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Ausgabe:

1963

Spalte:

81-92

Autor/Hrsg.:

Pannenberg, Wolfhart

Titel/Untertitel:

Einsicht und Glaube 1963

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jf&onatsfdjuft für Das gefamte (Bebtet Der €t)eo.ogte und 3UI.gton$fr.Henfd)aft

Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

NUMMER 2 88. JAHRGANG FEBRUAR 1963

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Einsicht und Glaube. Von W. Pannen borg 81 Heiler, F.: Erscheinungsformen und Wesen Mann, U.: Theologische Rdigionsphilosophie

der Religion (C. J. Bleeker).........101 im Grundriß (H. Oerdes)..........132

Dostojewski) — ein Verführer? Hempel, J.: Apoxysmata (H.J.stoebe) . . . Moltmann, J.: Calvin-Studien 1959 (P. Jacobs) 122

Von M. Doerne .............91 Henry, M.-L.: Jahwist und Priesterschrift Moreau, J : Die Christenverfolgung im Rö-

u . .1. . , H (K.-IL Bernhardt)......... 114 mischen Reich (K. Beyschlag)........1(9

v'mE Stfu""/ 97 "esse, H.O.: Evangelisches Ehescheidung M ü 11 er, Th.: Das Heilsgeschehen Im Johannes-

von t. btauffer..............97 recht in Deutschland (H. Dombois) 152 evangelium (E. Haenchen).........11h

Adams, A.: Transzendenz der Erkenntnis und Humhuh H * Die Kaniska-Inschrift von Nüdling, O.: Ludwig Feuerbachs Religions-

Esch.tologle der Qeschichte (W. Philipp) 103 SuTkh Kot'al (R Rudolph) _ ,nsc,,nft ° lfM Philosophie, 2 Aufl. (W. Schilling) . . 133

AevumChrlstianum, Bd..,2,4(W. Philipp) 103 ahrbuch, Liturgisches. 5.- jo.Jahr ' On^sch Dostojewskij-Biographie

AnrS!h,,-;,h' A ;r°.bep 1e? m0,'1^' dc? „„ 1955-1900 (J. Beckmann) 146 Dostojewski) als Ve,lührer (M. Doerne) 91

Oenes.s ubers. v. C. J Perl. I. (H -J. Diesner) 118 j h „ Tradition und Neuschijpfnng im Otto, o': Schule, Religionsunterricht, Kirche

Bauerreiss, R.: Das „Lebenszeichen" altchristlichen Bilderkreis (H.-Q. Thiimmel) . 130 (K Frö 91

(H. O. Evers) 127 Kapelrud, A. S.: Central Ideas in Arnos Perl C 1 s Augustinus A 118

€,>pnw!l7ar'H':DieMittederZeit-4 Al,fl nfl (H.H.Rowley) 112 Rehrl, St.:' Das Problem der Demut in der

jr. Winter).................Iis Karpa, O.: Die Kirche St. Michaelis zu Hildes- profan-griechischen Literatur (W. Philipp) 103

F-ichholz, O.: Herr, tue meine Lippen auf. heim (H.-O. Thiimmel)....... ,2g Schmid t-Joos, S., s. Lilje, H 147

Bd. 5. 2. Aufl. (O.Voigt). .144 Kaufmann, E.: Olaube, Irrtum, Recht Sellheim, R., s. Eillfeldt, O. . . . . . . . 107

F.ißfeldt, O.: Kleine Schriften. 1., hrsg. (H. Liermann)...............149 Tillich. P.: Philosophie und Schicksal

R. Sellheim u. F. Maass (H. Bardtke) . ... 107 Kimme, A.: Der Inhalt der Arnoldshainer (W. Trillhaas)..............130

Fuehrer, R.: Besuch und Seelsorge im Kranken- Abendmahlsthesen (H. Oraß) . ]41 Vereno, M.: Mythisches Wissen und Ottenhaus
(F. Haufe) I« Krüger, E.: Der Buddhismus im Lichte der barling (W. Philipp) .......103

Orondljs, L. H.: Autour de l'Iconographlc Christusoffenbarung (W. Holsten) 107 Vicedom, O. F.: Das Dilemma der Volkskirche

Byzantine du Crucifie mort sur la Croix , • , . „ rit.^.M*r«m._ #»» „.''.''' IQ- Holtz).................142

(tf.Onasch).................129 Lengsfeld, P.: Überlieferung (W. Schweitzer) 135 Winter, P.: On the Trial of |«*U,(E. Stanffer) 99

Haas, A.i Die Abciidmahlsgemelnschaft in I i M e, !H, Hansen, K. H.,Schmidt-Joos, S.: _

der EKD (A. Kimme)...........139 Das Buch der Spirituals and Oospel Songs Von Personen:

Hansen, K. H„ s. Lilje, H..........147 (Th. Lehmann)...............147 Bibliographie E. Barnikol z. TO.Oeh.

Hase, H.Chr., v. [Hrsg.|: Diakonie der Oe- Linnemann, E.: Oleichnisse Jesu (O. Delling) 115 (U. Meckert) 155

meinde I. Halbbd. (H. Krimm).......144 Maass, F., s. Eißfeldt, O..........)04 Neue Bücher ...........157

Einsicht und Glaube

Antwort an Paul Althaus1
Von Wolfhart Pannenberg, Mainz
In der gegenwärtigen Theologie begegnet man vielfach der Glaube und Heiligem Geist das vielleicht von der theologischen
Meinung, daß vernünftige Einsicht in Grund und Inhalt des Uberlieferung her dringendste und zu einer weiteren Diskussion
Glaubens uns nicht etwa nur faktisch versagt bleibe, sondern am meisten bedürftige Problem des Heftes „Offenbarung als
sogar dem Wesen des Glaubens abträglich sei. Der Glaube, so Geschichte" herausgegriffen zu haben. Insofern bilden seine
sagt man dann wohl, müsse Wagnis bleiben. Dagegen habe ich Ausführungen einen weiterführenden Gesprächsbeitrag, im Un-
behauptet, daß das Wesen des Glaubens gerade dann Schaden terschied zu anderen, die Sache verzerrenden Stellungnahmen,
leiden muß, wenn auf die Dauer die vernünftige Überzeugung Ich werde mich bemühen, die hier und da vielleicht allzu knap-
von seinem Grunde ausbleibt. Der Glaube wird dann leicht zur pen Ausführungen des genannten Heftes zu diesem Thema im
blinden Vertrauensseligkeit gegenüber dem Autoritätsanspruch Hinblick auf die von Althaus vorgetragenen Gedanken zu erder
verkündeten Botschaft, zum Aberglauben wegen ihres an- läutern. Dabei werden sich einzelne Punkte seines Artikels,
scheinenden Widerspruchs gegen besseres Wissen, oder doch wie ich hoffe, als nur scheinbare Gegensätze herausstellen. So
zum mühsam und krampfhaft abgerungenen Werk des Glauben- besteht sicher kein Streit zwischen uns im Hinblick auf das Beden
verderben. Darum ist gerade um der Reinheit des Glaubens kenntnis, daß der Glaube von Gott geschenkt ist (324). Der
willen die Bedeutung der vernünftigen Erkenntnis seines Grün- eigentliche Kontroverspunkt dagegen liegt in der Frage nach
des hervorzuheben. Dabei geht es natürlich nicht darum, den dem Verhältnis von Glauben und Wissen.
Glauben etwa vom Menschen her statt von Gott her zu be- Auch für Althaus steht der Glaube im Zusammenhang
gründen. Daß der Glaube sich als von Gott selbst gewirkt ver- mit einer Erkenntnis der Offenbarung Gottes in Jesus Christus,
stehen muß, ist nicht zweifelhaft. Es handelt sich allein um die Aber er meint, daß der Glaube „selber dieses .Wissen' oder ErVermittlung
solchen Glaubens. Die Frage ist, ob der Christ den kennen begründet und es einschließt" (325).
Glauben, den von Gott selbst empfangen zu haben er bekennt, Zwar setze der Glaube auch ein „natürliches Wissen" voraus,
durch Vermittlung eines ausweisbaren Wissens vom Geschick ..nämlich den Eindruck von der Glaubwürdigkeit des in der
Jesu und von dessen Bedeutung hat, oder ob seine Erklärung, Verkündigung enthaltenen Berichtes von Tatsachen und
daß er sejnen Glauben Gott selbst verdanke, nur eine subjek- Ereignissen (Fides historica), also von der Tatsächlichkeit der
tive Versicherung ist. berichteten Geschichte. Aber das ist noch nicht das „Wissen von
Man muß auch den Artikel von Paul Althaus im Horizont Gottes Offenbarung" in den Geschehnissen. Dieses
dieser Frage würdigen. Dabei hat Althaus das Verdienst, mit kommt erst mit dem Glauben selber zustande" (325). Alle
der Frage nach dem Verhältnis der Offenbarungserkenntnis zu weiteren Bemerkungen von Althaus hängen, wenn ich recht

sehe, mit dieser Behauptung zusammen2.

merkungen zu Wolfhart Pannenbergs Begriff der Offenbarung. ThLZ ") Die exegetischen Darlegungen von Althaus Sp. 323 ff. laufen

*7. 1962. 321—30. vorwiegend auf die zwischen uns nicht strittige Feststellung hinaus,

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