessionell ungebundene, besonders vom englischen Revival
geprägte Missionsarbeit einer Reihe vom Katholizismus abgefallener
Italiener: zwischen beiden Zweigen der Mission ergaben
sich mannigfache Konflikte, in denen Desanctis, der Herkunft
und dem Herzen nach zu den „evangelischen Italienern"
gehörig, zugleich aber Mitglied der Waldenserkirche, in der
Mitte stand. In seinen letzten Lebensjahren wirkte er als theologischer
Lehrer an der nach Florenz verlegten Waldenserfakul-
tät. Desanctis entfaltete seit 1847 eine umfangreiche publizistische
, vor allem kontroverstheologische Tätigkeit als Schriftleiter
evangelischer Zeitschriften und Verfasser verschiedener kleinerer
und größerer Werke: in seinem zuerst englisch erschienenen
Werk „Roma papale" (3. Aufl. Florenz 1882; dt. 1893) gab er ein
lebendiges Bild des religiös-kirchlichen Lebens, wie er es in Rom
kennengelernt hatte und wie es sich ihm in der Rückschau darstellte
.
Vinay entfaltet zu den verschiedenen Stationen dieses Lebens
, von Rom über Malta, Genf, das Königreich Sardinien zum
entstehenden Königreich Italien, ein breites lokal- und zeitgeschichtliches
Panorama des evangelischen Lebens. Er bietet also
weit mehr als eine Biographie. Seinen Höhepunkt erreicht das
Buch in der Darstellung der evangelischen Missionsbewegung
im Risorgimento. Hier schlägt offenbar das Herz des Verfassers,
der auf Schritt und Tritt seinen Doppelbcruf als Kirchenhistoriker
und praktischer Theologe zu erkennen gibt und zu den verschiedenen
dargestellten kirchenpolitischen, missionarischen und
theologischen Orientierungen sein eigenes Urteil nicht verheimlicht
.
Von hohem kirchengeschichtlichem Interesse sind aber schon
die ersten drei Kapitel über D.s „Berufung zur Nächstenliebe
und zur Theologie", seine Arbeit als „römischer Pfarrer" bis zur
„geistlichen Krise und Flucht nach Malta" (9-103). Es wird zunächst
ein anziehendes Bild des vor allem dem Krankendienst
gewidmeten Kamillianerordens gezeichnet, in den D. 1824 eintrat
, in dem er studierte und zum theologischen Lehrer bestellt
wurde und in dem er sich während der Cholera 1835-1837 in
Genua und Rom der Krankenpflege widmete: Monate, die ihm
im Rückblick als die einzige glückliche Zeit seines Lebens vor
der Flucht aus Rom erschienen. Es folgt ein Bild der römischen
Akademien, zu denen D. in Beziehung trat, vor allem der Acca-
demia di Religione Cattolica, deren Mitglied D. mit einem Vortrag
über den „katholischen Missionar und den Heterodoxen"
wurde (auf der Linie Perrones vom Collegium Romanum der
Jesuiten, mit dem D. enge Beziehungen unterhielt). 1837 ernannte
Gregor XVI. D. zum Qualifikator der Inquisition, deren
Gefängnisse damals fast leer waren; inhaftiert wurden damals