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Ausgabe:

1964

Spalte:

27-28

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Lietzmann, Hans

Titel/Untertitel:

Kleine Schriften ; II: Studien zum Neuen Testament, III: Studien zur Liturgie- und Symbolgeschichte zur Wissenschaftsgeschichte 1964

Rezensent:

Leipoldt, Johannes

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Seite 1

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Theologische Literaturzeitung 89. Jahrgang 1964 Nr. 1

28

C a r m i g n a c, J.: Un äquivalent francais de l'arameen „gazir" (Revue
de Qumran 4, 1963 S. 277—278).

— Le recueil de Prieres liturgiques de la Grotte 1 (Revue de Qumran

4, 1963 S. 271—276).

Donner, Herbert: Kallirrhoe (ZDPV 79, 1963 S. 59—89).
Dumermuth, Fritz: Josua in Ex 33,7—11 (ThZ 19, 1963 S. 161
— 168).

E 11 e r m e i e r, Friedrich: Die Entmachtung der Weisheit im Denken

Qohelets (ZThK 60, 1963 S. 1—20).
Fohrer, Georg: Zehn Jahre Literatur zur alttestamentlichen Pro-

phetie (1951—1960) Fortsetzung (ThR N. F. 28, 1962 S. 235—297).
Haag, Herbert: Von Jahwe geführt. Auslegung von Ri 1, 1—20

(Bibel und Leben 4, 1963 S. 103—115).
Hummel, Horace D.: Christological Interpretation of the Old

Testament (Dialog. A Journal of Theology 2, 1963 S. 108—117).
Junker, Hubert: Ein Kernstück der Predigt Ezechiels. Studie über

Ez 18 (BZ 7, 1963 S. 173—185).
Kendon, Frank: Thirty-Six Psalms. An English Version. London:

Cambridge University Press 1963. IX, 63 S. 4°. Lw. 2 5 s.
Kilian, Rudolf: Apodiktisches und kasuistisches Recht im Licht

ägyptischer Analogien (BZ 7, 1963 S. 18 5—202).
Klein, Walter C: Commentary on Jeremiah. II (Chapters 26—52)

(AThR 45, 1963 S. 284—309).
Kuhn, K. G. (Unter Mitarbeit von U. Müller, W. Schmücker und

H. Stegemann von der Qumranforsdiungsstelle der Universität

Heidelberg): Nachträge zur „Konkordanz zu den Qumrantexten"

(Revue de Qumran 4, 1963 S. 163—234).
Kunz, Lukas: Zur Liedgestalt der ersten fünf Psalmen (BZ 7, 1963

5. 261—270).

L i f s h i t z, B.: Weitere Beiträge zur palästinischen Epigraphik

(ZDPV 79, 1963 S. 90-97).
Moreno, C, Antonio: Arnos (Teologia y Vida IV, 1963 S. 23—35).
Richter, Wolfgang: Traum und Traumdeutung im AT. Ihre Form

und Verwendung (BZ 7, 1963 S. 202—220).
Scott, R. B. Y.; A Further Trace of the Sukenik-Mayer „Third

Wall"? (BASOR Nr. 169, 1963 S. 61—62).
Smend, Rudolf: Das Nein des Arnos (EvTh 23, 1963 S. 404-423).
Stegemann, H.: Der PeSer Psalm 37 aus der Höhle 4 von Qumran

(Revue de Qumran 4, 1963 S. 235—270).
Thieme, K.: Martin Buber and Franz Rosenzweig's Translation of

the Old Testament (Babel — International Journal of Translation 9,

1963 S. 83—86).

Toombs, Lawrence E. u. G. Ernest Wright: The Fourth Campaign
at Balatah (Shechem) (BASOR Nr. 169, 1963 S. 1-60).

Westermann, Claus: Gott der Herr. Schöpfung und Geschichte
(ZdZ 17, 1963 S. 3 3 8—340).

— Heilig (ZdZ 17, 1963 S. 271—273).

Young, Edward J.: The Days of Genesis. II. (The Westminster
Theological Review 25, 1963 S. 143—171).

NEUES TESTAMENT

Lietzmann, Hans: Kleine Schriften. II.: Studien zum Neuen
Testament, hrsg. v. K. Aland. III.: Studien zur Liturgie- und
Symbolgcschichte, zur Wissenschaftsgeschichte, hrsg. v. d. Kommission
f. spätantike Religionsgeschichte. Berlin: Akademie-Verlag 1958/62.
X, 303 S. u. X, 406 S., 5 Taf. gr. 8° = Texte und Untersuchungen
zur Geschichte der altchristlichen Literatur, hrsg. v. W. Eltester u.
E. Klostermann, Bd. 68 u. 74. DM 26.—; Lw. DM 30.— u. DM
54.— ; Lw. DM 57.—.

Mit den beiden vorliegenden Bänden ist die Sammlung
von Lietzmanns Kleinen Schriften abgeschlossen. Die Auswahl
ist diesmal so getroffen, daß fast nur solche Arbeiten gebracht
werden, die allgemeiner Anteilnahme sicher sein dürfen. Das
kann nur begrüßt werden. Möge die Sammlung in recht viele
Hände gelangen! Sie ist für junge Theologen besonders geeignet
. Sie haben hier Gelegenheit, an Fragen verschiedener
Schwierigkeit wissenschaftliche Arbeitsweise kennen zu lernen;
teilweise auch an Fragen, bei denen eine allseits gesicherte
Antwort nicht oder noch nicht erreicht werden kann.

Der zweite Band ist dem Neuen Testamente gewidmet.
Ich hebe heraus, was mir besonders wichtig erscheint. Es wird
im vollen Umfange die Kaiionsgeschichte des Verfs. geboten:
sie ist für den eben genannten Zweck besonders geeignet wegen
ihrer Anschaulichkeit; z. B. wird eine ausführliche Auslegung
des Kanons Muratori gebracht. Dann wird die Auseinandersetzung
mit Eduard Sievers, seinem Schüler Wolfgang Schanze

und der schallanalytischen Arbeitsweise geboten; das Stück
leidet etwas darunter, daß der Verf. anscheinend nie Gelegenheit
hatte, die Anwendung dieser Methode persönlich zu erleben
. Viele Beiträge dienen der neutestanientlichen Textkritik;
auf diesem Gebiete ereignete sich in den Tagen unseres Verfs.
besonders viel; wir empfangen reiche Belehrung über die neueren
Papyrusfunde, über den Text, den die gotische Bibel wiedergibt
, über die Gründe, aus denen von dem Bibelwerke v. Sodens
kein Abschluß erreicht werden konnte. Dankenswert finde ich,
daß in einer breiten Darlegung gezeigt wird, wie weit in der
Regel die Handschriften der klassischen Literatur zeitlich von
ihren Verfassern abstehen (S. 163 ff.). Einige kürzere Papyri
werden im Urtexte abgedruckt. Den Abschluß bilden Veröffentlichungen
zur Geschichte Jesu und des Urchristentums (Prozeß
Jesu, Gallion-Inschrift usw.).

Der dritte Band bietet Materialien zur Liturgie- und
Symbolgeschichte sowie zur Wissenschaftsgeschichte. Die Sammlung
beginnt mit einem doppelten Überblick über den frühchristlichen
Gottesdienst, wichtig in sachlicher Beziehung für
die Gegenwart und methodisch lehrreich wegen der hier besonders
strengen Gedankenführung, obwohl die Forschung auch auf
diesem Gebiete inzwischen weiter fortgeschritten ist. Der Aufsatz
in der Hauck-Festschrift über den jüngeren Plinius fehlt
nicht; er war mir immer von besonderer Bedeutung. Dann wendet
sich der Band der Liturgik im engeren Sinne zu; der Verf.
hat ihre Bedeutung früher erkannt als viele andere. Besonders
dankenswert finde ich, daß ein liturgischer Text des Theodor
von Mopsu hestia syrisch und deutsch mitgeteilt und genau besprochen
wird. Die bekannten Symbolstudien schließen sich an;
ich denke, sie sind viel eindrucksvoller, wenn dem Leser hier
so gute Gelegenheit geboten wird, sie im Zusammenhange zu
sehen. Auch auf diese Arbeiten darf ich unsere jungen Freunde
aus methodischen Gründen besonders hinweisen: hier ist längst
nicht immer ein sicheres Urteil möglich; darauf werden wir vom
Verf. oft sehr deutlich hingewiesen; desto lehrreicher, wo und
wie er sich entscheidet. Der Wissenschaftsgeschichte dient der
Schlußteil des Bandes. Der Verf. gedenkt seiner Lehrer und
Mitarbeiter; wir hören tief empfundene Worte über Paul
Wendland, Karl Holl, Adolf v. Harnack, Adolf Deißmann, Eduard
Schwartz. In der Selbstbiographie des Verfs. schätze ich besonders
seine dankbare Erinnerung an die Lehrer, denen er während
seines Studiums in Bonn nahetrat: an den Theologen Gräfe
und an die Philologen Usener und Bücheler. Ein Schriftenverzeichnis
ist beigegeben.

Ich kann nur wünschen, daß die schöne Gabe fleißig benutzt
wird.

Ahrenshoop Johannes Le i p ol d t

Das Nene Testament, übersetzt von Fritz T i 11 m a n n. München
: Kösel-Verlag [1962]. 902 S. kl. 8°. Lw. DM 14.80.

Die Vorgeschichte der vorliegenden Gestalt der erläuterten
Übersetzung des NTs durch den früheren Bonner Neu-
testamentler Tillmann ist hier nicht genauer darzulegen. Sie
erschien erstmals 1925; keine der früheren Fassungen wurde
im ThLZ angezeigt. Die vorletzte Bearbeitung erfolgte 1951
durch Werner Becker in Zusammenarbeit mit Tillmann; sie erstreckte
sich auf Übersetzung und Anmerkungsteil. Nach dem
Tode Tillmann6 (1953) sind beide erneut durch Becker durchgesehen
; dieser hat ,,die Erläuterungen . . . wesentlich erweitert
" (S. 4). Die folgenden Bemerkungen gelten der Fassung
von 1962, in der die Anteile Tillmanns und Beckers nicht
unterschieden/ werden.

Die Übersetzung ist offenbar darum bemüht, den griechischen
Text möglichst wortgetreu, sinngemäß, für den heutigen
Menschen verständlich und gut lesbar wiederzugeben. Mag man
sagen, daß zumindest in Punkt 2 und 3 selbstverständlich an
eine Übersetzung zu stellende Forderungen bezeichnet sind, so
ist die Abstimmung aller vier Gesichtspunkte aufeinander ganz
gewiß praktisch alles andere als leicht durchzuführen. Wir
meinen, daß sie in der vorliegenden Übersetzung, der man
abspürt, wie sorgfältig sie durchdacht wurde, weithin recht gut
gelungen ist.