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Ausgabe:

1963

Spalte:

721-734

Autor/Hrsg.:

Trillhaas, Wolfgang

Titel/Untertitel:

Die Unsicherheit der heutigen evangelischen Ethik und ihre Wurzeln 1963

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Begründet von Emil Schürer und Adolf von Hirnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG

NUMMER 10 88. JAHRGANG OKTOBER 1963

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Die Unsicherheit der heutigen evangelischen Fritzsche, H.-O.: Evangelische Ethik Peleman.A.: Der Benediktiner Sintpert Schwarz-
Ethik und ihre Wurzeln. <W- Trillh«s>.....'..........™ hueber (B. Häring)..............772

Von W.Trillhaa».............721 Henze, A.: Moderne christliche Malerei [Rad, O. von ) Studien zur Theologie der alt-

(H.-E. Bahr)................. 784 testamentlichen Überliefertingen, hrsg. v. R.

Die Entstehung der israelitischen Religion all - Moderne christliche Plastik (H.-E. Bahr)... 784 Rendtorff u. K. Koch (F. Hesse)........749

religionsgeschidltlidici und theologisches Herrmann, W.: Das Wunder in der evange- Reicke, S., s Smend, R............745

Problem. Von R. Rendtorlf....... 735 Hachen Botschaft (H. Hegermann)....... 760 Rendtorff, R., s. Rad. O. v..........749

Heste, K., «.Smend, R.......... 745 Scheuner, U., s.Smend, R...........745

^vJ'Z^ ^ die Wahr',eit deS Heliums Hessen,).: Augus.ins Metaphysik der Erkenntnis. ,'^,,[»'J^l S,udien ium Schisma d« Jahr" .„

tw.joist).................. 2 Auf! (H .j Diesner)............7n ,lM} l>" ' "ry>................768

Antii|tiity and Survlval. 11,4 (H. Bardtke) . 755 H oh en I eut n er H S.Jacob, K. 7M Schnackenburg, R.: La theologie du Nouveau

«... , ,„ . ,. , , mUmtt n i ' . . ....... Testament (W. Rordorf)...........761

Archiv für Liturg i c wi ss cn s ch af t. VI, 1 I acob K • Quellenkunde d. deutschen Geschichte c i. „, c .... , .

und 2, VII, 1 (j. Beckmann).........101 ' Vm M-itteial.er! I. 6. Aufl. II. 5. Aull!ßTarb J W TriMhaas) 724

Bei In er, W.: Christus und die Pharisäer H. Hohenleutner (H. Sproemberg)...... 764 ,w' ' * *.MV ' '■'

iW ...........,.,„.,, 758 .. ~ .. .. u Iii , Smend. R :) Staatsverfassung und Kircheiiord-

<W. Orundmann)...............'58 Kahles. W.: Oeschichte als Liturgie. Die Oe- nung. Festgabe Iiir R. Smend z. 80. Oeb., hrsg.

Bei Im, R., s. Fridolin, St............ 782 schichtstheologie des Rupertus von Deutz v. !? Hesse, S. Reicke, U. Scheuner

BeUlne. H.: Die Basilic. Del SS. Martlri in 0-Hennig) . . . . . .... ._........ 766 (H. Liermann)................745

CimitiTe und ihr frühmittelalterlicher Fresken- Kirchner, H.: Johannes sylMUs tgranus(I. Höß) 770 Vierin g, F.: Christus und die Kirche in römisch-

zyklus (A. Weckwerth)............ 783 Knox, S. I : Walter Travers: Paragon of Eliza- katholischer Sicht (K. Haendler).......775

Brem, K.: Konvertit und Kirche (Q. Iloltz) . . 780 °ethan |5uritanism (W. Delius)........7M Wenzel, t.1 Das wissenschaftliche Anliegen

' 1 k-i,,,.,, A . Fridolin St -,<w, des Oünthcrianismus (J. Heunig).......773

Dlhle, A.: Die Ooldenc Regel (|. Leipoldt) . . 762 Koberger, A., s. Fridolin, .........782

Ebcllng, O.: Wort und Olaube (W. Philipp) 786 Koch, K., •.Rad, O. v.............74, Referate über theologische Habilitationen

.... . ..... . . Lchmann,Th.:Nobodyknows(S.Schmidt-Joos) 792 in Maschinenschrift:

Fascher, E.: Das Menschenbild in biblischer ' '

Sicht (A. Köberle).............. 790 [Mü11er, A. D.:] Reich Oottes und Wirklichkeit Kühn, U.: Via caritatil...........793

».,. .. - - .......... ., . . Festgabe für A. D. Müller z. 70. Oeb. (Q. Otto) 748 Wagner, S.: Franz Delitzsch........795

Fridolin, St.: Der Schatzbchaltcr. Nach der , „ _ „ ___., v ' 1

OriKinalausg. v. A. Koberger. Text v. R.Bellm Neuenzeit, P: Das Herrenmahl (J.Jeremias) 756

(J.Jahn)................... 782 Oyen, H. van: Botschaft u. Oebot (W. Trillhaas) 724 Neue Bücher.................795

Die Unsicherheit der heutigen evangelischen Ethik und ihre Wurzeln

Von Wolfgang Trillhaas, Göttingen

j kehren und der Pflege einer eigenen Disziplin namens „Ethik"

. ,n der ersten Generation der & Zr^^X^^^ S S
keine theologische Ethik. Die Term.nolog e ist dahr £.1 * ^ ^ ^ ^ ^
mcht entscheidend; denn auch der Bcgnf der Dogm t,k > t 2urucknehmen. Man kann vielleicht sogar
wesentlich jüngeren Datum«. Aber ^^2^^ unter ein« Dominaiu des hermeneutischen Problems
der Ethtk zurechnen wurden, waren damals dur™u» ^d<*™n die ganze Thematik der Theologie auf die schmale Strecke von
tisch" gemeint. Dazu gehörte vor allem das Ve™'^"der Exeeese zur Predigt" verlecen und den von aller "Aus-
Glaube und Werken, die Verwerfung der Vcrd.enstl.Ake, d H^Z^Jg^ reinen E^kenntnisfragen keine Legitimi-

T? ^rkCVja V"!lci"Ung dCTA Ci ta H« tät »>«*' »gestehen. Wenn man aber im „achreformatorischen
Kraft. Wo aber der Glaube an das Evangelium d« Herz StU Ethi]< ^ dann muß man wissen, was man tut und warerneuert
hat, da wird es bereit zu einem um man hiermit über das hinausgeht, was den Vätern der
der Glaube kann nicht ohne „Fruchte , nämlich eben soicne ef . ,

■•guten Werke" sein. Wo das Evangelium die Herzen erleuchtet g«ugt ha . Disziplin der
[st die Macht des Gesetzes, die uns in Furcht und Schrecken Warunkames zu Bindung « g Dafür ^ ^
hielt, gebrochen, und die Liebe ist des Gesetzes Erfüllung. Die 3lo^*J" EA,k au* Grunde zu nennen. Der
Gewißheit der notwendigen Früchte des Glaubens und der von d d^ut1'* ^andrängen völlig neuer Probleme,
Liebe ersetzte eine diskursive „Ethik" vollauf. Gewiß fügte die Grundhegt J^11^ , Die Probleme,
Lehre von den zwei Regiment«! und die Gewißheit von der d« noch nicht im G««*«kre,s der * ber ^ des
Heiligkeit aller weltlichen Berufe, von ihrer Gleichheit vor Gott gwgl ^an dtke an &e und Familie des öffent-
und ihrem Dienstcharakter viele Einzelzüge in dieses Bild eine« ^^^m^fS^^Z Beichtrates zusammenneuen
Ethos ein, mit dessen Herrschaft ein neues Zeitalter in liehen Recht«, **J~£"JE^ gebieterisch nach einem
Kirche und Welt begann. Aber das alles war Ausdruck einer gefaßt werden konnen.T neugegründeten theolo-
neuen Glaubenserfahrung und kein ethisches System im spateren m der «fonn.tonsAen TheoCJje g g
Sinne Auch die Erfahrung der Freiheit der Kinder Gottes wie gudhen Urteil. ^£^^2aVK»KdlA wie an den
d'e davon unterschiedene und doch unterirdisch mit ihr zusam- unvorhersehbaren J*™" „Bedenken" und an
^^nhängende „liberta« christiana" waren Wirklichkeit, lange voIum.no.en Sammlungen derJpene« , ^
^vor sie Thema einer ethischen Theorie im Sinne einer de,^ Vielgestalttgke ^™™™d*mahwti*mn Fragen der
'Pieren theologischen Ethik wurden. ■ durfms nach e,n.c;rt^Wa^ngdic Extension der Thematik
E> wäre vielleicht einer Überlegung wert, ob sich die heu- UWatitlkh Tft<«d«rWn theologisd,Cn Ethik im
«»• evangelische Theologie entschließen könnte, zu dieser zen- gehört fort« ■ dt»^Z^VZfi^J^Atm weitet
*alen Unmittelbarkeit der Reformationstheologie zurückzu- Protestantismus. Im Zuge dieser tnema

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