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Ausgabe: | 1967 |
Kategorie: | Philosophie, Religionsphilosophie |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
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Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 3
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licher behandelt werden, die von Suarez in den Texten zahlreich
gebotenen Hinweise auf die bedeutendsten Vertreter der großen
Schulen wertvolle Dienste leisten können. Diese Stellen werden
nur selten verifiziert oder zu einer an den Quellen orientierten
Untersuchung herangezogen (z. B. S. 62, 65, 85, 100, 107, 109,
111, 118, 124, 147, 148, 149, 158, 217, 218, 231, 253, 265).
Längere lateinische Abschnittet wären besser im Apparat erschienen
. Für das ausgezeichnete Register gebührt der Verfasserin
Dank.
Erfurt , y.
Willirlm Ernst
Bejerholm, Lars: Religiöse Performative- (NZSTh 8, 1966
S. 25 5—264).
Cantone, Carlo: II sentimento in metafisica (Salesianum XXVIII,
1966 S. 350—382).
Champagne, Irenee: L'alienation dans „La Somme et le reste"
d'Henri Lefebvre (Sciences Ecclesiastiques XVIII, 1966 S. 443—459).
Cren, Pierre Reginald: Christ und Welt nach Teilhard de Chardin
(Concilium 2, 1966 S. 689—696).
Delpech, Leon-Jacques: Un renouvellement des Sciences de
l'Homme: l'Anthropologie du Geste de Marcel Jousse (Sciences
Ecclesiastiques XVIII, 1966 S. 395—412).
Echternach, Helmut: Wort und Sinn. Ein platonischer Dialog
heute (KuD 13, 1967 S. 27—53).
Fessard, Gaston: L'Histoire et ses trois niveaux d'historicite
(Sciences Ecclesiastiques XVIII, 1966 S. 329—357).
Fischer, Friedrich Carl: Familie als Tor zur Humanität. Die
Stellung der Kindheit bei Kierkegaard (StZ 179, 92. Jg. 1967
S. 28—3 5)!.
Hammer, F.: Der Mensch. Geist- oder Mängelwesen (ZKTh 88,
1966 S. 423—434).
Hatchett, Marion J.: Charles Hartshorne's Critique of Christian
Theology (Anglican Theological Review 48, 1966 S. 264—275).
Kühne, Gerold: Bleibt die Kausalität als Existenzprinzip? (PB1 106.
1966 S. 676—680).
Ladrille, G.: Le R. P. Teilhard de Chardin et l'energie spirituelle
de Ia matiere (Salesianum XXVIII, 1966 S. 383—411).
Lay, Rupert: Passiones entis disiunctae (Theologie und Philosophie
42, 1967 S. 51—78).
Mataix, Anselmo: Etica y vocacion en J. Ortega y Gasset
(Stromata XXII, 1966 S. 2 5—54).
Müller, Georg: Erfahrung des Freiwerdens. Über den Wandel des
Freiheitsbegriffs seit der Romantik (ZW XXXVII, 1966 S. 800—8!0).
Mynarek, Hubertus: Anthropologische und religionsphilosophische
Aspekte des Nihilismus (ThGl 57, 1967 S. 47-56)1.
Rohrmoser, Günter: Kierkegaard und das Problem der Subjektivität
(NZSTh 8, 1966 S. 289—310).
Ruiz, Perez: Presupuestos metafisicos del „pueblo de Dios". La
sociabilidad como elemento esencial de Ia persona creada (Stromata
XXII. 1966 S. 55-78).
Tuchel, Klaus: Technik als Problem der Gegenwartsphilosophie
(NZSTh 8, 1966 S. 265—288).
Wagner, Falk: Hegels Satz „Gott ist tot". Bemerkungen zu
Dorothee Sölles Hegelinterpretation (ZW XXXVIII, 1967 S. 77-95).
SYSTEMATISCHE THEOLOGIE
Holl, Adolf: Das Religionsgespräch der Gegenwart. Voraussetzungen
und Prinzipien. Graz: Verlag Styria [1965]. 191 S. 8°. Lw. DM 11.80.
Dem Buch geht ein Vorwort des Wiener Erzbischofs,
Kardinal Dr. König, voraus, der darin an den von Papst
Paul VI. im Rundschreiben Ecclesiam Suam geforderten Dialog
mit den Nichtkatholiken, den Nichtchristen und den Ungläubigen
, sowie an die drei entsprechenden Sekretariate der katholischen
Kirche erinnert. Dadurch bekommt die Arbeit von Holl
eine besondere Bedeutung, weil man an ihr ablesen kann, wie
man sich in bestimmten Kreisen des Katholizismus Richtlinien
für das Religionsgespräch vorstellt. Selbstverständlich aber hat
diese Arbeit keinen wie immer gearteten offiziellen Charakter
und stellt nur einen Diskussionsbeitrag dar.
Der Verfasser ist Dozent für Religionswissenschaft an der
kath.-theologischen Fakultät der Universität Wien; er schreibt
bewußt vom katholischen Standpunkt aus mit der praktischen
Absicht, zu untersuchen, wie von dieser Position aus das
Religionsgespräch geführt werden könnte. Das ist zweifellos ein
besonderer Vorzug dieser Arbeit, die das Ziel, nach Sinn und
Ermöglichung des Dialoges, zu suchen, nie aus dem Auge verliert
. Neben der klaren Diktion fällt wohltuend die Fähigkeit
auf, vielschichtige Probleme mit wenigen Strichen in ihrem
tragenden Gehalt zu skizzieren, so daß man sich nie in Einzelheiten
verliert. Dadurch wird der immense Stoff entrümpelt und,
das gilt vor allem für den deskriptiven Teil, durchsichtig und
anschaulich gemacht. Ein besonderer Vorzug ist ferner, daß sich
der Verfasser nicht mit einer eigenen Darstellung der einzelnen
Religionen aufhält, für die er auf die bekannte Literatur verweist
, sondern die Gegenwartsfragen anspricht, die insbesondere
durch die Probleme der Ideologie (3 3), der Meta-Religion (47)
und der Tod-Gottes-Theologie (59) gestellt sind. Freilich fällt
schon in dem beschreibenden Teil auf, daß diesem Vereinfachungsverfahren
einiges Wesentliche zum Opfer fällt, so etwa
die im protestantischen Lager zum Teil vertretene positive Beurteilung
der Säkularisierung, bzw. deren Abhebung vom Säkularismus
; diese bedeutsame Sicht, die gerade für das Religionsgespräch
wichtig sein könnte, wird übergangen (vgl. 45).
Gegenüber dem normativen Teil, in dem die „Prinzipien
des Religionsgespräches" entwickelt werden (95 ff.), verdichten
sich die Bedenken. Man wird zwar der bewußten Vertretung
des katholischen Standortes Verständnis entgegenzubringen und
ihm Rechnung zu tragen haben, jedoch ist zu fragen, ob es wirklich
hilfreich sein kann, diesen als innersten Kern von vier ihn
umschließenden Kreisen: christlicher Glaube, Offenbarungsglaube
, Religion und Humanität (vgl. Text und Skizze 149) anzusehen
. Wird man so der besonderen Eigenart, der inneren
Struktur einer anderen „Religion" ansichtig werden können,
ohne zu verzeichnen? Die Leichtigkeit, mit der z. B. die schwierige
Problematik von „Religion als Institution" (120 ff.) erledigt
werden kann, spricht jedenfalls dafür, daß der Zirkel von
„Bekennen und Verstehen" (133 ff.) in seiner Tiefe nicht genügend
eingesehen wird. Das kreisförmige Schema, nach welchem
sich menschliche Erkenntnis überhaupt, Meinungen, Überzeugungen
, Bekenntnisse und religiöse Bekenntnisse ringförmig
um „Religions-Bekenntnisse" als ihrem innersten Kern legen
(136), verrät eine Stufenfolge, die nicht ohne weiteres akzeptiert
werden kann; es wird weder der Eigenart des Bekenntnisses
im biblischen Sinne gerecht, noch ist es in der Lage,
Phänomene einzuordnen, die uns in Religionen begegnen, die
anders strukturiert sind als die christlichen Konfessionen. Die
eigentümliche Spannung zwischen Glaube und Verstehen wird
in solcher Sicht schwer greifbar. Sollte hier etwa doch die stark
im Vordergrund stehende soziologische Sichtweise hinderlich
sein, die Frage von „Religion" und „Wahrheit" so zu formulieren
, wie es ihrer Würde entspricht? Es will uns scheinen, daß
hier eine zweifellos „ernst" (145 ff.) gemeinte und um eine
„kommunikative Situation der Menschen" (137) bemühte Pragmatik
die Feder führt, für die „Wahrheit" letztlich eine Selbstverständlichkeit
darstellt, die es erlaubt, nach einem bestimmten
Schlüssel eine abgestufte Anteilhabe religiöser Gruppen zuzugestehen
. Entspricht aber dies dem Wesen des „Dialoges", zu
dem wir heute angesichts der vom Verfasser selbst geschilderten
Situation aufgerufen sind? — Die ernsten Anfragen an die
„Prinzipien" hindert keineswegs den Dank für den Beweis der
Gesprächswilligkeit, den das Buch als Ganzes deutlich und in
vieler Hinsicht sehr hilfreich aufweist.
Wien Wilhelm D a n t i n e
Torrance, T. F., Prof.: Theology in Rcconstruction. London: SCM
Press [19651. 288 S. 8°. Lw. 45 s.
Torrance, Professor für Systematische Theologie an der
Universität Edinburgh, gibt in diesen 15 Essays ein Bild von seinem
Ringen um die geistigen Forderungen an die Kirche. Der
Verfasser ist sowohl vertraut mit dem Katheder der Universität
wie mit der Kanzel und fühlt sich zutiefst verantwortlich für die