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Ausgabe:

1964

Spalte:

935-936

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

Titel/Untertitel:

Kirchliches Jahrbuch für die deutschen Alt-Katholiken ; 1964 1964

Rezensent:

Spuler, Bertold

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935

Theologieche Literaturzeitung 89. Jahrgang 1964 Nr. 12

936

Franz, Helmut: Kurt Gerstein. Außenseiter des Widerstandes der

Kirche gegen Hitler. Zürich: EVZ-Verlag [1964]. 110 S. kl. 8° =

Polis, Evang. Zeitbuchreihe, 18. Kart. DM 6.80.
Kantzenbach, Friedrich Wilhelm: Der Christ und die Welt. Zur

geistig-politischen Konzeption des Kulturprotestantismus. IL (ZW 3 5,

1964 S. 306—316).
K 1 ü g e 1, Eberhard: Zum Anteil Hannovers am Kirchenkampf (LM

3, 1964 S. 17—23).
Maier, Hans: Zur Genesis des Obrigkeitsstaates in Deutschland

(StZ 174, 89. Jg. 1963/64 S. 18—35).
Niemöller, Wilhelm: Erwägungen zur Geschichtsschreibung des

Kirchenkampfes (Zwischenstation. Festschrift für K. Kupisch zum

60. Geburtstag. München: Chr. Kaiser Verlag 1963 S. 197—207).

— Evangelischer Widerstand (Junge Kirche 24, 1963 S. 250—265).

P e y r o t, Giorgio: La sitazione della libertä religiosa negli ultimi 20

anni (Protestantesimo 18, 1963 S. 133—147).
Reese, Hans-Jörg: Kirchenkampfforschung (LM 2, 1963 S. 601

—603).

Reinermann, Wilhelm: Kolping und sein fortlebendes Erbe
(ZdZ 173, 89. Jg. 1963/64 S. 196—207).

Rieger, Julius: Georg Mätzold. 1891—1930 Pfarrer an der Deutschen
Lutherischen St. Georgs-Gemeinde zu London. 40 Jahre im
Dienst der Auslandsdiaspora (Die evangelische Diaspora 34, 1963
S. 83—93).

Schäfer, Walter, Lic. Dr.: Georg Gottfried Treviranus. Wicherns
Freund. Beitrag zu einem Lebensbild aus der Erweckungszeit.
Verden/Aller: Gesellschaft f. Niedersächs. Kirchengeschichte 1963.
77. S. 8°.

[S c h 1 e i e r m a c h e r, F.]: Friedrich Schleiermacher. II: Der Erneuerer
von Theologie und Kirche 1809—1834. III: Lehrer und
Prediger der Ethik, ausgewählt u. eingeleitet v. H. Beintker. Berlin:
Evang. Verlagsanstalt [1963]. 187 S. u. 172 S. kl. 8" = Quellen,
ausgewählte Texte a. d. Geschichte der christl. Kirche, hrsg. von
H. Ristow u. W. Schultz, H. 36, II u. III. DM 5.20 u. DM 4.80.

Schroeder, Philip: August Hermann Francke, 1663—1963
(Concordia Theological Monthly 34, 1963 S. 664—668).

Schulze, Emil (sächs. Theologe) (Bulletin wichtiger Literatur-Zusammenstellungen
hrsg. von der Deutschen Bücherei Leipzig, 3, 1963
H. 9).

Schwaiger, Georg: Ignaz von Döllinger. Antrittsvorlesung gehalten
im Auditorium maximum der Universität München am
13. 11. 1963. München: Hueber [1963]. 18 S. gr. 8° = Münchener
Universitätsreden, N. F., H. 37. DM 2.—.

Spitz, Lewis W.: Walther's Contribution to Lutheranism (Concordia
Theological Monthly 32, 1961 S. 583—590).

Stella, Pietro: Giansenisti piemontesi nell'Ottocento. Schede bio-
grafichc, riflessioni e documenti (Salesianum 25, 1963 S. 342—411
u. 580—623).

T h o m e, Breno, u. Nestor Beck: O Movimento Pentecostal e a
Glossolalia (Igreja Luterana 24, 1963 S. 133—149).

Volk, Ludwig: Der deutsche Episkopat im März 1933 (ZdZ 173,
89. Jg. 1963/64 S. 431—456).

— Päpstliche Laudatio auf Hitler? (ZdZ 173, 89. Jg. 1963/64 S. 221
229).

Wachholz, Johannes: Bismarck und die Kirche (ZW 3 5, 1964
S. 441—452).

Weißenberge r, Paulus: Die Neugründung der Abtei Neresheim
in den Jahren 1918—1921 (Erbe und Auftrag 39, 1963 S. 475—487).

(Villeke, Bernhard: Luis Gomez Palomino OFM (1567 — 1634)
Missionar und Märtyrer in Japan (FS 45, 1963 S. 83—138).

Woilf, Ernst: „Barmen" zwischen Vergangenheit und Gegenwart
(DtPfrBl 64, 1964 S. 253—256).

KIRCHEN- UND KONFESSIONSKUNDE

Kirchliches Jahrbuch für die deutschen Alt-Katholiken 1964 mit

Jahresweiser, Kirchlichem Behördenverzeichnis und einem Verzeichnis
der Autonomen Katholischen Kirchen. Im Auftrag d. Katholischen
Bistums Bonn der Alt-Katholiken in Deutschland hrsg. v. Pressereferat
. 63. Jahrgang. Bonn: Verlag des Bistums Bonn [1963]. 96 S.
m. Abb. gr. 8°. DM 3.50.

In verschiedenen Anliegen und Strömungen, die auf dem
II. Vatikanischen Konzil zum Durdibruch gekommen sind, sieht
die alt-katholische Kirche eine Bestätigung dafür, daß sie bei
der Ablehnung der zentralen Dogmen des I. Vaticanums im
Recht war. Da nun auch im römisch-katholischen Raum das

Ökumenische Gespräch immer stärker gefördert wird, widmet
sie, die 1873 als erste Kirche der Neuzeit ökumenische Gespräche
mit Orthodoxen und Anglikanern führte, ihr neuestes Jahrbuch
ökumenischen Fragen. — Verschiedene Aufsätze (von Th. Dietz,
W. Küppers, E. Nickel) kennzeichnen ihr ökumenisches Handeln
und Wollen; auch anglikanische (D. D. Williams/Chikago), orthodoxe
(Leo Zander/Paris) und lutherische Theologen (P. Meinhold
/Kiel) kommen zu Wort und zeigen die Stellung der
Kirchen, mit denen die alt-katholische Kirche in voller Gemeinschaft
steht (Anglikaner) oder denen sie sich näher verbunden
fühlt. Die anglikanische Kirche wird dabei von E. W. Heese als
möglicher Kristallisationspunkt ökumenischer Vereinbarungen
gewürdigt; auch der offenen Haltung des verewigten Papstes
Johannes XXIII. wird in diesem Zusammenhang gedacht: ein
Zeichen des weltweiten ökumenischen Aufbruchs, in den sich
diese Kirche unter Berufung auf den ihr von J. I. von Döllinger
1873 gewordenen Auftrag bewußt einfügt.

Hamburg Bertold S p u 1 e r

Hammerschmidt, Ernst, Hauptmann, Peter, Krüger, Paul,
Ouspensky, Leonide, u. Han6-Joachim Schulz: Symbolik des
orthodoxen und orientalischen Christentums. Stuttgart: Hiersemann
1962. XI, 280 S. gr. 8° = Symbolik der Religionen, hrsg. v.
F. Herrmann, X. DM 65.—.

Die vorliegende Symbolik zerfällt in zwei Teile: I. Symbolik
des orthodoxen und II. Symbolik des orientalischen Christentums
. In Teil I behandelt H.-J. Schulz zunächst die „Kultsymbolik
der byzantinischen Kirche" (S. 3—51), indem er kurz,
faßlich und zugleich umfassend das christliche Symbol vom
magischen und nur deutbaren Symbol unterscheidet als „Kraft
der Verheißung durch Jesus Christus" (S. 4). Seine symbolische
Darstellung an Hand der patristischen und byzantinischen
Quellen ist zugleich eine laufende Auseinandersetzung mit dem
Pseudoareopagiten. Vielleicht wären hier einige Hinweise auf
neuere Literatur (R. Roques, G. Heil, M. de Gandillac, u. a.) in
den Anmerkungen wünschenswert gewesen. Jedenfalls gelingt
es Schulz auf wenigen Seiten, Liturgie, Sakramente und Kirchenjahr
mit ihren Lesungen (dankenswerterweise findet sich am
Ende des Buches S. 278—280 ein Register der Schriftstellen!) der
Grundkonzeption einer symbolischen Deutung dienstbar zu
machen. — Es folgt L. Ouspensky (übersetzt von N. Ozolins)
mit der „Symbolik des orthodoxen Kirchengebäudes" (S. 53—68)
und der „Symbolik der Ikone". Mit Recht schreibt der Herausgeber
dieses Buches, E. Hammerschmidt, auf S. XI, daß mit
Ouspenskys Beitrag die Orthodoxie 6elbst zu Worte kommt,
„wobei die ihr eigene Betrachtungsweise deutlich sichtbar wird".
Wer die Arbeiten dieses bekannten russisch-orthodoxen Gelehrten
kennt, wird für seine straffe, wie inhaltsvolle „Symbolik"
dankbar sein. Den Rezensenten reizt natürlich eine Reihe von
speziellen Ausführungen, wie überhaupt das Problem der von
Ouspensky mit Meisterschaft durchgeführten „absoluten" Sym-
bolizität der Ikonographie zum Widerspruch und zur — recht
verstandenen! — Auseinandersetzung, die hier aber nicht gegeben
werden kann. — Die „Symbolik der ostkirchlichen Sekten"
aus der Feder P.Hauptmanns (S. 91—119) wird zunächst nach
seinem Thema, nicht nach der Ausführung durch einen ausgewiesenen
Fachmann, manchen enttäuschen. Wir erhalten zwar eine
Einführung in das russische, und, kurz gefaßt, in das griechische
Altgläubigentum, sowie in die zahlreichen anderen, mit jenem
nicht zu verwechselnden Sekten (Chlysten, Skopzen, Duchobor-
zen, Milchtrinker und Evangeliumschristen), über deren wissenschaftliche
Qualität hier kein Wort verloren zu werden braucht.
Aber die Problematik einer „Symbolik" hinsichtlich ihrer historischen
Grundlegung zeigt sich gerade in diesem Abschnitt. Angesichts
der Bedeutung, die auch die älteren Ketzereien innerhalb
der russischen Orthodoxie besitzen, vermißt man zu mindest
einen kurzen Exkurs über die „Strigol'niki" und „Judai-
sierenden". Es liegt mir völlig fern, die Wichtigkeit der von
E. Hammerschmidt herausgearbeiteten Frühgeschichte des ägyptischen
Christentums herabzusetzen, aber die erwähnten Ketzereien
der russischen Kirchengeschichte dürften uns Europäer
ebenso interessieren. Hauptmann hätte diesen Exkurs ohne