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1967

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

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Neuerscheinungen

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285

Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 4

286

( Nr. 40 ty' S-: lieber aTiißailov, vgl. ebda 41-2 £'£>/;£«< und

tXTvjxov. u' 21 hat am Ende eine Silbe mehr! »s' 12* entspricht keiner
der beiden Alternativformcn; es ist zu ergänzen noo; iov; xgä-

{ovrag [de<j>] (der Dativ schon e ; vgl. auch f 12s).~— Nr. 41 «'
l : im App. ist zu schreiben [axaigor] xonov R. Burn; 22: die metr.
Form im App. ist in ____zu korrigieren. — Nr. 53 »/ 81

yeyöfam P (Text): yeyove Tryp. m. c. (App.); besser doch yeyovav,
bei Romanos selbst mehrfach bezeugt; vgl. Nr. 3 id 101 und Nr. 33

*ft 1. ebenfalls Nr. 53 &' 7J (äx>/xoa>'!). — Nr. 54 <s' 22: Zu
schreiben ist M(oiae(Oi (m. c.), vgl. Tomadakis 3,342. Im App. zu
hätte man einen Hinweis darauf erwartet, daß diese Strophe mit

**' bis auf Kleinigkeiten fast identisch ist. — Nr. 59 iS' 32: ich

schlage m. c. vor: Siofiai [oov].—

Abschließend sei hier nur noch einmal die bedeutende Leistung
der beiden Herausgeber hervorgehoben, die uns hinsichtlich
der Gestaltung des Romanostextes einen entscheidenden Schritt
weitergebracht hat, sowie der Wunsch ausgesprochen, daß auch
der zweite Band mit den Dubia und Spuria, der sich bereits im
Druck befinden soll, bald erscheinen möge!

Hamburg Athanasios K a m b y 1 i s

Böhne, Winfried: Beginn und Dauer der römischen Fastenzeit im
sechsten Jahrhundert (ZKG 77, 1966 S. 224—237).

Grundmann, Herbert: Zur Abt-Wahl nach Benedikts Regel (ZKS
77, 1966 S. 217-223).

Manning, Eugene: La legislation monastique de S. Augustin et la
Regula Monasteriorum (Augustiniana 16, 1966 S. 317—329).

Schläpfer, Lothar: Das Leben des heiligen Johannes Chrysosto-
mus, hrsg. u. übers. Eingeleitet v. W. Nigg. Düsseldorf: Patmos-
Verlag [1966]. 240 S. 8° = Heilige der ungeteilten Christenheit,
dargestellt von den Zeugen ihres Lebens, hrsg. v. W. Nigg u.
W. Schamoni. Lw. DM 14.80.

Tscholl, Josef: Dreifaltigkeit und dreifache Vollendung des Schönen
nach Augustinus (Augustiniana 16, 1966 S. 330—370).

KIRCHENGESCHICHTE: MITTELALTER

Albertus Magnus, O. F. P.: Metaphysica. Libros quinque priores
, ed. B. G e y e r. XXX, 304 S. - Libros VI-XIII, ed. B. G e y e r.
S. XXXI-XLVI u. S. 301-653. Münster/W.: Aschendorff 1960/64.
4° = Alberti Magni Opera Omnia Tom. XVI/l u. 2, huius ed. num.
currens 5 u. 6. Kart. DM 63.— ; Hldr. DM 76.50 u. DM 106.—;
Hldr. DM 120.-.

Der von dem Präsidenten des Albertus-Magnus-Instituts,
B. Geyer, neuedierte Kommentar Alberts zur aristotelischen
Metaphysik ist der erste große Kommentar der christlichen
Scholastik zu diesem Werk. Obwohl Albert bei der Abfassung
die Auslegung des arabischen Kommentators Averroes ständig
vor Augen gehabt hat, ist er doch recht selbständig ihm gegenüber
verfahren und setzt sich sogar nicht selten ausdrücklich
von Averroes ab. Allerdings setzt er sich noch kaum mit den
später — um 1270 — umstrittenen averroistischen Sonderlehren
auseinander. Das mag eine zusätzliche Bestätigung für die Neigung
des Herausgebers darstellen, die Abfassungszeit des Kommentars
nicht weit über 1260 — den terminus a quo — hinaus
anzusetzen. Albert hat im Gesamtplan seiner Aristoteleskom-
mentare die Metaphysik zur Realphilosophie gerechnet und sie
als deren Abschluß nach Naturwissenschaften und Mathematik
aufgefaßt. Dieser Stellung im Gesamtplan entspricht, wie der
Herausgeber annimmt und die Sclbstzitate Alberts aus früheren
Werken belegen, die Reihenfolge der Abfassung, so daß die Metaphysik
unmittelbar im Anschluß an das letzte naturwissenschaftliche
Stück De Animalibus entstanden ist. Auf die Metaphysik
folgt in Alberts Kommentarreihe nur noch das von ihm
noch für aristotelisch gehaltene, in Wahrheit neuplatonische
Buch De Causis.

Die Textgrundlage für Alberts Kommentar ist die sog.
»mittlere" der lateinischen Versionen des Metaphysiktextes. Sie
ist in der vorliegenden Ausgabe unter dem Text Alberts fortlaufend
abgedruckt. Es handelt sich dabei um eine fast vollständige,
nur das XI. Buch (K) übergehende Wiedergabe des aristotelischen
Textes. Sie ist bei den Pariser Magistern nicht vor 1250
nachweisbar und wurde auch von Albert selbst in seinen früheren
Schriften noch nicht benutzt. Sie stellte einen bedeutenden
Fortschritt gegenüber der schon dem 12. Jh. bekannten „alten"

Fassung dar, deren Urform auf Boethius zurückgeführt wurde,
die aber bei Buch IV schon abbricht1, sowie auch gegenüber dem
damals „neuen" Metaphysiktext, der in Übersetzung aus dem
Arabischen erstmals den Gesamttext der aristotelischen Metaphysik
bot. Allerdings wurde die von Albert seinem Kommentar zugrundegelegte
„mittlere" Übersetzung bereits wenige Jahre später
durch die fortan maßgebende Übersetzung Wilhelms von Moerbe-
ke überholt, die schon Thomas von Aquin für seinen ca. 1271 vollendeten
Metaphysikkommentar benutzen konnte. Geyer gibt im
Apparat neben dem Wortlaut der „media" gelegentlich auch die
entsprechenden Wendungen der anderen Albert bekannten lateinischen
Versionen an.

Den Text des Kommentars hat der Herausgeber nach 29
Hss, die in zwei Klassen eingeteilt werden, hergestellt. Der Leitkodex
(P) der ersten Klasse ist als Abschrift vom Autograph Al^-
berts selbst gekennzeichnet, und seiner Lesart folgt der Herausgeber
vorwiegend. Die bisherigen Drucke hingegen leiten sich
von dem Erstdruck Venedig 1494 ab, der auf einigen schlechteren
Hss der zweiten Klasse fußt. Die bisher im Druck zugängliche
Form des Kommentars Alberts ist daher mit dieser kritischen
Ausgabe durch einen unvergleichlich zuverlässigeren Text
ersetzt. Das wird nicht beeinträchtigt durch den Umstand, den
Geyer hervorhebt, daß die im Leitkodex P selbst enthaltenen Ab-
schreibfehler sicherlich nicht alle korrigiert werden konnten.

Außer den Zitaten Alberts selbst sind im zweiten Apparat
auch gelehrte Anspielungen nachgewiesen, Textänderungen Alberts
und Mißverständnisse griechischer Terminologie! aufgeklärt
, sowie gelegentlich einige Literaturhinweise eingefügt. Am
Schluß des zweiten Bandes finden sich wie stets Register der von
Albert und der im Apparat genannten Autoren, sowie ein ausführliches
Sachregister.

*) Eine jüngere Neubearbeitung der „alten" Fassung der lateinischen
Übersetzung hat Geyer früher (vgl. Überweg-Geyer S. 346) mit
A. Birkenmajer für eine Kontamination der ältesten mit der mittleren
Übersetzung gehalten, neigt aber jetzt (Xl/sq.) offenbar mehr zu der
Annahme, daß es sidi um eine der „mittleren" Übersetzung zeitlich
vorangehende Textform handelt, die ebenfalls nur bis Buch 4,4 überliefert
ist, obwohl Thomas von Aquin auch Stellen aus folgenden Bü-
dicrn als Textform des Boethius zitiert.

Mainz Wolfhart Pan n e n b er g

Dcttloff, Werner: Die Entwicklung der Akzeptations- und Verdienstlehre
von Duns Scotus bis Luther mit besonderer Berücksichtigung
der Franziskanertheologen. Münster: Aschendorff [1963]. XX,
368 S. gr. 8° = Beiträge z. Geschichte d. Philosophie u. Theologie
d. Mittelalters. Texte u. Untersuchungen. Begründet von Cl.
Baeumker. Fortgeführt von M. Grabmann, in Verb, mit B. Geyer,
L. Ott, F. Pelster f u. A. M. Landgraf f hrsg. von M Schmaus.
Bd. XL, 2. Kart. DM 39.-.

Die vorliegende Untersuchung, die von der Münchner Theologischen
Fakultät als Habilitationsschrift angenommen wurde und
thematisch an die von M. Schmaus angeregte Doktorarbeit des
Verfs.1 anschließt, darf bei evangelischen Lesern auf lebhaftes Interesse
rechnen. Duns Scotus und Luther, Ausgangs- und Zielpunkt
der vom Verf. verfolgten theologiegeschichtlichen Linie,
sind in die Untersuchung selbst nicht mehr einbezogen. Jedoch
findet Verf. in der Akzeptationslehre des Duns Scotus den Maßstab
für die Beurteilung der ganzen folgenden Entwicklung; im
Blick auf Luther aber ist die Frage formuliert, die die Untersuchung
leiten soll: die Frage, „wodurch ein Mensch gerechtfertigt
wird", als „die Kernfrage der Rechtferfigungslehre". Insbesondere
soll die Untersuchung der Theologie des 14. und 15. Jhs
zur Klarheit darüber verhelfen, ob „Duns Scotus mit seiner Akzeptationslehre
das ,simul iustus et peccator' Luthers vorbereitet
" hat. Die Beurteilung der Rechtfertigungslehre Luthers wiederum
hängt für den Verf. wesentlich davon ab, „ob das ,simul
iustus et peccator' nur im konkret-heilsgeschichtlichen oder auch
im ontologischen Sinne zu verstehen ist" (1).

Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt bei den Zeitgenossen
des Duns Scotus und der ersten nachscotischcn Genera-

*) W. Dcttloff OFM: Die Lehre von der aeeeptatio divina bei
Johannes Duns Scotus mit besonderer Berücksichtigung der Rccht-
fertigungslehre. Werl 1954.