Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1965

Spalte:

161-166

Autor/Hrsg.:

Hertzsch, Erich

Titel/Untertitel:

Methodische Seelsorge 1965

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2, Seite 3

Download Scan:

PDF

€i)eoIo$t(d|)e Ittetaturjettimg

IfconatsfdKtft für Das gesamte (Gebiet Der Crjeologfe unö töeltöionsfotffenfdjaft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG
NUMMER 3 90. JAHRGANG MÄRZ 1965

Spalte Spalt.? Spalli.

Methodische Scelsorgc. Von B< Hertz ach 161 G u illn u m o n t, A~s Lcs „kcphalnia Gno- Schütz, P.! Das Mysterium der Geschichte

stica" d'Evngre le pontique et l'histoire de (O. Dllschneider]...........215

Altkirchliche Auslegungen ZU Ez. 3. 17-19. Poripmismc chez lcs grees et rhez les Syriens Schwarll, E.: Gesammelte Schriften. V.

Von G. Ilacndlcr.........167 (l'-Kawernu)............197 (A. Adam).............192

"m^lVA " W': DC' PmligCr ,,o Southern, R. W.: Saint Anselm aml his

Hardt kc, H.l Dos Buch Esther (EL Ringgren) 179 l". mnggrcnj............ 17» Diogrnpher (F. S. Schmitt).......199

Bau r, J.: Die Vernunft zwischen Ontologie Ilintzcnstcrn, H, von, s. Brinkel. K. 177 T a t i c - D j u r i c, M.: Das Bild der Engel

und Evangelium (W. Zeller)....... 208 Hinz, P.: Gegenwärtige Vergangenheit. (II.-G. Thümmel)...........203

Bernard, P. R.: Das Mysterium Jesu. I. u. 2'Aufl- <°- ™*»>.......... 202 Thum, II., „. Milosevic, D.......203

II., ühers. v. II. P. M. Seliaad u. K. Faschian Jahrbuch, Theologisches, hrsg. von Weiser, A.: Einleitung in das Alte Testament

(W. Grundmann)..........190 A. Diinhardt, 106<i (E. Schott)...... 173 5. Aufl. (.1. J. Stamm).........177

B e u m e r, J.: Die mündliche Überlieferung J ü n g c I, E.: Paulus und Jesus (E. KSsemann) 18'i W o 1 f, E.: Das Problem der Nnturrcchtslchre.

als Glaubcnsquellc (W. Andersen) .... 209 Kutsch, E.: Salbung als Rechtsakt im Alten 3. Aufl. (H. H. Schrey).........222

Brinkel, K.. u. II. v. Ilintzenslcrn (Bcarb.): Testament und im Alten Orient __,__. ,

Des Herren Name steht uus bei (I. Ludolphy) 177 (»■ G*»» Reventlow)......... 181 Referate über theologische Dissertationen

I, eclereq, J., s. Buis, P........ 177 in Maschinenschrift:

Des Herren Name steht uns bei (I. Ludolphy) 177
Ach Herr Gott, wie reich tröstest du

(I. Ludolphy)............ 177 L e o n - D u f o u r, X.: Les evangiles et B ö c h e r, 0.: Der johanneische Dualismus

B r o d d e 0 ■ Kleiner Psalter (E Paul) . 219 l'histoire de Jesus (G. Delling)..... 187 im Zusammenhang des nachbiblischen

Buis P ' et J I eclereq- Le deuteronome M a n s o n, T. W.: The Teaching of Jesus Judentums ............223

(0 Eißfeldt) 177 ^' Schneider)............ 192 Holze, II.: KinJie und Mission bei Ludwig

.1 n Ii a r (1 I, A.. s. Jahrbuch, Theologisches 173 «• t z J. B Ro^"' K" " " " " " ' ' M< N eun,T Tu, II.': Reformatorisch'er' Radika- ^

r* k. n- — — - u Milosevic, I).: Das Jüngste Oendit, i.om,iD «i/

Dehn. G.: Die alte Zeit, die vorigen Jahre. übers, v. H. Thum (H. G. Thömmel) . . . 203 llsmus..............22'<

Lebenserinnerungen (N. Müller)..... 175 ~~ _ - P e i t e r, H.: Motiv oder Effekt.....225

M o ni i 1 i a n o, A. Le-d.J: Ihe (.onllict lietween

I) i e p c n, D.: Douzo Dialogue» de Cliristologie Paganism and Christianity In the Fourth B o Ii d c, .1.: Formgeschichte und Redaktions-

ancienne (C. Andrescn)........ 193 Century (H v Campenhausen) .... 193 gcschichtc in der neutestamentlichen For-

Diezinger, W.: Effeetus in der römischen Quint, J, i. Eckhart, Meister . . . . . '. 198 , "5°** 5? SJE^Lj ' ' '„ ■ " " 226

Liturgie (W.Nagel)......... 216 Sali, H.-M.: Untersuchungen zur Rcligions-

... „. , ,,, , Rainer, K.: Hörer des Wortes. Neu bcarb. Philosophie in der Ilegelsehen Schule 1830

Eck hart, Meister: Die deutschen Werke, v. J. ü. Metz (H. E. Eiscnhuth)..... 20', -1850 ..... 228

hrsg. u. übers, v. J. Quint. V. (K. D. Schmidtt) 198 ..........

R i s t o w, G.: Die Geburt Christi in der früh- v D

E m e r y, P.-Y.: Le Christ notre recompense christl. u. byz.-ostkirchl. Kunst Von Personen:

(H. Beintker)............ 214 m G ThümmeD 203 .. , . *. .

in. u, inummaj........ . . Bibliographie Martin Noll) zum 60. Geb.

K a s c h i a n, K., s. Bernnrd, P. R..... 190 Schal d, H. P. M., s. Bernard, P. R. . . . 190 (H. Schult)............229

Fries, B.: Forum in der Rechtsspruche S c h a e f f 1 e r, R.: Die Struktur der Gescbichts- .

(H. Liermann) ........... 221 zeit (H.-J. Diesner).......... 208 Neue Bücher ............237

Methodische Seelsorge*

Von Erich Hertzsch, Jena

,Erzhirten und Bischofs der Seelen'1, steht, für den die imitatio
Christi von existentieller Bedeutung ist.

a) „Seelsorgc" ist ein mißverständliches und oft mißver- t) Seelsorge ist also nicht ein Teilgebiet des pastoralen

standenes Wort. Bei der cura animarum handelt es sich nicht um Aufgabenbereichs, sondern d i e Aufgabe, d e r Dienst, der den

.Besorgnis' (im Sinne von luQtpva), sondern um .Fürsorge', Jüngern und Sendboten Jesu Christi aufgetragen ist. Im Pfarr-

dic sich im Heilen, Helfen, Hüten und Retten manifestiert1. Es amt sjnd aiso nicht predigtamt, Priesteramt und Pastorat durch

handelt sich ferner bei Seelsorge nicht um die Seele im Unter- Personalunion verbunden, wie es nach der .Pastoraltheologie'

schied zum Leib, sondern um den ganzen Menschen, als von von Klaus Harms scheinen könnte, sondern der Prediger auf der

Gott geschaffenes beseeltes Wesen. Kanzel, der Katechet auf dem Katheder, der Liturg am Altar

Dies immer wieder festzustellen ist nötig, ehe die Frage sind nur dann rechte Diener ihres Herrn, wenn sie boni pastores
beantwortet werden kann: Ist methodische Seelsorge möglich? sind. Die Termini .seelsorgerliche Predigt', .seelsorgerlichci
Denn dann bekommt der terminus .Seelsorge' sein Profil und Unterricht', .seelsorgerliche Liturgie' sind Tautologien,
seine Füllung durch das Bild und Gleichnis vom guten Hirten, c) Nach altem bewährten Schema soll der Prediger, weil der
der uns aus der Heiligen Schrift' wegweisend entgegentritt. Der Mensch unter der Kanzel ein irrender, ein sündiger, zugleich aber
.gute Hirte', der Pastor bonus .wartet der Schwachen, heilt die ein leidgeplagter Mensch (homo errans, peccans, patiens)
Kranken, verbindet das Verwundete, holt das Verirrte, sucht jstj diesen seinen Mitmenschen belehren, zurechtweisen und
das Verlorne'. Der gute Hirte, der Pastor, der Seelsorger muß trösten (docere, admonerc, consolari). Mit gutem Recht weiden
deshalb ein Mensch sein, der in der Nachfolge Jesu Christi, des dem Seelsorger in der Einzelseelsorge genau dieselben Aufgaben
-- wie dem Prediger gestellt. Dabei ist jedoch zu bedenken, daß die

') Vorgetragen auf dem Evang. Theologenkongreß in Wien dreifältige Aufgliederung des Dienstes des verbi minister weniger

(Okt. 1963). das Neue Testament als die antike Rhetorik zur Basis hat, die

') Für das griechische 9tQäj(t4tt> des Neuen Testaments steht von Cicero und Quintilian durch Augustin (den Professor der

in der Vulgata meist .curare'; fiegcou'ia wird demgemäß mit ,cura' Rhetorik!) in die Kirche gekommen ist. In diesem Schema hat

wiedergegeben. Dagegen wird fUßiftvSr mit .sollicitum esse' und weder die Verkündigung und das Zeugnis, noch das Bewahren,

l'eoiftva mit .sollicitudo' übersetzt. _

') Psalm 23. Luk. 15, Joh. 10. bes. aber auch Hes. 34. 3) I.Petr. 5,4; 2,25.

161 162