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Ausgabe:

1966

Spalte:

161-172

Autor/Hrsg.:

Diem, Hermann

Titel/Untertitel:

Der Ort der Mission in der systematischen Theologie 1966

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ifconatefdjrfft für öas» getarnte ßebfet Der Cljeolooje und lUItöionsfotffenfdjaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

NUMMER 3 91. JAHRGANG___MÄRZ 1966

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Der Ort der Mission in der systematischen Gülden, J.: Johann Leisentritts Bautzcner S e 1 1 h c i m , R , s. EiOfeldt, 0........178

ti , . M'SS1°" " systcmansa,en Meßritus und Meßgcsängc (K-II. Bieritz) . . 225 sharpe, E.J., 8. Gerhurdsson, B......189

■neoiogte. Von H. uicm....... Hm«l, Uli NkMM UMUni h Strecker G., ». Bauer, W.t.......«

n=, . n . r..... der alte.. KM», übers, v. R. Pfisterer Studiorum Paulinorum Con-

u'e Stellung des Paulus zum Gesetz. (G. Ruhbach) ...............lwB gre8sus Intern utionalisCatho-

^on Ch. Haufe ..............1/1 Jahrbuch f ii r L i t u r g i k und II y in- lictts 1061. I, II. (E. Käsemann) .... 186

n o I o g i e. 8. Bd. 1963 (W. Nagel).....22.1 z ; m m „ r , j _ w.. Gottc8 Offenbarung. Ges.

-Anderson, G. W., s. Kapelrud, A. S. ... 177 Jen Meli, W.s Handbuch der Jugcndsccl- Aufsätze z Alten Testament (C. Westermann) 181

Archiv f ür L i t u r g i e w 1 s s c n - sorge, II. (.1. Hamel)............217 .

■ c h a f t, VII, 2 u. VIII. l (J. Beckmann) . 222 j e 11 e r . W.: Wem predigen wir? fw. Krusche) 22t Referate über theologische Dissertationen

Archiv für Religlonspsvcho- Kallen. G. | Cusanus-Studien. VIII. in Maschinenschrift:

4ÄrAdM SÄÄ • SÄ ^TpotÄ^ 20, ffiBÄ.- .

Baue,, W.t: R«h«Uub%kri« und K*m* K a n e 1 rud A. ^T^^J^ F™«» "» """»*•" M

'm ältesten Christenl.m. 2. Aufl. in. Nachtrag, "™™ aiiii i FiBf(,,..,N ... 177 Aml ...................

l'rsg. v. G. Strecker (H.-D. Allendorf) .... 192 » *. Anderson (O. F.ßfehlt)i. ... ... j u n g , F.: Henrik Steffens und das

Beel , „ n lun Ii Teil I Keilbach, W, s. Arrluv für Religionspsv - Problem der Einheit von Vernunft und

(G II r' ii i Papst Lröan II. Teil ^ (hologie ..................21, Offenbarung ...............230

. aenulcr) . .... . . ■• ••• • [Luther, M.:] D. Martin Luther» Epistel- S c h w e r i n , H.-J.: Die svstematisehe Posi-

üLl " ' ; auf d * 8 116 Auslegung, hrsg. v. k. Ellwein. I. (J. Bogge) 2(m (]er gcgenwiirlig(,n Theologie gegenüber

iciikcit (G. Holte) ....... MaaB P I FiOfcldt O..........178 dem Naturrecht..............232

y^^^^Z^ » i^^L C-itigkei, und 333

II U t m i n ii H • Ifsiis l liristus und die Gottes olk U, .MulK'.j........... . ...

«Ärie (H,W. bÄ .... I«» Pannenberg, W, Grundzüge der Christo- ^..dt, «' »ic portugiesische Bibe.übcr- ^

Denzler, G.: Kardinal Guglielmo Sirlelo logic (W. Trillhaas).............207

'1514-1585). Leben und Werk <G. Müller) . . 202 p c r | , C. J., s. Augustinus, A........195 Berichte und Mitteilungen:

fc,ßfcldt.O.: Kleine Schriften, IL. hrsg. V. ■ #! «•».*■• n « Hnrnns I-M 196 - -

». Senheim u F MaaB (II. Bardtke) .... ITC Pfisterer, R., liornus, Historische Kommission zur Erforschung des

tll».:. ir . i„.i,„, M 201 Schielte, H. R.: Die Religionen als Thema Pietismus ................235

•wein, fc., s. Lutner, M. ........ Theologie {H.-G. Fritzsche).......211 Kdition der Werke A. H. Franckes.....236

u e r Ii a r d s s o n . B.: Tradition and Trans- , i • ■

mission in Early Chrislianily, transl. by s ehr.,u r r G: Skeptizismus als theologisches „,__. ^.^ ......jjj

E-J. Sharpe (E. Lohse)...........lf*> Problem (0. Mann).............213 vu, Bucncr

Der Ort der Mission in der systematischen Theologie

Von Hermann D i e m , Tübingen

Gerhard Rosenkranz zum 70. Geburtstag gewidmet

Die mir gestellte Frage nach dem Ort der Mission in der der Evangelist sie den Gekreuzigten und Auferstandenen sagen

systematischen Theologie hätte man noch in meiner Studenten- läßt, als das letzte Wort, mit dem die Geschichte des irdischen

zeit unter dem Thema: „Die Absolutheit des Christentums" be- Jesus mit seinen Jüngern schließt. Auf das Geschehen von Kreuz

handelt. Dabei bestand die Aufgabe darin, den Nachweis zu und Auferstehung Jesu führt alle vorausgehende Bezeugung

erbringen, daß die christliche Religion der Inbegriff oder die Gottes im Alten und Neuen Testament hin. Und darauf führt

P°^hste Stufe dessen sei, was mit dem allgemein-menschlichen wiederum alle nachfolgende Bezeugung Gottes durch die Kirche

Phänomen der Religion gemeint oder intendiert war. Gewiß ist zurück.

dieser Weg auch in der heutigen systematischen Theologie noch Wenn das Geschehen von Kreuz und Auferstehung Jesu der

nicht gajiz überwunden. Er ist sogar z. B. in der Theologie von Qrt ist, zu dem alle vorausgehende Bezeugung Gottes hinführt,

jaul Tillich in einer höchst respektablen Variante wieder zu dann müssen wir es, um seine Bedeutung und seine Wirklichkeit

tnren gekommen, die weithin befreiend gewirkt hat. Aber das zu verstehen, aus dem Zusammenhang mit jenen vorausgehenden

tn.de: jenes Weges war - und ist es auch in der Variante von Bezeugungen Gottes im Alten Testament und in der Geschichte

'"lieh geblieben - daß man auf ihm zu keiner theologischen Be- des tischen Jesus erklären. Das gilt gerade dann, wenn es sich

pundung der Mission kam, sondern daß dieser umgekehrt theo- dabei wefjer um j,]0ße historische bruta facta noch um Mytho-

'°gisch der Boden entzogen wurde. Lassen Sie mich das einfach ]0gutnena handelt, sondern um das eschatologischc Geschehen,

s° thetisch vorausschicken. Die Begründung dafür, warum das so fas ni(frt außerhalb der Geschichte steht, sondern innerhalb dieser

g'ng und so gehen mußte, wird sich aus meinen folgenden Aus- geschieht, um sie zu ihrem Telos zu bringen,

uhrungen von selbst ergeben. Dje djesem eschatologischen Geschehen vorausgehenden Be-

Die Antwort auf die mir gestellte Frage will ich gleich vor- zeUgungen Gottes bilden die Geschichte des Bundeshandelns

wegnehmen mit der These: Der Ort der Mission in Gottes mit Israel. Israel hat seine Volksgeschichte als die Geschichte
seiner speziellen Erwählung selbst über den Bundesschluß

^er systematischenTheo1ogie ist die Lehre

vonderOffenbarungdesDreieinigen Gottes. am Horeb zurückgeführt auf die Schöpf ungsgeschidite und damit

^•ur Begründung und Erklärung dieser These muß ich zunächst auf die Geschichte des Handelns Gottes mit der ganzen Mcnsch-

was weiter ausholen. heit. Heilsglaube und Schöpfungsglaube fallen zusammen in dem

Die letzte Begründung für Recht und Notwendigkeit der Bewußtsein, daß Israel berufen ist, zum Segen für alle Völker zu

Mission sieht man seit der alten Kirche in dem Missionsbefehl werden. Dieses Bewußtsein stand in stetem Kampf gegen die

Matth. 28, 18 ff. Davon können wir ausgehen, wenn wir nicht Anfechtungen einer national-religiösen Depravierung dieses Er-

nur die Worte für sich hören, sondern zugleich festhalten, daß wählungsglaubens. In diesen Kampf trat Jesus mit seinem Evan-

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