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1966

Kategorie:

Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 7

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in Betracht kommende Literatur sorgfältig gebucht hat. So wird here Stufe des paulinischen Denkens erkennen, als die übliche

das Buch auch in seiner neuen Gestalt viele Leser mit bedeut- Datierung des Paulusbriefes es erlaubt. Als weitere Voraussetzung

samen Fragen der alttestamentlichen Wissenschaft vertraut machen der Untersuchung erörtert der Verf. dann „die Ereignisse, die der

und ihnen helfen, ihre Lösung zu suchen und zu finden. Abfassung des 1. Korintherbriefes vorangingen": die Gründung

Halle/Saale OtioEiOfeldt der Gemeinde durch Paulus, ein früherer Brief des Paulus an die

- Gemeinde, darauf folgende mündliche und schriftliche Mitteilun-

Baumgartner, Walter: Römisch-katholische Bibelwissenschaft im gen Und Anfragen der Gemeinde an Paulus (hier deckt sich die

Wandel (ThR 31, 1966 S. 1—14). Meinung des Verf. mit der traditionellen kritischen Anschauung;

Bright, John: An Exercise in Hermeneutics. Jeremiah 31,31—34 dagegen werden die tabellarisch vorgeführten Teilungshypo-

(Interpretation 20, 1966 S. 188—210). thesen für den 1. Kor. abgelehnt).

Gänzle, Sigrid: Das Richterbuch. Vorbereitung und didaktische Er- Der 2. Teil („Die Information des Paulus aus Korinth")

schheßung für den Rehgionsunterncht. Hamburg: Furche [1966]. 34 S A mö liAst festzustellen, auf welche Information die

gr. 8° = Hamburger Arbcitshilfen f. Religionsunterricht, evangelische . «i_ j ■ j - •• i i t~> c

Unterweisung u. Gruppenarbeit, 9 (Reihe B). DM 3.-. einzelnen Abschnitte des 1. Kor. zurückgehen Der Verf. zeigt,

H-ii , t-> j j j- v ■■ i c-> c__- q" /r«mm„nir. im allgemeinen überzeugend, daß man aus der Art der pauli-

Meiler, Jan : David und die Krüppel (2. 5am. 5, 6—8) (Communio , * . ■ , '

Viatorum 8 1965 S 251—258) niscnen Argumentation zwischen den Abschnitten, die auf Fragen
Koch, Klaus: Sühne und Sündenvergebung um die Wende von der Korinther antworten und denen die auf mündliche Nach-
exilischen zur nachexilischen Zeit (EvTh 26, 1966 S. 217-239). richten aus der korinthischen Gemeinde reagieren, deutlich unter-
-Wort und Einheit des Schöpfergottes in Memphis und Jerusalem scheiden kann; aber Für die Erörterung über die Torenauf erste-
(ZThK 62, 1965 S. 251-293). ^ung in Kap. 15 muß der Verf dann doch zugeben daß sich
Malamat, Abraham: Organs of State-Craft in the Israelite Mo- keine sichere Antwort auf diese Alternative geben laßt, und für
narchy Issued by the World Jcwish Bible Society and the Israel die Mitteilung über Apollos 16, 12 kann der Verf. nur anfuhren,
Society for Biblical Research, Jerusalem; published in Cooperation daß nichts dagegen spreche, daß Paulus hier auf eine Frage ant-
with the Department for Education and Culture in the Diaspora of worte. Der Verf. skizziert dann die Hypothesen über die von
the Jewish Agency. Jerusalem: Hcbrew University 1964. 66 S. kl. 8 Paulus im 1. Kor vorausgesetzte Situation in Korinth, vor allem
= Materials for Bible Study Circles No. 41. die Theorien über die korinthischen „Parteien", und sucht nachMurphy
, Roland E.: The Kerygma of the Book of Proverbs (Inter- zuweisen, daß der 1. Kor. „ein starkes Maß verhüllter Feind-
pretation, 20, 1966 S. 3—14). schaff" des Paulus gegen die Korinther aufweise.

Sm,er' Ge0rg: Erwagungen zum Alter der Psa,mdichtunS in lsrael Damit kann sich der Verf. dann der ersten zentralen Auf-

(ThZ 22, 1966 S. 81-95). . be zuwenderlj der Rekonstruktion des Briefes der Korinther an

W o 1 f f, Hans Walter: The Kerygma of the Yahwist (Interpretation 20, paulus (g n4_209) Die Untersuchung aller nach der Meinung

1966 S. 131-158). des yerf auf den Brief der Korinther antwortenden Abschnitte

des 1. Kor. ergibt, daß Paulus nicht um Entscheidung von Fragen

NEUES TESTAMENT gebeten wurde, bei denen die Korinther verschiedener Meinung

waren, daß vielmehr in allen diesen Fällen die Korinther einer

H 0 ' & , John Coolidge, Jr, Prof.: The Origin of I Corinthians. London: einheitlichen Meinung waren, die als „counterstatement" gegen

S-P. C. K. 1965. XVI, 355 S., 1 Kte. 8°. Lw. 50 s. den Vorbrief des Paulus charakterisiert werden müsse. Sie ver-

~. ... , » , j. uj j-~ t;___„ c„;r,»r traten den Verzicht auf ehelichen Geschlechtsverkehr, Eheschei-

Die Voreeschichte des 1. Korintherbriefes, die Frage seiner . . . ,

P;„l i vuiBt.:>uiiuii.c u» i __u»£s-,~(»»r. dung m bestimmten Fallen, Aufrechterhaltung der „geistlichen

tinheitl chkeit und die Anschauungen der in ihm bekämpften 6„ , .. , _ _ . » . ,

Tr,i l "luikl't un" u1c ™1:>""»uu 5 «■ £hen uneingeschränktes Essen von Gotzenopferfleisch, lehnten

v'ICfhrer Si,nd n0* immer umstritten. Diese Probleme w 11 de UntersAejdun6 zwisAen verschiedenwertigen Geistesgaben ab

Verfasser dieser brc.t angelegten und selbständigen Arbeit eine ^ Ak ^ ^ ^ Zusammenh angewandte

neuen und sichereren Lösungjntgegenfuhren. In ejnen. 1. Te I Argumentation sei auf den Abschnitt über das Götzenopfer-

unTfe hclstonS<he ?;0hle™ l Stih " T diLl°jt: fleisch näher eingegangen. Hurd bestreitet, daß es in dieser Frage

Lebe aUf,' dleDSl™ ,edcS, PaSlbrlef^ m £US1ZI ,nd er ™ei Gruppen in Korinth gegeben habe, Paulus polemisiere nicht

hebt 7 dCS( raU'US buSer/1S 4 uZ" b7f ne8Fn'twiilun; gegen eine konservative Gruppe, und der „schwache Bruder" sei
neDt Zweifel cepenüber den Annahmen, daß eine tntwicklung » . r - . _ , , ., . .
deQ 7- i «egenuDer uen nimaiu c .„,,„„„„ p„,l„c e ne vollkommen hypothetische Gestalt. Paulus wende sich vieles
paulinischen Denkens im Zeitraum der uns erhaltenen Paulus- i j_i- oi- i j r __rx+____(„,{U;,.,4.

brief» . !>ulc" ^cinvcu» ,. , rl.„ninoi, J,r mehr ausschließlich gegen das Essen von Gotzenopferfleisch,

"nere nicht stattgefunden und daß man hir die Lnronologie aer , ™ , . r*L ., , , , l__,__«

Panl„,k • / "a™gtrunue" .„„„„„i,^ u,u„ (Air während die Korinther ihn angeklagt hatten, er habe doch selber

•«uiusbncfe von der Apostelgeschichte auszugehen habe ^aie .... , . „ . , " " , i, r

w.;,.„ , 'e r ae npu>iciS«ui .? „ &„„^u^„„ be ihnen solches Heisch gegessen und ihnen solches Essen uncin-

*e>tgehende Einmütigkeit der Forschung die«n Annahmen j b so djc Weitcrubung dieses Brauches

dem " T^/11 umfr,ßrIldT b,bll°graP A 1;IX legen Paulus ver eidigen. Es ist demgegenüber aber leicht zu

Als cine fa'sdlc ^XTl SÄ sehen, daß die 8, 7.9 genannten „schwachen" Christen in der Ge-

tene Vonmsetzungen wird genannt daß dabei keiner der erhal- - existieren, und daß 10, 30 f nicht auf einen

5nT0PaUlusbri^C V°r djm ^U*dF?g-ArZ? £7l it? Vorwurf gegen Paulus gedeutet werden kann, er habe doch

end^0).e;"geordnet werden könne (außer etwa^ währ- * * Gotzenopferfleisch bei ihnen gegessen. Und ähn-

e genen AmChrudie ^hr0no]°gle dCr/aU'US ,! Verf ^ Einwände lassen si<h ^en zahlreidle wdtCrC

'genen Angaben rekonstruiert werden müsse, zumal der Verf. Abschnitts erheben, so daß die Behauptung keines-

Liste H8 kerinC, —mm.cunnangende,ChrA°n°'Ter fehlenden wegs bewiesen ist, Paulus müsse sich in allen Antworten auf den

Sni ,cC1 P^'iUS I1rwah"ten'(.d" A.Pi aberd fehSeen Briff der Gemeinde gegen eine Ablehnung seiner Meinung durch

*-'eignisse (S. 24) der Hinwc s auf Widerspruche in den Fallen, • 6

^die Apg. und die Paülusbriefe sich überschneiden, die Un- ** Cem«"de verteidigen.

Sldierheit, ob der Verf der Apg die Verbindung einer bestimm- Auf diesem Resultat ruht nun aber die Erörterung der zwei-
Episode im Leben des Paulus mit einem bestimmten Ort über- ten zentralen Aufgabe, die der Veit sich stellt, die Rekonstruk-
7>Pt kannte, die unhistorische Konstruktion des Berichts über tion.des paulinischen „Vorbr.efs (Teil III, S. 213-270) Er
das Apostelkonzil Ape 15 - alle diese Tatbestände zeigen nach geht von der Möglichkeit aus, daß „jede Äußerung der Korinther
3enJ Verf., daß die Voraussetzungen für die Datierung und als Gegenäußerung zu etwas von Paulus vorher Gesagtem ver-
Re.henfolge der Paulusbriefe nach der Apg. nicht haltbar sind. standen werden kann (S. 218), und sucht zu zeigen, daß der
Dar=>us ergibt sich für ihn die Aufgabe, den 1. Korintherbrief zu korinthische Brief Punkt für Punkt eine Antwort auf den Vorbuchen
„ohne voreefaßte Meinungen über seine chronolo- brief des Paulus gewesen sein muß. Von diesem rein hypothe-
8lj*en Beziehungen zu anderen Paulusbricfcn, die Möglichkeit tischen Ausgangspunkt aus werden nun die Äußerungen des
l^l Unmöglichkeit des Wandels im paulinischen Denken und die Paulus im „Vorbrief wieder hergestellt: Paulus hatte normale
tKe>fe oder Unreife die man für die Theologie des Paulus erwar- Ehebeziehungen angeordnet, das Essen von Gotzenopferfleisch
ten sollte" (S 42) 'vielleicht lasse sich auf diese Weise eine frü- verboten, die NichtverhüIIung der Frauen im Gottesdienst als