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1966

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Altes Testament

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Theologische Literaturzeitung 91. Jahrgang 1966 Nr. 4

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für den kirchlichen Gottesdienst grundlegende Bedeutung hat. B. Andersen, Francis I.: The Socio-Juridical Background of the Naboth
bedient sich einer sehr lebendigen, nicht selten etwas hymnischen Incident (JBL LXXXV, 1966 S. 46—57).

Sprache, die einem Buche, das zugleich belehren und erbauen soll, Arenhoevel, Diego: Die Gestalt des Joseph in der Überlieferung
durchaus angemessen ist. Fachliteratur wird aus verständlichen des Alten Testaments (Bibel und Kirche 21, 1966 S. 8—10).

Gründen nur in sehr beschränkter Auswahl in den Fußnoten be- Brongers, H. A.: Die Wendung bcsem jhwh im Alten Testament
rücksichtigt; aber man merkt, daß der Verfasser mit den Ergeb- (ZAW 77, 1965 S. 1—20).

nissen der modernen Forschung vertraut ist. Einige Bildtafeln Bruppacher, Hans: Die Bedeutung des Namens Ruth (ThZ 22,
(meist Beterdarstellungen,hervorzuheben die Wiedergabe einerDar- 1966 S. 12—18).

Stellung der Erlösten in Abrahams Schoß von der Kathedrale zu Ellermeier, Friedrich: Randbemerkung zur Kunst des Zitierens:

Reims) stimmen gut zum Anliegen des Buches, wenngleich die Re- Welches Buch der Bibel nannte Heinrich Heine „das Hohelied der

Produktion der Abbildungen technisch viel zu wünschen übrig Skepsis"? (ZAW 77, 1965 S. 93—94).

läßt. Glück, J. J.: Merab or Michal (ZAW 77, 1965 S. 72-81).

r> jfn^-Ti i • 5i- i G r e e n f i e 1 d , Jonas C: The Etymology of (ZAW 77, 1965

Besnard faßt sein Thema sehr weit und bietet nahezu ein .

kleines .Lehrbuch der biblischen Theologie'. Er begründet dies mit ' 90~ 9

dem theologischen Reichtum, der in der Formel 'Jahwes Namen H *1 'e r,s'D- R;i^lrConvcntionJn Hebrew Literature: Jhe Renction
anrufen' enthalten sei: Der Name Jahwes ist eine Zusammcnfas- t0 Bad News (ZAW 77 • 1965 S' 86-9o)'

sung "toute la foi d'Israel" (S. 10). Der im Untertitel zitierte Joel- H™KlJvTv'vWill'"cL; Jeremiah and Moses: Further Observation
Text (3,5) ist deshalb in das Zentrum der Darstellung gefügt wor- (jbl lxxxv- 1966 s-17-27).

den, weil er zugleich die Verbindung zwischen Altem und Neuem J ' rk 11 .Anton: Rapau, der Fürst der Rapa'uma-Rephaim (ZAW 77,
Testament durch seine Aufnahme und Umdeutung in Ac. 2,21 1965 b. 82—83).

herstellt. Deshalb enthält Joel 3,5 „toute la soteriologie biblique Kapelrud, Arvid S.: Die skandinavische Einleitungswissenschnft zu
et chretiennc" (S 10) Psalmen (VuF 11, 1966 = Beihefte zu „Evangelische Theologie

Auf diesen Voraussetzungen entwickelt sich der Gedankengang Knierim, Rolf: Das erste Gebot (ZAW 77, 1965 S. 20—39).

des Verf.s etwa folgendermaßen: Er beginnt mit einer kurzen Erörterung Koch, Klaus: Der hebräische Wahrheitsbegriff im griechischen Sprach-
der Bedeutung des Namens allgemein bei den Semiten (S. 18 ff), an die raum (Was ist Wahrheit? Hamburger theologische Ringvorlesung,
sich Ausführungen über das Wesen des Namens speziell im Alten Tcsta- Göttingen: Vandenhocck & Ruprecht 1965 S. 47—65).

ment anschließen In Anlehnung an O. Procksch unterscheidet der Verf. Kraus, Hans-Joachim: Alttestamentliche Sammelbesprechung (VuF 11,
die noetische Bedeutung und die dynamische Kraft des Namens. Nach 1966 _ Beiheft£ zu )iEvangeliscne Theologie" S. 43-56).
diesen einleitenden Bemerkungen folgt eine Darstellung der verschie- „, , . . . , ,- , . , , , , , ,

denen Überlieferungen von der Mitteilung des Jahwenamens im Buche -Wahrheit in der Geschichte (Was ist Wahrheit? Hamburger theolo-
Exodus (E in Ex. 3, P. in Ex. 6; eine J-Parallele erkennt und rekon- g.sche^ Ringvorlesung. Gottingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1965
struiert Verf. in Ex. 33, 12—34, 28). Nun handelt es sich bei diesen S. 35—46).

Überlieferungen nicht nur um Parallelen, sondern um Texte, die sidi Metzger, Martin: Gesammelte Studien zum Alten Testament (VuF
gegenseitig ergänzen. Die Quelle E, die der Verf. als „tres nationaliste 11. 1966 Heft 1 = Beihefte zu „Evangelische Theologie" S. 6—43).

dans ses vues religieuses" (S. 60) und mit der Vorliebe für eine „per- Mowinckel, Sigmund: Ezr. 5:3,9 (Studia Theologica 19.

spective historique et politique" (S. 39) charakterisiert, gibt vornehmlich 1965 S 130—135)

Neu mann, Peter: Neue Literatur zum Alten Testament (KidZ 21.

Einblick in die Rolle, die der Name Jahwes „dans la conscience nationale
d'Israel" (S. 61) spielt (Stichwort: „Memorial"). In der jahwistisdien

Überlieferung von der göttlichen Namensoffenbarung liegt der Ton 1966 62—69).

stärker auf den „rapports intimes de Dieu avec son peuple" (S. 61). Das Pfeiffer, Egon: Alttestamentliche Forschung 1963 65 (LM: Theo-
Stichwort lautet: „Invocation" - Die Quelle P schließlich erfaßt die logisches Literaturheft 1965 S. 1-9).

gottesdienstliche Seite der Namensmitteilung Gottes (Stichwort: „Glori- Richter, Wolfgang: Zu den „Richtern Israels" (ZAW 77, 196?

fication"). Gemeinsame Grundlage dieser drei Aspekte ist es, daß die S. 40—72).

Mitteilung des Jahwe-Namens die Selbstmitteilung Gottes bedeutet. Ruppert, Lothar: Göttliches und menschliches Handeln. Form und

Deshalb trifft der Mensch im Jahwe-Namen „en communication reelle" nhat der Josephsgeschichte (Bibel und Kirche 21, 1966 S. 1—7).

mit einer „personne transcendante" zusammen (S. 77). S c h w a r z w ä 11 e r , Klaus: Geschichte oder Altes Testament? (VuF 11.

Den drei genannten Aspekten des Jahwe-Namens wird dann in I9" = Beihefte zu „Evangelische Theologie" S. 57-62).

verschiedenen Bereichen der alttestamentlichcn Überlieferung weiter Soggin, J.Alberto: Zum wiederentdeckten altkanaanäischen Monat

nachgegangen. Besonders berücksichtigt werden u. a. die Psalmen, die (ZAW 77, 1965 S. 83—86).

Wurzel top sowie Formeln des Erkennens und der Anrufung Jahwes. _ presupposti storico-dottrinali per l'attuale discussione sull 'Antico

Bei prophetischen Texten unterscheidet B. noch drei geschichtliche Etap- Testamento in campo protestante (Protestantesimo XX, 1965 S. 207

pen, je nachdem die Anrufung Jahwes in der Gegenwart des Propheten, —219).

am Tage Jahwes oder in der eschatologischen Zeit gemeint ist. Ausführ- T u c k e r, Gene M.: The Legal Background of Genesis 23 (JBL LXXXV,

lieh wird der Text von Joel 3, 5 besprochen (S. 128 ff) und seine Ver- 1966 S 77—84)

wirklichung im Neuen Testament behandelt (S. 176 ff). „Historiquement" ' . , . .0
spridvt Joel zwar vom jüdischen Volk, „theologiquement" meint er aber V r 1 c z c " - Theodor C: Bubers Auslegung des Liebesgebots, Lev.
ein Volk, vom Geist Jahwes erfüllt, das sich am heiligen Berge ver- 18 °- (ThZ 22, 1966 S. 1—11).
sammelt, um Jahwes Namen anzurufen (S. 143). Auch bei der Verwirklichung
in der neutestamentlichen, der eschatologischen Gemeinde treten NEUES TESTAMENT
jene drei Aspekte des Gottesnamens auf, aber unter dem neuen Gesichtspunkt
der Vollendung des Heils durch Jesus Christus, der Gott ist. Der . ■ _ „(the
Name Jahwes ist „la personne meme du Christ Jesus" (S. 175). Das alt- Wilder, Arnos N.: Early Christian Rhetoric. The Language ol
testamentliche TT** von Ex. 3, 14 und das neutestamentliche %f& n/n Gospcl. London: SCM Press [19641- 143 S. gr. 8° - The New 1«
entsprechen sich (S. 176 f). Auf die Frage ,Wer ist Gott?' lautet deshalb mcnt Library' Lw 25 s"

die Antwort: „Celui qui dit: C'est Moi, il est Trinite" (S. 190 f). Die Haskell-Lectures März 1962 widmete W. der ,neuen Red
,,,,.„ j -jj l hj. weise' (Überschrift von Kap. I) der Urchristenheit, der besondere
Gerade in den letzten Kapiteln des Buches wird das erbau .che g ^ und den Formen jn djc jhrc Au faßt sind, hinter
und liturgische Anliegen des Verf. besonders deutlich (vor allem den£n ^ dj£ ^ - dcr G)aubc steht (17) w. ht jcden-
S. 182 ff). Dabei ist interessant, zu beobachten, wie Ergebnisse fa]]s jn ^ ^ R ^ hlntet die Fragestellung der Form-
moderner Forschung und traditionelle kirchliche Anschauungen g^J^t,, 2Uruck

dem Leser in erfreulicher Harmonie vorgeführt werden. Sicher ist -«,»•! , r t, ■ 1 i- 1 c ,orhe de'

der Verf. in mancher Hinsicht zu optimistisch und geneigt, im ^ Verkündigung des Evangeliums wird die normale Spra*

t • j .. ■ - « " ■•« --■ . r<»„*„ll.,.,r, A;„ Umgebung gebraucht, aber sie wird erneuert (26 f), befreit, gc^'

Interesse einer schonen logischen Systematik seiner Darstellung die Sa*t£ des Neuen Testaments sind nidn wortreich; ff

Problemlage zu vereinfachen. Evangelium hat es mit Offenbarung zu tun, nicht mit Überredung ^

Rostock Karl-Heinz Bernhardt —31). Im übrigen werden in Kap. II, Modes and Genres, vor allein