Recherche – Detailansicht
Ausgabe: | 1963 |
Spalte: | 345-346 |
Kategorie: | Altes Testament |
Autor/Hrsg.: | Morawe, Günter |
Titel/Untertitel: | Aufbau und Abgrenzung der Loblieder von Qumrân 1963 |
Rezensent: | Ploeg, Johannes P. M. |
Ansicht Scan: | |
Download Scan: |
346
Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 5
huge' durCh BeyCrli" "eU entfacht' auch in der Zukunft weitgehend Ähnlichkeiten mit den entsprechenden Gattungsutergehen
, dementen in den Psalmen aufweisen (S. 105).
S 144 ,°^erS aiTechend iStl Sdn Ve'fiU*' in Ex- 32 HM t . , Nadldem er Form der Lieder studiert hat und jedes
der Träd tion^M emCr afIter£"und f,ncf jÜ"geren ^f* L,'ed seiner Gattung, oder besser gesagt seinen Gattungs-
32 1 t a TL unteursche,den: l" de* altcre"' hinter dementen zugewiesen hat, glaubt Morawe die Zahl der Lieder
in r I ", ! 2U"n ul iC1"C m ^ KrdT aar°' ^eStimmen zu können: 34 (S. 168; Sukenik: etwa 35; Dupont-
SetateKu^ÄfnT ^«'IT***?* Und.p°;ltIV ge" STT'- 42)> obwohl er gesteH d«ß ab Lied 22 die Zählung
der "SST, StlCrb,ld vorgeegen: dle dann/on fr «VPothetisch ist, weil der Text nur fragmentarisch vorhan
Ä vZÄn^K K M 8 'A*i e,"e, T ES Wird bc"ußt davon abgcsehen' die graphischen
In 24 Ta T6 a St'crbl,de8' verwandelt worden ist. Kennzeichen der Handschrift (offene Zeilen, usw.) zur Ab-
und damalh in £r% BemUhen' "dl£ CmSt S06'*" trennUng der Lieder *> benutzen; er vermeldet sie am Schluß
"na darnach in der E-Tradition negativ gewertete Person se ncr Unrprc,„4,„.,~ cc , ^ " -< .. .. • . . • ..
Aarons wierlor tu „„fl-ow ccir^ -u j j- lr ™ "-"Untersuchung (S. 163). Methodisch scheint mir dies un-
erscheinen . ""-"ungstormeln bespricht, ohne nur anzudeuten, woher
Wir Won M u„; ,4;„o„„ d u l j «r- • "l3" .Weiß- daß man es mit solchen Formeln zu tun hat. Woran
wir lassen es bei diesen Proben bewenden. Wie immer ist e ne snlrK» E~™„i / c ^ j - i - j l - -i
man zu rli«.«™ „„J ei n» i j- , solche rormel (anfangend mit odeka oder baruk)
™n zu diesen und anderen Einzcllosungen stehen mag, die zu erkennen ,,„A ,„;„ ,, -a l a ■ ■ ■ t ■ j
Grundthese Hnft ciVK c;r,-,;.iu„,i- £ u • n V • . R,enner». und wie weiß man, daß sie in einem Liede nicht
uuumese, aau sich die binaiubcrhcferungen bei a er ihrer wiederholt ™rAi u- r-l j.. j i i
Mannigfaltigkeit auf einen Sitz im Leben zurückführen die üSrfJfe iSST ÄLT* ' t^l^J"
lassen, aU die Geschichte des sakralen Stämmebundes und hier Zweifel Jotl w 7/ « f u viJ u ° '
n Sonderheit auf den Bundeskult, dürfte ihm zu belegen ge- zu kontroHi! ' ^ ^ghchkeit bestehen, sie
Jngen sein. Und sein Versuch, diese Traditionsbildung bis in will. J£f"i Wenn ™an uber ueI" Vermuten hinauskommen
die Mosezeit zurückzuvcrfolgen, wird auf alle Fälle auch zu Zeichen Kontrolle b,Iden eben dle graphischen
einer Überprüfung des Mosebildes Anlaß geben, wie es Noth M B ...
verschiedentlich gezeichnet hat. Mag der Verfasser bis dahin stud' 6 Verfasser zuerst die graphischen Zeichen
dem einen zu viel und dem anderen zu wenig des Guten ge- zu j"6" mufsen' ist es doch klar, daß sie in vielen Fällen daran
haben, man wird ihm zunächst für eine Arbeit Dank wis- ejne '^"f"' Lieder zu trennen. Wenn es möglich gewesen wäre,
«en, die zu so vielen Überlegungen herausfordert. lieh y . ^sa'mcn mit genügender Sicherheit durch diese äußer-
Marburg/Lahn Otto Kaiser p f" Kriterien abzugrenzen, wäre es an der Zeit gewesen, die
men selbst in ihrem Aufbau zu untersuchen, und von da
. *) Zum Problem des Ursprunges der Leviten und dem einer levi- n i j'e"eicht wieder Schlüsse zu ziehen zu anderen Psalmen
tischen Priesterschaft wird in absehbarer Zeit eine Studie von A H u deren Begrenzung. Das würde überzeugender gewirkt ha-
Gunneweg zugänglich sein. ben. Morawe hat aber all sein Vertrauen auf die c r i t e r i a
'Verna des Stiles und ihre Verwendbarkeit für seine Unter-
Morawe, Günter: Aufbau und Abgrenzung der Loblieder von SU*Ung gesetzt, und da spielt eben das subjektive Urteil eine
Qumran. Studien zur gattungsgeschichtlichcn Einordnung der Hoda- gr°ße R°He.
Ü3. A^Äi ^K« ,£,SbAf i7jM°- er Ä frage j* ^ °b ^ verschiedenen Elemente, die
Di? Rnrb rl,c ^„ n j. i, , ;lutzah!t, als ebensovicle ,,Gattungsclemente betrachtet
titel Studtn L ISPr lZ°v^St' t;ägt den Unter' nden können. Zur (alten) Auffassung der Gattung gehört
Hodaiö'th" ,.zfty g^gsgesA.chthchen Einordnung der d°*, wenn ich recht sehe, die Idee des S t i 1 z w a n g e s, und
die ™ , u a 1 deUthdl, Werden' daß dßr Autor nur eben dieses macht die Gattungsforschung in Liedern einer nicht
de sogenannten Hodayoth besprechen will und nicht z.B. die mehr ganz primitiven Zeit, wo der Geist der Dichtkunst frei
mlK. fi ' u° ,f gr° Ordensregel oder in der Kriegs- !.u. wdten anfängt, zu etwas, das immer problematischer wird,
we ^n'v A*orawe hat in se'ner Arbeit einen äußerst Iobens- fU,e Annahme von „Mischgattungen" führt die Gathings-
For,J JlTsu* «nternommen. die Loblieder von Qumrän ihrer ^rschung fa diesen Liedern geradezu ad absurdum,
zuordnen ^ durehzuarbeiten und formgcschichtlidi ein- Uatt"ngsforschung zu treiben bzw. Formgeschichte zu studieren,
nirhe cT ~ aji J!ar 71, nodl nicht geschehen, wenigstens ,st, 2^ar Mode; dadurch darf man sich aber nie verleiten lassen,
soannt fr h j m hat der Rezensent das Buch ge- Sl* nicht immer Rechenschaft zu geben von ihren Möglich-
spannt zur Hand genommen. Jeiten bzw. Unmöglichkeiten und von der großen Rolle, die
gelesen hatte V^M " Morawcs Bu*. nachdem er es das subjektive Empfinden des Forschers darin spielt,
achtens licet daTv i berned'gt weggelegt hat. Meines Er- Wenn man, vom AT herkommend, die Lieder von Qumrän
der Gattun^mr^ ? den bcsehränkten Möglichkeiten ilest- fällt es sofort auf, daß sie einen ganz besonderen Stil
ten, und nur diese In R bT v,„Ut0r versucht bat auszubeu- haben, der sie von den meisten Psalmen des AT unterscheidet.
Weiß ein seWfM R " 1961' S-255-302, hat Meir ln dieser Hinsicht könnte man gerade von „Qumrängattung"
forschung Gunkels qU1,S,t°lr.genalten gegen die Gattungs- reden. Innerhalb dieser Gattung sagt der Qumrändichter,
zu weit obwohl ' CF ,gcn.r,rrc'Ilcl1 in seiner Kritik m. E. wohl Was er eben sagen will, frei und nicht von Formen gehemmt:
Recht hat IrliZ "j rjestreiten läßt, daß er in vielem er lobt und dankt Gott, erzählt, was mit ihm geschehen ist,
der GattuW I lmm" 00 dcr Meinung, daß die Resultate "°d paßt 6eine Worte dem Inhait an. Qb man dann noch von
was nur a»(" A w ZU i "nbewiesenes enthalten zu viel, tlnzelgattungen oder deren Elementen reden kann, scheint mir
nicht knnrrLi i-^ 2" Inruition gewonnen ist und sich P*™ als fraglich. Dazu kommt, daß der Sitz im Leben dieser
Sinne auch fr 7" n a ff sdleint mir' da" d*s in gewissem L,eder doch wohl überall derselbe scheint: der Kult der Ge-
ui rur das Buch Morawcs zutrifft. meinde, worin diese Psalmen vorgetragen wurden, oder, wenn
Ha„ *Ürt e'r^er kurzen Anleitung (I, S. 11-20) foken die zwei man dies nicht will, das fromme Betrachten oder Lesen der
Loblied ' ^ £arcSte,lung der einzelnen Gattungsclemente in den ^eindeglieder. Gunkel nahm an daß die Gattungen in ver-
T.Ä'Snn~c06)1 Und Abgrenzung und Aufbau der sdl'edenen Kultsituationen entstanden waren.
ErRebnis nv/'S- 107-167)- Das Buch schließt mit einem So hat der Verfasser mich vom guten Recht semer
G^neselen-n; 172) Und ein,'gen Verzeichnissen. Als ^«ungsforsdiung und seiner Methode bisher n.cht uberzeugt.
rungsfoS M Ä M°rawe im ersten Hauptteil: Einlei- £ freche aber gern meine Freude darüber aus, daß er die
wird jede V. Indlte' Retrungsberichte, Gelübde (dazu £rage nach Inhalt und Gliederung der Psalmen einmal gestellt
hymnische S&u't"/ gerechnet), Bitten, Aufforderungen, bat gründlich versucht hat sie zu beantworten. Dabei
Stücke ohne LehrcHr^X,0"en' Stückc im Lehrstil, ähnliche hat. « den Aufbau vieler Lieder doch wohl ncht.g gezeichnet
thematik im Vorderl'r a ^ Lebr«ücken steht die Qumrän- und den Weg zum weiteren Studium gew.esen.
«ergrund, wahrend die Einleitungsformeln usw. Nijmegen J.van der Pioeg