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1966

Kategorie:

Systematische Theologie: Allgemeines

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 7

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du Christ" (p. 101 ss.), c'est ä dire sur l'unite d'etre dans le weil man sie jedenfalls nicht von Staats wegen zwingen darf, ein

Christ, de Y. fr. Tremel qui brosse un panorama des positions solches Kind auszutragen.

defendues depuis St Thomas jusqu'ä nos jours sur la question des im übrigen empfiehlt der Verf.: Geschlechtserziehung, Ehe-

relations entre Jesus et les paiens (p. 129 ss.): H y distingue une beratung, familiengerechter Wohnungsbau, Verbesserung der

ligne directrice qui comprend le particularisme apparent de Jesus Kindergeldsätze usw.

comme une etape necessaire ve^s l'universalisme de 1 eglise, et de ICritilch möchte ich sagen: a) die Zahlen, die (20) über die

ß. Carra de Vaux St Cyr („L abandon du Christ en croix Abtreibungen angegeben werden, sind Schätzungen, die zwar

P. 295 ss.) qui retrace 1 histo.re de 1 utilisation theologique de la dauernd ko] tjert werdenj die aber sehr umstritten sind, weii

Parole du Christ sur la croix: Mon Dieu, mon Dieu, pourquoi es übgraus schwieri jst> einigermaßen exakte Angaben zu be-

m as tu abandonne? kommen.

Le volumc se clöt sur quelques pages qui nous offrent le b) Daß Arzt und Seelsorger für fragen der Eheberatung un-

stenogramme des discuss.ons auxquelles les exposes donnerent zureichend gerüstet sindj ,lt sicher. daß sich daran auf absehbare

., , , , , . Zeit entscheidendes ändert, ist, wenn man sich den Ausbildungs-

Voila, utilement groupces, des etudes qui ne manqueront plan der jungen vor Augen hält, kaum anzunehmen.

Pas de reten.r 1 attention des systematic.ens soucieux de pro- c) Unbefriedigend sind die Ausführungen über den Katho-

"riboVr" i> ■ lizismUS; Auch die katholische Ethik hält nidlt da* -Natur-
_ gemäße" ohne weiteres für das Gute (18). Man kann auch nicht

n . ,.,.„ , ~ ,. , . r, i £ /-r-r-r „ sagen (17), daß die katholischen Vorstellungen nicht von dem

S.Yei-^r ^ Rechtfertigung (ZThK 62, 1965 ^edanken der Verantwortung" getragen sind, und daß die

Ii ' , .. ', _ , ,, ... .„ „ , r , protestantische Ethik kein „natürliches Sittengesetz" kennt. Wir

oasenhuttl, Gotthold: Was will Bultmann mit seinem Entmytho- i .<i j-rr j kt j w j i

i.„- • , ,r ,. - c -,r, -,cdn denken gewiß differenzierter von der Natur des Menschen; aber

logisicrungsprogramm? (Concilium 2, 1966 s. 253—258). 6 . . .... , _ ' "

p ■ . r . . , ~. . . , ~, . .... wo es noch so etwas wie ein Wissen um das, was Gut und Böse

"Ohmeier, Friedebert: Christusdoema und Christuspredigt bei ... . , . , . . i , c.. n. n . r

r~^c . tl fvi. t r- ci n ■ j _ t-.j. ist, gibt, sind wir doch dankbar darur, wie sollte wohl eine Ge-

Gottfried Thomasius. Überlegungen zum EinHuß einer dogmatischen „ &, ... .. .... ..... , ,

Sonderlehre auf die Predigt (KuD 12, 1966 S. 107-134). Seilschaft leben, wenn dieses Wissen völlig erloschen wäre?

Mildenberger, Friedrich: Überlegungen zum Gottesbegriff (ZThK „„ d) In der Fra?e der -ethischen Indikation" über die in der

62, 1965 S. 458—483). oRD im Zusammenhang mit der geplanten Strafrechtsreform soviel

Schulz, Frieder COMMUN10 SANCTORUM. Apostolisches Symbol diskutiert worden ist, daß man den Eindruck gewinnen könnte,

und Arnoldshaincr Thesen (KuD 12, 1966 S. 154—179). es handele sich - was aber gar nicht der Fall ist - um ein beson-

Weber, Otto: Das dogmatische Problem der Versöhnungslehre ders dringendes Problem, wird man als Christ den Politikern

(EvTh 26, 1966 S. 258—272). doch wohl besser andere Empfehlungen geben als die Tötung des

Embryos, und zwar gerade unter dem Aspekt, den der Verf. (84)

ETHIK anführt: „Denn jedes Kind, ob wir es wünschen mögen oder ob

es ungewünscht in unsere Mitte tritt, macht uns aufs neue ver-
Beckmann, Joachim: Geburtenregelung als ethisches Problem. antwortlich" (14) Von den rechtlichen und von den Fest-
Stuttgart: Kreuz-Verlag [1963]. 81 S. 8°. Kart. DM 3.50. Stellungsschwierigkeiten ganz zu schweigen, auf die ich in einem
Beckmann, J, Gesenins, H., u. G. N. Groeger : Kirche und Aufsatz „Zur Frage der Indikation" (Kirche in der Zeit, Januar

Geburtenregelung. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus G.Mohn 1963) hingewiesen habe, der auch einen Uberblick über die kirchl.

[1962]. 72 S. 8° = Handbücherei für Gemeindearbeit, H. 19. DM 4.20. Diskussion dieses ganzen Fragenkomplexes gibt.
Beckmann, J. [Hrsg.]: Fragen und Aufgaben der Geschlechtserzie- Den zweiten Teil der zuerst genannten Schrift bilden dan-

hung heute. Stuttgart: Kreuz-Verlag 1965. 77 S. DM 3.80. kenswerterweise Dokumente, bei denen es um diese Fragen geht:

1. Beckmann geht in der zuerst genannten Schrift vom eitl Auszug aus der Enzyklika Casti Connubii 1930, Leitsätze

Problem der sogn. Bevölkerungsexplosion aus. 1930: 2 Mil- eines ev. Arbeitskreises für Sexualethik aus dem Jahre 1932,

"arden, 1980: ca. 4 Milliarden, Ende dieses Jahrhunderts etwa ein Auszug aus dem Lambeth-Report (1958) und der Mans-
6 Milliarden Menschen auf der Erde, besonders in Afrika, Asien Report von 1959.

j^nd der SU, bedingt vor allem durch Herabsetzung der Sterblich- 2. In der an zweiter Stelle genannten Schrift behandelt mit
keitsziffer. Die Frage für ihn ist: Wie kann man dieser unnatür- großer Sachkunde als Arzt G. N. Groeger die Frage der „Empfäng-
"chen, unnormalen (6) und gefährlichen (7) Entwicklung begeg- nisregelung aus der Sicht der Eheberatung", H. Gesenius mit
len? Daß im europäisch-amerikanischen Lebensraum, auch in den vielen Bedenken in einem sehr knappen Beitrag das „Problem der
*rtstlidien Familien, mehr oder weniger planvoll Geburten- freiwilligen Sterilisierung als empfängnisverhütendes Mittel"
^gelung betrieben wird, ist gewiß. Die weitere Frage für den und J. Beckmann „Kirchliche Stellungnahmen zur Frage der
Verf. ist deshalb: Wie ist sie zu beurteilen? Ist sie christlich er- Empfängnisverhütung", vor allem aus der kathol. und der angli-
aubt. ist nicht der Sinn der Ehe mit dem Zweck identisch, daß kanischen Kirche. Auch hier findet man im Anhang Dokumente:
aus der Ehe Kinder kommen sollen? Ergebnis: Dies ist nicht eine Stellungnahme von Pius XII (20 Jahre nach „Casti Connu-
^angelischc Lehre. Die Ehe ist mehr, und Kinder sind nicht bü"). einen Auszug aus „Mater et Magistra" Johannes XXIII, aber
^eck, sondern Frucht der ehelichen Liebe, Geschenk, Gnade (13). auch den Mansfield Report von 1959. Der Verf. hat recht, daß
V^er da diese Gaben Gottes nicht ohne unser Zutun kommen, ist es bis jetzt noch keine Stellungnahme der evgl. Kirche in Deutsches
Ob und das Wieviel in unsere Verantwortung und unsere and zu diesem ganzen Fragenkomplex gibt, obwohl die großen
Vernünftige Entscheidung gestellt. Welche Mittel soll man protestantischen Ethiken sich zum Teil ausführlich damit be-
empfc-hlen? Zeitlichen Verzicht (1. Kor. 7, 5), Beachtung der fassen. Es wäre gut gewesen, wenn man in diesem Heft durch
ernpfängnisfreien Tage (Knaus-Ogino), in weiten Teilen der Welt einen besonderen Beitrag einen Überblick über den Stand der
°rfenbar unanwendbar (17), Anwendung künstlicher Mittel? Die theologischen Diskussion gegeben hätte,
erschiedenen Mittel physikalischer, chemischer, technischer Art 3. Um praktische Hilfen auf dem Gebiet der Geschlechts-
crden vom Verf. — im Unterschied von der kathol. Lehrtradi- erziehung bemüht sich das an dritter Stelle angegebene (mit einer
'oti gielcn gcwcrtet. Auch der Sterilisation mit Zustimmung Einleitung von J. Beckmann versehene) Heft 30 der Schriften-
tCr Beteiligten (Unterschied zur NS-Praxis!) stimmt der Verf. - reihe „Kirche im Volk". Es handelt sich um eine Gemeinschafts-
vrotz der Unrevidicrbarkeit - zu, weil sie — in Indien und Japan arbeit von Theologen, Pädagogen und Ärzten. G. N. Groeger besieh
Staats wcgen — in manchen Gebieten der Welt das einzig handelt das Thema Geschlechtserziehung in der Familie, Kl.
5*?crc Mittel der Geburtenkontrolle ist. Verworfen wird die Lefringhausen und R. Stocver die Aufgaben der Geschlechts-
•^wangcrschaftsunterbrcchung („Abtreibung"). Sie ist j(20) erziehung in der Volksschule, in der Berufsschule und in den
l'ncH anderes als Tötung". Ausnahme: die sogn. medizinische Gymnasien sowie die Frage des „sexuellen Klimas" im Betrieb.
„N ti0n' kQi dcr es um das Leben der Mutter geht, und die M. Goldstein befaßt sich mit der Geschlechtserziehung als
otzu<htindikation", weil man der Frau nicht zumuten kann, Aufgabe der ev. Jugendarbeit und der Psychologe Wolfg. Metzger