Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1967

Titel/Untertitel:

Kirchengeschichte: Allgemeines und Territorialkirchengeschichte

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2, Seite 3

Download Scan:

PDF

365

Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 5

366

periodisch eingelegte Testfragen (insgesamt 8 Komplexe). Die
Leistung des Studenten wird nach einem beigegebenen Punktsystem
bewertet. Nützlich sind die Tabellen zur Formenlehre
und bei aller Kümmerlichkeit auch der Überblick über die
Syntax, soweit ihrer in den Lektionen gedacht wurde. Ein Gewinn
sind weiterhin die graphischen Darstellungen zum Verständnis
der griechischen Tempora und zum Gebrauch gewisser
Präpositionen.

Von den Umgruppierungen wurde in starkem Maße das
Vokabular betroffen. Zusammengehöriges erscheint jetzt vorwiegend
an einer Stelle. Die Tempora des Verbums werden in
der Reihenfolge der Stammformen behandelt. Dies verlangte
eine neue Zusammenstellung der Übungssätze, die sowohl
Griechisch-Englisch als auch Englisch-Griechisch in reicher Zahl
geboten werden. Die Übersetzung dieser Sätze findet sich in
dem Schlüsselbändchen, das getrennt vom Lehrbuch erschienen
ist.

Der Verf. arbeitet an einem Second Book of New Testament
Greek, das dem Benutzer der „Elemente" eine Brücke
sein soll zur Arbeit mit den Standardwerken über NT-Griechisch.
Das mag versöhnen.

Eines freilich widersetzt sich jeder Milderung des Urteils:
W. lehrt Griechisch ohne Akzente! Er verweist auf die Pioniertat
D. F. Hudsons, Teach Yourself New Testament Greek, und
rechtfertigt seinen Entschluß unter dem Gesichtspunkt der
academic integrity": Die frühen Unzialen des NT seien akzentlos
geschrieben. Das ist kein Argument für ein Lehrbuch.
Außerdem bedeutet die Tilgung der Akzente für das Erlernen
der Sprache keine wirkliche Erleichterung. Das gilt erst recht
für das spätere Lesen des NT-Textes (Nestle-Kilpatrick). W.
setzt den Akzent nur noch in folgenden Fällen: juevü), /uevelg
fievei, fievovotv (u. ä.); f1;i),o,oi und at (Rel.); r(g (und
Kasus). Iota subscriptum wird beibehalten, ebenso der Spiritus.
Aus dem Vorwort freilich geht klar hervor, daß auch der
Spiritus lenis in seiner Existenz ernstlich bedroht war. Nur die
Furcht des Verfs., seine Schüler könnten bei Prüfungen Schwierigkeiten
haben, hat zur Beibehaltung des Spiritus lenis geführt.
Man fragt sich, wieso sich diese Bedenken nicht auch bei der
Verbannung der Akzente einstellten.

Wer sich entschließt, die Akzente wegzulassen, verwehrt
dem Lernenden das Erkennen der betonten Silbe im Einzelwort.
Die Einführung eines Markierungszeichens hätte den Wortakzent
sichern können. W. bietet ein anderes Verfahren (S. 23).
Obwohl er grundsätzlich über die Quantität der Vokale «, t
und v nichts mitteilt, empfiehlt er: Man spreche jede Silbe deutlich
und unter Wahrung der kurzen und langen Vokale aus
"and then let stress take care of itself". Armes Griechisch!

Zum Aufbau des Buches: Als Einführung ist eine Grammatik
der englischen Sprache vorangestellt (16 Seiten). Dann
folgt der eigentliche Lehrstoff, verteilt auf 44 Lektionen (175).
Sie enthalten Teile der Formenlehre und Übersetzungsübungen,
gegebenenfalls auch Erläuterungen zur Syntax. Im Vokabular
(34), das nach Lektionen gegliedert ist, gibt W. hinter jedem
griechischen Wort die Häufigkeit seines Vorkommens im NT
an. Zahlwerte unter 20 erscheinen selten. Gut ist die alphabetische
Anordnung innerhalb der Vokabel-Lektionen, weniger
zweckmäßig das Fehlen der Trennungsstriche bei den Komposita
. Auf das Vokabular folgen eine Zusammenstellung der
Stammformen des Verbums (regelmäßige Standardtypen und
unregelmäßige Verben) (2), eine tabellarische Übersicht über die
Formenlehre (15) und eine höchst gedrängte Zusammenfassung
der Satzlehre (5). Den Abschluß des Buches bilden ein englischgriechisches
Wörterverzeichnis (8), ein griechischer Index (5)
und ein allgemeiner Index (3), in dem die Seitenangaben, soweit
sie sich auf das Vorwort beziehen, nicht stimmen.

Einige weitere Versehen bzw. Unebenheiten:
S. 63 1 fehlt vor der Fußnote (ebenso S. 88 und S. 94).
S. 209 Die Krasis wird durch Koronis angezeigt (nicht durch Spiritus
lenis).

S. 222 xä&tjftcu und xeniai sind Wurzelpräsentien (nicht Perfektformen
).

S. 229 In der Deklinationstabelle von eoyov sind Singular und Plural
vertauscht.

S. 23 5 Bei e'ßa!.ov muß es im Imperativ ßaXixmaav heißen (nicht
— aiv).

S. 232 bis S. 243: In den Tabellen ist die Reihenfolge der Modi
nicht einheitlich. Bei horizontaler Anordnung Indikativ —
Imperativ — Konjunktiv, bei vertikaler Indikativ — Konjunktiv
— Imperativ.

Gelegentlich ist der Verf. bemüht, dem Lernenden einen
tieferen Einblick in das Wesen der Sprache zu ermöglichen. Auf
S. 64 wird sogar eine Fabel herangezogen, um das Verhältnis
Präposition — Substantiv in seiner sprachgeschichtlichen Entwicklung
zu zeigen. An vielen Stellen vermißt man jedoch einen
Hinweis auf die historische Grammatik oder, falls dies zu
anspruchsvoll klingt, ein Sichtbarmachen der Zusammenhänge.
Die Folgen dieser vereinfachten Darstellungsweise stimmen
bedenklich: Es ist nicht richtig, die Stammformen zu M%m von
mehreren Verben herzuleiten (S. 228), und es ist glattweg
falsch, eine Form wie fffiQ&rp' (zu eyeigo) als unregelmäßig
zu bezeichnen (S. 145).

Dem Verf. muß bescheinigt werden, daß er nichts unversucht
gelassen hat, ein reines Elementarbuch mit reichlicher
Gelegenheit zu Übung und Selbstkontrolle zu schaffen. Man
kann sich jedoch des Eindruckes nicht erwehren, daß hier zugunsten
eines raschen Erfolges zu viel geopfert wurde. Der
Erfolg bleibt dadurch fragwürdig.

Leipzig Lothar S c h 1 e y

Bajsic, A.: Pilatus, Jesus und Barabbas (Bibl 48, 1967 S. 7—28).
Binder, Hermann: Die historische Situation der Pastoralbriefe

(Geschiditswirklichkeit u. Glaubensbewährung. Festschrift für Bischof

Friedrich Müller. Stuttgart: Ev. Verlagswerk 1967 S. 70—83).
Dupont, Dom J.: „Beaucoup viendront du levant et du cou-

chant . . ." (Matthieu 8,11—12, Luc 13, 28—29). Sciences Eccle-

siastiques XIX, 1967 S. 153—167).
Friedrich, Klaus: Neutestamentliche Wundererzählungen (ZdZ

21, 1967 S. 121—127).
Gaechter, P.: Die Engelerscheinungen in den Auferstehungs-

berichten (ZKTh 89, 1967 S. 191—202).
Gutbrod, Karl: Die Wundergeschichten des Neuen Testaments,

dargestellt nach den ersten drei Evangelien. Stuttgart: Calwer

Verlag [1967]. 70 S. gr. 8°. Kart. DM 5.80.
Gutwenger, E.: Die Machterweise Jesu in formgeschichtlicher

Sicht (ZKTh 89, 1967 S. 176—190).
Krentz, Edgar: Biblical Studies Today. A guide to current issues

and trends. St. Louis, Miss.: Concordia Publishing House [1966].

80 S. kl. 8° = Biblical Monographs. $ 1.75.
Krodel, Gerhard: The Gospel according to Paul (dialog 6, 1967

S. 95—107).

Marxsen, Willi: Das Mahl — Vorstellungen und Wandlungen
(ZdZ 21, 1967 S. 127—132).

Meinhold, Peter: Der Ursprung des Dogmas in der Verkündigung
Jesu (ZKTh 89, 1967 S. 121—138).

Places, E. des: Actes 17, 27 (Bibl 48, 1967 S. 1—6).

Schoedel, William: The Gospel in the New Gospels (dialog 6,
1967 S. 115—122).

Stanley, David: Ökumenisch bedeutsame Aspekte der neutesta-
mentlichen Lehre von der Eucharistie (Concilium 3, 1967 S.
287—290).

Swetnam, J.: On Romanus 8,23 and the 'Expectation of Sonship'

(Bibl 48, 1967 S. 102—108).
Vögtle, Anton: Mt 1,25 und die Virginitas B. M. Virginis post

partum (ThQ 147, 1967 S. 28—39).

KIRCHEN GESCHICHTE: ALLGEMEINES
UND TEHIilTOlUALKIHCHENGESCHlCHTE

Schräder, Franz: Die ehemalige Zisterzienserinnenabtei Marienstuhl
vor Egeln. Ein Beitrag zur Geschichte der Zisterzienserinnen
und der nachreformatorischen Restbestände des Katholizismus im
ehemaligen Herzogtum Magdeburg. Leipzig: St. Benno-Verlag 1965.
XIX, 200 S. m. 1 Abb. gr. 8° = Erfurter Theologische Studien. Im
Auftrag d. philos.-theol. Studiums Erfurt hrsg. v. E. Kleineidam u.
H. Schürmann, 16.

Im „Vorwort" dieser pragmatischen Studie mit dem langen
Titel (statt: Geschichte der Zisterzienserinnenabtei Marienstuhl
1259—1809) dankt der Verfasser auch neben anderen seinem