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Ausgabe: | 1964 |
Spalte: | 321-344 |
Autor/Hrsg.: | Goppelt, Leonhard |
Titel/Untertitel: | Apokalyptik und Typologie bei Paulus 1964 |
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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D. ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG
NUMMER 5
Spalte
Apokalyptik und Typologie bei Paulus.
Von L. Ooppelt..............321
(Arnold, F.:] Im Dienste des Rechtes in Kirche
und Staat. Festschrift F. Arnold z. 70. Oeb.,
hrsg. v. W. M. Plöchl u. I. Oampl (H. Liermann) 343
Bähr, H. W. [Hrsg.]: Albert Schweitzer (F. Buri) 387
Berthold, H., s. Klostermann, E.......306
Blank, J., s. Meliton von Sardes........363
Bornkamm, H.: Luthers Lehre von den zwei
Reichen im Zusammenhang seiner Theologie
(A. Nygren).................370
Calliess, R.-P.: Eigentum als Institution
(W.-D. Marsch)................392
Cousins, N.: Albert Schweitzer und sein Lamba-
rene, übers, v. M. von Schweinitz (F. Buri) 387
Diepen, D.H.M.: La Theologie de l'Emmanuel
(Th. Süss)..................379
Eberhard, O.: Evangelischer Unterricht und Reformpädagogik
(F. Haufe)..........389
Erckenbrecht, A.: Qeschichte des kirchlichen
Unterrichts und seiner Lehrbücher in der Markgrafschaft
Baden (1556-1821) (F. Hahn) ... 391
Oampl, L, s. Arnold, F............343
Qrabs, R.: Albert Schweitzer - Dienst am Menschen
(F. Buri)................387
Quardini, R.: Religion und Offenbarung. I.
(H. Benckert).................378
Guthrie, D.: New Testament Introduction.
Hebrews to Revelation (W. Q. Kümmel) .355
89. JAHRGANG
Spalte
Hammelsbec k, O.: Volksschule in evangelischer
Verantwortung (H. W. Surkau)........389
Hoffmann, H. [Bearb.l: Urkundenregesten zur
Oeschichtc des Zisterzienserinnenklosters Himmelspforten
1231-1400 (M. Simon).......362
Holländer, H., s. Wach, J..........346
Holtz, T.: Die Christologie der Apokalypse des
Johannes (E. Lohse).............356
Jung, M.-R., s. Parrot, A............350
Kaemmerer, W. [Hrsg.): Deutsche Reichstagsakten
unter Kaiser Friedrich III. 3.;Abt. (E.Bock) 360
Kasper, W.: Die Lehre von der Tradition in der
Römischen Schule (J. Hennig)........383
Klostermann, E., u. H. Berthold [Hrsg.]:
Neue Homilien des Makarius/Symeon (A. Adam) 366
Konrad, J.-F.: Abbild und Ziel der Schöpfung
(W. Schmidt).................352
Kost, O.-H.: Das östliche Niedersachsen im Investiturstreit
(O. Haendler)..........367
Litteil, F. H.: A Tribute to Menno Simons
(C. Krahn)..................373
Maier, F. W.: Paulus als Kirchengründer und
kirchlicher Organisator, hrsg. v. O. Stachel
(W. Schräge).................358
Meliton von Sardes: Vom Passa, übers, von
J. Blank (B. Lohse)..............363
Parrot, A.: Der Louvre und die Bibel, übers,
v. M.-R. Jung (O. Eißfeldt)..........350
Persson, P. E.: Sacra Doctrina (B.-E. Benktson) 369
MAI 1964
Spalte
Plöchl, W. M., s.Arnold, F..........343
Reinisch, L.: Theologen unserer Zeit
(H. E. Eisenhuth)...............345
Rieker, H.-U.: Meditation (F. Melzer).....349
Robert, J.-D.: Approche contemporaine dune
affirmation de dieu (S. Holm).........375
Schmidt, W.: Königtum Oottes in Ugarit und
Israel (O. Kaiser)...............351
Schneemelcher, W. [Hrsg.]: Bibliographia Pa-
tristica. IV. u. V. (J. A. Fischer)........365
Schweinitz, M. von, s. Cousins, N......387
Söhngen, O.: Analogie und Metapher
(H.-O. Fribsche)...............373
Stachel, O., s. Maier, F. W..........358
Staedtke, J.: Die Theologie des jungen Bullinger
(E. Koch)...................371
Voigt, O.: Botschafter des Christus (J. Konrad) 386
Wach, J.: Vergleichende Religionsforschung,
übers, v. H. Holländer (K. Rudolph).....346
Weber, W.: Die deutschen Konkordate und Kirchenverträge
der Oegenwart (E. Schott) . . . 395
Von Personen:
Bibliographie J. R. Weerda (A. Sprengler-
Ruppenthal)................395
Neue Bücher .............. 397
Apokalyptik und Typologie bei Paulus
Von Leonhard Goppelt Hamburg1 Wolfgang Trillhaas zum 60. Geburtstag
Apokalyptik und Typologie 6ind in der jüngsten theologi- nach der Struktur der Interpretation Jesu
6chen Diskussion in Deutschland zu Stichworten für zwei As- im Neuen Testament. Seitdem diese Frage bewußt ge-
pekte geworden, unter denen man den Zusammenhang zwischen worden ist, 6ucht die Forschung ihre Lösung in den zwei sich
Altem und Neuem Testament sieht und beide Testamente je anbietenden Richtungen. Die eine Richtung wurde im 19. Jhdt.
für sich versteht. durch J. Chr. K. von Hofmann klassisch ausgeprägt. Sie ver-
Wir wollen einleitend kurz darstellen, wie sich diese bei- su<ht die Berufung des Neuen Testaments auf da6 Alte durch
den Aspekte in der Geschichte der neutestamentlichen Forschung tieferes theologisches Verstehen der Texte und der Sachzusam-
ergaben; denn daran wird sogleich ihre Bedeutung sichtbar. Bis menhänge auch für eine historische Betrachtung der Schrift
zum Aufkommen der historischen Schriftforschung hatte man grundsätzlich zu rechtfertigen3 und das Neue Testament weiterallgemein
angenommen, Jesus und die Urkirche hätten ihr hin von diesem seinem Selbstverständnis her auszulegen4. Die
Selbstvcrständnis, wie die Verweise des Neuen Testaments auf historischen Beobachtungen aber schienen mehr in die andere
das Alte nahelegen, aus der alttestamentlichen Weissagung ge- Richtung zu drängen, die in der religionsgeschichtlichen Schule
wonnen: Jesus habe sich als der Verheißene des Alten Testa- am konsequentesten entwickelt wurde. Nach ihrer Meinung ist
ments erwiesen und 6ei als solcher verstanden worden. Die die Deutung Jesu im Neuen Testament aus zeitgeschichtlichen
historische Schriftforschung aber sah bereits im frühen jüdischen und hellenistischen Vorstellungen entwickelt und ledig-
19. Jhdt., daß die Hi nweisc des Neuen Testaments auf das Alte lieh nachträglich durch einen künstlichen, zeitgebundenen Schrift-
Testament meist nicht dem historischen Sinn der alttestament- beweis auf das Alte Testament bezogen worden5. Demgemäß
liehen Stellen entsprechen2. Andererseits beobachtete man im werden die neutestamentlichen Texte ausschließlich von zeit-
Verlauf der Forschung immer mehr, wie sehr sich die Deutung geschichtlichen Vorstellungen, vor allem von der Apokalyp-
jCr Erschcinung Jesu im Neuen Testament mit Vorstellungen tik und der Gnosis her analysiert, und ihr theologischer Sinn
der jüdischen und hellenistischen Umwelt berührt. Diese durch Abheben oder durch existentiale Interpretation dieser
beiden Beobachtungen stellen die Frage, um mythischen Vorstellungen gewonnen.
die es bei unserem Thema letztlich geht, nämlich die Frage Als nach dem zweiten Weltkrieg die theologische Arbeit
*) L. Goppelt, a.a.O. (Anm. 2), 10—18.
) Aus technischen Gründen erscheint der bereits im Juli 1963 *) In diesem Sinn erklärte in unserer Zeit z.B. J. Schnicwind,
vorliegende Aufsatz erst jetzt. Zur Synoptiker-Exegese, ThR 2 (1930), 186 f.: „.... auch ein Mini-
) L. Goppelt, Typos, Die typologische Deutung des AIte.4 Testa- mum an .Echtheit' birgt immer noch die Einzigkeit der Situation Jesu
ments im Neuen, 1939, 9 f. Durch eine punktuell-historisch / Exegese in sich". Es ist zu fragen, „ob irgendein Stück der .sittlichen Weider
alttestamentlichen Zitate im Neuen Testament stellt zuletzt H. sungen' Jesu anders verstanden werden kann, als von der .Heilszeit"
Braun, Das Alte Testament im Neuen Testament, ZThK 59 (1962) her."
16-31, erneut diese Diskrepanz fett. ■) z.B. W. Bousset, Kyrios Christos, 1935«, 14 ff., 101 f.
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