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Ausgabe:

1967

Spalte:

663-664

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Roth, Wolfgang M. W.

Titel/Untertitel:

Numerical sayings in the Old Testament 1967

Rezensent:

Stamm, Johann Jakob

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darstellt. Hier wie auch in den Arbeiten über den ..Jakobskampf
am Jabbok" (1951) und über das „Gesetz Leviticus 18" (1955)
ist das erfolgreiche Bemühen des langjährigen Tübinger Altte-
stamentlers zu erkennen, besonders schwierige theologische und
historische Einzelprobleme in der alttestamentlichen Wissenschaft
anzugehen. Systematischen Fragestellungen sind die anderen ncch
zu nennenden Beiträge verpflichtet, so die umgearbeitete Antrittsvorlesung
über „Prophet und Politik" (1935), die Karl Elliger
im Zuge seiner Umhabilitarion von Münster nach Leipzig
gehalten hat, und der Artikel aus der iKarKHeim-Festschrift „Ich
bin der Herr - euer Gott" (1954). Mit geschichtstheologischen
Problemen befassen sich die Aufsätze „Der Begriff ,Geschichte'
bei Deuterojesaja" (1953) und „Sinn und Ursprung der priesterlichen
Geschichtserzählung" (1952). Ein Register der Bibelstellen
und ein Verzeichnis der Ortsnamen (in Auswahl) machen noch
einmal sehr anschaulich, wie weit der Radius der Arbeiten Eiligere
gespannt ist und wie stark die alttestamentlichen Texte
in ihrer historisch-topographischen Verklammerung gesehen werden
. Selbstverständlich bedeuten die Register darüber hinaus
dem Leser eine wertvolle Hilfe beim Studium dieses Aufsatzbandes
. So kann das. Erscheinen der Elligerlschen „Kleinen-
Schriften zum Alten Testament" mit Dankbarkeit begrüßt werden
. Man bedauert nur oft bei solchen Sammelbänden, daß der
Verfasser nicht noch einmal selber zu seinen eigenen Forschungen
Stellung nimmt. Man wüfjte allzu gern, ob er noch zu seinen
Ansichten steht, oder ob neuere Einsichten und Erkenntnisse
, die ihm zuteil geworden sind, Korrekturen und Akzentverschiebungen
notwendig machen, oder ob er schließlich trotz
neugefaßter Konzeptionen das einmal Ausgesprochene ausdrücklich
so stehen lassen will, wie es von ihm einstmalig gesagt
worden ist.

Leipzig Siegfried Wagner

Roth, W. M. W.: Numerical Sayings in the Old Testament. A

Form-Critical-Study. Leiden: Brill 1965. X, 103 S. gr. 81 =
Supplements to Vetus Testamentum, ed. by G. W. Anderson,
P. A. H. de Boer, G. R. Castellino, H. Cazelles, E. Hammers-
haimb, H. G. May, W. Zimmerli, XIII. Lw. hfl. 24.-.
Das vorliegende Buch ist die erweiterte Fassung einer Arbeit
, die Roth 1959 der Universität Toronto zur Erlangung eines
höheren theologischen Grades vorgelegt hatte. Im Vorwort nennt
er unter seinen Lehrern vor allem Gerh. von Rad in Heidelberg
und R. Dobbie in Toronto. Über ein Sonderproblem aus seinem
Arbeitsgebiet handelte der Verfasser bereits in dem Aufsatz:
„The Numerical Sequence x/x + i in the Old Testament" (VT 12,
1962, S. 300-311).

Nach einer kurzen Einleitung auf S. 1-4 enthält das Buch
die folgenden vier Kapitel: I. The Structure of the Numerical
Saying (S. 5-9), II. Narrative Numerical Sayings (S. 10-17), III.
Reflectiye Numerical Sayings (S. 18-76), IV. Hortative Numerical
Sayings (S. 77-93). Auf S. 94-100 schließlich faßt ein Abschnitt
mit dem Titel „Conclusion" die Ergebnisse zusammen.

Der vorstehende Überblick läßt schon erkennen, wie umfassend
und nuanciert Roth seine Aufgabe in Angriff genommen
hat. Das bestätigt der Inhalt im einzelnen mit seinen klugen
und abgewogenen Darlegungen, die sich um den Ursprung des
Zahlenspruches, seine Form und seinen Sinn gleichermaßen bemühen
. Dabei ist Roth in der Lage, weit über das Alte Testament
hinausgreifend, Parallelen aus dem übrigen alten Orient,
dem alten Griechenland, Indien und der rabbinischen Literatur
heranzuziehen. Aus der letzteren berücksichtigt er vor allem den
Mischna-Traktat „Sprüche der Väter", wo sich viele Zahlensprüche
finden. Im Alten Testament stehen die klassischen Beispiele in
Spr. 30, 15-31; sie werden denn auch von Roth je an ihrem Ort
besprochen und erläutert.

Dem erwähnten Teil des Spruchbuches ist auch die Abhandlung
von Georg Sauer, Die Sprüche Agurs (1963) gewidmet. Trotz
des gleichen Gegenstandes sind aber Art und Absicht der beiden
Arbeiten so verschieden, daß sie einander nicht ausschließen,
sondern ergänzen. Das zeigt sich vor allem darin, daß Sauer

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einerseits nicht nur den Zahlenspruch behandelt, sondern auch
die Bedeutung der Zahl im Alten Testament überhaupt und er
andererseits bei den Parallelen vor allem die ugaritischen heranzieht
. Die Besonderheit Sauer's liegt mehr im Sammeln des Stoffes
und im Erklären einzelner Stellen, diejenige von Roth im
fragenden und deutenden Interpretieren.

Bern Johann Jakob Stamm

Ecker, Roman: Die arabische Job-Übersetzung des Gaon
Saadja Ben Josef al-Fajjümi. Ein Beitrag zur Geschichte d.
Übersetzung d. Alten Testaments. München: Kösel-Verlag 1962.
XX, 428 S. gr. 8° = Studien zum Alten und Neuen Testament,
hrsg. v. V. Hamp u. J. Schmid, Bd. IV. Kart. DM 38.-.

Gaon Saadja ben Josef al-Fajjumi und seih Werk war anläßlich
seines 1000. Geburtstages im Jahre 1942 Mittelpunkt
vieler Publikationen. 20 Jahre danach, im Jahre 1962, erschien
Roman Eckers Buch über die arabische Job-Übersetzung des
Saadja. Diese kritische Würdigung der Werkstattarbeit eines der
alten und anerkannten Meister der Bibelübersetzung ist für den
Exegesen von beträchtlichem Wert, denn Saadjas Übersetzung
verdient mehr als nur geschichtliches Interesse, obwohl auch
dieser Aspekt für den heutigen Betrachter anregend erscheint,
denn Saadja wirkte im einer Zeit der Begegnung jüdischer und
islamischer Geisteswelt und einer gegenseitigen Befruchtung
dieser Bereiche.

Mit großer Sorgfalt zog Ecker alle Handschriften, die für
seine Arbeit notwendig waren, heran, ordnete das Material und
sparte keine Mühe bei der Schaffung eines wissenschaftlichen
Apparates, der nicht nur für diese, sondern auch für ähnliche
Studien unentbehrlich ist.

Kleine Fehler, wie das ausgelassene Alef am Schluß der
Verben im Perfekt und negativem Imperfekt der dritten Person
maskulimum, tun dieser Arbeit keinen Abbruch.

Diese und ähnliche Arbeiten sind eine notwendige Voraussetzung
für die Schaffung einer endgültigen Bibelübersetzung
ins Arabische, die nicht nur die sprachliche, sondern auch die
kulturelle Bedeutung der Begriffe und deren Wandlung im
Laufe der Zeit berücksichtigt.

Ein umfangreiches Register und ein arabisches und hebräisches
Wörterverzeichnis sind gleichermaßen wertvoll in diesem
gründlichen Buch Roman Eckers, das im Jahre 1959 von der
Theologischen Fakultät München als Inauguraldissertation angenommen
wurde.

Hamburg Subhi L a b i b

Deursen, A. van, Dr.: Biblisches Bildwörterbuch. Mit 59 Bildtafeln
v. J. Vries. Übers, v. H. R. Wismer in Zusammenarbeit
mit W. Baumgartner. Neu bearb. v. E. Jenni. Basel: Reinhardt
[1965]. 142 S., 59 Taf. 8°. Lw. sfr./DM 10.80.

Man kann es nur begrüßen, daß dieses schlichte und doch
nicht anspruchslose .Biblische Bildwörterbuch' von A. van Deursen
nunmehr auch dem deutschen Leser zugänglich gemacht
worden ist. Es gehört in die Hand des interessierten Bibellesers,
in die Hand des Pfarrers, des Lehrers und des Katecheten, der
bei der Lektüre der Heiligen Schrift laufend auf Ausdrücke und
Vorstellungen stößt, die in die biblische Realienkunde gehören.
Er wird durch die gut gezeichneten Bildtafeln sachzutreffend
informiert. Fast jede von ihnen enthält mehrere Einzelabbildungen
zu einem bestimmten Thema, wobei durch Anbringung von
kleinen Buchstaben (a, b, c, d usw.) auf weitere sehens- und
wissenswerte Einzelheiten aufmerksam gemacht werden soll
(z. B. an einem Haus auf das Fundament aus Feldsteinen, auf
die Lehmziegelwand, die Tür mit Seitenpfosten, auf Schwelle
und Oberschwelle, Fensteröffnung, Treppe, auf das flache Dach
zum Schlafen u. a. m.). Der Bildseite entspricht jeweils eine
Textseite mit kurzen Erklärungen. Es ist erstaunlich, wieviel
wissenschaftlich zuverlässige Mitteilungen auf dem knappen
Raum einer solchen Textseite enthalten sind. Wertvoll sind die

Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 9