Recherche – Detailansicht
Ausgabe: | 1966 |
Kategorie: | Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft |
Titel/Untertitel: | Neuerscheinungen |
Ansicht Scan: | |
Download Scan: |
471
Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 6
472
Junger Kirchen in Übersee, den diese bewegenden Nöten und
Aufgaben und der alleinigen Berechtigung und Verpflichtung der
Kirche in allen Erdteilen zur Weltmission. Deshalb tritt die konkrete
Arbeit der Missionsgesellschaften, die ja noch weithin die
Träger des Sendungswerks sind, völlig zurück. (Eine gewisse
Ausnahme bildet nur der Bericht 97 ff.)
Dem auch für Nichtfachleute leicht verständlich geschriebenen
Werk kann man nur viele Leser aus der akademischen Theologie,
dem Pfarramt und der Mitarbeiterschaft im Gemeindedienst
wünschen. Hier wird der deutschen evangelischen Christenheit
eine seit langem benötigte „Einleitung" in die heutige Weltmission
an die Hand gegeben. Zudem sind die gut ausgewählten
Literaturhinweise für weitere Einarbeitung in das Riesengebiet
der Mission besonders geeignet. Leider fällt das zu knappe und
zufällig wirkende Stichwortverzeichnis dagegen etwas ab. Dies
Desiderium bleibt für eine Neuauflage des wertvollen Bandes.
Leipzig August Kimme
Siegmund-Schultze, F., Prof. D.: Inventarverzeichnis des Ökumenischen
Archivs in Soest (Westfalen), hrsg. u. erläut. Soest: Westfälische
Verlagsbuchhandlung Mocker & Jahn 1962. 281 S. 8° =
Schriften des Ökumenischen Archivs, I. = Soester wissenschaftl. Beiträge
, hrsg. v. H. Schwartz u. W.-H. Deus, Bd. 22.
Am 14. Juni 1965 ist dem Verf. an seinem 80. Geburtstag in
seiner Wahlheimat Westfalen, wo er in Dortmund eine sozialethische
Professur und in Soest Wohnsitz und ausreichend Raum
zur Sichtung der Dokumente seiner Lebensarbeit im „Ökumenischen
Archiv" (seit 1959 errichtet) fand, öffentliche und kirchliche
Ehrung zuteil geworden. Man ehrte in ihm den evangelischen
Christen Deutschlands, der zu den bedeutenden Initiatoren der
Ökumene heute gehört: er hat 1914 in Konstanz mit 90 Gleichgesinnten
aus 30 Ländern den „Weltbund für internationale
Freundschaftsarbeit der Kirchen" gegründet. Mit dem unabhängigen
„Internationalen Versöhnungsbund" hat er auch der
Friedensbemühung heute in der Welt vorgearbeitet. Seinem Inventarverzeichnis
ist eine Art Selbstbiographie vorangestellt, die
höchst aufschlußreiche Einblicke in die Arbeitsweise dieses Organisationsgenies
und eine merkwürdige Experimentier- und Konstruierfreude
gewährt. Im einfachen ABC bringt er alle Abteilungen
und seine Lieblingsthemen (Jugendfürsorge und soziale
Gerechtigkeit) unter: einigemale recht einleuchtend wie „N":
Nationalsozialismus (gehört er selbst doch zu den früh Ausgewiesenen
, der sein Archiv Birger Forell anvertraute und dadurch
rettete); „K": Kriegsdienstverweigerung und Ersatzdienst; „L":
Länder und Minoritäten; — soweit einsichtig und leicht verständlich
. Daß aber die beiden großen Richtungen der ökumenischen
Bewegung, die von "Faith and Order" (unter ,.M":
Mittlerdienst in Fragen von Glaube und Kirchenverfassung) und
„für Praktisches Christentum" (unter „O": Ökumenischer Rat
für Praktisches Christentum) unter ganz abwegigen Buchstaben zu
finden sind, ist ein Nachteil. So kleine Schönheitsfehler sollen
aber die allgemeine Bedeutung keinesfalls herabmindern, die
dieser Dokumentation zukommt. Hier ist für die Kenntnis des
sozialen Bemühens innerhalb vieler Kirchen gleichsam das feinverästelte
Geäder aufgedeckt, wie es sich vor den Weltkriegen
herausbildete und auch durch zwei Weltkriege nicht unterdrückt
oder vernichtet werden konnte. Daß Verf. hierfür viel in der
sozialen Arbeit der Kirche Englands und ihrer Freikirchen vor
1914 zu lernen bereit war, erhellt diese Sammlung klar wie nichts
sonst. Wir schließen uns der Mahnung Dr. Hanfried Krügers als
Leiter der Ökumenischen Zentrale an, der jüngst von „dem verpflichtenden
Erbe" solcher Bemühungen rät, sie „nicht zu gering
zu veranschlagen".
Berlin Günter Glocde
Allchin, Arthur: Das Zeugnis der anglikanischen Gemeinschaft
(Concilium 2, 1966 S. 269—273).
Bühlmann, Walbert: Die Kirche Afrikas zwischen dem Apostelkonzil
und dem Vatikanum II (Concilium 2, 1966 S. 174—183).
Hillmann, Eugene: Die Hauptaufgabe der Mission (Concilium 2,
1966 S. 159—162).
Krüger, Hanfried: Meilenstein der ökumenischen Bewegung. Bericht
über die Tagung des Zentralausschusses des ÖRK vom 8. bis 17. Februar
1966 in Genf (KidZ 21, 1966 S. 130—135).
Lau, Franz: Lutherische Diaspora-Fürsorge (Die evangelische Diaspora
36, 1966 S. 133—140).
L i t e 11 , Franklin : Das Anliegen der amerikanischen Freikirchen
(Concilium 2, 1966 S. 274—277).
Meija, lorge: Die nichtkatholischen Missionen in Gegenden mit
überwiegend katholischer Bevölkerung (Concilium 2, 1966 S. 28?
—286).
Müller, Karl: Die großen Prinzipien der zentralen Missionsleitung
(Concilium 2, 1966 S. 163—173).
VON DEN THEOLOGISCHEN FAKULTÄTEN
Berlin
Ehrenpromotion : Die Theologische Fakultät der Humboldt-Universität
zu Berlin hat Herrn Professor Lic. Karl Rose anläßlich
seines 70. Geburtstages am 13. Juni 1966 die Würde eines D. h. c.
verliehen. Anschließend das lateinische Elogium: qui studiis deditus
in facultate theologica Universitatis litterarum Humboldtianae
Berolinensis sectioni quaestionum religionis et ecclesiae slavicae
orientalis et meridionalis praeerat, quaerens et docens et scribens
praesumptas opiniones de orthodoxa christianitate correxit et
ingenio vere oecumenico impulsus profundas cognitiones praeeipue
orthodoxiae russicae divulgavit, quibus laboribus scientiam aesti-
mationemque populorum slavicorum auxit atque adiuvit.
Berlin (Kirchliche Hochschule)
Gastvorlesung: Im Sommersemester 1966 wird der Professor
für Systematische Theologie an der Universität Aarhus, Dänemark,
Dr. theol. Regin P r e n t e r als Gastdozent an der Kirchlichen
Hochschule Berlin lesen.
Bonn
Berichtigung zu ThLZ 90, 1965 Sp. 151: Promotionen Sommersemester
1965: statt Harald lies H a r t m u t Stegemann.
Erlangen
Promotionen Wintersemester 1965/66: Pfarrer Peter
Kaiser: „Der Unglaube im Spiegel deutscher Prosa-Literatur aus
den letzten 20 Jahren" (Ref. Prof. D. Dr. Künneth D. D.).
Oberstudienrat Helmut Angermeyer : „Didaktik und Methodik
der Evangelischen Unterweisung" (Ref. Prof. D. Fror).
Vikar Horst Balz : „Methodische Probleme der neutestament-
lichen Christologie" (Ref. Prof. D. Friedrich).
Berufung : Auf den durch Emeritierung von Prof. D. Dr. Rost unbesetzten
Lehrstuhl für Alttestamentliche Theologie wurde Prof.
Dr. Ernst Kutsch, bisher Wien, berufen.
Lehraufträge : Der Lehrstuhl für Theologie des christlichen
Ostens wurde im Wintersemester 1965/66 wiederum von Prof. Dr-
Dr. Ludolf Müller, Tübingen, verwaltet.
Pfarrer Hans-Gert Schatte wurde im Wintersemester 1965/66
mit einem zweistündigen Lehrauftrag für Kisuaheli betraut.
GS t fingen
Promotionen Wintersemester 1965/66: Wolfdietrich
Georg v. K I o e d e n : „Leiden und Gemeinde. Sören Kierkegaards
Begriff .Leiden' als Ausdruck der Entscheidung für eine Gemeinde
der Einzelnen unter Berücksichtigung pietistischer Einflüsse" (Ref-:
Prof. D. Dr. Trillhaas, Doz. Dr. Birkner).
Friedrich Ellermeier: „Qohelet Teil I, Abschnitt 1, Untersuchungen
zum Buche Qohelet" (Ref.: Prof. Dr. Dr. Donner, Prof.
D. Dr. Galling).
William Winfield Price : "The Eschtaology of lonathan Edwards
(Ref.: Prof. D. Otto Weber, D.D., Prof. D. Dr. h. c. Ernst Wolf)-
Ehrenpromotion: 8. 3. 1966: Pfarrer Johannes Hamel-
Naumburg/Saale, für die vorbildlichen Wege, die er zur Ausbildung
junger Theologen am Katechetischen Oberseminar der Evangelischen
Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Naumburg/Saale gefunden hat-
Magisterprüfung: 27.11.1965: Manfred Weippert: ,T>'*
Landnahme der israelitischen Stämme in der neueren wissensdiaft'
liehen Diskussion" (Ref.: Prof. Dr. Dr. Donner, Prof. D. Dr. h.
Zimmerli).
Zum Dekan für das Amtsjahr 1966/67 wurde Prof. Dr. Dr.
H. Donner gewählt.