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Ausgabe:

1965

Spalte:

801-808

Autor/Hrsg.:

Althaus, Paul

Titel/Untertitel:

Gerhard Ebelings ʺLutherʺ 1965

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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

NUMMER 11 90. JAHRGANG NOVEMBER 1965

Spalle Spalte Spalte

Gerhard Ebclings ,,Luther." Gertitz, P: Außerchristliche Einflüsse auf die Tom Ii 6, F., s. Grivec, F........841

Q„, Entwicklung des christlichen Trinitütsdogmas T r i 1 1 i n g, W.: Im Anfang schuf Gott (S.

Von 1'. Althaus ........... 801 (H. Dörrie) ................ 851 |ierrma„„) ..... ......825

Grivec, F., et F. Tomsiß: Constantinus et Mc- 1'r u h I a r. K. V.: Christuserfahrung (O. Dil-

Zur Entstehung des Johannes-Evangeliums. thodius Thessalonicenses (K. Onasch) . . . 811 Schneider) ................. 860

Von W Ger icke ....... 807 II a s t i n g s, A.: One and Apostolic ( R. [Weiler, A.:] Tradition und Situation. A.

Slenczka) ................. 846 Weiser zum 70. Geburtstag, hrsg. v. E. Würth-

Kaiser. O.. s. Weiser. A.......... 820 wein u. O. Kaiser (K.-H. liernhardt) .... 820

Barlhel, P.: Interpretation du langage my- K ö b e r 1 e, A., s. Stählin, W........ 819 Wittram, H.: Die Kirche bei Theodosius Har-

thyque et theologic biblique (W. Knevcls) . 854 . __ nack (II. Fagerberg).........844

3 1 J Krim m. H. [Hrsg.]: Quellen zur Geschichte der 6

Bauer. J. B.: Die biblische Urgeschichte. Diakonie. I. u. II. (E. Beyreuther) .... 832 Wolf, E.: Die evangelischen Kirchen und der

2. Aufl. (S. Ilerrmann) ........... 82o Krogmann, W.: Absicht oder Willkür im Staat im Dritten Reich (W. Niemöller) .. . 845

Bau mb ach. G.: Das Verständnis des Bosen Aufbau des Ileliand (E.Walter)...... 848 Wolska, W.: La topographie chr6tienne de

in den synoptischen Evangelien (A. Suhl) . 830 L u e k i n g, F.D.: Mission in the Making (A. Cosma. indicoplcust6s (H. D. Altendorf) . . 837

B o 1 g i a n i, F.: Vitlore di Capua e il „Diäte»- Lehmann) ................. 861 W ü r t h w e i n, E., s. Weiser, A......820

saron" (G. Bertram)......... 834 M c i n h o 1 d, P.: Goethe zur Geschichte des

- La Tradizione F.resiologica luU'EncNtUmo. Christentums (W. Philipp)......... 849 Referate über theologische Dissertationen

II. (G. Bertram).............. 834 Le M i 11 c n n i r e d u M o n t A t h o s. UIU' Habilitationen in Maschinenschrift:

D a n k e r , W. J.: Two Worlds or None (A. Leb- 963-1963. Etudes et Melange., I. (K. Onasch) 846 lloltz, T.: Untersuchungen über die alttesta-

mann) .................. 861 N e u f e 1 d, V. II.: The Earliest Christinn Con- mentlichen Zitate bei Lukas (Habil.) ... 863

Delling, G.: Die Taufe im Neuen Testament * 829 J » m. ! *1> «.Hstologie Hege,, nach

(1 leremin«) 828 [P e s h i t t a Mnnuscripts:] List of Old 'hrcr biographischen Entwicklung und ihrer

1 Testament Pcshitta Manuscripts (R. Meyer) . 826 Bedeutung für. Gesamtwerk........ 865

*L'^MZ£l£m*i»-'. L" .reHgi0n822 S,.h.,n W, Symbolon. hrsg. von A. M ä 1 2 e r, G, Benge. und Zinzendorf ... 866

Koberle III. luhtcrnaeh) .......... 819 „

Ebeling, G.: Luther (P. Altbau.)..... 801 T a n n h o f, R., .. Thoma, von Aquin ... 842 V°n Pers°ne" =

Eickelschulte, D., s. Thoma. von Aquin 843 Thomas von Aquin: Compendium Theo- '^o!" Bücher) ^""T Stä'''in ^ Gebur,8,"K

Engelhardt, P., s. Thoma. von Aquin . 843 logine. Deutsch-Lateinisch, übers, v. H. L. Füll,

hrsg. v. R. Tnnnhof (U. Kühn) ...... 842 „ . ,

l .ili. II., s. Thomas von Aquin....... 8'.2 .„,... ^ .... „ Berichte und Mitteilungen:

— Gott und seine Schöpfung. Texte, über., v. P. *

F e i c h t i n g e r, E., s. Fcstugicrc, A.-J. . . 839 Engelhardt u. D. Eickelschulle (U. Kühn) . 843 5. Internationaler Kongreß für alttestamentli-

Fe. tugi er e. A.-J.: Ursprünge christlicher T i d n e r, E.: Didascaliae Apostolorum Canonum che Studien in Genf (A. Klopfenstein) . . . 871

Frömmigkeit, übers, v. E. Feichtinger (W. F.cclesiasticorum Traditionis Apostolicae versi- m d-j. o-r

Nagel).............. 839 ones Latinae (K. Schäferdiek)....... 839 Neue Bucher.................875

Gerhard Ehe

Von Paul A 1 t

Dieses Buch1 gibt Vorlesungen aus den Jahren 1962/63
wieder. Es will nicht eine Gesamtdarstellung von Luthers Theologie
bieten, sondern, wie der Untertitel sagt, in sein Denken
einführen. „Wir wollen nicht 6tehen bleiben bei einzelnen Tatsachen
oder Gedanken, sondern versuchen, zu dem Grunde vorzudringen
, aus dem sie entspringen" (15 f.). Dazu wählt Ebeling
die Methode, „der durchgehenden Spannung in Luthers Denken
nachzugehen, die zwischen schroffer Gegensätzlichkeit und beruhigendem
Kompromiß, zwischen Entweder-Oder und Sowohl-
Als-auch zu schillern scheint" (III).

Nach einer Einleitung (1—17) unter dem Titel „Luther als
Sprachereignis" (er paßt nicht zu dem Inhalt dieses Abschnittes,
der Begriff erscheint erst am Schluß im Vorblick auf das Weitere)
folgen 3 Kapitel, die den „Rahmen" für alles Folgende skizzieren:
„Luthers Person", „Luthers Wort", „Luthers Tat". Das erste dieser
drei Stücke beantwortet die beiden Fragen: wie wurde Luther zum
katholischen Theologen? und: wie wurde er zum evangelischen
Theologen?, jeweils kurz berichtend im Anschluß an die Selbstzeugnisse
(18—36). Das nächste Stück, „Luthers Wort" gibt einen
Überblick über sein Werk als akademischer Lehrer, als Prediger,

') Anmerkung der Redaktion: Ein Aufsatz über „Die Theologie
Martin Luthers" von P. Althaus wird demnächst aus der Feder von
Professor Dr. Regin Prentcr, Aarhus, erscheinen.

') Ebeling, Gerhard: Luther. Einführung in sein Denken. Tübingen
: Mohr [1964]. VII, 321 S. kl. 8°. DM 11.-; Lw. DM 14.-.

ings »Luther«

aus, Erlangen*

als Schriftsteller, in den Briefen und Tischreden (37—57). „Luthers
Tat" stellt die Frage: Warum kam es bei Luther im Unterschied
von dem spätmittelalterlichen Verlangen nach einer Reformation
zu mehr als bloßen Worten, nämlich zur reformatorischen
Tat? Die paradox klingende Antwort lautet: es „kam zur
Tat, weil die Notwendigkeit und das wirkliche Geschehen von
Reformation in einer Tiefe erfaßt wurden, daß die Reformation
gar nicht mehr als Sache der Tat, sondern gerade und nur als
Sache des Wortes verstanden werden konnte" (60). Eindrucksvoll
kommt Luthers Bekenntnis zum bloßen Wort als Waffe im Kampfe
mit der Gegenmacht zur Sprache („Ich habe nichts gemacht, ich
habe das Wort lassen handeln", 68), es wird gezeigt, wie er das
immer wieder auch praktiziert und damit den weiteren Gang de«
Reformationsgeschehens entscheidend bestimmt hat (5 8—78).

Nach diesen einleitenden Kapiteln beginnt die eigentliche
Einführung in Luthers Denken. Ebeling geht aus von der Beobachtung
, daß „Luthers Denken sich durchweg in antithetischer
Spannung, in sehr verschiedenartigen, aber doch zueinander in
Beziehung stehenden Polaritäten vollzieht" (16). Er behandelt nun
zehn Hauptbeispiele.

Zuerst „Philosophie und Theologie" (79—99). Ebeling rückt
die Darstellung des Sachverhaltes bei Luther in den großen Zusammenhang
des geschichtlichen Verhältnisses der beiden seit der
alten Kirche: die christliche Theologie befindet sich „immer in
mehr oder weniger starkem Maß in einem Gesprächskontakt mit
der Philosophie" (86). Das Wesen des christlichen Glaubens for-

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