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Ausgabe:

1963

Kategorie:

Ökumenik, Konfessionskunde

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 12

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«ehr behutsam und wirkt niemals künstlich, sie geschieht Hampe, Johann Christoph: Die Heilige Schrift und die protestan-

aue dem Geist und mit den Worten Newmans. Der Ausgangs- tiscr>e Frömmigkeit.

punkt ist die Vorsehung Gottes unter heilsgeschichtlichem Bibel und Kirche 18, 1963 S. 78-81.

Aspekt. Nach dem Prinzip der Inkarnation tritt das Wort Got- Karrer, Otto: Die Heilige Schrift und die katholische Frömmig-

tes in die Welt ein, und es ist der Heilige Geist Gottes, der *eit

..der Lehre und Lehrübcrlieferung der Kirche des Neuen Bundes Blbel ™d Kirche 18. 1963 S. 74-77.

eine unübertreffbare Sicherheit, Weite und Dauer verleiht" Kortzfleisch, Siegfried von: Die Bruderschaft von Taize. Ein

<S. 169). So kann Newman sagen: „Das Wort der Kirche ist ^ugnii ckr GegenwartjChrist,

das Wort der Offenbarung" (S. 172 f.). Dabei steht für Newman Zeitwende XXXIV, 1963 S. 526-533.

die Unfehlbarkeit der Kirche, insbesondere auch des Papstes, M = »« l Bibel und Wiedervereimgung.

..ganz im Dienste des Despositum ... und existiert nur inso- BlM ™* Kirche 18, 1963 S. 81-86

fern, als sie (die Kirche) Wächter, Zeuge, Richter und Lehrer M°lnar' Enric0 s-: ^ Problem of Episcopal Succession in tbe

der Offenbarung ist" (S. 182). Immer ist für Newman, wie Moravian Church.

Bicmer mit Recht betont, das Entscheidende, daß die personale Angl.can Theolog.cal Review 45, 1963 S. 270-284.

Sclbsterschließung Gottes eine personale Antwort verlangt. Neuner, Josef: Priesterbildung in ndien

Diese Antwort ist „Zeugnis" und setzt existentielle „Realisie- Stimmen der Zeit 172 (88. Jg. 1962/63) S. 421-133.

rung" voraus (S. 186 ff.). Die Überlieferung ist nach Newman, N°lan- Martin: The Positive Doctrine of Pope Pius XII on the

im weiteren Sinne genommen, „die lebendige Stimme, die Prmciple of totality.

atmende Gestalt, das ausdrucksfähige Antlitz der Verkündigung" Augustinianum III, 1963 S. 290-324.

<S. 201). So kann sich Biemer die Auffassung von H.Fries zu Rosenkranz, Gerhard: Die Kirche Chinas.

eigen machen, daß die Tradition „das Gewissen der Kirche" sei, Zeitwende XXXIV, 1963 S. 473-482.

als ihr innerer Sinln und ihr personales Leben nach der Ana- Sc'ge' Kurt-Viktor: Der Auftakt des Konzils.

logie der Person, die „in der Tiefe des Sinnes das göttliche Deutsches Pfarrerblatt 63, 1963 S. 30-33.

Wort bewahrt und betrachtet". Slenczka, Reinhard: Die Stellung der Ostkirche zum Konzil.

Biemer kommt am Schluß seines Buches auf die Frage nach Zeitwende XXXIV, 1963 S. 310-321.

der Suffizienz der heiligen Schrift eigens zu sprechen. „Der ka- 'roizki, G.: Traditionen der Orthodoxie,

tholische Newman konnte sicher und beruhigt festhalten, daß Stimme der Orthodoxie, Heft 7, 1963 S. 30—35.

der ganze christliche Glaube in der Schrift enthalten sei." Wohl V r i e s. Wilhelm de: Die Stimme der Ostkirche,

gibt es für ihn schon als Anglikaner „eine eigene, im gewissen Stimmen der Zeit 172 (88. Jg. 1962/63) S. 363—373.

Sinne von der Schrift unabhängige zweite Glaubensquelle, die Zander, Leo: Das zweite Vatikanische Konzil im Lichte der ortho-

zeitlich der Schrift vorausgeht" (S. 212). Sie ist aber „der Schrift d°xen Konfessionskunde,

koordiniert": Eine doppelte Quelle enthält das Ganze der Kerygma und Dogma 9, 1963 S. 194-207.
Offenbarung, die nur eine ist.

Abschließend stellt Biemer noch die Frage nach dem Ein- SYSTEMATISCHE THEOLOGIE
fluß von Newmans Traditionslehre auf die anglikanische und

auf die katholische Theologie, der Gegenwart. Innerhalb der Volk. Hermann: Gott alles in allem. Gesammelte Aufsätze. Mainz:

hochkirchlichen Richtung kann sich Newman nur auf die Namen Matthias-Grünewald-Verlag [1961]. 251 S. 8°. Lw. DM 15.80.

Gom Gregory Dix, E. C. Rieh und D. E. W. Harrison berufen. v , , . c „. • , _ . ,

a i Y„ j! l '■ i iL i- j tl i • u j n j r Von den hier zusammengefaßten zwölf Aufsätzen s nd

Auch für die heutige katholische Theologie gilt, daß das Ver- Ar.; r . ..a ... , c. j„ w j_

TV . K, j /Vl ii t iL jl ei Erstveröffentlichungen: „Die Stellung des Menschen im

machtnis Newmans zu der uberlieferungs ehre zwar „Versuchs- Krvcm™" c- l i a i • l r> li v j. i

„ . „ l i___ * j_ ,, .. Kosmos , „Einheit als theologisches Problem , „Kirche und

wc.se zur Darstellung gebracht aber noch nicht erschlossen Konzil". Die übrigen sind Nachdrucke, und zwar zwei von

ist Hier sind besonders che Namen H. Fr.es. H. van de Pol, selbständigen Schriften: „Schöpfungsglaube und Entwicklung',

O. Karrer, Y. Congar festzuhalten. „Christus und M und sjeben gus Zeitschrjften oder F(fst.

Kleinere Korrekturen waren m dem sehr solide gearbeiteten Buch 6dlriften; >)Kreatürlichkeit", „Die theologische Bestimmung des

m. E. wie folgt vorzunehmen: Menc+.„~" r» \t i j u tu ? ■ • j ^i- i-

c t i . t i „.Ti.- menscnen , „Das Wirken des Heiligen Geistes in den Glaubi-

S. 31. Zeile Ii Traktananer anstatt Iraktaricr. „„„.. r , . „ _ ., » , r , . r ...

S. 3 5 wird wohl zu Unrecht vom schließlichen „Zusammenbruch" ge". • ■•.G"ad<= und Person , -.Freiheit als Frucht der Erlösung

der Oxford-Bewegung gesprochen. ™rnheil der Klrdle und d,e Spaltung der Christenheit ,

S. 86, Anm. 139: statt „Ungenauigkeit" lies: „Genauigkeit". w°rt Gottes in der Seclsorge". V. wendet sich an katho-

S. oi, Zeile 8: Dieser Brief Newmans erschien in 2 Teilen am ''sdle Leser, jedoch so, daß er dabei immer die Tatsache im

28. und 29. 1 1. 1835 in der Pariser Zeitschrift „Univers". Auge behält, daß es Christen gibt, die sich nicht zur römisdl-

S. 109: Die Unitarier in Amerika hatten nicht einen „Protest" katholischen Kirche rechnen, ja, ihr feindlich gegenüber stehen,

gegen Newman gerichtet, sondern sich auf seine Thesen über die Ent- Konfessionelle Enge ist ihm fremd. Mit großem Ernst bemüht

Wicklung der Lehre von der Dreifaltigkeit Gottes positiv berufen. er sich, das reformatorische Anliegen zu verstehen und von

S 112 letzte Zeile: Newman meint: „Solche Zusätze zum Dogma katholischen Voraussetzungen her aufzunehmen. Mehrfach warnt

?SrJS HXzär Är. iYscT^1'* davor' f refratoriS£5e k,ritik an den,katlho-

S. 235 Mitte: Statt „on the Subject of the Day" lies: „on c *Cn Posit>°nen zu bagatellisieren oder beiseite zu schieben.

Subjects of the Day". äeine eigenen Antworten zeugen davon, wie tief er die Pro-

S. 237: Das hier genannte Werk von R. H. Froude, Remains. bjeme durchdacht hat, so daß auch ein evangelischer Theologe

t Bände in 1 Bänden, erschien 1 838 — 1 839, hrsg. v. J. H. Newman vieles mit Gewinn liest und mindestens zur Auseinandersetzung

und T. Mozley. genötigt wird.

S 238: Das Todesjahr von Thorndike ist 1679, nicht 1672. Aus der FüHe des Gebotenen sei nur einiges hervorgeho-
'__ Wemor Becker ben. Mehrfach kommt V. auf das für katholisches Denken zentrale
Thema Natur und Gnade. V. bezeichnet es als besonders
Berutti. Mario: Matrimonio e divorzio nel conflitto tra lo Stato ^ritisdlen Punkt, „daß wir (sc. Katholiken) die Begnadung des
e la Chicsa Cattolica. Menschen meist unter der Formel der Gnade und Natur be-
Protestanrcsimo XVIII, 1963 S. 79—91. handeln und hier nicht mit Selbstverständlichkeit von der Per-
Decarreaux, Jean: Bei den Mönchen vom Berge Athos. Zur son sprechen" (72) und versucht den Naturbegriff so zu inter-
Jahrtauscndfcier 963 — 1963. Pretieren, daß dabei der personale Charakter der Gnade und
Stimmen der Zeit 172 (88. Jg. 1962/63) S. 104-116. des Menschen gewahrt bleiben. „Es ist unsererseits darauf zu
Gross, Julius: Kardinal Bcas Ja zur Gewissensfreiheit im Lichte der achten, daß unsere Weise, von der Natur des Menschen zu reTradition
seiner Kirche. den, mit Bedacht sich für die personalen Aspekte offenhalten
Zeitschrift für Religions- u. Geistesgeschichte XV, 1963 S. 257-265. muß. Daß man andererseits nicht von der Person sprechen kann.