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Ausgabe:

1966

Spalte:

241-254

Autor/Hrsg.:

Beintker, Horst

Titel/Untertitel:

Zur Vollmacht der ethischen Forderung des Gehorsams 1966

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€!)eologiftye itteratutjettung

Ifconatsfdfjuft für Das gesamte (Bebtet Der €l)eoIogfe tinD Kehgtonslmffenfdjaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

HERAUSGEBER: PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG
NUMMER 4 91. JAHRGANG APRIL 1966

Spalte

288

Spalte SPallc .

2nr Vollmacht der ethischen Forderung Braun, R., s. Quodvultdeus ....... 283 R ^'^Jg-ft .XÄ 0,8

des Gehorsam, Von H. Beiutker 2« B^^W*».^ Be.fenb.rg, ... , Stundengebet und Wj-

mau* aer wiaueuioii v viero Jm Bjstum Mainz 9eit der romanischen

W'e hat die Wissenschaft im letzten Jahr- Diem, H.: Sören Kierkegaard (S. Holm) . . 292 Epoche (W.Nagel).............303

hundert das Selbstverständnis des Men- Diesner, H.-J.: Der Untergang der römi- Schmaus, M.: Katholische Dogmutik. IV, 1.

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7** Epttrcs de St. Paul aux Thossaloniciens. M o r e n z . S.: Die lleraufkunft des transzen-

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lues de St. Jacques. St. Jude et St. Pierre. Moser, II.: Sprache und Religion (K Melzer) 259

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»ckholdt, R., ,. Atiya, A. s...... 265 (K GuggUberg) . ^........... 282 Zeitschriftenschau:

«ckmühl, K.: Die neuere Missionstileo- Qfuodvultdcus: Livre des Promesses et Tcrritorialkirchengcschichte .........313

°g'e (W. Holsten) .............312 de9 pr6dictions de Dieu. lntrod., Texte Latin,

B°hren, R. [Hrsg.]: Einführung in das Stu- Trad. et Note, pur R. Braun. L et □. N Bii<*« 117

aium der evangelischen Theologie (E. Jüngel) 257 (H.-J. Diesner) ............... 283 Neue Bucner................317

Zur Vollmacht der ethischen Forderung des Gehorsams

Von Horst B e i n t k e r, Jena

, Unter dem Eindruck der anhaltenden K/rise des Ethischen
.ft auch im gegenwärtigen Protestantismus eine Neubesinnung
ut3er die Frage nach dem Guten begonnen. Diese Frage enthält
e'nen besonderen Aspekt durch die Stellung zum Ethos an sich,
heißen, zu den säkularen und allgemein-menschlichen Eintritten
von guten und bösen Handlungen, sittlichem oder unsittlichem
Verhalten überhaupt. Untersuchungen Gerhard E b e -
1 n g s über den Zusammenhang von Theologie und Ethik in
Erlegungen über „Die Evidenz des Ethischen und die Theorie
"1 erbrachten die bestimmte Aussage, daß es die Theologie
Jticht bloß mit einer christlich genannten Ethik und den in der
Offenbarung enthaltenen sittlichen Geboten, sondern mit dem
«hischen im allgemeinen und dessen Evidenz für theologische
~rkenntnisse zu tun habe. Dadurch und zugleich durch die Kritik,
(*5e Wolfhart Pannenberg inzwischen geübt hat2, ist, wie

, ') ZThK 57, 1960, S. 318—356. — Wichtig ist dafür u. a. auch
er Beitrag „Theologische Erwägungen über das Gewissen" in: Wort
Und Glaube, Tübingen 1960, S. 429—448.

■j_ i W. Pannenberg, Die Krise des Ethischen und die Theologie,
'hLZ 87 [1962], Sp. 7—16. — Dort wird ein Rückblick auf Wilhelm
nemnann und Nietzsche mit der Entwicklung bis zu Ebeling zusammenkommen
und die Möglichkeit einer radikalen Forderung durch die
'Nation und „in der Situation" abgewiesen. Es müsse „immer schon

U.-B.T0B.

ich die Dinge sehe, vor allem auch das Problem der Vollmacht
zur ethischen Forderung des Gehorsams gestellt. Es verbindet
sich die Vollmachtsfrage alsbald auch mit der alten Streitfrage
zwischen Luther und Erasmus nach der Freiheit des menschlichen
Willens in bezug auf Gott, die bekanntlich Luther — und
nicht anders Bonhoeffer3 — mit der Forderung des gebundenen
WillensdurchdieLiebezuGott gelöst hat.

vorausgesetzt" werden, „daß man von Liebe erfüllt ist", wenn eine
radikale Forderung empfunden werde (13). Also gibt es keine Evidenz
des Ethischen für theologische Erkenntnisse.

3) Etwa in seiner Ethik (1949), S. 11 ff. — Bonhoeffer spricht von
dem Versagen und Scheitern aller üblichen Bemühungen und Programme
. „Die Vernunft, der ethische Fanatismus, das Gewissen, die
Pflicht, die freie Verantwortung, die stille Tugend sind Güter und
Haltungen hohen Menschentums." Aber es seien gleichsam stumpf gewordene
Waffen. „Dennoch gilt es, die rostigen mit den blanken
Waffen zu vertauschen." Bonhoeffer sieht sie bei dem Mann „des ungeteilten
Herzens", der „allein die schlichte Wahrheit Gottes im Auge
behält", der „Einfalt und Klugheit mit einander zu verbinden vermag
". Nur der „kann bestehen". — Und nun die Luther entsprechenden
Gedanken: „Weil er Gott kennt und hat, darum hängt er an den
Geboten, an dem Gericht und an der Barmherzigkeit, die täglich neu
aus Gottes Mund gehen. Nicht gefesselt durch Prinzipien, sondern gebunden
durch die Liebe zu Gott ist er frei geworden von den Proble-

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