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1966

Kategorie:

Kirchengeschichte: Mittelalter

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Neuerscheinungen

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53 Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 1 54

alter wäre eine Zusammenfassung nicht nur interessant, sondern der Selbsterschließung des lebendigen Gottes bis zur philosophisch
nötig gewesen Einzelne Hinweise auf das über Petrus sehen nahezu perfekten Ausbildung und Verselbständigung des
Damiani im ersten Teil Gesagte und auch das Vorwort, das an Traktates „De Deo uno" hat die christliche Lehre von Gott auch
die Hoffnungen der Christenheit bezüglich des zweiten Vatika- ganz abgesehen von der Trinitätslehre mit ihren Spannungen,
nischen Konzils anknüpft, bieten keinen Ersatz. Indessen ist wohl Kontroversen und fortschreitenden Klärungen eine Geschichte
eine zusammenfassende Charakteristik für später geplant. durchlaufen, deren Dynamik weitgehend von der Spannung her-
Wicn H«rald Zimmermann rührt, die zwischen Gottesbild und Gottesbegntt besteht, d.h.

zwischen dem Bild vom lebendigen Gott, wie es die Bibel ver-
r - „ . , ... , u ., r-j.. r •„„ fu„„ mittelt, und dem Gottesbegriff, wie er mit Hilfe philosophischer
G o s s m a n n , E isabeth: Metaphysik und Hcilsgcschidite. Eine theo- u 6 „ ,i|am ;m Tr,I,nt n*. TVr. uno"
logische Untersuchung der Summa Halensis (Alexander von Haies). Spekulation und Methode vor allem .™ Traktat „De Deo uno
München- Hueber 1964. 424 S. gr. 8° - Mitteilungen d. Grabmann- entfaltet wurde. So hatten sich vielleicht noch manche: wertvolle
Instituts d. Universität München, hrsg. v. M. Schmaus, Sonderband. Einsichten ergeben, wenn die Verf. in ihre Untersuchung auch
Kart. DM 48.—. die Frage mit einbezogen hätte, welche Rolle die Summa Halensis
Der Theologe wird sich immer darüber klar sein müssen, daß im Hinblick auf die Entwicklung des Traktates „De Deo uno"
streng genommen ein Unterschied besteht zwischen der Substanz spielt. Neben der (S. 362) erwähnten, aber in dieser Hinsicht
der Offenbarungswahrheit und ihrer rationalen Erklärung und nicht ausgewerteten Untersuchung von U.Horst, Die Trimtats-
Entfaltung, auch wenn es de facto nicht leicht sein dürfte, beide und Gotteslehre des Robert von Melun, Mainz 1964, bietet der
Sachverhalte präzis gegeneinander abzugrenzen. Die rationale Aufsatz von St. Otto, Augustinus und Boethius im 12. Jahr-
Erklärung des Gehaltes der göttlichen Offenbarung ist weitgehend hundert (WissWeish 26, 1963, 15-26), hierzu wichtige Gesichtsabhängig
vom philosophischen Standpunkt und vom naturwissen- punkte. Theologiegeschichtlich interessant für diese Frage ist die
s*aftlichen Weltbild dessen, der sie versucht. Dabei kommt dem kürzlich in den Mitteilungen des Grabmann-Instituts erschienene
Philosophischen Standpunkt/wie der zu Hilfe genommenen Philo- Quaestionenübersicht zu Magister Martinus von R. Heinzmann,
sophie überhaupt, die weitaus größere Bedeutung zu. Fragen, jm ganzen jst die Monographie von Frau Dr. Gössmann eine
denen die Theologie unserer Tage in zunehmendem Maße ihre ^ aufschlußreiche, methodisch sauber gearbeitete und gut for-
Aufmerksamkeit zuwendet, sind nun die. wie sich die Zuhilfe- mu)jerte Untersuchung, die nicht nur einen Beitrag zu einer
nähme der Philosophie, insbesondere der abstrakten Denkweise wichtigen theologischen Frage bietet, sondern auch ein wertvolles
der Metaphysik, für die Verkündigung der Offenbarung aus- Werk der mjttelalterlichen Theologie aus gründlicher Kenntnis

VlIMI Dcttloff

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gewirkt, ob die Philosophie immer nur wirklichen Dienst getan, neraus zugänglich macht.

Sachverhalte deutlicher gemacht oder vielleicht das Lebendig- MunAcn

Konkrete de? Gotteswortes und des göttlichen Wirkens für unser ■ e(. cj,„„

HÄn^ruÄkdt berfubt und in eine abstrakte B ^u m e r, Johannes: Zum B.tdhwü»P der fruhsoSoIast.schen

Unverbindlichkeit eerückt hat Diese ganze Problematik wird in Literatur (Schol XL, 1965 S. 537-557).

aurl, j- n , i i j c j, „or+i er. -ilt ist wie die Theologie, Beatae Manae Virgims (r-b 47, 1965 a. 44 ot).

^%:?^ett^^rlS^.^ 3* CambeU, JaouesEcrr, et paro.es HM M- Jes

sich einerscit° daß die mit der Formulierung ^etaphysik und <J-*d^W.«^^'J^^ Theology

He-lsgeschiAte" gemeinte Fragestellung für die Theolo>eyjund C ^g^J^x^'Jfn9^.

satzheh legitim ist, andererseits aber auch, daß mit vorsicnr g Chronologie der Schriften Gabriel

vorgegangen werden muß, wenn man mit dieser Fragestellung Courunay einer RoS in d^r Mainzer Stiftsfehde

a" das Werk eines Theologen oder einer Theologengruppe heran- Biels von 1462 und zuje

geht, denen diese Fragestellung selbst niit kg* war, zumin- (TThZ 7 ^ ^ Untersuchung des mittelalter-

dest nicht in dem Maße wie der heutigen Theolog e. F. sch H«»»*^*» benVe5iktignisdier Observanz (MThZ 16, 1965

Die Verf. ist alledem in ihrer Untersuchung über die bumma $ 25J_259)

Halensis, jenes in seinen Grundzügen und weiten Partien aut ^ ^ .Johannes: Zur Lehre des Albertus Magnus über die läßliche

Alexander von Haies zurückgehende, zum Teil jedoch (zu lcd- (m'thz ^ ^ s 126_]28).

zeiten Alexanders unter seiner Leitung) von mehreren Personen Weltmacht des Papsttums im hohen Mittelredigierte
Werk, durchaus gerecht geworden. Sic hat an ein unter H a ' e r;äh,t u eingel. Ber,in: Evangelische Verlagsanstalt [19651.
den Quellen der mittelaltcrl ichen Theologie wohl zu Unrccnt jj go = Quellen. Ausgewählte Texte aus d. Geschichte der
b'sher zu wenig beachtetes Werk die legitime Frage nach dem ^.^ hrsg v H Ristow u. W. Schultz, 19. MDN 4.20.
Verhältnis von Metaphysik und göttlicher Offenbarung in der _ d(jlf. Aus dcr Raimund-Lull-Forschung (ThRv 61, 1965
Theologie gestellt und behutsam die Antwort herauszuarbeiten «| \712H).

gesucht. G. gliedert ihr Werk in vier Teile und behandelt nach Rjchard: Zur Anthropologie des Wilhelm von

«"« Einleitung über das heilsgeschichtliche Denken als metho- H e , n z m a n, .uma z^ ^ ^ $

disches Prinzip in der Theologie im ersten Tei die theologische "... ,Aoia Christi et Spiritus (Clairvaux) (DtPfrBl 65,

Wissenschaftslehre, im zweiten die Lehre von Jesus Christus, im H.ss Wflheta. »* Chnsti

Ritten die Heilslehre und im vierten das Gottesbild der Summa 1 »« 446 VMMkAt und Wirksamkeit des

Hka'ensis. Die Untersuchung wird beschlossen mit ;einemExkur H ö d Ludwig Pro Von j«»^' Trinitätsthcologie des

"ber die besondere Stellung der Philosophen im Unterschied zu dreijJ-«^^%Xr1W. *• •« = Mitteilun-

de" Juden und Heiden und einer Schlußbetrachtung: „Anthro- 'Vj entmannest, d. Univ. München, hrsg. v. M. Schmaus u.

Po'ogisch orientierte Theologie". Die drei Abschnitte über die ^ Den]off n DM 9 80.

geologischen Einleitungsfragen, die Christologic und die Heils- Hildebert Alois: Die Stellung des Petrus de Trabibus zur

5** im engeren Sinne sind sehr instruktiv. Die Verf. hat hier Philosophie (Fortsetzung) (FS 47, 1965 S. 1-43).

£,e für ihr Thema entscheidenden Fragestellungen und deren Satisfaccion y pena en el pensamiento de Santo

Beantwortung durch die Summa Halensis herausgegriffen und aus Vomas (Stromata SfS f £W

hervorragender Kenntnis der Quellen dargelegt. Bei der Oottcs- „„nhard- Marginalien zum Fall Hus (DtPfrBl 65, 1965

lch'e Legen die Dinge wohl ganz allgemein theologiegeschichtl.ch M a u r er, Bernhard. Margina

u"d systematisch-spekulativ schwieriger. Im wesentlichen geht es 9. > /■ constantiam in Constantia". Johannes Hus

fbei um die Frage, wie sich der oder das Absolute der Philo^ Molnt •^"J'gSii Benshe.m 16, 1965 S.4.

s*Phen zum Gott der Bibel verhalte, oder deutlicher gesagt, ob auf dem Konstanzer ^onz,

«der inwiefern im doch weitgehend philosophischen Gewände der h Entmythologisierung

J.°"«lehre auch der Summa Halensis der lebendige Gott der M uBn e r Franz Thoma. v. Aqu n

R'bel «och erkannt werden könne. Von der biblischen Bezeugung (CathoHca 19, 1965 S.