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Ausgabe:

1963

Spalte:

614-618

Kategorie:

Liturgiewissenschaft, Kirchenmusik

Autor/Hrsg.:

Radó, Polikárp

Titel/Untertitel:

Enchiridion liturgicum 1963

Rezensent:

Nagel, William

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 8

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So gebe es bei Melanchthon einen doppelten Heilsweg: Einer- Dantine, Wilhelm: Die Reditfertigungslehre in der gegenwärtigen

seits hänge das Heil ganz am Glauben, der auch den Sakraments- systematischen Arbeit der evangelischen Theologie.

nutzen empfange, andererseits werde es effektiv durch eine Evangelische Theologie 23, 1963 s. 245—265.

instrumental verstandene Taufe gegeben. Aber diese „Lehre D'e Hermann: Christologie und Rechtfertigung bei Karl Barth.

vom doppelten Heilsweg ist keine Lehre, sondern eine Irrlehre". E™ngclische Theologie 23, 1963 S. 197-213.

Der Taufautomatismus Melanchthons führte bei ihm zur Auf- t£fn, "€ e u ?■ A" Situation spirituelle et problemes de Ia

f„ j ii i ^ j- i • j is. i r i tneologie allemande.

hssung von der He.Isnotwendigke.t der Kindertage, dem Etudes Th-o| £f Re|j ieuses 3g 1963 g. 33_42.

H.ntcrgrund für das Institut der Nottaufe. Ü!e FC bringe über Gloege, Gerhard: Vom Sinn der Weltgeschichte - Überlegungen

Melanchthon. hinaus nichts wesentlich Neues. zum Thema „Heilsgeschichte und Weltgeschichte".

Lohrmanns Kritik an der Tauflehre der ev.-Iuth. Bekennt- Lutherische Monatshefte 2, 1963 S. 112—122.

nisschriften läßt an Radikalität nichts zu wünschen übrig. Zu- Hedinger, Ulrich: Der Freiheitsbegriff bei Paul Tillich und Karl

gleich spürt man hinter dieser Kritik seine Unruhe ob einer tu"*1'

Tauflehre und Taufpraxis, die die Taufe zu einer „billigen" Tnc°logische Zeitschrift 19, 1963 s. 42-49.

Gnade gemacht hat. Man wird daher Lohrmanns Schrift in dem H ^'• Cornelius Frhr. von: Vom „dritten" Gebrauch des Gesetzes -

neuaufgekommenen Gespräch über die Taufe nicht übersehen (fsetz ln der Mitwirkung des Christen bei der Heiligung.

La j j- t a j i i. r i .t i . na iancta 18, 1963 s. 102—111.

können und dürfen. Andererseits kann diese Schrift keineswegs um .

„.,. -t „■ r l j • . j j £ i_ • nlt>t>ert, G.: Body, Soul and Sacrament.

nur Zustimmung erfahren, denn es ist doch zu fragen, ob sie Bijdragen 24 1963 s 59—78

die Tauflehre der Reformation in den Bekenntnisschriften Kantzenba'ch, F. W.: Der Aufbruch zum Bekenntnis der Kirche

immer richtig interpretiert und ob sie ihrem Anliegen gerecht in der neueren evangelischen Theologie.

wird, wenn sie die göttliche Heilswirklichkcit im Wort und da- Una Sancta 18, 1963 s. 88—101.

mit zugleich im Glauben aufgehen läßt, eine dem Glauben vor- Kinder, Emst: Was geschah mit uns in der Taufe.

gegebene Heilswirklichkeit extra nos aber nicht anerkennen Zeitwende XXXIV, 1963 s. 163—175.

kann. Luther hat, soweit ich sehe, den Zusammenhang von Kreck, Walter: Die Christologie Gogartens und ihre Weiterführung

Glaube und Taufe immer durchgehalten. Eine nicht im Glauben ? dcr heutigen Frage nach dem historischen Jesus.

empfangene Taufe war für ihn eine mißbräuchlich empfangene. *van8el'**e Theologie 23. 1963 S. 169-197.

Aber er hat den Schwärmern gegenüber, nach m. M. mit Recht, ^} F"edridl,"WilheIm: Marienglaube und Mariologie.

zur Geltung gebracht, daß die Realität Gottes auch in der K J her,s«Je tshef'e ^, 1963 s. 86-93.

Taufe dem Glauben vorgegeben ist und also auch in der Taufe Problem Osterbotsdiaft und das hermeneutische

da sei, wenn nicht geglaubt wird. Lutherische Monatshefte 2, 1963 s. 105-112.

Luthers Reden vom Kinderglaubcn muß als Fiktion er- Lc:s t r i n g a n t, P.: Le ministere de Ia Parole de Dieu dans les

scheinen, wenn man das Cognitive als zur Struktur des Glau- Eglises Reformees.

bens unabdingbar hinzugehörig ansieht. Aber es bleibt zu fra- Etudes Theologiques et Religieuses 38, 1963 S. 5—17.

gen, ob Luther mit seinem Reden vom Kinderglauben nicht L ° c n« r, Albrecht: Absolutes Dogma und konfessionelle Annäherung.

dies zum Ausdruck gebracht hat, daß Gott in der Kindertaufe Una San«a 18, 1963 S. 77-87.

eben gerade nicht magisch-instrumental handelt, sondern eine Ven2, Heinz: Die christliche Hoffnung und ihre Säkularisierung,

persönliche Gemeinschaft mit dem Kind aufrichtet, die freilich ^elische Theologie 23 1963 s£ 131-142.

erst später durch einen cognitiven Glauben vom Kinde beant- den Schriften"^' -Auferstanden am dntten Tag nach

wertet werden kann. Gibt es das Heil wirklich immer nur und Evangelische Theologie 23, 1963 s. 265-280.

ausschließlich in der Aktualität cognitiven Glaubens? Peters. Albrecht: Zwischen lutherischer Orthodoxie und modernem

Zuzugeben ist Lohrmann, daß Luther im Gr. Katechismus Wahrheitsbewußtscin — Die neue Dogmatik von Wolfgang Trillhaas.

die Kindertaufe gerade nicht mit den stärksten Argumenten Lutherische Monatshefte 2, 1963 s. 186—190.

verteidigt. Man wird aber bei der Erörterung von Luthers Be- *«ün«r, Karl: Die Wirklichkeit Gottes und das heutige Weltbild,

gründung der Kindertaufe seine sonstigen Argumente nicht Universitas 18, 1963 s. 263-272.

übersehen dürfen, insbesondere nicht seine Begründung der 1 Marcel: Analogia entis und analogia nominum.

Kindertaufe mit dem auch die Kinder einschließenden univer- *van«««>*e Theologie 23, 1963 s. 225-244

salen Heilswillen Gottes. Und ob man wirklich sagen kann, AMniTrkJ , * ?°»e ° 1?^"J". ,lSÜT

■rUß j-rtii jnf • j/^j Aer ,nSl,can Theological Review 45, 1963 s. 158—165.

daß ,n der Tauflehre der Reformation das Gnadenmittel der Schneider, Erwin E.: Mysterium iniquitatis. Das heilige Geheimnis

laule das eine Gnadenmittcl, Christus, einschränke, wenn man der Sünde.

bedenkt, daß für die Reformation gerade Christus selbst es ist, Theologische Zeitschrift 19, 1963 s. 113—125.

der in der Taufe präsent ist? Schließlich wäre auch zu fragen, Thomas. J. Heywood: Catholic Criticism of Tillich.

ob Luthers Reden vom täglichen Taufbrauch das paulinische Scottish Journal of Theology 16, 1963 s. 32-49.

Verständnis der Taufe so umbiegt, wie Lohrmann es meint. Wej>er, Otto: Der Ort der historisch-kritischen Methode in der

Auch Luther weiß, daß mit der Taufe das Verfallensein des Selbstauslegung der Heiligen Schrift.

Menschen an Sünde, Tod und Teufel durchbrochen ist, und *lr*e '" der Zeit 18. 1963 s. 134-139.

p,„i„ , 1. j a j n . U j i-i__,„ We'ßgerber, Hans: Bekenntnisstand und Bekenntnisbindung —

Paulus andererseits betont, daß der Getaufte das neue Leben zu übcr fa ^ Standort ^ luth£riscnen Kirchcn.

Bewahren hat gegen sein altes Menschsein, das ihn zum Dienst Una ^ g H0_]60

der Sünde verleiten will. Beide, Luther und Paulus, betonen w u 1 f, Hans: Erich Przywara. Zu den gesammelten Werken.

a'so den usus baptismi. Stimmen der Zeit 171 (88. Jg. 1962/63) s. 401—409.

Es mag mit diesen Fragen an Lohrmann sein Bewenden

"aben, so gewiß noch weitere gestellt werden könnten. Erlaubt LITURGIEW1SSENSCHAFT
sei noch der Hinweis, daß das, was Lohrmann über einen von

Luther angenommenen stellvertretenden Glauben bei der Kin- rad6 po|vcarpus q s. B., Prof.: Endiiridion Liturgicum complec-
«ertaufe sagt, dem wirklichen Tatbestand bei Luther nicht ganz tcns tneoiogiae 'sacramentalis et dogmata et leges. Iuxta novum
entspricht. Der Rezensent verweist dazu auf seine Arbeit über codicem rubricarum. Tomus 1 u. II. Rom-Freiburg-Barcinone: Her-
Luthers Lehre von der fides infantium bei der Kindertaufe der 1961. XVI, 1522s. gr. 8°. Lire 8.800.—; DM 70.40; Geb.
(Berlin 1958). Lire 10-500.—; DM 84.—.

Elsenach Karl Brinkel Der Autor ist Benediktinermönch der ungarischen Erzabtei

- Pannonhalma, Professor an der Theologischen Fakultät in Buda-

Bouillard. Henri: Mystiq.c, Mctaphysique et Foi ehretiennc. g* Konsultor der vorbereitenden liturgischen Konzils-

Rccherches de science religieuse LI, ,963 s. 30-82. fe»0"- J°" ,hn?. ',e^ bere'tS e'"C Rc'he,. '"'"T w T

Bovis. A. de: La fondation de l'tglise (suite). Ä^ffe Verf ^t1'*""*?" DaS. «SSl Y^'

Nouvclle Revue Theologique 95. i963 s. 113-138. dem Altmeister der katholischen Liturgiewissenschaft J. A. Jung-