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Ausgabe:

1967

Spalte:

197-199

Kategorie:

Kirchengeschichte: Alte Kirche, Christliche Archäologie

Titel/Untertitel:

Byzantinistische Beitraege 1967

Rezensent:

Dujčev, Ivan S.

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197

Theologische Literaturzeitung 92. Jahrgang 1967 Nr. 3

198

Dion, Hyacinthe-M.: Quelques traits originaux de la conception
johannique du Fils de I'Homme (Sciences Ecclesiastiques XIX, 1967
S. 49—65).

D o m b o i s , Hans: Juristische Bemerkungen zum Gleichnis von den

bösen Weingärtnern (Mk. 12, 1-12) (NZSTh 8, 1966 S. 361-373).
F i t z m y e r , Joseph: Die Davidssohn-Übcrlieferung und Mt 22, 41—46

(und die Parallelstellen) (Concilium 2, 1966 S. 780—786).
Gamba, Giuseppe G.: Considerazioni in margine alla poetica di

Mc. 2,1-12 (Salesianum XXVIII, 1966 S. 324-349).
Gnilka, Joachim: Der historische Jesus als der gegenwärtige

Christus im Johannesevangelium (Bibel und Leben 7, 1966

S. 270—278).

Grelot, Pierre: Die Tradition — Quelle und Milieu der Schrift

(Concilium 2, 1966 S. 745—756).
Kuss, Otto: Nomos bei Paulus (MThZ 17, 1966 S. 173-227).
Luck, Ulrich: Neues Testament und Mythologie — nach 25 Jahren

(KidZ 22, 1967 S. 46—50).
Neirynck, Frans: Die Überlieferung der Jesusworte und Mk 9,

33—50 (Concilium 2, 1966 S. 774—780).
Pax, Elpidius: Das Heidentum Palästinas in römischer Zeit (Bibel

und Leben 7, 1966 S. 278—292).
Potterie, t de la: „Je suis la Voie, la Verite et la Vie"

(Jn 14, 6) (Nouvelle Revue Theologique 98, 1966 S. 907—942).
Schürmann, Heinz: Aufbau, Eigenart und Geschichtswert der Vorgeschichte
von Lukas 1—2 (Bibel und Kirche 21, 1966 S. 106—111).
Spicq, C: La Ia Petri et le temoignage cvangeliquc de saint Pierre

(StTh 20, 1966 S. 37—61).
Stanley, David: Die Predigt der Urkirche und ihr traditionelles

Schema (Concilium 2, 1966 S. 787—793).
Villegas M., Beitran: El sacerdocio de los ministros de la

Iglesia a la luz del Nuevo Testamento (Teologia y Vida VII, 1966

S. 303—309).

Vögtle, Anton: Offenbarung und Geschichte im Neuen Testament.
Ein Beitrag zur biblischen Hermeneutik (Concilium 3, 1967 S. 18—23).

Wendland, Heinz-Dietrich: Kirche und Welt im Neuen Testament
(ZEE 11, 1967 S. 19—34)1.

Wilkens, Wilhelm: Wassertaufe und Geistempfang bei Lukas
(ThZ 23, 1967 S. 26—47).

KIRCHENGESCHICHTE: ALTE KIRCHE

hmschcr, Johannes |Hrsg.]: Byzantinistisdic Beiträge. Redaktion:
G. Chr. Hansen. Berlin: Akademie-Verlag 1964. VII, 462 S. gr.
8° = Deutsche Historiker-Gesellschaft. Gründungstag d. Arbeitsgemeinschaft
Byzantinistik i. d. Sektion Mittelalter d. Deutschen Historiker
-Gesellschaft v. 18. — 21. 4. 1961 in Weimar. DM 56.—.

Der Band enthält die 27 als Vorträge bei der Gründungskonferenz
der Arbeitsgemeinschaft Byzantinistik im Rahmen der
Sektion Mediävistik der Deutschen Historiker-Gesellschaft (Weimar
, 18.-21. April 1961) vorgelegten Studien. Ihrer Thematik
nach sind diese Vorträge in verschiedenen Gruppen einzuteilen.
Zu einer ersten, allgemeinen Fragen gewidmeten Gruppe gehört
die Studie von Joh. Irmscher „Was heißt und zu welchem Ende
studiert man Byzantinistik" (S. 9—31), die eine theoretische Begründung
der byzantinistischen Forschungen als wichtige selbständige
wissenschaftliche Disziplin anbietet. Der Beitrag von E.
Stänescu „Die Anfänge der Byzantinistik und die Probleme Südosteuropas
im 16. Jahrhundert" (S. 373—397) gehört zur Geschichte
der byzantinistischen Studien. Durch Einbeziehung verschiedener
Belege sucht der Verf. die These, daß sich „im 16.
Jahrhundert. . . die Byzantinistik in direkter Verbindung mit
dem politischen Programm des Türkenkrieges entwickelt hat" zu
vertreten, ohne dabei, wie das schon von H.-G. Beck, Byz. Zcit-
schr., 57 (1964) 205, hervorgehoben wurde, alle diesbezüglichen
Momente in Betracht zu ziehen. Über eine interessante Begebenheit
aus der Geschichte der westeuropäischen Byzantinistik Ende
des 18. Jahrhunderts berichtet der Aufsatz von H. Herz („Schiller
und die Byzantinistik", S. 3 3—40), der die Frage über die
von dem großen deurschen Dichter in seinem 1790 in Jena herausgegebenen
Werk „Allgemeine Sammlung historischer Memoiren
vom 12. Jahrhundert bis auf die neuesten Zeiten usw." veröffentlichte
Übersetzung der „Alexias" von Anna Komnena erörtert
. Zu demselben Problenikreis gehört ferner die Studie von
D. Angelov, „Die Entwicklung der Byzantinistik in Bulgarien in
den letzten fünfzehn Jahren" (S. 429—441), eine kurzgefaßte
und ergänzungsbedürftige Übersicht. A. Dostäl berichtet über einige
interessante Tatsachen in bezug auf die „Organisation der
byzantinistischen Arbeit in der Tschechoslowakei" (S. 443—448).
Im Zusammenhang mit dem heutigen Zustand der byzantinistischen
Forschungen in der DDR sind die Vorträge von Ilse Ro-
chow („Zur Durchführung der Beschlüsse der Prager Byzantini-
stenkonferenz", S. 455—458) und J. Werner („Byzantinistik in
Leipzig", S. 449—453) zu erwähnen.

Einige Beiträge befassen sich mit den Problemen der sozialen
, politischen und kulturellen Geschichte der Spätantike und
des Mittelalters. Dem Aufsatz von W. Seyfarth („Ehen zwischen
freien Frauen und Sklaven. Ein Beitrag zur Frage der Entwicklung
der Beziehungen zwischen den Freien und der Sklavenklasse in
den ersten sechs Jahrhunderten u. Z.", S. 41—54), folgt die französisch
verfaßte Studie von H. Evert-Kappesowa, in Zusammenarbeit
mit ihren Schülern W. Ceran und St. Wisniewski (s.
5 5—72), die den Lebenslauf der Gemahlin von Belisarius, Antonina
, dieser berühmten, aber viel verleumdeten Frau, behandelt.
Zum Thema der allgemeinen Kulturgeschichte gehört die Studie
von P. H. Feist „Byzanz und die figurale Kunst der Merowingcr-
zeit" (S. 399—411). Erwähnenswert ist ferner die reichlich dokumentierte
und mit zahlreichen bibliographischen Angaben ausgestattete
„kurze Übersicht" von H. Ditten über die „Beziehungen
zwischen Spanien und dem byzantinischen Bereich im Mittelalter
(6. — 15. Jahrhundert)" (S. 257—290). B. Zästerova erörtert das
Problem der „Quellen zur Geschichte Wolhyniens und der
Duleben im 6. Jahrhundert" (S. 231—238), mit Beobachtungen
über die Aufbewahrung des ethnischen Namens der Avaren bei
den Slaven bis in die neueste Zeit. St. Stefänescu („Byzanz und
die Dobrudscha in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die
Bildung des Feudalstaates Dobrudscha", S. 239—252) untersucht
eine Seite der Balkangeschichte vor der türkischen Eroberung,
wobei er leider die Rolle von Dobrotica, den er einen „der bedeutendsten
Herrscher auf dem Balkan" zu jener Zeit nennt, sowie
die Rolle des von ihm gegründeten Staates übertreibt. Zu
erwähnen wäre noch die Studie von O. Jurewicz, „Aus der Geschichte
der Beziehungen zwischen Byzanz und Rußland in der
zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts" (S. 333—357), der sich in
bezug auf den Aufenthalt Andronikos I. Komnenos in dem
Fürstentum von Galizien teilweise auf Geschichtsquellen
russischen Ursprungs stützt.

Besondere Beachtung verdienen einige Studien, die Fragen
aus der Kultur- und Kirchengeschichte untersuchen. So analysiert
Rose-Marie Seyberlich („Die Judenpolitik Kaiser Justinians I.",
S. 73—80) die 146. Novelle Justinians, die als „entscheidendster
und auch überraschendster Eingriff in die religiöse Welt des
Judentums" betrachtet wird. Sehr interessant ist auch der Aufsatz
von Margarete Riemschneider, „Heidnische Götter in christlichem
Gewände: Die Löwenheiligen" (S. 81—90). Das Problem
bedarf aber einer ausführlicheren Erörterung an Hand reicherer
Quellenbelege und der betreffenden Spezialstudien. Fr. Winkelmann
, der letztens die wertvolle Monographie „Die Textbezeugung
der Vita Constantini des Eusebius von Caesarea"
(Berlin 1962) sowie die interessante Studie „Zur Geschichte des
Authentizitätsproblems der Vita Constantini", Klio 40 (1962)
187—243, veröffentlicht hat, verdanken wir einen der wichtigsten
Beiträge in der Studiensammlung: „Die Beurteilung des
Eusebius von Cäsarea und seiner Vita Constantini im griechischen
Osten. Ein Beitrag zur LIntersuchung der griechischen
hagiographischen Vitae Constantini" (S. 91—119). Eine der
strittigsten Fragen der altchristlichen Literatur und Geschichte
behandelnd, bietet Fr. Winkelmann einige tiefgehende und anregende
Beobachtungen, die auch für die Byzantinisten und die
Forscher der mittelalterlichen slavischen Literaturgeschichte von
Interesse sind. Wie ich das anderswo (Medioevo bizantino-
slavo, I. Roma 1965, 554 ff.) erwähnt habe, wurde das diffamierende
Schimpfwort „Arianer" auch in der Polemik der byzantinischen
und der slavischen orthodoxen Kirche gegen die Bogo-
milen und andere verwandte Häretiker im Spätmitfelalter ge-