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Ausgabe:

1964

Spalte:

801-812

Autor/Hrsg.:

Hertzsch, Erich

Titel/Untertitel:

Luthers Theologie des Gottesdienstes und die "Lutherische Agende" Band I 1964

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ifftonatsfdjuft für Das gefamte (Bebtet Der Cfjeologte und KeItgton$fottfenfdf)aft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack

HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

nummer 11 89. jahrgang november 1964

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Luthers Theologie des Gottesdienstes und Jeremias, J., u. H. Strathmartn: Die Briefe Richter, W.: Traditionsgeschichtliche Unter-

ttir I „tl,»,;c,l,« An^nrl,- Rmrl 1 an Timotheus und Titus — Der Brief an die He- suchungen zum Richterbuch (H. Oraf Reventlow) 831

V» En?«™*chAge"d . • • • .80. bräer übers, u. erklär. (W. Michaelis) 842 Ritter, R., s. Laloux, J............870

Jettmar, K., s. Paulson, 1........... 827 _ s virton p 870

Neuere Arbeiten zur Geschichte Israels. Kähler, M.: Geschichte der protestantischen „ .' . .' ' ' ' ' ' ' ' " ' * " ' " ' '

Von S.Herrmann ............813 Dogmatik im 19. Jahrhundert, hrsg. v. E. Kähler •SrtVA;.' "AI"!1'6' IHrsK-lj Einle.tmig

(K. O. Steck) . . 863 in die heilige Schrift, Ubers, v. K. Faschian. I.

Bardtke, H.: Vom Roten Meer zum See Oene- Kunze, O. f: Lehre, Oottesdienst, Kirchenbau.I.; plV*RI0St!'H',n,t^'rt!.ri,,,,.i,' r;iV t. Wi .' • V ^!

zareth (A. Jepsen).............. 834 II. beärb. v. A. Weckwerth (W. Jannasch) . . 854 Rost' L- s' Handworterbuch, Bibl.sch-H.stonsch. 8^5

Baumgartner. Ch s. Dictionnaire de SDiri- ■ .i , «,..,, , . Severus, E. t., s. Michels, Th.........826

t,,-.r.- L/ituuiiiiaiic uc opm la 1 oux, J.: Die religiöse Entwicklung auf dem ,- , _ . .

„ .al,te847 Lande, übers, v. T. Mühlbauer u. R. Ritter Sharpe, E. J., s. Oerhardsson, B........835

Bright, J.: Altisrael in der neueren Geschichts- (G. Holtz).................. 870 Smend, R.: Jahwekrieg und Stämmebund

Schreibung, übers, v. K. Huber (S. Herrmann) 813 „ _.. . .. . „, . „ ... . (S. Herrmann)................816

n , ' , . ' [Luther]: D.Martin Luthers Werke. Kritische „ _ '

Hampenhausen, A. rrhr. von : Staat und Kirche Oesamtausgabe Die Deutsche Bibel 12 u 33 Bd Steyer,G.: Formenlehre des neutestamentlichen

in Frankreich (O. E. Strasser)......... 848 (Ernst Wolf) ... 851 Griechisch (L. Schley)............844

Cross, F. M. jr.: The Ancient Library of Qumran Luther-Jahrbuch 1963 (H.-U. Delius) 850 Strathmann, H., s. Jeremias, J.........842

and modern Biblical Studies (E. L. Ehrlich) . 834 ,. x, ., ,. , „

nirli . c . ., ..... „, ' [Michels, Th.:J Perennitas. Th. Michels z. 70. Turner, N., s. Moulton, J. H..........843

Lartaer HI <W vÄ ' P 847 °eb - hrsK' v' Rahner »• E- v' Severus Virton, P.: Soziologische Beobachtungen eines

garnier, III. (W . Volker)........... 847 (H .j Diesner)................ 826 Seelsorgers, iihers. v. T. Mühlbauer u. R. Ritter,

Faschian, K., S.Robert, A.......... 829 Moultoi1i ,. H.: A Orammar of New Testament hrsg. v. F. Wagner (O. Holtz).........870

reuillet, A., s. Robert, A........... 829 Oreek. III: Syntax. By N.Turner (J. B. Bauer) 843 Wagner, F., s. Virton, P............870

Oerhardsson, B.: Memory and Manuscript, Mühlbauer, T., s. Laloux, J.......... 870 Weckwerth, A., s. Kunze, 0.........854

transl. by E. J. Sharpe (O. Michel)...... 835 _ f< virtoni p................. 870 Wejser) A . Samue, {S Herrmann)......8|0

m "r.LI?^'3 °abrIeIem' übers- v- E' Pump 0„ P a r s o n s, R. T.: The Churches and Ghana Society We n d I a n d, H.-D.: Der Begriff Christlich-sozial

tn. öeintker)................. 853 1918-1955 (E. Dammann).......... 828 (F. Karrenberg)................871

vBdWReicke?ÄB^ Pau Ison, I., H u 11 k r an tz, Ä., u. K. J e tt m a r: Werner, M.: Der protestantische Weg de,

V. B. Kucke u. L. Rost, I. Bd. (W. Grundmann) 825 Die Reijgionen Nordeurasiens und der ameri- Olaubens. II. (E. Schott)........... 860

Hartke, W.: Vier urchristliche Parteien und kanischen Arktis (K. Goldammer)......827

(GreBertram)UngZUraP0St0liSChen KircheLu I1- 837 Peters, R.: Oculus Episcopi (W. Delius). . . 849 Berichte und Mitteilungen:

Hasenehrüttl,0.':DerOlaubensvollzug(o'.Koch) 866 PumP' E- °rane' L853 Das Konzil zwischen gestern und morgen

H„i, |» d * 11 i o,. Rahner, H., s. Michels, Th........... 826 (W. Dietzfelbinger).............873

Huber, K., s. Bnght, J........ . . . 813 Reicke, B., s. Handwörterbuch, Biblisch-Histo- „ M,

Hui tk ran tz, A., s. Paulson, 1......... 827 risches ................... 825 Neue Bucher ............877

Luthers Theologie des Gottesdienstes und die „Lutherische Agende" Band I

Von Eridi Hertzsch, Jena Ernü Sommerla(h zum 75. Geburtstag-
Es war sehr verdienstvoll, daß Otto Dietz (1928) den Ver- Forderung haben bekanntlich — im Zusammenhang mit der durch
such machte, Luthers liturgische Vorschläge in einer .Luther- Karl Holl eingeleiteten „Luther-Renaissance" — Adolf Allwohn3
Agende' zusammenzustellen. Sie ist heute noch sehr aufschluß- und Theodor Knolle3 erhoben; und Theodor Knolle hat sich
reich: sie manifestiert, daß sich in Luthers Schriften soviel immer wieder bemüht, deutlich werden zu lassen, daß Luthers
Material findet, daß eine vollständige Agende nicht nur für die Gottesdienstreform kein Notbehelf, kein Stückwerk gewesen
öffentlichen Haupt- und Nebengottesdienste, sondern auch für sei, sondern auch noch für uns konstitutive Bedeutung habe,
die „Kasualien" von der Taufe über die Trauung bis zum Be- Knolle hat auch immer von neuem die falsche Behauptung be-
gräbnis, von der Ordination bis zur Einweihung einer Kirche kämpft und sachkundig widerlegt, daß Luther „zeitlebens un-
zusammengestellt werden kann; fast auf jede Einzelfrage, die uns liturgisch, ja anriliturgisch gesinnt geblieben", daß er „in Sachen
heute gestellt ist, finden wir bei Luther eine Antwort; die Ord- der Liturgie namentlich in bezug auf deren Geschichte, in hohem
nung des Gottesdienstes, die er vorschlägt, ist gleich weit ent- Maße unwissend gewesen sei", daß er „die alten Formen aus
fernt von Willkür wie von starrer Gesetzlichkeit; es ist eine Gleichgültigkeit übernommen und nur von den gröbsten Auselastische
, sich den örtlichen Gegebenheiten anpassende Ord- wüchsen gereinigt, im übrigen nach einer Gemeinde ohne alle
nung. Formen als seinem Ideal ausgeschaut habe"4. Knolle wies mit
Die .Luther-Agende' war, wie schon der Untertitel zeigt, Nachdruck darauf hin, daß Luther „tatsächlich liturgisch trefflich
für „den Gebrauch der Gegenwart" bestimmt. Sie ist auch hie geschult gewesen ist" (für einen Erfurter Augustiner eine Selbst-
und da, vor allem bei festlichen Anlässen, z. B. bei Tagungen Verständlichkeit;). Knolle nennt Luthers „Deutsche Messe" die
der ,Luther-Gesellschaft', im Gemeindegottesdienst benutzt „Magna Charta evangelischer Gottesdienstreform", das „klas-
worden. Aber es zeigte sich, daß eine allgemeine Einführung sische Beispiel für (Luthers) souveräne Beherrschung der Form-

dieser ,Luther-Agende' in den lutherischen Kirchen, die sich in , T~7 . ... . _ , ., , c ,
j 6 ,, , » . i „Lutherischen Agende nachdrücklich einsetzen und ihre Auinahme
der VELKD zusammengeschlossen hatten, nicht in Frage kommen durA die Gemeinden zu fördern suchcri; das beweist sein (1959 erkonnte
. Wäre es doch ausgesprochen ,unlutherisch' gewesen, die schienenes) Buch „Unser Gottesdienst. Ein Hilfsbuch zum Lutherischen
..Luther-Agende" unverändert zu übernehmen, statt Luthers re- Hauptgottesdienst für die Hand der Gemeinde".

formatorische Grunderkenntnisse, den articulus stantis et ca- 2) Gottesdienst und Rechtfertigungsglaube. Luthers Grundlegung

dentis ecclesiac, zur Regel und Richtschnur zu machen und an ihr einer evang. Liturgik bis zum Jahre 1523. 1926.

alle liturgischen Vorschläge, auch die Luthers, zu prüfen1. Diese 3) Luth-ers Deutsche Messe und die Rechtfertigungslehre. 1928.

-—-_ *) Franz Rendtorff, Die Geschichte des christl. Gottesdienstes unter

') O. Dietz gehört heute zu denen, die sich für die Einführung der dem Gesichtspunkt der liturgischen Erbfolge. 1914.

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