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Ausgabe:

1963

Kategorie:

Neues Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 2

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den,ajtai"'.(2) Da dieses Wort Heil schafft, ist es „auch ein Geschehen der PassionI — die „Stunde" ereignen, die Kreuz und Auferstehung

extra nos". (3) Das Ereignis des Todes Jesu ist sozusagen ,wort-lose' und Wiederkunft in einem ist, und darum ist alles das den Gläubigen,

Offenbarung der Person Jesu (37). die Jesus nicht mehr gesehen haben, ebenso zugänglich. Ja mehr: Wenn

Die zweite Hälfte des ersten Teils („Der Tod Jesu als besonde- Jesus (20, 21) sagt: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich

res Heilsgeschehen, vor allem nach Vorstellungen der Gemeinde- euch!", dann wird im Wort der Jünger — ebenso wie in Jesu Wort —

theologie"; 38—75) bespricht einzelne Stellen im JE (1, 29; 3; 10, der Vater sichtbar (14, 7. 11 f.) und der Himmel für die Glaubenden

1-30; 11, 50; 12, 24; 17, 17. 19; 8, 31-36; 13, 8; 16, 33; 12, 31) aufgetan (l, 51).

mit dem Ergebnis: Der Tod Jesu steht im Zentrum des Heilsgesche- Münster/W. Ernst Haenchen
hens. Das daran gebundene Heil scheint zwar an vielen Stellen auf die

Glaubenden beschränkt zu bleiben, aber dahinter wird doch „wie sonst Conzelmann, Hans: Die Mitte der Zeit. Studien zur Theologie

im NT die universale Geltung für die gesamte Welt sichtbar" (74). des Lukas. 4., verbess. u. ergänzte Aufl. Tübingen: Mohr 1962.

„Universale Geltung und Einschränkung auf die Glaubenden ist ein VIII, 242 S. gr. 8° = Beiträge zur historischen Theologie, hrsg. v.

Paradox der Gemeindetheologie. Die Wirklichkeit des Heils ist eben G. Ebeling, 17 DM 23.60; Lw. DM 27.—.

objektiv, extra nos, „geschaffen". Unsere Annahme im Glauben tut im- 1 * 1 , .. , . 1 . . n

nichts dazu, sondern anerkennt es bloß, ist aber trotzdem heils- . jPle *}* verbessert und ergänzt bezeichnete vierte Auflage

notwendig (75). <~onzelmannsdien Buches ist nahezu identisch mit der drit-

Der Teil II („Synthese"; 76-141) ringt nun mit der Frage, wie *en Auflage aus dem Jahr 1960 (vgl. ThLZ 85, Dezember 1960).

»ich dieses objektive obta£ mit dem „je jetzt" und dem „in nobis" jfanz selten ist ein Satz — in den Anmerkungen — neu formu-

verträgt, das bei Johannes im ganzen den Ton trägt. Dabei geht es llert oder durch einen anderen ersetzt worden. Das Literatur-

zunächst um das Problem „Einmaligkeit und Wiederholbarkeit" (76 Verzeichnis wurde um einige Titel erweitert.

—111), sodann um das Verhältnis von „Offenbarung und Opfertod" London Paul Winter

(112—141). Als Ertrag dieses Teils notiert M. (139), daß die Sätze -

der Gemeindetheologie im JE kein Fremdkörper sind, sondern auf » ,

den Evangelisten zurückgehen. Bezeichnend für M.s Lösung scheint 'and.K.urt: Der Kanon als Historie und Aufgabe,

uns hier die Formulierung (140): „Christus ist das Licht der Welt ß ueutsches Pfarrerblatt 62, 1962 S. 413-415.

durch sein Wort und seinen Tod" (Sperrung nicht vom Verf.). Der o/nkamm, Günter: Die Bedeutung des historischen Jesus für

(stellvertretende Sühne-) Tod Jesu als ajraf und extra nos tritt also den Glauben.

«elbständig neben das Wort, das sich nicht in gleicher Weise vom „in Evangelisches Forum Heft 2 (hrsg. von der Ev. Akademie Tutzing);

nobis" trennen läßt. r Uottingen: Vandenhoeck 4 Ruprecht 1962 S. 57—71.

Dieses Nebeneinander möchte M. offensichtlich - und mit Recht! ^1% B" °n DeciPhering tnc Book of Revelation I. Heaven

— überwinden. Er versucht es mit den Sätzen: „Ohne das Wort sei J?d Earth.

auch der Tod kein Heilsgeschehen" (134) und „ohne den Tod Jesu ist lne Expository Times 74, 1962 S. 13-15.

auch sein Wort kein Heilsgeschehen". „Wort und Tod Jesu... beides °e v e, J. W.: Parousieverzögerung.

ist wirkliches Heilsgeschehen... Aber beides bedingt sich gegenseitig" Nederlands Theol. Tijdschrift 17, 1962 S. 32—38.

(135). Im Grunde bleibt es jedoch auch mit diesen Sätzen bei einem ^ a s t o n, Lloyd: Beelzebul.

Nebeneinander. Das liegt daran, daß der Verf. Bultmanns Johannes- Theologische Zeitschrift 18, 1962 S. 247—25 5.

deutung mit der „Gemeindetheologie" versöhnen will, statt sich zu Hahn, Ferdinand: Die Frage nach dem historischen Jesus und die

fragen, ob er damit der Botschaft des 4. Evangeliums entspricht. Eigenart der uns zur Verfügung stehenden Quellen.

Denn für dieses Evangelium ist ja Jesus die Erscheinung des un- Evangelisches Forum Heft 2 (hrsg. von der Ev. Akademie Tutzing);

sichtbaren Vaters in dieser Welt (1, 18; 12, 45; 14, 9). Der Vater, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1962 S. 7—40.

der ihn gesandt hat, wird in Jesus für den Glaubenden sichtbar. Keine K n i g g e> Heinz-Dieter: Glaube und historischer Jesus.

Rede davon, daß Jesus nur das Daß der Offenbarung darstellt, ohne Una Sancta 17, 1962 S. 6—23.

ihr Was zu veranschaulichen; keine Rede davon, daß dieses Daß nur Kossen, H. B.: De doop van de messiaanse geneente.

alle menschliche Selbstbehauptung negiert! Wenn Jesus — als Worte Nederlands Theol. Tijdschrift 17, 1962 S. 1—20.

des Vaters! (12, 49) - sagt: „Ich bin das Brot des Lebens" (6, 35), S€Venster, N-: Gccft den keizer; wat des keizers is, en Gode,

■■Ich bin das Licht der Welt" (8, 12), „Ich bin die Auferstehung und wat Gods js

das Leben" (11, 25), dann gibt sich damit der Vater als den gnädigen, Nederlands Theol. Tijdschrift 17, 1962 S. 21-31.
als den liebenden Gott kund — die frohe Botschaft muß ja nicht

Ser.kt«TÄ KIRCHENGESCHICHTE: ALTE KIRCHE

Das hat Johannes nicht nur im Wort vom Weizenkorn, sondern vor « , , . , .

allem in der Perikope von der Fußwaschung (dieser tiefsten Erniedri- A"«■ s *«" » «. Aurelius: Über den Wortlaut der Genes,*. De Gerung
zum SklavendienstI) und besonders deutlich in 13, 1 und 13, ?IVn-Vttera™ L,bn D"°dcc'm. Der große Cenesiskommentar m
12-17 ausgesprochen. Auf dieses sich Hingeben der Liebe am Kreuz Bu*ern. Zum erstenmal >n deutscher Sprache von Carl Johann
deuten alle die „Zeichen" hin, die von dem, wohin sie zeigen, eben- f "1- J- B™d: Budl ' bis VL Pad"bo™= Sf onmI8h "61- L'
*> verschieden sind wie der Wegweiser von dem Ziel, auf das er W_S- « = Deutsdie Augustinusausgabe. DM 13.— ; Lw. DM 16.—.
»ekt. In ihnen allen wird zeichenhaft jene letzte Stunde vorwegge- C. J. Perl hat in der bei F. Schöningh, Paderborn, erschei-
nommen, in der die Gotte6licbe, im Tod sich vollendend — müttnat nenden Deutschen Augustinusausgabe schon eine ganze Reihe
~" für die Glaubenden die Gemeinschaft mit Gott wiederherstellt. trefflicher Übersetzungen vorgelegt. Die zu besprechende Über-
5o ist Jesu Tod tatsächlich ganz in sein Offenbarungsleben des Vaters tragung ist um so wichtiger, als sie den großen Genesis-
nineingenommen und steht nicht neben der Offenbarung. kommentar zum ersten Male in deutscher Sprache wiedergibt.

M. hat wohl gesehen, daß im 4. Evangelium bald vom Stand- p. , . ,___, „.i-.u ,„o_

mmW j • j- j. 1 lu j j l - . i j. r__.;nAr UeT hier zu rezensierende Band enthalt aulier einem

Punkt des irdischen Jesus, bald von dem der nachosterlichen Ocmeinde *, ,.__, n-j_ j

»us gesprochen wird. Aber er hat nicht klargemacht, daß der Evange- und inhaltlichen Vorwort die ersten 6 Bucher des

Ii« den Unterschied des predigenden Jesus und des von der Gemeinde Kommentars, der - mit Ausnahme des erst 414 oder 415

verkündeten Christus als eine Frage genau gekannt und sie auf seine "^zugefügten 12. Buches - im Jahre 401 entstanden ist. Perl

Weise beantwortet hat. Die Jünger haben, solange Jesus bei ihnen jUgt der Ubersetzung auch einen Anmerkungsteil (S. 241—265)

*ar, Jesus gerade nicht verstanden, wie an Philippus (14, 7) und der Dei.

Antwort auf das Jüngerbekenntnis (16, 31) deutlich wird. Sie konnten Er zeigt in seinem Vorwort deutlich, wie der Genesis-

n°ch nicht zum eigentlichen Glauben durchstoßen, weil es vor Jesu Kommentar an die Gedankenwelt der kurz zuvor (397) ent-

«höhung noch keinen Geist gab (7, 39). Erst indem ihnen der Auf- standenen Confessiones anschließt und aus den „Vorläufern"

erstandene seinen Atem einhaucht wie Gott einst dem Adam, macht De Genesi contra Manichaeos libri duo und De Genesi ad litte-

r den wahren Glauben an ihn möglich. Darum mußte der Evangelist j.^ { fectuJ herauswäcnst, die dort unvollkommene

Jesu.'- T Evangeliums das sagen lassen, was der Kommentierung verbessernd, aber doch, wie in den Retracta-

"=>ug ihnen noch nicht sagen konnte, weil sie es noch nicht zu ras tionoc m ,__ i- l tj___„„ „l- a_*..

»™ vermochten (16, 12 f.) Darum spricht Jesus im IE schon als der (H. 24, 50) zugegeben, mehr Fragen als Antworten ge-

Aufemandene. schon in jener Klarheit, die erst der Geist der Wahr- Perl bestätigt m Vorwort und Anmerkungsteil die Auf-

den Jüngern gebracht hat Aber damit hat Johannes zugleich die "«ung, daß Augustin in diesem Werk „mit der ihm eigenen

ubergreifende Einheit von „Jesus" und „Christus" dargestellt, die unverrückbaren Gläubigkeit" an das Wort der Heiligen Schrift

*r «I» ein Ineinander der Zeiten in Worten wie 5, 24 f. und 4, 35 ff- e]ne Kosmogonie schafft, die den heidnisch-antiken Systemen,

verdeutlicht hat. Darum kann sich schon im Erdenleben Jesu — vor selbst Piaton, nur ganz geringe Zugeständnisse macht (XXVII),