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Ausgabe:

1966

Spalte:

346-347

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Dalglish, Edward R.

Titel/Untertitel:

Psalm fifty-one in the light of ancient Near Eastern patternism 1966

Rezensent:

Bardtke, Hans

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 5

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wendet sich der Verfasser seiner eigentlichen Aufgabe zu, das ge- gegangenen Untersuchungen die Übersetzung und Gliederung gesamte
Alte Testament in der Anordnung des hebräischen Kanons stützt wurden vermissen lassen Solche Noten haben sich in
auszulegen Das heißt bei ihm, zuerst eine Übersicht über den Bruno s Nachlaß nicht gefunden. So bleibt der vorliegende Band
Inhalt, dann einen Einblick in die literarkritischen Fragen zu geben, leider ein Torso.

um schließlich die wichtigsten Probleme und theologischen Aus- Halle/Saal. OttoE.Hfeldt

sagen größerer Abschnitte des Alten Testaments zu besprechen. ^ ^

Die Brauchbarkeit des Buchs wird erhöht durch einen Anhang, der D a I g I i « h , Edward R , Prof. Ph. D.: Psalm Fifty-one in the Light of

die Pentateuchquellen in ihrem Umfang genau analysiert, durch AndentNear Pattern.sm. Leiden: Br.ll 1962. XIV, 305 S. gr. 8». Lw.

ein Wörterverzeichnis von termini technici der heutigen Bibel- hH- 24- •

auslegung, durch eine ausgewählte Bibliographie, die den einzelnen Breit angelegte Psalmenmonographien gehören in der gegen-
alttestame'ntlichen Schriften nachgeht, eine Liste der zitierten wärtigen Psalmenforschung keineswegs zu den seltenen Aus-
Bibelstellen, einen Verfasserindex und einen Index der behandel- nahmen. Im Gegenteil dürfen wir auf mehrere solcher umfassend
ten Gegenstände, sowie 4 Karten auf den Vorsatzblättern. gearbeiteten Monographien schauen und mit ihnen arbeiten. Es

. ,£ , £ j. handelt sich in Auswahl um folgende Arbeiten: S. Mowinckcl, Der
Der Verfasser stützt sich bei .einen Thesen vielfach auf die a<Jltundscchzi tc Psaim> 1953. G. W. Ahlström, Psalm 89. Eine
deutsche Forschung, besonders auf A. Alt, M Noth, G. von Rad, aus Rjtual ^ Uiimim Köni 1958; A- Deissler,
und versucht, die Quellentheorie mit der Trad.t.onsgesch.chte zu > und ^ Theol ie> „„.
verbinden, indem er dieser die mündliche Überlieferung vor der * ' „ , ,. . . , , ,
schriftlichen Fixierung als Betätigungsfeld zuerkennt. Gelegentlich Auch die Leistung Dalghshs m dem vorgelegten Werk dar
bemerkt man den Einfluß W.F.Albrights und seiner Schüler in dazu gezählt werden^ Der Verfasser will nach seinem Vorwort
der Aufwertung der Patriarchenzeit und im Bestreben, in die Zeit (S. XI-XIV) ein methodologisches Beispiel geben für die Veserdes
Mose und Josua selbst kultische Einrichtungen wie das gol- tung von Parallelen aus dem mesopotam.schen Kulturraum, wo-
dene Kalb und das Opferritual zu legen. Er ist aber mit seinen bei einmal die Beispiele, die zum Vergleich zur Verfugung stehen,
Ansichten zurückhaltend und betont öfters, daß andere anderer vollständig aufgeführt werden, um ein unparteiisches Urteil zu
Meinung sein könnten, weil die Quellen eine wirkliche Entschei- ermöglichen, andererseits soll eme eingehende exegetische Be-
dung unmöglich machten. Handlung des Psalms verhindern, daß die Parallelen zu Verallge-

j meinerungen fuhren und den besonderen Charakter von Psalm 51

Jcsaja 7 wird nicht messianisch gedeutet; das Ebed-Jahwe- njdij, crkennen lassen. Das Buch, eine Doktordissertation der

Problem ist fast zu kurz behandelt (eine Drittelseite): die ersten Columbia-Universität, ist folgendermaßen aufgebaut. Nach einer

6 Kapitel Jcrcmia stammen aus der Zeit Josias; Ezechiel wirkt nur wjssenschaftsgcschichtlichen Einleitung, die die verschiedenen

m Exil; Thronbcstcigungspsalmcn im Mowinckclschen Sinne gibt lnterpretationsmöglichkeiten von der literarisch-analytischen, der

es nicht, da übersetzt werden muß: „Jahwe ist König", nicht: „Er forrnkritischen und kultischen Seite her behandeln, folgen zwei

j»t König geworden". Aber aufs Ganze gesehen ist das Buch Abschnitte über "The Egyptian Penitential Literature" (S. 8-17)

äußerst anregend und wird vor allen Dingen interessierten Stu- un(J über ..^ Sumero-Accadian Penitential Literature" (S. 18-

denten einen guten Einblick in die Problematik des Alten Testa- Jm ]etzten wesentlidi umfangreicheren Abschnitt behandelt

ments geben, aber auch gebildeten Laien das Lesen des Alten der Verfasser "The erschemma Psalm", "The erschachunga Psalm",

Testaments erleichtern, wenn sie den Ertrag der alttestamentlichen ,>Tnc c,umerian schu'illa", "The ki'utukam Prayer", "The Ac-

Forschung kennenlernen wollen. Man darf den Verfasser beglück- cadian scnu-illa prayer", "The dingirschadibba Prayer". Diese

Wünschen, daß es ihm gelungen ist, auf knappem Raum diese gründliche Zusammenstellung von möglichen Vorbildern aus dem

Aufgabe zu lösen. mesopotamischen Raum ist besonders dankenswert, ermöglicht

Das Buch schließt mit dem Versuch, Judentum und Christen- sie doch eingehende Strukturvergleichungen zwischen den meso-

*Wn als Gliedgemeinschaften von Gottes Volk Israel zu ver- potamischen Psalmen und dem Psalm 51. Ein Vergleich wird aber

stehen, die durch die Anerkennung oder Verwerfung des göttlichen in diesem nur darbietenden Teil noch nicht durchgeführt. Dieser

Werks in Jesus sich unterscheiden: "The two communities, erfolgt erst im nächsten großen Abschnitt, in dem das eigentliche

together constituting Israel, God's peoplc, march together toward Schwergewicht des Buches liegt, in der exegetischen Untersuchung

fhat end, confident that the purpose of God for all men can not des Psalms 51 (S. 56-208). Der Abschnitt beginnt mit der eng-

f'nally be undone or thwarted — not even by the apostasy of His lischen Übersetzung des Psalmtextes und bietet dann eine text-

Peoplc. In the end, distinetions between Jew and Christian will kritische Studie, die wirklich ein Muster darstellt, wie solche text-

vanish, along with all distinetions drawn between men of faith, kritischen Arbeiten durchgeführt werden sollten. Ich hätte nur zu

men of non-biblical faith, and men of no faith at all. Such distinc- V. 6 die Frage anzumelden, ob Bickell und Schlögl mit der Zu-

«ons are to bc consumed in the fire of Hirn whose judgment and fügung einer Kopula zu rDTn so im Unrecht sind, da LXX, Pesch

°ve are both beyond our comprehension." (S. 486) und Vulgata ebenfalls hier die Copula haben.

Er,«ni5« l«mhard Ro.t Djc dann folgende literarische Analyse des Psalms führt zu

dem auch bei Stoebe (Gott, sei mir Sünder gnädig, Bibl. Studien

Brun« n a j ai„ x jii , T..„«. i .^„„ui.j,. An, 20, 1958) vertretenen Aufbau: V. 3—4 Anruf und vorausgehendes

r»no, D. Arvid ■ Alttestamcntlichc Tcxtratsel und strophische Ana- * ' Z. _ . ... ,., „ , . . , c- j /c *

|T«e. Paralipomena zu den Büchern Genesis-Exodus, Josua, Richter, Gebet. V. 5-8 Bekenntnis, nämlich Bekenntnis der Sunde (5-6)

Samuel, Könige. Biographische Einleitung v. K. Wilhelm. Stockholm: und Bekenntnis der sittlichen Ohnmächtigkeit (7-8). V. 9-14 die

Almqvist & Wiksell [1965). 231 S., 1 Portrait gr. 8°. Schw. Kr. 22.—. Bitte, nämlich die Bitte um Reinigung (9—11) und um geistliche

D Erneuerung (12-14). V. 15-19 das Gelübde, bestehend aus einem

Brunos rhythmische und textkritische Untersuchungen über Dwikwillll (15-17) und aus "the Sacrifical Offering" (18-19).

,0[1!9")' Gen-Ex (1953), Jer (1954); Psalmen (1954), Sam Dje yerse 20_21 h-,t er für ejnen litUrgischen Zusatz, wie

Kl P w" (1955)' Jos- Ri' Ruth (1955)l Hi°b (V7)' üblicherweise angenommen wird.

V~- Proph.( 1957), Spr. Pred. Klagel. Esther. Daniel 1958 , Ez * . ... „j„„ v.„„M u»u„ jj,

1959) sind in ThLZ 79, 1954, Sp. 551-554; 80. 1955, Sp. 153 f; Aus der nun folgenden, sehr eingehenden Exegese hebe ich

8C2' 1957, Sp. 31. 188; 83, 1958 Sp. 107 f; 84, 1959, Sp. 424 f; einige Einzelheiten heraus. Zunächst diese, daß nach jedem

«5- i960, Sp. 518 nach Gebühr gewürdigt worden. Das dort Psalmabschnitt die Near Eastern Parallel, dargeboten werden

gesagte trifft auch auf diese - mit einem guten Bilde des am ™t reichen Matenalangaben. Den schwingen V. 8 ubersetzt er

»«•April 1962 im Alter von 80 Jahren gestorbenen Verfassers "Benold truth thou desirest ,n the inward (being); and in the

W einer pietätvollen Biographischen Einleitung aus Kurt Wil- beeret (part) w.sdom thou teaches me (S 57) und fugt er-

&» Feder eröffneten - Paralipomena zu, die einzelne Ab- W«cnd hinzu the psalmist knows füll well the djvme des.re for

schnitte der Bücher Genesis-Exodus, Josua, Richter, Samuel und *»* » bc • ™[al imperative even m the formulat.vc stages of

jonige in „euer Übersetzung und Gliederung bieten, aber die his bci"g mithin h.s mother s womb (mnu) and is consc.ous that

einsehen und textkritischen Noten, mit denen in den voran- even there wisdom was aught him (i. e., in his embryological