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Ausgabe: | 1963 |
Spalte: | 561-570 |
Autor/Hrsg.: | Niesel, Wilhelm |
Titel/Untertitel: | Das Zeugnis von der Kraft des Heiligen Geistes im Heidelberger Katechismus 1963 |
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Ponatefc&rtft für Da* gesamte (Bebtet Der €I)eoIoaJe und HeligtonöfDiffenfdjaft
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
HERAUSGEBER: PROFESSOR D.ERNST SOMMERLATH, LEIPZIG
NUMMER 8 88. JAHRGANG AUGUST 1963
Spalte Spa,te SpaIte
Das Zeugnis von der Kraft des Heiligen Hegermann, H.:Die Vorstellung vom Schöp- Strigl, R. A.: Orundfragen der kirchlichen
Geistes im Heidelberger Katechismuf. uXSätota ""fW SchrnithaU) Juden,um "nd Ämterorganisation (S. Orundmann)......620
Von W. Niesei...............561 , ' en "m ' 1 > .......591 Wa11 mann, I.: Der Theologiebegriff bei Johann
. . „, . . , _ Jaeger, W., s. Gregor von Nyssa ......569 Oerhard und Oeorg Calixt (H. Schüssler) . . .600
Unecncntum und Christentum bei Gregor . . . . TL . . . . 71„„u, . rc. , ^ • c ■
U ., ~ Zjl » Jahrbuch, Theologisches, 1962, hrsg. von A tiegler, 1. [Cd.]: Sapientia Salomonis
von Nyssa. Von H. Dörries....... 569 Dänhardt (E. Schott,.....'. . ?. V°" **. 581 (O. Eißfeldt) . . ..............586
Beare, F. W.: The Earliest Records of Jesus Klapper, J.: Der Erfurter Kartäuser Johannes
(P. Winter) ................. 595 Hagen. I. u. II. (H. Orundmann)...... 596 Referate über theologische Dissertationen
Bie, M.: Das Buch Joel (M. Weise)...... 588 [Klostermann, E.:] Studien zum Neuen Testa- in Maschinenschrift:
Blank, S. H.: Jcremiah. Man and Prophet nient und zur Patristik. E. Klostermann zum
(H. W. Wolff)............; . . . 587 90. Geb. (J. Leipoldt)............ 584 Dopmann, H.-D.: Das Staats- und Oesell-
i.i,„i .......... w „ Manu, v p «io i h . R,.n„r r Schaftsdenken bei Josif Volockij und Nil Sors-
Blankenburg, W., s. Müller, K. F......618 Lang, H., s. Butler, C.............506 k|j und jhr Einf,uJß mf dje Entwick|ung der
Braumann, O.: Vorpauhnischc christliche Tauf- Langerbeck, Ff., s. Oregor von Nvssa moskovitischen Staatsidee.........623
Verkündigung bei Paulus (J. Jeremias) .... 590 ■ _ . und * ' * " 5W Maurer, B.: Offenbarung und Oeschichte bei
Bremm er, R. H.: Herinnn Bavinck als dogma- LÜ££^3LL d^aSdSSTiAiSjU* Ei"ar BillinK und '« P« M"«™« schwedi-
ticus (J. Weerda).............. 605 Kirche (K Brakel) e^anEensch - lutherischen sehen systematischen Theologie......625
Butler, C: Das I. Vatikanische Konzil. 2. Aufl. ' ö „611 Pfeifer, O.: Ursprung und Wesen der HypoUbers
, v. H. Lang (K. Stürmer)....... 606 Ludolphy, I.: Henrich Steffens (Q. Rost) ... 502 stasenvorstellungen im Judentum......626
D.tnhardt, A., s. Jahrbuch, Theologisches ..581 Müller, K. F., u. W. Blankenburg- Leitursia Poscharskv, P.: Die Kanzel im protestanti-
Fabian, E.: Urkunden und Akten der Reforma- Handbuch des evang. Oottesdienstes. IV. ' scncn Kirchenbau bis zum Ende des Barock 627
tlonsprozesse. I. (H. Liermann)....... 602 (J. Beckmann).............' jjg
ÜV P*i.Ä!v,,cht A"ke a,„ Radö- p-: Enchiridion Liturgicum. I. u. II Von Personen:
(O. A. Dilschneider).............601 (W Nage|)........... • u. 11.
IOregor von Nyssa:) Oregorii Nysseni Ope- „ ,. . _ .. . . ,. _ .4 Bibliographie W. Jannasch zum 75. Oeb.
ra, ed. W. Jaeger. I.: Contra Eiinoinium Libri, R"!h- F : The EnBl,sh Aus,m F"ars II. (R. Dross).................627
I, 1—2, ed. W. Jaeger. VI.: Oregorii Nysseni <r- lrau'z)..................598 Bibliographie W. Niesei zum 60. Oeb. . . . 631
in Canticum Canticorum, ed. H. I.angerbeck 8chmaus, M.: KatliolischeDogmatik.iv
(H. Dörries)................. 569 5. Aufl. (W. Schultz)..........'... 608 Neue Bücher.................633
Das Zeugnis von der Kraft des Heiligen Geistes im Heidelberger Katechismus1
Von Wilhelm N i e s e 1, Schöller
In aller Welt kann man heute hören, die Aufgabe unserer gabung, daß wir an seinem Dienst Anteil haben dürfen. Christ-
Generation bestehe darin, sich um einen neuen Humanismus zu sein heißt nicht, daß wir für die Sache Christi in Anspruch ge-
bemühen und ihn im praktischen Leben zu verwirklichen. Dar- nommen werden. Das geschieht sonst bei aller menschlichen
um ist es nicht verwunderlich, daß es auch Theologen gibt, die Gruppenbildung. Da werden Leute von einer führenden Persön-
meinen, es gehe in der Bibel im Grunde um den Menschen lichkeit gefordert. Der Christ hingegen wird beschenkt mit
und um einen Aufruf zu echter Mitmenschlichkeit. Damit wird derselben Kraft, mit der Christus für seinen Dienst begabt war.
für uns die Aufgabe dringlich, darüber nachzudenken, warum Wir werden nicht mit Forderungen bedrängt und kommandiert;
Wir nicht bloß schlicht Menschen sein wollen, sondern uns Chri- wir werden vielmehr begnadet und dürfen in Dankbarkeit
sten nennen. Die Antworten, die darauf von den einzelnen ge- unsere Gaben zu Nutz und Heil der anderen gebrauchen (Fr. 55).
geben werden mögen, können in mancher Hinsicht verschieden Die Gabe, die uns zum Dienst an den anderen frei und kräftig
sein; sie werden sich aber alle irgendwie auf Christus beziehen: macht, ist der Heilige Geist. Mit ihm war Jesus für die Ausich
bin auf ihn getauft; ich bin von ihm bekehrt worden; idi Übung seines messianischen Dienstes gesalbt, und von ihm her
will ihm nachfolgen; mein religiöses Gefühl wird von ihm an- empfangen wir denselben Geist, damit wiT nicht uns selber
geregt; sein Glaubensgehorsam ist die Quelle meines Glaubens. leben, sondern dienen.
Der Heidelberger Katechismus, dessen feierlich zu gedenken wir Warum werden wir Christen genannt? Weil eine organische,
hier versammelt sind, hat den Vorzug vor anderen solchen Lehr- lebendige Verbindung zwischen Christus und uns besteht. Wir
büchlcin, daß er sich ausdrücklich um die Klärung dieser Frage empfangen von jener Gestalt, von der die Evangelisten berich-
bemüht: „Warum wirst aber du ein Christ genannt?" Auch er ten, nicht etwa bloß Kräftigung unseres Gefühls, Hilfen für
verweist auf Christus. Ich trage den Christennamen, „weil ich unseren Glauben, Anstöße für unser praktisches Leben; vielmehr
durch den Glauben ein Glied Christi bin" (Fr. 32). Aber im werden wir „durch den Heiligen Geist, der zugleich in Christus
selben Atemzug spricht er zugleich vom Heiligen Geist: ..und und in uns wohnt", mit diesem je mehr und mehr vereinigt,
also seiner Salbung (mit dem Heiligen Geiste) teilhaftig bin". „daß wir, obgleich er im Himmel und wir auf Erden 6ind, den-
Gcwiß, es gibt kein Christsein ohne Christus, wie immer das noch Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinen Beinen
verstanden werden mag; aber mit gleichem Nachdruck ist zu sind und von einem Geist (wie die Glieder unsers Leibes von
«agen: Es gibt kein Christsein ohne den Heiligen Geistl einer Seele) ewig leben und regiert werden" (Fr. 76). Wenn
Ja, die Berufung auf den Heiligen Geist erläutert in ganz wir mit dem Heidelberger im Blick auf unser Christsein vom
entscheidender Weise unsere Beziehung zu Christus. Es wird Heiligen Gei6te sprechen, legen wir ein Zeugnis davon ab, daß
behauptet, daß wir teilhaben an der Ausrüstung, die Christu« Jesus von Nazareth, dessen Amtsnamen Christus wir tragen
für seinen Dienst empfangen hat. Wir erhalten eine solche Be- dürfen, nicht eine Gestalt ferner Vergangenheit ist, sondern
--■- , .. . lebt als der Herr im Himmel, von dannen wir seiner
^ Vortrag, gehalten auf der 400-Jahrfeier des Katechismus m äftj . d (fr 52) Wjr bekennen, daß wir in ihm „unser
Heidelberg am 8. Juni, in der Kirch idien Hochschule Berlin am ■ u- i • • j___vf™A l^k^n" „nA „,„i„; j.
27 i„ i ._j i~ tIuaImI«! c • ki n j ks I Heisch im Himmel zu einem sichern Ftand haben , und zugleich,
f'- Juni und im 1 hcological Scminary zu New Brunswick, N. >■• , 0 , - , , , , , " '
USA am 31 Juli 1963 "daB er uns seinen Geist zum Gegenprand herabsendet, durch
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