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Ausgabe:

1963

Kategorie:

Interkulturelle Theologie, Missionswissenschaft

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 12

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die Dynamik des Evangeliums, das auch bei zähem Ringen mit
den dämonischen Kräften unaufhaltsam an Boden gewinnt; die
Gefahren, in denen Missionare und eingeborene Helfer stehen;
die Gebetsmacht der fürbittenden Gemeinde drinnen und draußen
; das Heranwadisen der mündigen Christen und die Behutsamkeit
im Blick auf das gottesdienstliche Leben, befriedigende
Lösungen in der Zusammenarbeit mit den einheimischen Christen
zu finden, ihnen nichts Fremdes überzustülpen, sondern
gottesdienstliche Ordnungen wachsen zu lassen.

Der Verfasser hat gründlich das Aktenmaterial studiert und
zitiert laufend Berichte und Briefe. Das macht den Band besonders
anziehend.

Die klare Gruppierung um bestimmte Sachgesichtspunkte
vermeidet epische Breiten; die Zügigkeit der Darstellung schafft
Spannung. Der Ton ist nicht nur auf das alte Missionslied
Vexila regis prodeunt gestimmt, sondern in aller Nüchternheit
ebenso auf das alte apostolische Kampflied, daß auch die
Missionare nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen haben, sondern
mit den bösen Geistern unter dem Himmel, die das
Kommen des Reiches Gottes zu den Papua verhindern. Hier ist
Geduld und Glaube der Heiligen.

Es wäre wünschenswert gewesen, wenn bereits dem l.Band
im Anhang ein Register zumindest der Ortsnamen und Missionare
angefügt worden wäre. Dieses Register ist zwar für den
2. Band zugesagt worden, würde aber doch das Arbeiten mit
dem vorliegenden Buch wesentlich erleichtern. Die Seiten
54—55 in dem voliegenden Buch sind nicht ausgedruckt.

Eine instruktive Karte über die Ausbreitung der Neuguinea-
Mission von 1886-1924 ist angefügt. Die 34 Fotos, dazu ein
Faksimile des ersten Briefes Johann Flierls aus Neuguinea vom
15. 7. 18 86 bereichern den vorliegenden Band.

Mit diesem Band ist eine wesentliche Lücke geschlossen
im Blick auf die Neuguinea-Literatur.

Wir schulden dem Autor Dank für die materialreiche
Arbelt, die den Gemeinden und Pfarrern der Ev.-Luth. Kirche
in Bayern als Dank dafür, daß sie mit ihrer Fürbitte und ihrer
Opfergabe das Werk getragen haben, gewidmet ist. Wir sehen
mit Freude dem 2. und 3. Band entgegen.

Leipiig Ilnrbcrt Staude

Sargant, N. C: The Dispersion of the Tamil Church. Rev. and

enlarged cd Delhi: I.S.P.CK |1962]. 140 S. kl. 8°. Kart.
Rs. 2.25.

Die 1. Auflage erschien 1940 und hatte nur einen Umfang
von 87 Seiten. Wenn diese schon ein „Augenöffner" genannt
werden konnte, so verdient die erweiterte 2. Aufl. diese Bezeichnung
erst recht. Der Verfasser, Bischof der Church of South
India in der Diözese Mysore, liefert mit dieser Arbeit einen
beachtlichen Beitrag zur Kirchengeschichte Indiens und anderer
Länder.

Zunächst macht er die nötigsten Angaben über die Tamu-

len (in Südindien) und ihre von 26,5 Millionen gesprochene
Sprache. Dann führt er kurz ein in die Gründungsgeschichte der
indischen evang. Kirche. Hier und an vielen Stellen erwähnt er
die von Kopenhagen und von Halle aus betreute Tranquebar-
Mission, die 6ich auch nach dieser Darstellung als die Mutter
der indischen Missionen und Kirchen erweist.

Der fleißige und gelehrte Bischof geht allen Missionen der
verschiedenen Länder und Denominationen nach, die jemals
unter den Tamulen gearbeitet haben. Sein eigentliches Forschungsziel
aber ist es, herauszustellen, wie in sehr vielen
Fällen die wandernden oder auswandernden tamulischen
Christen ihren Glauben mitgenommen haben und wie diese
Lai en zu Gründern neuer Gemeinden und Kirchen geworden
sind. Er verfolgt deren Wanderwege nach dem Norden und dem
Süden, nach Ceylon und Burma, nach den Nicobaren und nach
Malaya, nach dem Westen bis nach Mauritius, nach Uganda
und Südafrika, ja bis nach British Guiana, Trinidad und den
Fiji-lnseln. In vielen Fällen waren es Soldaten und Bedienstete
der Armee, die sich als gute Laien bewährten. OdeT es waren
Arbeiter auf einer Kaffeeplantage in Ceylon, die sich zum
Gottesdienst zusammenfanden, den einer aus ihrer Mitte
leitete. Zweimal (S. 28, 78) wird auch von indischen Frauen
berichtet, die bei deT Abhaltung von Gottesdiensten eingesprungen
waren — immerhin schon 1821 in Bangalore und im
2. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts auf Car Nicobar.

Man muß dem Autor dankbar sein für diese geleistete
Forschungsarbeit, für einen so wertvollen Beitrag zur indischen
Kirchengeschichtsschreibung. Seiner Bitte um Auffüllung der
Lücken sollten alle entsprechen, denen in westlichen Archiven
oder in Gemeindearchiven Material in die Hände fällt.

Für die sicher nötige 3. Auflage sind folgende Verbesserungsvorschläge
anzumerken: S. 6, Z. 8 v.u. ,,missionarics" statt Singular;
S. 14, Z. 5 v.o. erwartet man bei Parabaran den Dativ: S. 17, Z. 6
v. o. Cämmerer statt Cammerer; S. 42 : die Bischofskathcdrale von
Dornakai wurde 1939 geweiht (nicht 1949); S. 75 ist im 2. Absatz
der Schluß des 2. Satzes wohl beim Druck in Unordnung geraten.
Halle/S. Arno Le b m ■ n n

Barth, Karl, und Tanneguy de Quenctain: Über die Annäherung
der Kirchen [Ein Gespräch).
Junge Kirche 24, 1963 S. 304—309.

C o m b I i n, Jose: Que es una missiön?
Teologia y Vida IV. 1963 S. 11-21.

Javierre, Antonio Ma: El movimiento Fe y Constituciön al nivel
de la IV« asamblea ecumenica.
Salesianum XXV, 1963 S. 205—230.

Plenter, J. D.: Roland Allen, Anglicaans getuige van de door de
Geest bezielde Kerk.

Nederlands Theol. Tijdschrift 17, 1963 S. 181—200.
S c h 1 i n k, Edmund: Christology of Chalcedon in Ecumenical Dis-
cussion.

Dialog. A Journal of Theology 2, 1963 S. 134-138.

Referate über theologische Dissertationen in Maschinenschrift

n Motive der sog liturgischen Bewegung in Deutschland nach 1918 in
B'critz, Karl-Heinrich: Die hochkirchliche Bewegung m UCU™T kurzen Abrissen dargestellt. Die spezifischen Motive, die den liturgi-
land und die Gestaltung des Meßgottesdienstes. Dis«. Jena 19 ^ liturgietheologischen Bemühungen der verschiedenen Strö-
VII, 319 S. mungen dieser Bewegung zugrunde liegen, werden durch Chiffren geZiel
der vorliegenden Arbeit ist es, die schwer zugänglichen und kennzeichnet> die auf bestimmte Wesenszüge der jeweiligen Gruppe
weithin unbekannten frühen liturgischen Ordnungen der hodikirdiu- ninwcisen go iteht dem „ästhetisch-psychologischen", „mystisch-
chen Bewegung in Deutschland zusammenfassend darzubieten und in irrationalen", „kritisch-reduzierenden", „kosmisch-symbolischen" und
ihrer Bedeutung für die allgemeine liturgisch - agendarische kntw'*T1K „ästhetisch-formalen" Motiv das „ökumenisch - objektive" Motiv
nach 1918 xu würdigen. Durch eine kurze Darstellung der GW™'*** gegenüber, wie es in besonderer Weise in der hk. B. wirksam wurde,
und der Motive der hochkirchlichen Bewegung (im folgenden hk. ».) • zweiten Teil der Arbeit wird in fünf Unterabschnitten (Ent-
wrden die besprochenen Meßformulare in den ihnen gemäßen histon- _ Entwick|ung - Kampf um das Bekenntnis - Wandlung -
s*en und theologischen Zusammenhang eingeordnet. Bei der V*. - * j Ncubcginn) die Geschichte der hk. B. dargestellt. Der
* elUmg der Eucharistieformulare selbst w.rd der Frage <>«■■'»*'" d tclt\ der Arbeit versucht, eine „Theologie" der hk. B. zu geben,
»•sehen Opfers" und im Zusammenhang damit der Gestaltung von «t«T«£ JJJ ^ cjeentlidle Zie,MtHlng d„ Arbeit |uf die
OBmonum und Kanon als c,n,m Kernproblem der hochkirchhchen ^WJ* ^A^Vt bleiben muß. Zunächst werden
l'turg.k besondere Aufmerksamkeit zugewandt. L T^hu^en der hk. B. zum Neuluthertum, zum römischen
Zu Beginn der Arbeit werden Voraussetzungen. Geschichte und die Beziehungen