Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1963

Spalte:

707-708

Kategorie:

Referate und Mitteilungen über theologische Dissertationen und Habilitationen in Maschinenschrift

Autor/Hrsg.:

Drömann, Hans-Christian

Titel/Untertitel:

Wort- und Sakramentsteil des reformatorischen Gottesdienstes in den lutherischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts 1963

Rezensent:

Drömann, Hans-Christian

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

707

Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 9

708

8. Literaranalyse und theologische Schichtung im 1. Johannesbrief.
ZThK 48, 1951, S. 262-292.

9. Vom Erbarmen Gottes über den Gerechten. ZNW 43, 1950/51,
S. 1-54.

1952

10. Besprechung von P. Feine, Einleitung in das Neue Testament,
9. Aufl., bearb. v. J. Behm 1950. ThLZ 77, 1952, Sp. 215-217.

11. Besprechung von H. Almqvist, Plutarch und das Neue Testament
1946. ThLZ 77, 1952, Sp. 352-354.

12. Zui Terminologie der Acta von der Auferstehung Jesu. ThLZ 77,
1952, Sp. 527—532.

1953

13. Besprechung von W. Schweitzer, Die Herrschaft Christi und der
Staat im Neuen Testament 1949. ThLZ 78, 1953, 1, 27-28.

14. Die Paradoxie der Offenbarung (Besprechung von R. Bultmann,
Theologie des Neuen Testaments, 2. Lieferung 1951). Verkündigung
und Forschung 1951/52 (1953), Lieferung l/2, S. 25—34.

15. Zur nachpaulinischen Herkunft des 2. Thessalonicherbriefs. ZNW
44, 1952/53, S. 152—156.

16. Entscheidende Motive in den Berichten über die Taufe Jesu von
Markus bis Justin. ZThK 50, 1953, S. 39-43.

17. Umkehr in spätjüdisch-häretischer und in frühchristlicher Sicht.
ZThK 50, 1953, S. 243—258.

1954

18. Beobachtungen zur Tora-Verschärfung im häretischen Spätjudentum
. ThLZ 79, 19 54, Sp. 347-352.

1955

19. Artikel: nrojisoEvo/im. ThW NT VI, 92—94.

20. Artikel: nXavda. ThW NT VI, 230-254.

1956

21. Die Geschichte der beginnenden Mißverständnisse (Besprechung von
R. Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, 3. Lieferung 1953)
Verkündigung und Forschung 1953/55 (1956), S. 169—174.

22. Artikel: xXäooco. ThW NT VI, 254-263.

1957

23. Das „Stirb und werde" in der Antike und im NT. In: Libertas
Christiana. Beiträge zur Evang. Theologie 26, 1957, S. 9—29.

24. Die Bedeutung der Qumranfunde für das Verständnis Jesu von
Nazareth. Neue Deutsche Hefte 34, Mai 1957, S. 155—163.

25. Spätjüdisch - häretischer und frühchristlicher Radikalismus, Bd. I
(163 S.), Bd. II (154S.). Tübingen: Mohr 1957.

26. Artikel: Wco.j ThW NT VI, 456—483.

27. Vom Verstehen des Neuen Testaments. Neue Deutsche Hefte 40,
Nov. 1957, S. 697—709.

28. Artikel: Christentum I: Entstehung. RGG3 I, 1685—1695.

1958

29. Wer Linn heute noch das Neue Testament lesen? Sonntagsblatt,
Hamburg 9. März 1958, Nr. 10, S. 31.

30. Der Sinn der neutestameutlichen Christologie. ZThK 54, 1957,
S. 341—377

31. Artikel: Glaube im NT, RGG3 II, 1590—1597.

1959

32. Römer 7,7 — 25 und das Selb6tverständnis des Qumranfrommen.
ZThK 56, 1959, S. 1-18.

3 3. Besprechung von E. Lohmeyer, Das Evangelium des Matthäus,
hrsg. v. W. Schmauch, 1956. Verkündigung und Forschung 1956/7
(1957). Lieferung 1/2, S. 158—160.

34. Besprechung von J. Jeremias, Jesu Verheißung für die Völker, 1956.
Verkünd. und Forschung 1956/57 (1959), Lieferung 3, S. 170—173.

1960

3 5. Hebt die heutige neutestamentlich - exegetische Forschung den Kanon
auf? Fuldaer Hefte 12, 1960, S. 9—24.

36. Die Heilstatsachen im Neuen Testament. ZThK 57, 1960, 41—50.

37. Die Bedeutung der Qumranfur.de für die Frage nach dem Verhältnis
des historischen Jesus zum kerygmatischen Christu6. In: Der
historische Jesus und der kerygmatische Christus. Berlin: Evang.
Verlagsanstalt 1960, S. 142—148.

1961

38. Die Problematik einer Theologie des Neuen Testaments. ZThK
58, 1961, Beiheft 2, S. 3—18.

39. Artikel: Salomo-Psalmen. RGG' V, 1342 f.

40. Artikel: Sektenregel. RGG'1 V, 1666—1668.

1962

41. Gesammelte Studien zum Neuen Testament und seiner Umwelt
(enthält Nr. 7, 9, 17, 24, 32, 4, 23. Die Indifferenz gegenüber der
Welt bei Paulus und bei Epictet. Nr. 16, 12, 5, 15, 8, 30, 27, 36,
35, 38). Tübingen: Mohr 1962, 341 S.

42. Das Alte Testament im Neuen Testament. ZThK 59, 1962, 16—31.

43. Qumran und das Neue Testament. Ein Bericht über 10 Jahre Forschung
(1950—1959). ThR 28, 1962, S. 97—234.

44. 40 Predigtmeditationen. In: Göttinger Predigtmeditationen 1948
bis 1962.

Referate über theologische Dissertationen in Maschinenschrift

Drömann, Hans-Christian: Wort- und Sakramentsteil des reformatorischen
Gottesdienstes in den lutherischen Kirchenordnungen des
16. Jahrhunderts. Eine historische und systematische Untersuchung.
Diss. Göttingen 1962. 241 S.

Die Dissertation hat zum Gegenstand den reformatorischen
Gottesdienst in seiner Einheit von Wort- und Sakramentsteil. Die Darstellung
beginnt mit den Lesungen von Epistel und Evangelium und
schließt ab mit der Austeilung des Sakramentes. Eingangs- und Schlußteil
des Gottesdienstes bleiben außer Betracht.

Die Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil bringt die
historische Darstellung des reformatorischen Gottesdienstes, und zwar
nach dem Abhängigkeitsverhältnis der Kirchenordnungen und Agenden
, welches schon an dem alle lutherischen Kirchenordnungen des
16. Jahrhunderts umfassenden Quellenverzeichnis zu ersehen ist.

Im systematischen Teil werden die einzelnen liturgischen Stücke
gesondert abgehandelt. In der Frage der Perikopenordnung ist zwischen
der Wittenberger und der Schweizer Reformation zu unterscheiden
. Während Luther und die von Luther beeinflußten Ordnungen um
der Predigt willen die überkommene Perikopenordnung trotz anfänglicher
Kritik beibehalten, fuhren die oberdeutschen Ordnungen, vor
allem Straßburg und Nürnberg, um der Predigt willen die Lectio
continua ein. Was die musikalischen Stücke zwischen den Lesungen
anbetrifft, konnte durch die Tatsache, daß auch die weniger bekannten
Kirchenordnungen eingesehen wurden, das von der liturgischen
Forschung bisher gezeichnete Bild erweitert werden. Das gleiche gilt
auch für die Behandlung des Credo.

Unter den auf die Predigt folgenden liturgischen Stücken werden
vor allem die Offene Schuld und das Allgemeine Kirchengebet einer
genauen Untersuchung unterzogen. Hinsichtlich der Offenen Schuld
wird deutlich, wie stark Luthers Ablehnung der Offenen Schuld
als einer allgemeinen Beichte auf die reformatorischen Gottesdienstordnungen
sich ausgewirkt hat, hinsichtlich dc6 Kirchengebetes, daß

bei einer zunächst verwirrenden Vielfalt der Kirchengebete sich vier
Grundformen herausschälen: Die Vermahnung zum Kirchengebet, das
aus einzelnen Kollekten zusammengesetzte Kirchengebet, die schlichte
Form des Bittgebetes und das in Beziehung zum Sakrament stehende
Kirchengebet.

Innerhalb des Sakramentsteiles wird den in den reformatorischen
Gottesdienstordnungen gebräuchlichen Abcndmahlsvermahnungcn besonders
nachgegangen. Ihre Herkunft ist aus der schlichten Feier einer
Gemeindekommunion des Mittelalters zu erklären. Das Thema der
Vermahnung ist die Einsetzung des Abendmahles durch Christus und
6eine in Tod und Auferstehung geschenkte Erlösung. Damit greifen
die reformatorischen Abcndmahlsvermahnungcn eine Seite der alt'
kirchlichen Anamnese auf. Der Unterschied zwischen Vermahnung und
Anamnese besteht darin, daß die Vermahnung sich nicht als danksagendes
Gebet, sondern als Anrede an die Kommunikanten versteht.
Die Anrede Gottes der Anamnese ist verwandelt in die Anrede der
Gemeinde.

Als eine andere Art der Vorbereitung auf die Kommunion sind
die vor allem in den oberdeutschen Kirchenordnungen gebräuchlichen
Bereitungsgebete anzusehen. Diese Gebete haben die Bitte um Seg'
nung und Heiligung der Kommunikanten zum Inhalt. Sie rücken damit
, was ihren Inhalt anlangt, in die Nähe der altkirchlichen Epiklcse,
auch wenn die Bitte um die Segnung der Elemente mit Ausnahme des
Gebete6 der Kirchenordnung Pfalz-Neuburg 1 543 fortgefallen ist, und
verdienen in der Frage, ob im lutherischen Gottesdienst eine Epiklese
legitim sei, beachtet zu werden.

Im ganzen bemüht sich die Arbeit, einen Überblick über Wort-
und Sakramentsteil des reformatorischen Gottesdienste« zu geben und
dabei bisher unbekanntes Material zu verarbeiten.