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Ausgabe:

1964

Spalte:

149-150

Kategorie:

Praktische Theologie

Autor/Hrsg.:

Schürmann, Heinz

Titel/Untertitel:

Geistliches Tun 1964

Rezensent:

Boor, Werner de

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149

Theologische Literaturzeitung 89. Jahrgang 1964 Nr. 2

150

im übrigen der „Kurprediger" alten Stils einfach nicht in der
Lage ist, die hier wartenden Aufgaben zu lösen, b) die 6ich auf
völligem Neuland bewegende Camping-Mission (S. 80-106), die
umso vordringlicher wird, als jetzt schon jeder Neunte seinen
Urlaub auf einem Campingplatz verbringt; die Berichte über hier
gemachte Experimente sind durchweg ermutigend. „Es ist ^ erstaunlich
, wie selbstverständlich die Kirche auf den Camping-
Plätzen akzeptiert wird." Die Beiträge zu diesem Thema sind
voller konstruktiver Vorschläge. Man merkt den Verfassern
etwas von echter Freude an der Sache an. c) die Versuche, der
Gemeinde in ihren Urlaubs- und Freizeitbereich zu folgen („Mit
der Gemeinde in Urlaub" S. 108—135). Hier ist besonders beachtenswert
der Bericht von P. Rieger über das von einer Evangelischen
Akademie gemachte Experiment „Gemeindeurlaub". Außer
diesem Beitrag wird über Familienerholung, Gemeindefreizeiten,
Familiendörfer und Freizeitformen der evangelischen Jugendarbeit
berichtet. — Im ganzen: ein anregendes Büchlein, das
zumindest alle Pfarrer in Kurorten und Urlaubsgegenden lesen
sollten.

Lückendorf Werner Krusche

Schürmann, Heinz: Geistliches Tun. Rekollektionsvorträge. Leipzig:
St. Benno-Verlag 1962. 64 S. 8° = Pastoral-Katcchetische Hefte,
hrsg. v. H. Aufderbeck u. M. Fritz, H. 18.

Das Heft gehört zu jener „ aszetischen" Literatur, an der
Wir auf ev. Seite arm sind: Geistliche Wirklichkeiten und
geistliche Lebensgesetze sollen hier erfaßt und dargestellt werden
, für das eigene Leben des Seelsorgers und für sein seelsorgerliches
Tun an anderen. Vilmar hat es bei uns in seinen
..Vorlesungen über Theologische Moral" versucht, aber wenig
Nachfolger gefunden.

Der Katholik weiß um die Notwendigkeit der „ersten Bekehrung
", „die den Christen recht eigentlich erst zum Christen
macht", (was Lutheraner im Eifer für das „objektive Heil" oft

nidit wissen wollen). Jetzt aber geht es ihm um die „Zweite
Bekehrung". „Irgendwo im geistlichen Wachstum gibt es einen
Punkt, wo die stete Kontinuierlichkeit des Fortschritte« gebrochen
ist, wo das geistliche Leben entweder einen gewaltigen
Sprung vorwärts tut oder hoffnungslos zurücksinkt". „Aktiv
gesehen ist die Zweite .Bekehrung Tat des Herzens, ist Hingabe
". Aber „vielleicht wird sie treffender und sachgerechter
beschrieben, wenn sie als volle Ergebung verstanden wird".
„Die Zweite Bekehrung wird geleistet, indem einer betet:
„Herr, Du kannst mit mir machen, was Du willst".

Nachdem die Zweite Bekehrung als „Die Tat aller Taten"
grundsätzlich geschildert ist, folgt die Entfaltung der in ihr geschenkten
Existenz als „doulos Jesou Christou" in den Kapiteln
II. Unser Wunsch: Gottes Wille im Tagewerk, III. Die Aufgabe
: Dienst an der Einheit, IV. Der Schlüssel: Ergebenes Hinnehmen
und V. Vor Gottes Angesicht: Gebet als Tat.

Das Gespräch mit diesem wertvollen Heft kann kein
„grundsätzliches" sein: es geht ja um geistliche Erfahrungen.
Die Frage ist allerdings zu stellen, ob eigene geistliche Erfahrung
so losgelöst vom Zeugnis der Schrift zur Grundlage genommen
werden kann. Das Neue Testament spricht nirgends
von einer „Zweiten Bekehrung"! Allerdings wissen auch auf
unserer Seite Männer wie Krawielitzki und Hudson Taylor von
einer entscheidenden Lebenswende nach ihrer Bekehrung zu
berichten. Aber kennzeichnenderweise ging es dabei nicht um
vertiefte Hingabe und einen „Sprung vorwärts", sondern um
eine neue und vertiefte Ganzhinnahme des Opfers Jesu und dadurch
um ein Leben in einer neuen Freiheit bevollmächtigten
Dienstes. Es wäre sehr lohnend, zu dem Heft vergleichend aus
der großen Hudson-Taylor-Biographie von H. und G. Taylor
das 12. Kapitel „Das neue Leben" zu lesen (Bd. I. S. 126 ff.).
Zeigen sich hier doch wesenhafte Unterschiede in den geistlichen
Erfahrungen katholischer und evangelischer Heiliger?

Schwerin Werner deBoor

VON DEN THEOLOGISCHEN FAKULTÄTEN

Berlin

Promotionen Studienjahr 1962/63: 18.12.1962: Joachim R o h de:
„Formgeschichte und Redaktionsgeschichte" (Ref.: Prof. D. Fascher).
5.6.1963: Brigitte Berger: „Das Menschenbild in den Romanen
von Georges Bernanos und seine Bedeutung für die moderne
Seelsorge" (Ref.: Prof. D. Haendler).

10.6.1963: Ilse Bertinetti: „Frauen im geistlichen Amt.
Die theologische Problematik in evangelisch-lutherischer Sicht"
(Ref.: Prof. D. Vogel).
Habilitation: 10. 6. 1963: Joachim Berg er: „Die christliche
Botschaft von Tod und Auferstehung und ihre Verkündigung
am Grabe" (Ref.: Prof. D. Vogel).

Berlin (Kirchliche Hochschule)

Berufung : Auf den 2. Lehrstuhl für Praktische Theologie an der
Kirchlichen Hochschule Berlin wurde zum Sommer-Semester 1963
Pastor Ernst Lange, Berlin-Spandau, berufen.

Lehraufträge. Prof. Dr. phil. Alfred K e 11 e t a t (Literaturwissenschaft
)

Oberkonsistorialrat Dr. theol. Friedrich Viering (Katholizismus
der Gegenwart)

Konsistorialrat Wolf-Dieter Zimmermann (kirchliche Publizistik
, insbesondere Rundfunkarbeit).
Gastdozenten : Prof. teol dr fil lic Helmer R i n g g r e n, Akademie
Abo, Finnland (Altes Testament)

Prof. Ph. D. B. H. T h r o c k m o r t o n, Jr., Bangor Theological
Seminary, Bangor, Maine, USA (Neues Testament).

Bonn

Promotionen Wintersemester 1962/63: Hans Georg Schütz:
„ .Kirche' in spätneutestamentlicher Zeit. Untersuchungen über
das Selbstverständnis des Urchristentums an der Wende vom
1. zum 2. Jahrhundert an Hand des 1. Petr., des Hebr. und der
Pastoralbriefe" (Ref.: Prof. D. Vielhauer).

Sommersemester 1963: Erhardt Güttgemanns: „Die Leiden
des Apostels als Merkmal paulinischer Christologie" (Ref.: Prof.
D. Vielhauer).

Habilitation Wintersemester 1962/63: Dr. theol. Gerhard
G o e t e r s für das Fach Kirchengeschichte.

Ehrenpromotion : Der Titel eines Doktors der Theologie
ehrenhalber wurde Herrn Professor Dr. Oskar Hammelsbeck,
Wuppertal, verliehen.

Lehrauftrag: Im Sommersemester 1963 wurde Dozent Dr.
August S t r o b e 1, Erlangen, mit der Vertretung eines Ordinariats
für Neues Testament baauftragt.

Berufung: Privat-Dozent Dr. theol. Rudolf Smend nahm zum
1. Oktober 1963 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Altes Testament
an der Kirchlichen Hochschule Berlin an.

Ernennungen: Zu Dozenten wurden ernannt: Dr. theol. Hans
Joachim Rothert, Systematische Theologie,
Dr. theol. Martin Tetz, Kirchengeschichte,
Dr. theol. Günter Klein, Neues Testament.

Erlangen

Promotionen Wintersemester 1962/63: Theodore R. Jung-
kuntz, B. D., Reverend aus Jefferson (Wisconsin): „Die Bran-
denburgisch-Nürnbergische Kirchenordnung von 1 533 und ihre
Auswirkung" (Ref.: Prof. D. Maurer).

Pastor Dietrich S c h i r m e r, Berlin: „Rechtsgeschichtliche Untersuchungen
zum Johannes-Evangelium" (Ref.: Prof. D. Dr. Stauffer).
Ehrenpromotion : Dem o. Professor für Kirchengesehichte,
derzeitigem Rector magnificus der Universität Mainz, Herrn Dr.
theol. Martin Schmidt wurde die Würde eines Doktors der
Theologie ehrenhalber verliehen („qui historiam ecclesiasticam
Angliae et Novi Mundi profundis perspicuisque indagationibus
investigavit

qui res in Theologia et Ecclesia Evangelico-Lutherana per XlXnm
saeculum gestas sagaciter illustravit

qui 66. Theologicae discipulos studiososque indefesso doctrinae
labore et animi ardore in Germania non solum occidentali sed
etiam orientali instruxit instituitque".
Berufung: Den neu geschaffenen 2. o. Lehrstuhl für Alttesta-
mentliche Theologie hat seit 1. 9. 1962 Professor D. Dr. Georg
F o h r e r, bisher Ordinarius für Alttestamentliche Wissenschaft