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Ausgabe:

1965

Spalte:

27-28

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Eichholz, Georg

Titel/Untertitel:

Landschaften der Bibel 1965

Rezensent:

Bardtke, Hans

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Seite 1

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27 Theologische Literaturzeitung 90. Jahrgang 1965 Nr. 1

North, R.: Archeology and Catholic Bible Study (Australasian

Catholic Record 40, 1963 S. 243—248).
O r 1 i n s k y, Harry M.: The New Jewish Version of the Torah.

Toward a New Philosophy of Bible Translation (JBL 82, 1963

S. 249—264).

Rupprecht, Walter: Die Revision des alttestamentlidien Luthertextes
(Luth. Monatshefte 3, 1964 S. 62—68).

Schlier, Heinrich: Erwägungen zu einer deutschen Einheitsübersetzung
der Heiligen Schrift (BZ 8, 1964 S. 1-21).

ALTES TESTAMENT

Eichholz, Georg: Landschaften der Bibel. Neukirchen-Vluyn: Neu-

kirchener Verlag des Erziehungsvereins [1963]. 152 S. m. 103 färb.

Abb. 4°. Lw. DM 36.-.
Hertzberg, Hans-Wilhelm: Blicke in das Land der Bibel. 3. Aufl.

Berlin: Evang. Verlagsanstalt [1963]. 103 S. m. Taf. gr. 8°. Lw.

DM 6.20.

Der an erster Stelle genannte Band von Georg E i c h h o 1 z
bringt eine Sammlung von 103 Farbphotos in glänzender Reproduktion
und in verschiedener Größe, die in den begleitenden
Text hineingestellt sind und deshalb ein verschiedenes Format
notwendig machten. Dadurch ist eine Gleichförmigkeit vermieden
und einer Ermüdung beim Betrachten der Bilder vorgebeugt.
Die Bilder bringen Landschaften und Szenen aus dem Kreis der
altphönikischen Küste und des Libanon, aus dem Westjordanland
sowie aus dem Ostjordanland, aus Jerusalem und aus der
Qumrängegend, aus der syrischen Wüste und dem Euphratgebiet,
schließlich aus Ägypten. Die Bilder sind von einem Mann aufgenommen
worden, der sein Auge und seine ausgezeichnete
Kamera künstlerisch zu gebrauchen versteht und prächtige Wirkungen
erzielt hat, indem er vieles von einem Blickpunkt aus
zu erfassen trachtete. Bezeichnend dafür ist die ganzseitige Abbildung
79 auf S. 119. Da Rezensent in der glücklichen Lage ist,
die gleiche Studienreise mit dem Autor Eichholz geteilt zu
haben, kann er gern bezeugen, daß diese Bilder jenes tiefe Erleben
des Jahres 1955 noch einmal haben wiedererstehen lassen.
Zugleich sind sie Zeugen eines persönlich anders geformten und
anders bezeugten Erlebens des heiligen Landes, als es der Rezensent
gehabt hat. Aber so muß es sein, daß das Erleben der
Landschaften in jedem Herzen sich anders vollziehen wird.
Georg Eichholz hat von seinem Erleben Zeugnis gegeben in
künstlerischer Ausdruckskraft und hat in dem begleitenden Text
das bildhafte Zeugnis von einem weitgespannten und warm geschriebenen
theologischen Zeugnis begleitet, wobei an den
verschiedensten Stellen die Leser nicht nur mit dem vertraut
gemacht werden, was sich an den einzelnen Orten zugetragen
hat, sondern auch mit den Texten selbst, die mit der Landschaft
oder bestimmten Ruinen (Quirnan!) in Verbindung stehen.
Zwei Karten sind dem Buch zur geographischen Orientierung
beigegeben. Auf dieses Hilfsmittel hat der Autor nicht verzichtet
, obwohl er rein geographische Gesichtspunkte nicht geltend
macht. Hervorzuheben ist besonders, daß er auch die Personen
des Orients mit seiner Kamera belauscht hat.

Hettzberg hat jahrelang in Palästina als Propst der
deutschen Gemeinde in Jerusalem gelebt und auch nach Beendigung
seiner Amtszeit das Land noch mehrfach besucht. Aus
diesem persönlichen Kennen des Landes sind die einzelnen Aufsätze
gestaltet, die der Verfasser wohl an verschiedenen Stellen
früher veröffentlicht hat, so daß sich daraus gewisse Wiederholungen
erklären. Die einzelnen Abhandlungen sind nach geographischen
Gesichtspunkten gegliedert. Sechs Aufsätze beschäftigen
sich mit der Landschaft südlich von Jerusalem, Bethlehem,
dschebel ferdes und Hebron, dann wendet sich die Reihe der
Betrachtung nach Osten zum Jordangraben und zum Toten Meer,
wobei eine Fahrt ums Tote Meer beschrieben wird. Die Schilderung
der Heuschreckenplage aus persönlichem Erleben des Verfassers
ist eindrucksvoll (S. 32—35). Dann folgen Jerusalem,
Samarien, Nazareth und der See Genezareth, der Hermon und
der Libanon. Im letzten Abschnitt sind die Abhandlungen über
einzelne hervorragende Orte in und bei Jerusalem gesammelt,
Gethsemane, Emmaus, Ölberg usw. Die Schilderungen sind
lebendig und haben, wie die dritte Auflage beweist, das Herz

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der Kirchgemeinden und der Palästinafreunde erobert. Zwei
Dutzend Bilder begleiten den Text, ebenso zwei dem Buch vorn
beigegebene Karten.

Leipzig HansBardtke

Steve, M.-J.: Auf den Wegen der Bibel. Mit einem Vorwort von
Heinrich Schneider. Übers, v. J. L a u b a c h. Mainz: Matthias-
Grünewald-Verlag [1961], 243 S. m. 132 Abb., 11 Ktn. gr. 8°. Lw.
DM 32.50.

Die Absicht des von Jakob Laubach aus dem Französischen
übersetzten und von Heinrich Schneider mit einem Vorwort
versehenen Werkes des französischen Dominikaners ist, durch
Bilder aus der altorientalischen Umwelt, wie die Ausgrabungen
sie in so reicher Fülle ergeben haben, die Verbindung des Alten
Testaments mit dieser Umwelt anschaulich werden zu lassen.
Dem dienen etwa zwei Drittel der 132 technisch ausgezeichneten
Bilder. Im übrigen finden sich Landschaftsaufnahmen und
Bilder aus dem Volksleben. 112 Bildern sind die Bibeltexte
beigegeben, denen sie zur Veranschaulichung dienen können;
etwa zu dem Bild eines jungen Hirten Jes 40, 10. 11; Ez 34,
2—6. 15. 16 und Ps 23, 1—4, jeweils in Auswahl. Hier wären für
eine Neuauflage einige Wünsche anzumelden. Einmal wäre manchem
Leser wohl damit gedient, wenn die Bilder entweder in
der Unterschrift oder im Verzeichnis etwas genauer erklärt
würden. Was ist Nr. 26 dargestellt? Wirklich ein Brunnen?
Nr. 36: Wo ist diese „Wüste des Exodus"? Zu Nr. 38 sagt das
Verzeichnis nur: „Pharao, den Amon anbetend". Welcher ist
es? Manche Erklärungen führen wohl etwas in die Irre: Nr. 20:
Stammen diese Ruinen wirklich aus der Zeit Abrahams? Nr. 39:
Welche Motive von den Wänden (der Lade ?) sind gemeint ?
Die Erklärung von Nr. 63 ist mißverständlich; nicht Samaria
ist hier dargestellt. Daß in Nr. 65 ein Götterbote abgebildet
sein soll, ist kaum zu erkennen. Nr. 80: Das Istar-Tor ist nicht
„vor kurzem" von deutschen Archäologen freigelegt worden
(Übersetzungsfehler?), usw. Auch der Zusammenhang der Bilder
mit den dazu abgedruckten Bibelstellen ist nicht immer einsichtig
; am wenigsten wohl bei dem Bild vom Hebron, zu dem
Gen 23 sehr viel besser gepaßt hätte als Gen 22. Aber auch bei
Nr. 82 fragt man sich, ob der siebenarmige Leuchter wirklich
zur Veranschaulichung von Jes 42, 1—4; 49, 1 beiträgt usf.

Den einzelnen Kapiteln, zu denen St. die Bilder zusammengeordnet
hat, stellt er Einführungen voran, die neben den Bildern
als solchen sicherlich das beste am Buche sind. Denn hier
werden dem Leser eindeutig die Ergebnisse der historischen wie
der literatur- und traditionsgeschichtlichen Forschung in knapper
, aber eindrucksvoller Weise vorgeführt. St. sieht das Alte
Testament ganz in der Geisteswelt des Alten Orients verwurzelt
und sieht eben darum das Besondere, das es aus dieser Umwelt
heraushebt. Hier um Kleinigkeiten zu rechten, hätte wenig
Sinn. Das Anliegen des Verf.s, dem er auch mit seiner Bilderauswahl
dienen möchte, ist nur zu begrüßen.

Greifswald Alfred Jepsen

S t u d i e s on Psalms. By B. Gemser t, H. A. Brongers, N. A. Ridder-
bos, G. J. Thierry f, J. L. Koole, L. A. Snijders, A. S. van der Woudc,
J. van der Ploeg, P. A. H. de Boer. Leiden: Brill 1963. VII, 199 S.
gr. 8° = Oudtestamentische Studien, uitg. door P. A. H. de Boer,
Deel XIII. Lw. hlf. 32.-.

Auf den „Studies on the Book of Genesis" darbietenden
XII. Band der Oudtestamentische Studien, der ThLZ 83, 1958,
Sp. 621 f. gewürdigt worden ist, folgt jetzt der XIII., der mit
Gedenkworten an Gerard Jacobus Thierry (1880—1961) und
Berend Gemser (1890—1962) von P. A. H. de Boer eröffnet
wird, mit einem Bibelstellen-Verzeichnis schließt und dazwischen
neun, dem Psalter oder einzelnen Psalmen geltende Aufsätze
bringt. Von diesen haben es die ersten vier mit dem Psalter
als ganzem oder doch mit mehreren Psalmen zu tun, während
die folgenden vier einzelne Psalmen oder Psalmverse zum
Gegenstand haben und der letzte es mit einem Psalm außerhalb
des Psalters, nämlich mit dem Lobgesang der Hanna 1. Sam
2,1—10 zu tun hat. Gemser, Gesinnungsethik im Psalter
(S. 1—20) stellt als Ergebnis eines Vergleichs der sumerischen
und babylonisch-assyrischen Hymnen und Klagelieder mit den