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1963

Kategorie:

Altes Testament

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Neuerscheinungen

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347

Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 5

348

Avigad, N.: Excavations at Makmish, 1960: Preliminary Report.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 97—100.
Avi-Yonah, M.: A List of Priestly Courses from Caesarea.

Israel Exploration Journal 12, 1962 S. 137—139.
— Scythopolis.

Israel Exploration Journal 12, 1962 S. 123—134.
B a i 11 e t, M.: La recitation de la Loi chez les Samaritains d'apres

Z. Ben LJayyim.

Revue Biblique 69, 1962 S. 570—587.
Ben-gavriel, M. Y.: Das nomadische Ideal in der Bibel.

Stimmen der Zeit 171 (88. Jg. 1962/63) S. 253-263.
Bente, W.: Die Auferstehung der Toten im Alten Testament.

Igreja Luterana XXIII, 1962 S. 133—138.
Ben-Zvi, I.: A Lamp with a Samaritan Inscription.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 139—142.
B i c k e r m a n, E. J.: Benediction et priere.

Revue Biblique 69, 1962 S. 524—532.
Botterweck, G. Johannes: Klage und Zuversicht der Bedrängten.

Auslegung der Psalmen 3 und 6.

Bibel und Leben 3, 1962 S. 184—193.
B ü 1 o w, S., and R. A. Mitchell: An Iron Age II Fortress on Tel

Nagila.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 101—110.
Burchard, Christoph: Pline et les Essenieiis. A propos d'un ar-
ticle recent.

Revue Biblique 69, 1962 S. 533—569.
Cassuto, U.: Baal and Mot in the Ugaritic Texts.

Israel Exploration Journal 12, 1962 S. 77—86.
Dothan, M.: Excavations at Azor, 1960.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 171—175.
The Expedition to the Judaean Desert, i960.

Israel Exploration Journal Nr. 1-2, Jg. 11, 1961.

Avigad, N.: Expedition A. S. 6—10.

Aharoni, Y: Expedition B. S. 11-24.

Bar-Adon, P.: Expedition C. S. 25—35.

Yadin, Y: Expedition D. S. 36-52.

Lifshitz, B.: The Greek Documents from Nahal Seelim and

Nahal Mishmar. S. 53—62.
Rahmani, L. Y.: The Coins from Nahal Seelim and Nahal

Hardof. S. 63—64.
Nathan, H.: The Skeletons of the Nahal Mishmar Cavcs.

S. 65—69.

Zaitschek, D. V.: Remains of Cultivated Plants from the
Caves of Nahal Mishmar. S. 70—72.
Fohrer, Georg: Zehn Jahre Literatur zur alttestamentlichen Pro-

phetie (1951—1960) (Fortsetzung).

Theologische Rundschau N. F. 28, 1962 S. 235—374.
Gel in, Albert: Moses im Alten Testament.

Bibel und Leben 3, 1962 S. 97—110.
Goodenough, E. R.: Judaism at Dura-Europos.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 161—170.
Krinetzki, Leo: Die Macht der Liebe. Eine ästhetisch -exegetische

Untersuchung zu Hl. 8, 6—7.

Münchener Theologische Zeitschrift 13, 1962 S. 256—279.
Landau, Y. H.: A Greek Inscription from Acre.

Israel Exploration Journal 11, 1961 S. 118—126.
Loewenstamm, S. E.: The Ugaritic Fertility Myth - the Result

of a Mistranslation.

Israel Exploration Journal 12, 1962 S. 87—88.

JUDAICA

Shutt, R. J. H., M.A., Ph. D.: Studies in Josephus. London: Society

for Promoting Christian Knowledge 1961. X, 132 S. 8°. 22/6sh.
G1 a t z e r, Nahum Norbert, Prof., Dr. phil. [Hrsg.] : Jerusalem and
Rome. The Writings of Josephus selected and introduced. New York:
Meridian Books Inc. 1960. 320 S. kl. 8°. $ 1,45.

Die Untersuchungen, die Dr. Shutt in seinem dünnen Bändchen
vorlegt, haben eher den Charakter einzelner Essais als den
einer Monographie. Nach einem kurz gehaltenen Umriß des
Lebenslaufs und der literarischen Wirksamkeit des Josephus
wird letztere in einigem Detail erörtert. Der Verf. bespricht die
Werke Bellum, Contra Apionem, Antiquitates, wobei fast
die Hälfte des Shuttschen Buches auf eine Erörterung der Antiquitates
entfällt. Den Fragen der Quellen, des literarischen
Stils und der Helfer des Josephus bei der Formulierung seiner
griechisch verfaßten Geschichtswerke wird in diesem Abschnitt
nachgegangen. Zum Abschluß enthält das Buch eine Charakteristik
des Josephus als Mann und Historiker (hier wird auch die
Vita zur Sprache gebracht).

Shutts Untersuchungen sind das Ergebnis langjähriger Beschäftigung
mit seinem Gegenstand. Von besonderem Interesse
ist, was der Verf. über den schriftstellerischen Stil des Josephus
und die vielerörterte Frage seiner literarischen Gehilfen zu
sagen hat. Er vertritt die Anicht, daß Josephus sich bei der Übersetzung
des ursprünglich aramäisch verfaßten „Jüdischen
Kriegs" („Die Eroberung Jerusalems") der Mithilfe des Griechischen
geläufiger Assistenten bediente1, daß er jedoch, als er zwei
Jahrzehnte später die Antiquitates schrieb, des Griechischen so
weit mächtig gewesen sei, um keiner Mithilfe literarischer
amanuenses zu bedürfen2. Es sei nicht erforderlich, meint Shutt,
mit Thackeray3 anzunehmen, daß der gelegentlich an Thukydides
erinnernde Stil der Bücher XVII bis XIX der Antiquitates der
Feder eines solchen amanuensis entflossen sei. Die im Zusammenhang
mit diesem Problem angestellte Untersuchung des
Wortschatzes und der Wortverbindungen, deren Josephus sich
bediente, ist eingehend und beachtlich. Eine andere Frage, die
Shutt erörtert, ist die von Laqueur4 aufgeworfene Frage eines
„Gesinnungswechsels" des Josephus im Verlauf seiner literarischen
Wirksamkeit. Als alter Mann - nach dem Tod seines
Gönners Agrippa II. — habe Josephus sich entschlossen, eine
revidierte Zweitausgabe der „Jüdischen Altertümer" herauszugeben
, in der ein stärker jüdisch betontes Bewußtsein mit einem
abfälligen Urteil über die herodianische Dynastie (Herodes
den Gr. und seine Nachfahren) zum Ausdruck gebracht werden
sollte. Josephus habe jedoch die beabsichtigte Neuauflage nicht
zum Abschluß gebracht, bevor er starb; daher komme es, daß
wir nun an gewissen Stellen der „Altertümer" pro-herodianische
Äußerungen aus der Eretauflage des Werkes und an anderen
anti-herodianische Äußerungen des nur teilweise durchgeführten
Zweitentwurfes finden.

Shutt bemüht sich um eine sachliche Würdigung des Josephus
, dem er den Charakter eines „großen Historikers" nicht
absprechen möchte, obwohl er ihn menschlich nicht als großen
Mann schätzt. Man kann nicht sagen, daß des Verfs. Haltung
völlig eindeutig sei, doch ist sie maßvoll. Dr. Shutt hält sich
von unnütz gehässigen Angriffen auf Josephus ebenso frei wie
von dem Geschwätz gewisser sich zur „Ehrenrettung" des Josephus
berufen fühlender Journalisten6.

Das überlieferte Testimonium Flavianum wird als Fälschung
angesehen, doch nimmt der Verfasser (vgl. A. v. Gutschmid,
Thackeray, F. Scheidweiler) an, daß Josephus über die Kreuzigung
Jesu geschrieben hat.

Des Verfs. Ansidit, daß Josephus wegen seines Verhaltens
den Römern gegenüber auch als Schriftsteller von Juden zu allen
Zeiten abgelehnt worden sei, trifft nicht zu. Ein Abriß aus
Josephus' Werken, aus dem Lateinischen ins Hebräische übersetzt
, erfreute sich als Josippon im Mittelalter weiter Verbreitung
unter Juden; es war beliebt und wurde viel gelesen. Nicht
unerwähnt sei die neuerfolgte Übertragung des Urtextes der
Antiquitates als nv:ranp durch Professor A. Schalit von der
Hebräischen Universität in Jerusalem.

Shutts Studies in Josephus enthalten beachtliche Untersuchungen
über die literarischen Methoden und die historischen
Absichten des Josephus. Nicht gleichwertig in allen 6einen Teilen
, ist das Büchlein dennoch anregend und lesenswert. Sein
Hauptwert liegt in den durch den Verf. angestellten Untersuchungen
des Stils des Josephus und in Vergleichen mit dem
Stil und Inhalt der Werke anderer antiker Historiker.

*) zgqod/ievö; ztat jrpoc x'rjv 'KXXrjviSa <po>v}jV ovreQyoTg, Contra
Apionem I 50.

') tü>v K)J.rjvixü>v . . . ypafi/idioir Hdl Ttotrjiixwv /ladijiiäioiv noXld
itov^aag eonovflaaa /leraa^iy, Ant. XX 263.

*) Henry St. John Thackeray: Josephus, the Man and the Histo-
rian (The Hilda Stich Stroock Lectures, New York 1929), insbes. auf
Seiten 100 bis 124.

4) Richard Laqueur: Der jüdische Historiker Flavius Josephus. Ein
biographischer Versuch auf neuer quellenkritischer Grundlage (Gießen
1920); sieh insbes. Seiten 128 bis 221, 246, 261.

5) Z. B. Leon Bernstein: Flavius Josephus, his Time and his
Critics (New York 1938).