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1966

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Altes Testament

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 1

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Nach ähnlichen Grundsätzen verfährt auch Ischö bar Nun. Aller- Nordafrika sind, und daß sie in Israel von den Phöniziern über-

drngs ist er dem Texte der gemeinsamen Quelle gegenüber weniger „ommen sind. In Phomzien wurden diese Opfer auch molk ge

kritisch, so daß in seinem Werke auch widersprüchliche und korrupte nannt Schon vom Beginn wurde dies Wort nicht verstanden und

Partien des Textes Aufnahme finden. Er übernimmt auch solches dk ]sraeiiten glaubten, daß diese Opfer für einen Konig-Gott

Material aus der Quelle, das nicht in die Form von Frage und Antwort bestimmt waren, einen Mäläk, wie Adrammäläk oder Anam-
gekleidet ist, ohne es umzugestalten. Auch bei Isdio bar Nun sind ^ .Q ,jerselben Periode Kinder in Samarien verbrannt

einige Traditionen zu den der gemeinsamen Quelle entnommenen lext- ' ■.

abschnitten hinzugetreten, die in zwei Fällen das besondere Interesse wurden (i>. 90).

Ischö bar Nün's an christologischer Interpretation erkennen lassen. jn dem vierterli letzten Kapitel behandelt de Vaux die bund-

Charakteristisch für seine Methode ist das Bestreben, den Text mog- opfer> s^uidopfer und den Versöhnungstag. Diese waren nicht
liehst zu kürzen, um (nicht immer mit Erfolg) zu knappen und klaren Institutionen, sie existierten schon vor dem Exil, und ihre

Antworten zu gelangen. Bedeutung wuchs in steigendem Maße. De Vaux sieht in dieser

E. G. Clarke hat das Thema seiner Untersuchung genau ab- Verbindung den Knecht Jahwäs in Deutero-Jesaja als eine Gestalt,

gegrenzt. Die von diesem Thema gestellten Aufgaben erfüllt er ^ ^ Tür zym Neuen Testament öffnet,
in methodisch einwandfreier Weise. Ein »f1^*™™™™ Das Buch hat ein Verfasserregister und ein Register der an-

zum edierten Text war nicht beabsichtigt, ist aber sehr zu wun Bihelstellen

sehen. Aber vorerst sichert schon allein die Herausgabe des für geführten Be stellen.

die Geschichte der Bibelexegese bedeutsamen Textes und die Er- De Vaux hat eine schöne Übersicht über die Opfer und ihre

örterung dner Quellen dem Verf. den warmen Dank der Fach- Geschichte geschrieben. Was vielleicht diskutiert werden kann ,st

kollesen ^uellen seine Behandlung des Passah-Festes, aber auch hier ist seine Dar-

RoMock Karl-Heinz Bernhardt Stellung eine klare und wohl begründete. Das Buch ist sehr willkommen
als Ergänzung zu de Vaux's Buch „Ancient Israel . In

V»»x, Roland de O P • Studies in Old Testament Sacrifice. Cardiff: einigen wenigen Fragen hat er auch seine frühere Darstellung

University of Wales Press 1964. XI, 120 S. 8°. Lw. 15 s. korrigiert, öfter ergänzt. Das kleine Buch kann natürlich nicht die

In seinem großen Buch über das Leben und die Institutionen größeren Werke von Dussaud und Oestcrley ersetzen, aber es gibt

des alten Israeli hat de Vaux auch die Opfer gründlich behan- Zusätze und Umwertungen, die neuere Forschungsresultate not-

delt. E hata£rau* sp^er diese Fräser, in Vorlesungen an wendig gemacht haben. De Vaux ist ein vorzüglicher Kenner

verschiedenen Universitäten heraufgenommen, und als Resultat dieser Resultate und hat es verstanden, sie schon in sein Buch

dieser Forschungen liegen zwei Bücher vor, eines in der fran- einzuarbeiten.

tischen Sprache: Les sacrifices de TAncien Testament (1964), °s,° _ Arrid S. K.p.U.d

«nd das andere in der englischen das oben genannte Es hegt G.: Die Entstehung der Welt in den altnahe
, anzunehmen, daß die zwei Bucher im Inhalt identisch sind, oricntalisdlen Kosmogonien (Bibel und Leben 6, 1965 S. 184-191).

^er hier wird nur die englische Ausgabe besprochen. _Sehnsudlt nadl dem Heil. I. 64,1-7 (Bibel und Leben 6, 1965

Im Vorwort macht de Vaux darauf aufmerksam, dal} das $ 2g0_285)

Buch nicht eine vollständige und systematische Darstellung der p a h o o d , M.i Hebrew-Ugaritic Lexicography III (Bibl 46, 1965
alttestamentlichen Opfer und ihres Platzes im Kultus geben will. $ 31,_332)

£s enthält vielmehr Studien, die in geschichtlicher Perspektive Danj-]ou Jean. Vom Ursprung bis Babel. Genesis 1-11. Übers,
zwei Aspekte im Relief geben. Erstens waren die meisten Riten y q Kappeler, S J. Frankfurt/M.: Knecht [1965]. 102 S. 8°. Lw.
der Opfer des AT ein Erbe von nomadischen Phasen oder DM ? g0

v°n den Nachbarn übernommen. Zweitens hat der geschichtliche Deller. K.: smn bll (Hosea 12,2). Additional Evidence (Bibl 46,
"nd moralische Charakter der israelitischen Religion die frem- 1965 s 349_352).

den, kultischen Formen modifiziert und ihnen neuen Wert d e n j s, A. M., u. M. de J o n g e : The Greek Pseudepigrapha of the
gegeben. Opferformen, die in Israel als anstößig empfunden 0|d 7estament (Novum Testamentum 7, 1965 S. 319—328).
wurden, sind von autoritativen Repräsentanten der Jahwä-Religion jjakiffl, frank E., Ir.: Yahwism and Baalism Before the Exile (JBL
abgewiesen und verdammt worden. LXXXIV, 1965 S. 407—414).

Im ersten Kapitel behandelt de Vaux das Passah-Opfer, das F i t z m y e r, Joseph: The Aramaic „Elect of God" Text from Qumran
"ach seiner Auffassung seinen Ursprung bei den Nomaden oder Cave IV (CBQ XXVII, 1965 S. 348-372).

Seminomaden hatte Damit hängt auch zusammen, daß das Gese, Hartmut: Ein Rollsiegel der späteren Mittelbronze aus Pella
Passah-Fest immer zur Zeit des ersten Vollmonds im Frühling ge- (ZDPV 81, 1965 S. 166-179).
feiert wurdo v____ i- -i--(„1--A.- AK^„i» AU.

kut;
alte
Rajab,

wurde, was de Vaux in einem folgenden Abschnitt dis- Hebert, Gabriel: The Old Testament from Within. London-New
■ert. Die Ähnlichkeit des israelitischen Passah-Festes, in der York —Toronto: Oxford University Press [1965]. VI, 153 S. 8°.

ren Form, mit arabischen Opfern zur Zeit des Monates 7 s. 6 d

Moshe- The Action-Result (Factitivc Passive) Sequence of

«»jat>, wird unterstrichen. Später wurde so das Pa»ah-Fest H 1 . Moshe he ^ ^ ^

-historisiert", mit dem glücklichen Ausgang aus Ägypten kom- 5 272-282)

Wniert. Die Riten erhielten einen neuen Inhalt. {*t%t Franz: Wolfhart Pannenberg und das Alte Testament

Im zweiten Kapitel behandelt de Vaux die Brandopfer und (NzsTh 7, 1965 S. 174-199).
die Bundesopfer ('oläh und selämrm). Diese Opferarten spiel- Kaiscr 0tt0. Dike und Sedaqa. Zur Frage nach der sittlichen Welten
eine eigenartige Rolle. Das Brandopfer war in älteren Zeiten ordnung. Ein theologisches Präludium (NZSTh 7, 1965 S. 251-273).
selten, wurde aber später das reguläre Opfer des Tempels, Kassis Hanna E.: Gath and the Structure of the „Philistine" Society
wahrend die Häufigkeit der Bundes- oder Gemeinschaftsopfer (JBL LXXXIV, 1965 S. 259-271).

abgenommen hatte- Vielleicht hängt dies mit dem Übergang Kutschj Ernst: Beiträge zur Siedlungsgeschichte des wadi kufringi

v°m nomadischen Leben zum ansässigen zusammen. (ZDPV 81, 1965 S. 113-131).

Brandopfer und Gemeinschaftsopfer haben sowohl Israeliten _Ein Stü<k eines römischen Meilensteines in 'angara (ZDPV 81, 1965

wie Kanaanäer gemeinsam, sie wurden auch unter den Moabiten S. 132-137). .

und den Aramäern in Damaskus geübt, waren aber unbekannt in Lubsczik, Hans: Wortschöpfung und Tatschopfung (Gen 1, 1-2, 4a)

Mesopotamien und Arabien. De Vaux wagt die Hypothese (Bibel und Leben 6, 1965 S. 191-208).

»■SO), daß die Kanaanäer die beiden Opferarten von einer McCarthy, Dennis J.: Moses' Dealings with Pharaon: hx 7,8—10,

Pfä-semitischen Zivilisation übernommen hätten. Die Ras 27 (CBQ XXVII, 1965 S. 336-347).

Schamra-Texte deuten an, daß sie diese Arten noch vor der Moriarty, Frederick L.: The Chronicler s Account of Hezekiah s

Adelung der Israeliten in Palästina hatten. Reform (CBQ XXVII, 1965 S. 399-406).

M ^ einem dritten Kapitel behandelt de Vaux die Frage von -Prophet and Covenant (G«gonan«m XLVI 19 5I* 817-833

Menschenopfern in Israel Seine Schlußfolgerung ist, daß die isra- Murphy, Roland: Die Weishe.tsliteratur des Alten Testamentes

tischen Opfer „zu Moloch" identisch mit den moJJf-Opfern in (Concilium 1. 1965