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Ausgabe: | 1966 |
Spalte: | 38 |
Kategorie: | Neues Testament |
Autor/Hrsg.: | Forck, Bernhard Heinrich |
Titel/Untertitel: | Die Offenbarung des Johannes 1966 |
Rezensent: | Lohse, Eduard |
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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 1
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ar'scll< Hans-Werner, Dr. theol.: Die Anfänge urchristlicher Forck, Bernhard Heinrich: Die Offenbarung des Johannes. Kassel:
Kechtsbildungen. Studien zu den Pastoralbriefen. Hamburg: Herbert Oncken [1964]. 162 S. 8° = Bibelhilfe für die Gemeinde, eine volks-
r , 1965- !80S. 8° = Theologische Forschung, hrsg. v. H.-W. tümliche Einführung für Bibelleser, hrsg. v. E.Stange, Neutestament-
Bartsch, H.Braun, F. Buri, D. Georgi, G. Harbsmeier, J.M.Robinson, liehe Reihe Band 13.
K. Wegenast, 34. Veröff. Kart. DM 16.-.
D,„ „„j, j__, »i r»-i i. i r,i i Mit diesem Band ist die neutestamentliche Reihe der von
sopi r Mc D'^IlUS a"gereugt*',.195.9 V0" der Phll°' E. Stange herausgegebenen Bibelhilfe für die Gemeinde zum Ab-
nommfn, A if > f ^ Ljabilitationsschrift ange" Schluß gebracht worden. Der Verf., der 1963 unmittelbar „ach
nommene Arbeit fragt hinter 1 Tin, 2 f; 5, 3-16; 6,1 f; Tlt 1. AbschIuß sdncs Manuskriptes verstorben ist, hat siA durdl viele
Stücken ,remer ° u^' ' * T' £ T Jahre mit dcr Offenbarung des Johannes beschäftigt, als ver-
Rahmend! rT^ a u- l ™a $r 7' v antwortliches Glied der Bekennenden Kirche, als Pfarrer in
SÄ seiner von Bomben nahezu völlig vernichteten Hamburger
pe.Bl.SS°fc T 6 ^ItWe,n' die,SkIaven ZC,lg£ Gemeinde und als Superintendent seines Kirchenkreises unweit
aneezoint n ,EntWlddu"g der, betr„ R^eln }n de" aUSglcb^ von Berlin ihre Botschaft immer wieder bedacht und ausgelegt,
ihren M0nt."en°rdnUngen d" K ° ™d ^ Er möchte mit s««« Erklärung, die aus vielen Rüstzeiten, Bibel-
_ ' stunden und Pfarrertagungen erwachsen ist, nicht einen eigenen
. • kommt dabei „zu einer relativ frühen Datierung sowohl der" Beitrag zur wissenschaftlichen Diskussion leisten, sondern unter
lTim Ung Wie PaSt" Ielhst (r);.dicr ^™eisu"S Berücksichtigung der wissenschaftlichen Exegese eine praktische,
• "m 2, i tt „ist zu einer Zeit entstanden, in der ein Gebet für die t i__j__n _ . j .__.. . » , i . . ~.
heidnische Obrigkeit nodi derart unreflektiert möglich war" (36; vgl. f1 L,eben, d" Geme/nde orientierte Auslegung bieten Die
dazu aber l. Clem. 61, l f mit 1, l). Genaueres erfahren wir dazu nicht. deutsche Ubersetzung lehnt sich weitgehend an den revidlerten
t , Luthertext an. Die historischen Probleme werden sachlich und
Univelli^ Ge betsanweisung B- b«onders dcn ^eda"kcn, der behutsam dem Leser kurz dargelegt. Ihn soll die Frage, ob der
«luversalitat des Gottesdienstes heraus (Fürbitte für alle Menschen; T. ... , -du«, tu j .b a u l
Losung des Gebets vom kultischen Raum, I.Tim 2, 1.8); sie entspricht Lieblingsjunger oder ein Presbyter Johannes das Buch geschrieben
der „Proklamierung der Herrschaft des Erlösers in aller Welt" (57) in hat, nicht beunruhigen; denn für die Gemeinde ist diese Frage
«em Hymnus 3,16 (er wird insbesondere von Ign. Eph 19,1-3 her nicht von allzu großer Bedeutung (S. 9). Gegen den Mißbrauch
'nterpretiert; s. 27—30). In der Anweisung für die Frauen 1. Tim 2, 9 ff der Offb. des Joh., wie er vor allem in sektierereischen Kreisen
«ieht sich V. 9 anfänglich nur auf den Gottesdienst. Die Ausweitung ständig geübt wird, wendet sich der Verf., indem er dem Leser
du^™^''* S°ttesdienstlicher Regeln auf den Alltag wird als Bekun- den Unterschied von Wahrsagung und Weissagung bewußt
AnL lSSC? Sedeute/' daß dic Gemeinde „ihr ganzes Leben als im madlt Während erstere kommende Ereignisse vorhersagen
in den pL IfVI^V^fH. (,70)- ~a t^«1' * " möchte und deshalb die Zeitereignisse intensiv beobachtet, rückt
utn fast der Bischof selbst die Funktion des Lektors aus ; diese wie ,. . ~ , , . , T . , . , n .
d!f des Ermahnens und des Lehrens werden „durch Handauflegung d'e Weissagung alles Geschehen m das Licht des Wortes Gottes
"bertragen" (87); die Handauflegung in 5, 22 wird als Akt der Sünden- (S- M f.; 16; 115 u. o.)-
desS3JerSt^dcn ,L0i)- Der ^tu™n "1ernÖgpdlC ,Nadlfolger Da der Verf. den überzeitlichen Charakter der Weissagung
Bischofs und zugleich sein Gehilfe (107). Die Regeln für die ,c , , .. ... . . ... .„ , . , ,,.,6
Presby,er, den im Vergleich zu beiden älteren Stand, beziehen sich <S- 97> herausarbeiten mochte, treten nicht nur zeitgesdnchtliche
""besondere auf die richterliche Funktion der Presbyter (112); nach Bezugnahmen m der Auslegung fast ganz zurück, so daß z.B.
>• J7 erhalten sie das doppelte „Honorar" (cf. V. 3) im Vergleich zu die Hure Babylon als „das dämonische Urbild der Weltmächte"
".Witwen (93). Die Forderungen in 5,48 sind an die Witwen (S. 123) schlechthin gedeutet wird, sondern auch die eschatolo-
gerichtet, nicht an ihre Angehörigen (127). Der Gefahr einer gische Spannung des Buches kommt nicht voll zum Tragen und
nkontrollierten charismatischen Tätigkeit der Witwen soll deren Be- Christus wird als die Mitte der Zeit verstanden (S. 54 u. ö.).
in ^kunf a"f den Dienst des Gebets begegnen (134.136f).-Während Wäre die traditions- ma religionsgeschichtliche Deutung stärker
urspruLl?rT!iSUTri tS i T Jestaments bezüglich der Sklaven berucksicnti t worden, hätte für das Problem des tausendjährigen
, prungheh der Gedanke des Bruderseins von Herren und Sklaven _ ., , n t ■• c j j i •• !c ,
hestimmend ist, tritt dieser im Laufe der Zeit immer mehr zurück (153). Reiches eine klarere Losung gefunden werden können (S 142-
. 147). Doch es wäre sicherlich unbillig, mit dem Verr. über
. im abschließenden Kap. VII bezeichnet B. zunächst 1.Tim 3.15 Fragen der exegetischen Forschung rechten zu wollen, wo seine
v*<os■ 6h . . .) als mögliche „Überschrift" der verarbeiteten Ge- Auslegung ganz aus der engen Verbundenheit mit der Gemeinde
eindeordnung (160), stellt die ihr zugehörigen Regeln zusammen erwachsen und für diese bestimmt ist. In großer Nüchternheit
"na nennt vermutbar weiterhin in ihr enthaltene Stücke, darunter hält der Verf. die Gemeinde zur rechten Bibellese an, hebt un-
^eteuemngs-und Zitationsformeln (l. Tim 1,15 usw.; 2,3; 5,4), geklärte Fragen der Auslegung deutlich hervor und zeigt, daß
^erner fest formulierte Sprüche, die „auf die Beziehung des" mit die Offb. des Joh. kein Buch für Neugierige ist, „sondern ein
y11 Regeln „geordneten Lebens zur Botschaft" hinweisen (162). Trostbuch für die angefochtene Gemeinde, deren Blick unter den
on den letzten wird vor allem l.Tim 2,4 für das sich in den Bedrängnissen der Zeit und unter der Härte der göttlichen Ge-
l'rff aussprechcnde Existenzverständnis bedeutsam, das schließ- richte auf das große Ziel der ewigen Gottesstadt gelenkt wird"
!* "hoben wird (162—176). In ihm werden nach B. Spannungen (S. 152). Diese zuchtvolle Erklärung des letzten Buches der
sichtbar zwischen dem ursprünglichen, eschatologisch (von der Bibel wird zweifellos in den Gemeinden hilfreichen Dienst tun.
■"Wartung der kommenden Gottesherrschaft) bestimmten Sicherstellen
und dem Ideal christlicher Bürgerlichkeit. Im Sinn des
Göttingen Eduard Lohse
ersten geht es in den Weisungen um „das Bezeugen des neuen Bakcr_ Aelred: „Fasting to the World" (JBL LXXX1V, 1965 S. 291
Existenzverständnisses" (175), von dem her der Christ allen _294)
Menschen verpflichtet ist (174; vgl. l.Tim 2,1.8 [162 f. 169; Bartscri Hans-Werner: Rom. 9, 5 und 1. Clem. 32,4. Eine notwen-
£aP- I]). „Die Rechtsbildungen sind ... als Bezeugung des Glau- 'djge Konjektur im Römerbrief (ThZ 21, 1965 S. 401-409).
bens im konkreten Lebensvollzug der Gemeinde zu sehen" (23), ß j Wolfgang: Aufbau und Aussage des Johannes-Prologes
a'e insbesondere nach außen geschieht (s. für die bklaven 147. ^ 1,1-18) (Bibel und Kirche 20, 1965 S. 98-105).
50)- Brinkmann, Bernhard: Prolog und Johannes-Evangelium. Theoin
dem Versuch, die theologischen Zusammenhange autzu- i0gische Grundlinien, innere Einheit (Bibel und Kirche 20, 1965
^eigen, in denen die Regeln innerhalb der Past und im Rahmen g 106-113).
d« ordnenden Weisungen und der Paränese des Neuen Testaments Cazelles, Henri: Die Thora des Moses und der Erlöser Christus
überhaupt stehen, scheint mir insbesondere das Anregende und (Concilium 1, 1965 S. 819-830).
Weiterführende der Arbeit B.s gegeben zu sein; umfassendere DeUing> Gerriard: Zur Taufe von „Häusern" im Urchristentum
Urteile und einzelne Interpretationen (z. B. für 1. Tim 2, 2 b. 15) (Novum Testamentum 7, 1965 S. 285—311).
werden weithin noch diskutiert werden müssen. Daß die:literar- Dietzfelbinger Christian: Heilsgeschichte bei Paulus? Eine
britische These B.s, die Übernahme einer vorgegebenen Ordnung exegetische Studie zum paulinischen Geschichtsdenken. München:
ln Past, Hypothese bleibt, betont er von vornherein (9). Kaiser 1965. 45 S. 8° = Theologische Existenz heute, hrsg. v. K. G.
Halle/Saale Gerhard Delling
Steck u. G. Eichholz, N. F. 126. DM 3.90.