Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1963

Kategorie:

Praktische Theologie

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1, Seite 2

Download Scan:

PDF

701

Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 9

702

Eine Punkt für Punkt fortschreitende Besprechung müßte darum, daß das, was die Väter „aus der Schrift im Glauben

eine durchgängige Auseinandersetzung mit der katholischen vernommen und in ihren Bekenntnissen als ihren Glauben be-

Lehre sein. Dies kann hier nicht geleistet werden. An manchen zeugt haben, für uns wieder Sprache für unseren Glauben wird,

Stellen fühlt sich ein von der lutherischen Reformation her- indem der überlieferte Glaube uns auf das Wort Gottes in der

kommendes theologisches Denken schmerzlich mißverstanden. Schrift hinweist und diese von dort her neu zu uns in unser

Credo ecclesiam - das ist kein römisch-katholisches Privileg. Leben hineinspricht" (S. 6). Darum ist nicht die Rezitierung des

Religiöser Individualismus ist Abfall von der Lehre der Refor- Basler Bekenntnisses, sondern die Verkündigung, die aus dem

mation. Die congregatio sanctorum ist nicht (nachträglicher) Umgang mit ihm in der die eigene Existenz zum Verstehen

Zusammenschluß solcher, die ohne Kirche Christen geworden bringenden Konfrontation mit der Heiligen Schrift hervorgeht,

wären. An diesen und anderen Punkten wünschte man sich das von Buri gemeinte „Basler Bekenntnis heute",

bessere Verständigung. Auf weiten Strecken, bes. des zweiten ln <jer Folge wird auf knappem Raum an Hand von 15

Teils, freut man sich der Gemeinsamkeiten, die das Buch sicher zentralen Punkten dargetan, was das Basler Bekenntnis im Voll-

in voller Absicht betont. (Die Fragen der Mariologie, die evan- zug dieses verstehenden Glaubens für den Menschen bedeuten

gehschem Denken besonders zu schaffen machen, sind ganz bei- kann, der im neuzeitlich-modernen Denken bzw. in dem mit

seitegelassen. Die Meßopfertheorie klingt nur kurz an.) In den ihm gegebenen Selbstverständnis lebt. Innerhalb der voraus-

Erorterungen über biblische Sachverhalte findet sich nicht nur gesetzten theologischen Prämissen, an denen hier nicht Kritik

volle Vertrautheit mit Ergebnissen und Problemen der form- zu üben ist, ist das Ganze klar und sauber durchgeführt Wieder

geschichtlichen Forschung, sondern auch eine große Aufgeschlos- mag erstaunen, daß der Verfasser nur an relativ wenigen

senheit; die hier versuchten Lösungen scheinen mir, auch über Punkten sich zu einer offenen Kritik am alten Bekenntnis ge-

den Rahmen und die unmittelbare Absicht dieses Buches hin- nötigt sieht (z.B. S. 36, S. 70, S. 119) Er kann es weithin

aus, diskutierenswert. In kilrchengeschichtlicher Sicht könnten wir rezipieren, wenn auch oft in starken Ümdeutungen (besonders

wohl lernen, daß es neben der (uns allmählich verdächtig ge- klar im Abschnitt „Kirchenzucht: eine Sache der Fürbitte",

läufigen) Sclbstanklage der Kirche auch eine echte Dankbarkeit S. 7g ff.).

dafür geben sollte, was Christus der Welt auch in den irdischen Djese sdlrift yon ßur. ^ ^ sehr erfreuljAe Erscheinung

Dingen geschenkt hat - eben durch eine ccclesia peccatr.x! - als Zeichen fruchtbarer Aufgeschlossenheit zur theologischen

Für das uns aufgegebene ökumenische Gesprach bietet uns die- Gegenposition, als Dokument ehrfürchtigen Umgangs mit einem

ses feine, gediegene Werk treffliches Material. alten Bekenntnis, das der heutigen Zeit fremd geworden ist

Lelpzig Gottfried vom und als ein methodisch vorbildliches Beispiel theologischer An-

Buri, Fritz- Basier Bekenntnis heute. Zollikon: Evangelischer Ver- r°de des Menschen, dem die kirchlichen Symbole zu toten

lag [1959]. 127 S. 8°. Kart. DM 7.80. r°rmeln geworden sind.

Der vorliegende Band des bekannten Schweizer Theologen Zürich _ Arthur Rieh

ist aus einer Reihe von Predigten entstanden, die das auf

Oswald Mykonius zurückgehende Basler Reformationsbekennt- Alhausen, Johannes, Meckel, Ernst-Eugen, u. Walter Ver-

nis von 15 34 behandelten. Er verleugnet auf keiner Seite die wiebe: Gebete für die Einheit der Kirche — ut omnes unum

Herkunft aus der Welt des gesprochenen Wortes. Dies gibt der •»*■ Berlin: Evang. Verlagsanstalt [1962]. 81 S., 1 Kte. 8°. Kart.

Schrift einen ungemein lebendigen Charakter und macht sie in 3-20-

ihrer klaren, zugriffigen Sprache leicht eingänglich. Cwl- ^-^T* ^ ?.a" °f thc ° Tcstament in the

Für die meisten, die in das Schaffen Buris Einblick genom- iffl» S .«

men haben, wird diese verkündende Auslegung des alten Basler * E*Pomory T.mes 74 1963 S. 164-167

Bekenntnisses eine Überraschung sein. Überraschend ist schon ^h- Karl: Gebete. München: Kaiser ,963. 89 S. kl. 8. PP.

Je Wahl einer altreformierten, an bestimmten Punkten bereits Cooke; ^ ^ Veranfw def Kjrdlen .„ Jcr g^.

die Orthodoxie vorbereitenden Confcss.o als Predigttext Uber- _ £in Abschlußberidlt

raschend ist der gleichmäßige Einbezug sämtlicher Artikel. Und Die ,nnere Mjj<.ion 53 ,963 s 69_72

überraschend ist die große Hörbereitschaft wie der meditative Crespy, G.: Introduction a une sociopsychologie du metier de

trnst, worin der, freilich auf eigene Weise, dem theologischen Pasteur.

Liberalismus sich verpflichtet wissende Verfasser auf das alte Etudes Theologiques et Religieuses 38, 1963 S. 19—32.

Bekenntnis eingeht, um es in seiner Art für den heutigen Men- Evans, Stanley: Selection and Training of Candidates for the Mini-

s<hen neu zum Sprechen zu bringen. stry: New Essays in Ordination Training.

Buri hat seine Theologie in ständiger Auseinandersetzung The Expository Times 74, 1963 S. 181—182.

m't seinem Fakultätskollegen Karl Barth entwickelt. Hier zeigt Führ, Fritz: Kirche wird Diaspora. Biblische Perspektiven für kirchen-

er, daß er diesen, ohne seine „Theologie der Existenz" preiszu- Stenden Dienst.

geben, an wichtigen Punkten aufzunehmen weiß. In einem Zu- Die Zeichen der Zeit 17, 1963 S. 124-134.

sanimenhang mit Barth steht jedenfalls die christologische F u r n i s h, Victor Paul i Prophets, Apostles, and Preachers — A Study

Orientierung des „Basler Bekenntnisses heute", die sich in der °f the Biblical Concept of Preadiing.

Ranzen Schrift auswirkt und zu der sich der Verfasser im Vor- '"terpretation 17, 1963 S. 48-60

wort ausdrücklich bekennt (S. 30 - 37, wo die christologische "a«e™*"' Howard G.: Liturgical Place

RepniM^,. r... r j r i •• £-U.t „,ira Da- lhe Pnnceton Sem nary Bu letin 56, 1963 S. 29—39.

KTÄ ^1 ?°PUUn" «7 SrnsaxÄfc un'redu- Hans Christoph von: Das Wesen von Wohlfahrt und Fürsorge

ziert 71 3 u beWUßtr- SftÜ' a ,len wie in der europäischen Gesellschaft von heute - christlich gesehen.

insW a 'nJlhreILginZen Fü'le Wertn,ZU L In Die '™ere Mission 53. 1963 S. 99-104.

n besondere der Abschnitt über „Gottes W.rksamwerder in Jansa ^ ^ ^ Kirche ^ Jen see]h(h Knjnken

seinem Reichtum" zeigt (S. 22 - 29), wo Buri der Tnn.ta s- Dje ^ MjM.on ;? ^ s_ „_„.

Lnre des Basier Bekenntnisses gerecht zu werden versucht. Aur- jetter Werner- Elementare Predigt - Begegnung mit dem Ver-

rallcnd ist ferner das nichtpunktuelle, von Bultmann sich mächtnis des Arbeiterpriesters Henri Perrin.

»ntcrschcidendc Verständnis des biblischen Heilsgeschehens. Zeitschrift für Theologie und Kirche 59, 1962 S. 346-388.

•.Uiese Mitte der Geschichte, von welcher die Bibel zeugt, ist Kansanaho, Erkki: Das Wesen der finnischen Diakonie.

einzelner Punkt, sondern besteht selber aus einer Ge- Die Innere Mission 53, 1963 S. 35-44.

schichte" (S. 53). Konrad, Joachim: Fruchtbare Predigtkritik.

In der Methode, die er anwendet, um das alte Bekenntnis Deutsches Pfarrerblatt 63, 1963 S. 183-185.

jnterpreticrend für den heutigen Menschen neu zur Sprache ZU Koole. J. L. Dr.: Hermeneutische Orientatie. Rede uitgesproken bij

Dringen, sctz(. p,urj scjnc cjgene Linic fort £s geht ihm weder de overdracht van het Rectoraat aan de Theologische Hoogeschool

T Ci".c historisch distanzierte noch um eine historisch gebun- van ..de Gereformeerde Kerken in Nederland" op I|' December.

dcne E>"stelIUnR zu der auszulegenden Confessio. Es geht ihm K.-mpen: Theologische Hoogeschool .962. 28 S. gr. 8 . hfl. 2.50.