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1967

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Altes Testament

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Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 2

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The present fascicle will form Chapter XXI of the first
volume. It is divided into seven sections, of which the first three,
by G. Posener, are concerned with the relations of Syria and
Palestine with Egypt during the period covered, the fourth, by
G. Bottero, with the relations with Mesopotamia, and the
remaining three, by Kathleen M. Kenyon, with the archaeological
Sites of Syria and Palestine. Each author is an acknowledged
expert in the subject treated, and together they bring a rieh
contribution for the reader who cannot be an expert Over the
whole field, but who desires to understand the inter-relations
between the various areas of culture which were found in the
entire area in which the foundations of western civilization were
laid.

The three sections of Posener's contribution are devoted to
the Egyptian dynasties VII—XI, dynasty XII, and to Egyptian
sources, including the execration texts, of which Posener edited
an important collection. Here he briefly indicates the significance
of the evidence and what we can learn from it of the Organization
of the Syrian and Palestinian states and their relations
with Egypt, and of their gods as reflected in theophorous names.
The short contribution of Bottero, occupying buf eight pages,
recounts what is known of relations during the third dynasty of
Ur. The author concludes by saying: "The documents in cunei-
form writing permif us to reconstruet only an outline, still
blurred and imprecise, of Syria in archaic times. But it fits well
enough into the more exaet and detailed picture which much
richer records allow us to draw in the second millennium and
onwards."

Miss Kenyon's three sections deal first in a brief and
general way with archaeological evidence from Palestine in the
Early Bronze-Middle Bronze period, then with the excavated
Palestinian sites, and finally with the excavated Syrian sites, in
so far as their evidence concerns the period in question. Here
particular attention is paid to the different types of graves —
no less than seven different types were found at Jericho — and
to what we can learn of the communities which used them, and
to the possible cultural relations between communities in
different areas as reflected in their burial customs.

Throughout the volume the abundant footnotes occupy a
minimum of space, as there is a bibliography for each section at
the end of the fascicle — numbering more than two hundred and
fifty items in all — and reference to these in the footnotes is
made by number only. It is to be hoped that the complete
volumes will not be long delayed, so that the reader will be able
to study each fascicle in the setting of the whole and trace the
inter-relations of the various cultures through the entire period
covered by the two volumes. Meanwhile he must be content with
the crumbs which fall from time to time.

Stroud/CIos. H.H. Rowley

ALTES TESTAMENT

Galling, Kurt: Studien zur Geschichte Israels im persischen Zeitalter.

Tübingen: Mohr 1964. VII, 222 S., 2 Ktn.-Skizzen gr. 8°. DM 27.— ;
Lw. DM 32.—.

Das Buch enthält acht Einzelaufsätze: I. Politische Wandlungen
in der Zeit zwischen Nabonid und Darius (mit Karte im Anhang
); II. Die Proklamation des Kyros in Esra 1; III. Das Protokoll
über die Rückgabe der Tempelgeräte; IV. Die Liste der
aus dem Exil Heimgekehrten; V. Die Exilswende in der Sicht des
Propheten Sacharja; VI. Serubbabel und der Hohepriester beim
Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem; VII. Bagoas und Esra;
VIII. Die syrisch-palästinische Küste nach der Beschreibung bei
Pseudo-Skylax (mit Karte); dazu als Anhang (S. 209f.): die Liste
der Statthalter von Samaria im 5.'4. Jahrhundert (die bisher bestehende
Lücke zwischen 400 und 3 3 5 wird durch die 1962 aufgetauchten
"Samaria Papyri" geschlossen).

Die acht Aufsätze beruhen überwiegend auf früheren Einzelveröffentlichungen
Gallings, die, da und dort in Zeitschriften erschienen
, jetzt gesammelt und auf den neuesten Stand gebracht
sind und mit denen also G. künftig nicht mehr behaftet werden
darf (Ausnahme: Nr. VI, s. S. 127, Anm. 1). Am wenigsten verändert
(doch s. S. 203) ist der letzte Aufsatz mit seinem etwas
abseits liegenden Thema. Ohne Vorlage — abgesehen von den
Äußerungen G.'s in seinem Kommentar über die Bücher der
Chronik, Esra, Nehemia: ATD XII 1954 — sind Nr. II und VII.

In I ist, was die außerjüdischen Ereignisse betrifft, besonders
hervorzuheben, daß G. mit guten Gründen bezweifelt, ob
das von Herodot berichtete Bündnis des Königs Krösus von Lydien
mit Ägypten, Babylonien und Sparta geschichtlich ist (S.
23f.). Was die jüdische Gola anlangt, so beharrt G. darauf, daß
die Rückkehr nicht schon 538, sondern wesentlich später — er
denkt jetzt nicht mehr an die Zeit des Kambyses, sondern bereits
an die des Darius — stattgefunden habe (S. 38, 40, 56ff.).
Da die Stellen, auf die er sich zusätzlich beruft, (Hgg 1. Sach 2,
1—4; 5, lff.) m. E. chronologisch nicht leisten, was ihnen G. entnimmt
, erlaube icht mir, auf meinem Widerspruch zu beharren (s.
meinen Kommentar zu Esra/Nehemia 1949, 63).

In II hat G. — man darf wohl sagen: abschließend — bewiesen
, daß das Cyrusedikt Esr 1, 2—4 aus der Feder des Chronisten
stammt, wie er auch Recht hat, daß umgekehrt das Protokoll
über die Rückgabe der Tempelgeräte Esr 1,9—11 das (allerdings
verstümmelt überlieferte) Original darstellt (III).

Die schwierigen Termini mhlpjm V. 9 und msnjm V. 10, die G.
richtig als passive Partizipien (Hofal und Pual) punktiert, versteht er
jetzt so: mocholafim sind Stücke, „an denen man Ersatz vorgenommen
hatte", d. h. die repariert worden waren, während mesummim entstellte,
d. h. deformierte Stücke bedeute, die, wenn auch verbogen, doch noch
brauchbar waren, wobei man allerdings fragen mag, ob die beiden weithin
synonymen Wörter sich so unterscheiden lassen und ob dann die
Zahl 1000 für die ganzen Silberschalen nicht auffallend rund ist. Ich
selbst hatte in den Ausdrücken Glossen gesehen („abzuändern"), weil ja
die Gesamtsumme mit der Summe der Einzelposten nicht übereinstimmt;
G. fragt: „Wem war mit einem solchen Hinweis geholfen?" (S. 83, Anm.
1). Aber wer will einem genauen Leser den Hinweis verwehren, daß
hier etwas nicht stimmt und daß man ohne Zahlenänderung nicht durchkommt
, zumal da solche kritische Randbemerkungen auch sonst vorkommen
, nicht nur an der auch von G. anerkannten Stelle Num. 32, 38,
sondern gerade im chronistischen Werk (1 Chr. 4, 3: „[ihr Name] ist
vor den Namen ihrer Schwester gestellt", 4, 22: „Die Worte sind weggerückt
", 7, 14 die Worte sind „verlöscht und abgerieben", 27, 4: „Was
seine Abteilung betrifft, so liegt Verderbnis (des Namens) des Führers
vor", vgl. auch 2, Chr. 12, 15: „Dies bezieht sich auch auf die Genealogie
"). — G. bemüht sich auch um einen Ausgleich von Einzelzahlen
und Gesamtsumme (86ff.). Aber d i e Tatsache, daß er drei verschiedene
Lösungsversuche anbietet, zeigt, wie hoffnungslos die Lage ist.
Man muß sich beim Nichtwissen bescheiden.

Da G. die Rückkehr einer großen Gola im Jahre 538 für unmöglich
hält (I), muß er die Heimkehrerliste Esr 2'Neh 7 zeitlich
anders einordnen (IV). Er sieht in ihr eine Liste, die man dem
Tatnai bei seiner Visitation in Jerusalem (etwa 518) übergab
(Esr 5. 3ff.). Das ist nun freilich wenig einleuchtend. Tatnai will
vor allem wissen, mit welchem Recht der Tempel gebaut wird,
und fragt daneben nach den Namen der Ältesten (die „Männer"
von V. 4 b sind nach V. 5 und 10 die Ältesten). Als Antwort
auf die zweite Frage hätte Esr 2, 2 genügt; wozu also die ellenlange
Namenliste mit der Angabe der Zahlen und der Wohnorte
? Und was interessierte den Statthalter die Beanstandung
von Stammbäumen (Esr 2, 59—63)? Und was hatte die Sklaven-
und Viehliste (Esr 2, 65f.) oder die Spendenliste (Esr 2, 68f.) mit
der Berechtigung zum Tempelbau zu tun? Die Versuche, das
Ganze doch mit dem Besuch Tatnais in Verbindung zu bringen,
wirken gequält. Erfreulich ist aber, daß G. daran festhält, daß es
sich um eine echte Heimkehrerliste handelt.

In V behandelt G. die historischen Hintergründe der Nachtgesichte
Sacharjas und der ihnen angefügten Sprüche, wobei er
zunächst absichtlich von dem Grunddatum 1, 7 (Februar 519)
absieht. Hier ist von G. allerhand zu lernen. Bedenken habe ich