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1966

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Altes Testament

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 6

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schung inzwischen weiter fortgeschritten ist, einen bleibenden Part I: The Synagogue, New Häven 1956); sie besitzen jedoch
Wert. sowohl in der Wiedergabe des Bildmaterials wie in seiner Deutung
Berichtigung: Auf S. 66, Z. 6 f muß das in ZAW 60, 1944, S. 10 eigenes Gewicht, wenn G. auch natürlich weithin auf die Vorverstümmelte
Wort wohl sachgemäß nicht zu „Ereignisse", sondern zu arbeiten von Kraeling und anderen zurückgreift.
-Ergebnisse" ergänzt werden. Was zunächst die f a r b i g e n R e p r o d u k t i o n e n d e s

fena Eva Oflwal d

Bilderzyklus bei Goodenough (1964) angeht, so unter-

_ . , • j j li scheiden sie sich von denen bei Kraeling (1956) erheblich in der

Be au camp, Evode: Des justice; p ein ta main de redoutables p ^ Bei ielsweise jst uber der Szene der Wiederbelebung des

explo ts plein ta droitc . Ps45, 5 c (Bibl 47, 1966 S. 110—112). r ,___. _ . 6

_ v , . , , , .„,, Kindes der Witwe durch fchas ein zusammengerollter Vorhang zu

Dabo Od. Mitchell: The Metaphor in Job 22,22 (B.bl 47, 1966 ^ ^ ^ ^ Lxm) ^^.^ bd Q (pj vm) wdß

. 108—109). jst nacj) der Beschreibung von Kr. (p. 145) jedoch grau. Die Witwe

-Ugaritic Uin, Job .2, 10 and 11 OPsaPlea 3-4 (Bibl 47, 1966 S. 107 ^ ^ wiedcrbe,cbten Kjnd trägt dnen der bd Kr

_ ja hellgrün, bei G. weiß, nach der Beschreibung von Kr. (p. 146) grau,

Danell, Gustav Adolf: Einige alttestamentlich-exegetische Axiome ^ d cnj y0„ Q (,x 22g) -near, whjte stripted« ist. Die

m kritischer Beleuchtung (Lutherischer Rundbhck 14, 1966 S. 15-22). ^ wjedcrbclebtcn Kjndes ^ ^ Kf ' rQM> bd q

D r i v e r, CR.: Forgotten Hebrew Idioms (ZAW 78, 1966 S. 1-7 . überraschender Weise oben bis zur Hüfte weiß. Das Ruhelagcr, auf

Fohrer, Georg: Prophetie und Magie (ZAW 78, 1966 S. 25-47). dem ^ ^ bd Kf grun]idvgold) bd G. braun> nach der

Kilian, Rudolf: Die Hoffnung auf Heimkehr in der Priesterschrift Beschreibung von Kr. "yellow, suggesting gold overlay" (p. 145).

(Bibel und Leben 7, 1966 S. 39-51). Mitunter, z. B. bei der Szene der Auffindung des Moseskindes im

Pfeiffer. Egon: Alttestamcntliche Forschung 1963/65 (LM 4, 1965 Njl (Kr.pl. LXVII, G. pl. IX), divergieren die Farben so völlig,

Theologisches Literaturheft S. 1-9). daß man auf den erster) B]ick nidlr g]aubt dieselbe Darstellung

Plein, Ina: Erwägungen zur Überlieferung von I Reg 11,26-14,20 yor ^j, zu baben Tm ganzen dürfte G. die bessere Technik der

(ZAW 78, 1966 S. 8—24). Wiedergabe haben, ohne daß diese jedoch, wie die genannten Bei-

Sauer, Georg: Mandclzweig und Kessel in Jer 1,11 ff (ZAW 78, spidc zdgeni absolut verläßlich ist. Einen noch größeren Vor-

1966 S. 56—61). sprung hat G. dadurch, daß er mit Hilfe von Falttafeln die Gesamt-

Sch reiner, Josef: Prophetsein im Untergang. Aus der Verkün- komplexe farbig abbildet, während sich Kr. mit Ausschnitten be-

jhgung des Propheten Jeremias: Jer 1,4-19 (1. Teil) (Bibel und gnügte; crst bd G. erhält man auf diese Weise einen wirklichen

e cn 7, 1966 S. 15—28). Eindruck von der großartigen Gesamtkomposition. Auf der anderen

^hunk.Kbs-Dictrich: Jes 30.6-8 und die Deutung der Rahab im Sdte sjnd dje farbigen Abbildungen bei Kr. erheblich plastischer

Alten Testament (ZAW 78, 1966 S. 48-56). und jn den Konturen Zahlrdche Einzelheiten, die bei Kr.

t T;}?t7iS: °rei ucmstritte"e Psnlmstcilcn (Ps 26, 11 30,8; deut,ich hervortreten (z B. die beiden Kränze, mit denen das

"o. 4-6). (ZAW 78, 1966 b. 61-69). Opfertier der Baalspriester auf dem Karmel umwunden ist [Kr.

Werner Herbert: Jona Der Mann aus dem Ghetto. Görtingen: , LX], q , XVI]j das s&wen> das pharao in sdner Linken

Vandenhoeck & Ruprecht [1966]. 164 S. 8" = Exempla Bibhca, 2. Kart. ^ ^ p] lxVIII, G. pl. IXj, der Schmuck, den seine Tochter

trägt [ebd.], usw.), sind bei G. völlig verschwommen bzw. gar nicht
mehr zu erkennen. So ist das betrübliche Resultat, daß man beide

neues testament Werke nebeneinander legen muß, wenn man die Bilder gründlich

studieren will. Wegen der undeutlichen Einzelheiten wird man G.s

G°odenough, Erwin R.: Jewish Symbols in rhe Grcco-Roman farbige Reproduktionen bald verärgert beiseite legen. Doch ist

Period. IX—XI: Symbolism in the Dura Synagogue. I u. II: Text; III: sein Abbildungsband (XI), abgesehen von den besseren Farben,

"lustrations. New York: Pantheon Books |1964]. XVII, 237 S. m. unentbehrlich wegen der Fülle von Vergleichsmaterial, das er in

'« Abb. i. Text; XI, 251 S. m. 21 Abb. i. Text; XV S., 354 Abb. a. Gestalt der 354 Schwar-weiß-Bilder beibringt.

Tal.. 21 Farbtaf. 4° - Bollingen Series XXXVII. $ 25.-. n ... <- j. j

Der eigentliche Unterschied zu Kr. und das ganze Gewicht der

Mit den Bänden IX-XI führt der (inzwischen verstorbene) Arbeit G.s liegt jedoch in der Deutung der Malereien.

L sein großes Werk über „Jüdische Symbole in der griechisch- G. bietet eine betont von allen bisherigen abweichende Erklärung,

komischen Periode" auf den Höhepunkt. Er behandelt ausführlich £r gebt von der Vorausetzung aus, daß es sich bei der gesamten

°'e in den bisherigen Bänden (s. ThLZ 83, 1958, Sp. 502-505; 87, Anlage um symbolische Darstellungen handele (nicht nur bei den

962. Sp. 922 f) ausgesparten Malereien der 244/45 n. Chr. über biblischen Szenen, sondern auch bei dem, was bisher rein dekorativ

^en Resten einer älteren Synagoge erbauten und 1932 zum große- gedeutet wurde) und daß alles nach einer bewußt einheitlichen und

en Teil unversehrt entdeckten Synagoge in Dura Europos. ausgewogenen Konzeption gestaltet sei. Im Hintergrund steht

In den Bänden IX und X werden nach einer kurzen Einfüh- dabei nach G. keineswegs das aus dem Talmud und sonstigen

in die historischen und archäologischen Probleme der Synagoge rabbinischen Schrifttum bekannte babylonische, sondern ein helleni-

^eren heute im Archäologischen Museum zu Damaskus befindliche siertes Judentum, das in seinen Außerungsformen heidnische Mo-

yjalereien besprochen. Linter Herbcizichung eines immensen tive aufgenommen hat, mystisch geprägt ist und dem bei Philo

Jwerials ikonographischer und literarischer Parallelen erörtert und greifbaren Judentum verwandt ist. Die Bildersprache in der Syna-

eutet G. kurz die Restmalcreien der ersten und ausführlich die goge zu Dura Europos ist nach G. die einer „mystic lingua franca"

"Jsschmückung der zweiten Synagoge, nämlich ihre Decken- und (IX p. 61), deren Grundtenor der Glaube an die Unsterblichkeit ist.

ckelnialcreicn, die Ausmalung der Tora-Nische und die 28 an Als Zeuge dieses hellenisierten, mystischen Judentums in einer so

en vier Wänden der Synagoge noch erhaltenen biblischen Szenen weit östlich gelegenen Stadt könne die Synagoge mit ihren Male-

b' ^es Grundbestandes). Band XI enthält die dazu gehörigen Ab- reien gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, sie enthalte "quite

1 düngen. Auf 21 Tafeln sind die Malereien farbig wiedergegeben as radical implications for our knowledge of Judaism as the Dead

Seh nCU VOn ^ Anderegg angefertigten Photographien); in 3 54 Sea Scrolls, if not far deeper" (IX p. 7).

sowWarcxWCiß"Bildcrn wcrdcn das Sonographische Parallelmaterial Mit diesen Thesen, die fesselnd und mit großer Gclehrsam-

füb 10 ^klZ2en von der Lage und dem Inneren der Synagoge vorge- ^eit vorgetragen werden, bleibt G. sich selbst treu. Die von ihm

von H r 0ndcrs wicnt'g sind einige kurz nach den Ausgrabungen sdt ßy Light, Light (New Häven 1935) vertretene Sicht eines

von d C anSefcrtietc vorzügliche Nachzeichnungen der Bilder, mystischen Judentums wird hier mit allen erdenklichen Mitteln

fepo t" 1°' sa?t: "I suspect that they give the most reliable gestützt und weiterentwickelt. Zu fragen bleibt jedoch, ob G.

P- VII) C CVer haVC °f what W3S oriSinallv represented" (IX damit dem zur Synagoge von Dura gehörigen Judentum gerecht

* wird. G. ist sicherlich darin recht zu geben, daß die Malereien nicht

q H k ZU '3csPrccncnc^c,1 dre' Bände decken sich im Stoff mit als Zeugnisse des babylonischen talmudischen Judentums verstan-

Syn ' ^rae''ngs abschließendem Ausgrabungsbericht über die Dura- den werden können. Hier weht eine andere Luft, in der das

agoge (The Excavations at Dura Europos. Final Report VIII, Heidentum nicht völlig disqualifiziert wird, sondern auch für die