Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1965

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

309

Theologische Literaturzeitung 90. Jahrgang 1965 Nr. 4

310

meinde gelegt worden sind, und alle diese Dienst.: und Ämter nun
nicht in einen geschlossenen Stand hineinführten, sondern wie diese
Leute noch alle mitten im dörflichen Leben stehen (S. 194).

Was die Missionsorgane (zehnter Teil) anlangt, so gilt es zu
hören, was Vicedom schrieb: „Die Missionare waren keine Engel. Sie
konnten miteinander um das Ziel ringen, und sie konnten auch
streiten" (S. 220). „Und doch waren sie letztlich eine in sich verschworene
Arbeitsgemeinschaft."

Die Besetzung des Inlandes (elfter Teil) durch die großen Vorstöße
in das gutbevölkerte Inland (S. 228), das Entstehen einer fortlaufenden
Kette von Außenposten (S. 224) und das damit sich ergebende
Transportproblcm werden nüchtern aufgezeigt.

Ein abschließender zwölfter Teil in der Kriegs- und Nachkriegszeit
zeigt die großen Leiden, die Zufluchtnahme in Höhlen und ins Dickicht
des Urwaldes (S. 246), aber auch die Standhaftigkeit und die nach
dem Evangelium hungernde und auf die Taufe wartende Bevölkerung,
die nach 1945 angetroffen wurde mit offenen Ohren und offenen
Herzen (S. 264).

Im Jahre 1956 kommt es zur Konstituierung der Evangclical
Lutheran Church of New Guinea (ELCONG).

Mit einer Charakterisierung der gegenwärtigen Lage beschließt der
Verfasser seinen 2. Band, indem er auf die politischen Verhältnisse,
die wirtschaftliche Entwicklung und den Aufbau eines modernen Bil-
dungswesens eingeht, um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen: im
allgemeinen scheinen unsere Gemeinden geistlich gesund zu sein. Die
verschiedenen modernen Einflüsse, die sich ja bis in die innersten
Winkel des Landes geltend machen, haben auch hier den Lauf des
Evangeliums nicht aufzuhalten vermocht (S. 288).

Das Verzeichnis der Missionarsfrauen, das Personenverzeichnis
und das Sachverzeichnis leisten gute Dienste. Die auf den neusten
Stand gebrachte Übersicht über die wissenschaftlichen Arbeiten der
Missionare, auf geographischem, sprachwissenschaftlichem und völkerkundlichem
Gebiet hat bedeutende Beiträge aufzuweisen, darunter auch
Arbeiten Pilhofers.

Die Bilder aus der Missionsarbeit und eine Übersichtskarte über
das Gebiet der ELCONG verlebendigen die Arbeit.

Der vorliegende 2. Band ist den Gemeinden der Evangelisch-
Lutherischen Kirche in Neuguinea gewidmet als ein Zeugnis der
großen Taten Gottes unter ihnen. Die Widmung will die
junge Christen-Generation in Neuguinea darauf hinweisen, wie
wichtig es ist, die eigene Geschichte gründlich zu kennen und im
Zusammenhange zu denken.

Der Verfasser schöpft aus seiner eigenen reichen Erfahrung,
die er in jahrzehntelanger Arbeit in Neuguinea gesammelt hat.
Die Quellen sind gewissenhaft durchforscht. Über 800 Fußnoten
bringen aktenkundliche Belege und Fundorte, so daß von hier
aus der Weg zur weiteren Erschließung von Quellen gewiesen
ist. Obwohl die neueste Entwicklung nur angedeutet werden
konnte — dazu ist der Abstand von den letzten Ereignissen
zu gering —, vermittelt die hier vorgelegte Missionsgeschichte

ein umfassendes, quellenkundlich gut belegtes Bild von den
Anfängen der Neuendettelsauer Mission in Neuguinea bis in
die jüngste Gegenwart.

Bei einer Neuauflage wäre es wünschenswert, die Beteiligung
der anderen Missionen an dem Aufbau der Neuguinea-Kirche
trotz des vom Verfasser bewußt enggesteckten Rahmens etwas
ausführlicher zu behandeln und auch auf die Arbeit der Gegenmissionen
ausführlicher einzugehen. Der Beteiligung der Leipziger
Mission sind zwei Zeilen gewidmet (S. 267). Ebenso würde
es sich empfehlen, die auf der WAU-Konferenz 1964 vorgelegten
umfangreichen Abhandlungen einzuarbeiten.

Das Regiment Gottes inmitten der Geschichte der Welt
und Mission ist der rote Faden bei der Geschichtsschreibung
Pilhofers.

Die Tatsache, daß die Linien der Lebensarbeit der einzelnen
Missionare, die dem Evangelium weite Bahn gebrochen haben,
teils angedeutet, teils umfassender ausgezogen werden, bedeutet
eine Hilfe für den, der dem Lebenswerk einzelner Missionare
nachgehen will. Neben dem Geheimnis göttlicher Berufung und
göttlicher Gnadenerweisung sehen wir auf den einzelnen Gebieten
charismatisch begabte Missionare an der Arbeit.

Neben die Bitte an den Autor, einer neuen Auflage dem hilfreichen
Sachverzeichnis ein Ortsverzeichnis beizufügen, soll der
Dank für diesen 2. Band gestellt werden.

Leipzig Herbert S t a u de

Beyerhaus, Peter: Unüberwundenes Heidentum als innere Bedrohung
der afrikanischen Kirche (EMZ 21, 1964 S. 114—131).

Bläser, Peter: Die Kirche und die Kirchen (Catholica 18, 1964 S. 89
—107).

B o n i n o, Jose Miguez: Algunas reflexiones en torno al diälogo ecu-
menico (Theologia y Vida 5, 1964 S. 88—98).

Castro, Emilio: Situaciön y problema del ecumenismo cn America
latina (Theologia y Vida 5, 1964 S. 108—118).

M e i n h o 1 d, Peter: Die Kirchen auf neuen Wegen. Wie sie heute
aufeinander blicken. Freiburg: Herder [1964]., 172 S. kl. 8° — Herder-
Bücherei, 186.

Die „Neuen R e 1 i g i o n e n" in Japan (ZdZ 18, 1964 S. 297—307).

Newbigin, Lesslie: Die Pfingstlieder und die ökumenische Bewegung
(ÖR 13/1964 S. 323—326).

Ochagavia, Juan: Ecumenismo en la Iglesia Catölica (Teologia y
Vida 5, 1964 S. 99—107).

Voll, Dieter: Anglikanische Klöster (ZW 35, 1964 S. 394—397).

Wacker, Paulus: Was ist und was will ökumenische Theologie?
(Catholica 18, 1964 S. 81—89).

Walz, Hans Hermann: Was ist ökumenisch? (Abschied vom Christentum
? Hamburg: Furche-Verlag 1964 S. 249—265).

VON PERSONEN

Bibliographie Kurt Dietrich Schmidt f

1922—1964

(Zusammengestellt von Helga Mietzsch, Hamburg)
(In Auswahl)

Im Andenken an unseren am 27. 7. 1964 von uns genommenen ideen während der ersten Periode des Konzils von Trient. 2.

Kollegen Professor D. Kurt Dietrich Schmidt veröffentlichen wir Schrift und Tradition. Ein Beitr. zur Geschichte der kath. Theo-

hier die Übersicht über sein Lebenswerk. Wir ehren seine wissen- logie u. d. Konzils von Trient.

schaftliche Leistung ebenso wie seinen mutigen Einsatz im 3. Vom Wesen des Katholizismus. In: ZsystTh 3 (1925), S. 785—797.
Kirchenkampf und empfinden sehr den Verlust des Mannes, der

zu den Mitbegründern unserer Evangelisch-Theologischen Fakultät 1926

Hamburg gehörte. Müller-Schwefe Dekan 4- Hochschule und alkoholfreie Jugenderziehung. In: Pädagog. Warte

33 (1926), S. 221—226.

1922

1927

[Hrsg.] Bibliographisches Beiblatt der Theologischen Literatur- c rv ah l k r ,l j • n- * j n ^- u

1 . , , V- . i i i i. ,, ,„ t . . ,,. 5. Die Alkoholfrage in Orthodoxie, Pietismus und Rationalismus.

zeitung. Jg. 1. Die theol. Lit. bis 31.12.1921. Leipzig: Hinnchs n«.n_ M...1—j r l c „o /i->- ah l. ic

[1922h 209 S. 8». [Dasselbe für die folgenden Jahre in Jg. 2 (1923), ZTr £Z £d 2 H 3 ' ( Alk°h°lfrage

Jg. 3 (1924), Jg. 4 (1925), Jg. 5 (1926) Jg. 6 (1927). Jg. 7 (1928), ".^ ^Y"' B<L 2' . „ v , . , , _. , ., . „

Jg 8 (1929)] Labadie und Spener. Literarkrit. Vergleich der „Pia desidena

Speners mit Labadies Schriften „La reformation de I'eglise par

1925 le pastorat" und „L'exercice profetique". In: ZKG 46 = N. F. 9

Studien zur Geschichte des Konzils von Trient. Tübingen: Mohr (1927), S. 566—583.

1925. 220 S. 8°. 7. [Art.] d'Ailli. In: RGG2, Bd. 1, 1927, Sp. 169-170.

Darin: 1. Die Nachwirkungen der spätmittelalterlichen Reform- 8. [Art.] Dietrich von Nieheim. Ebda. Sp. 1936.