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Ausgabe:

1963

Spalte:

342-345

Kategorie:

Altes Testament

Autor/Hrsg.:

Beyerlin, Walter

Titel/Untertitel:

Herkunft und Geschichte der ältesten Sinaitraditionen 1963

Rezensent:

Kaiser, Otto

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41 Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 5 342

ka^ei^«tha1!. be<50nderS verbunden geblieben ist. Hier würde. Schon früh allerdings hat H. eine solche Aufgabe emp-

selbst hZ h ■' i" nur.wcn,8 oder gar nidlt in das Land funden- Bereits sein Vortrag vom Jahre 1931 beschäftigt sich

gilt von ;inelnS*auen dffen> "«"■ Gewinn lernen. Das mit der Bedeutung der prophetischen Heilsbotschaft für die

|.l von dem ersten Aufsatz (Die Tradition in Palästina, alttestamentliche Theologie (S. 54-68) und versucht, die orga-

WeiterwirW, 7' t™ JEnlstehen; Wandern und dem zähen msche Zusammengehörigkeit von Unheils- und Heilsverkündi-

auch Z1 t!aTZ Tradlt"feni Palästinas beschäftigt und gung herauszustellen. Zwei weitere Arbeiten aus dem letzten

dTctchll*d,tl0,n..,lnsSesamt aIs Hilfsmittel für die Erfassung Jahrzehnt führen in dieser Richtung weiter (Ist Exegese theolo-

1 Ipr„^ ogi en, Pachtung zuerkennt (vgl. dazu auch gisch möglich? S. 101-117 und Das Christusproblem im AT,

cheint hnt "elhgengr,aber Jesu Umwelt, 1958) Wie nur S. 148-161. Hier hat auch der aktuelle und vorsichtig ab-

H[ auch ™ > beneidenswerte Lokalkenntnis des Hl. Landes wagende Aufsatz „Theologische Bemerkungen zum Israelpro-

Adonibesek Js iT^T^ V1° v™ ^tu a" ' S; 134~147' Seine besondere Bedeutung, dessen Studium

SüTm« Sil a T SUd' def V0^/*1^ des nur. ^pfohlen werden kann). Wird in dem ersten Aufsatz als

..MdAiLdtL t«^v 6 ^ j"1"1?/ °der j de" , f nZU"g der historisch-kritischen Exegese die heilsgeschicht-

eVtanW^ S'ft ,V nu ^f1"18 d<V° im Sinne theologischer Exegese empfohlen so wird

Tabor zu hafte"de" Melchisedek-Überlieferung am Berg ähnlich im zweiten Aufsatz an Hand zweier Betrachtungsweisen,

lern" der SVit IT fnm?±aloS}si'™g Jerusa- deren eine durch Bultmann und Fohrer, deren andere durch

, der auch der heilige Fels seinen Tribut darbringen muß, Vischer Gnrmoli. „„j d j i -.x * • * • j u -i
wenn ihm ™ c „ u d u • m j » ^ i ,' "OPPelt und v. Rad gekennzeichnet ist, in der heilsam
inm — m. t. mit Recht — eine uberragende Bedeutung geschichtlit+i™ » »• j- t ■• j ru „ 11

erst nach A»r v^^^x,____ t„ i i 11 i j r. j "cnnicnen Interpretation die Losung des Chnstusproblems

naen der Zerstörung Jerusalems als klassischem Rest der gesehen Di,» f-r»ffi n u j.^. j- j j •*

Tempe herrli^t^if ,„r,»u;ii,„* er» r i j j . a t e "emichen Beobachtungen, die gerade den zweiten

^'Herrlichkeit zugebilligt wird (Der heilige Fels und das Aufsatz auch ;„ j„„ f 1*11 j . tl 1

AT, S 4 5_ir n„ um„„j„,„ v„ „,.•■ j • r- j kT j. • i - i- i ucn m der Kritik an den genannten Theologen

jf-ts—53). Das besondere Verständnis für das Nachwirken charakterisiere ™n -j... i>l l j , m • j j.

der Tradition, wofür als ein anschauliches Beispiel der Erlebnis- sachlich m 2m ^ "if "^T ff" /^l"' Wf ^
bencht über das samaritanische Passah aus dem Jahre 1957 „Heises* cht™ , treffend .erscheinenden Wort
(S- 126-133) genannt werden kann, hat sich in abgewandelter pflichS, £ V ? -Z ' auch eine VerForm
auch in dem Referat über die „Nachgeschichte alttesta- Linien die cJ A^ m * T™ ™ at"' >
mentlicher Texte innerhalb des AT" (S. 69-80) niedergeschla- ohne jene, „ t ™( V/u Men*chenl,"le lnl AT,' zu verfolgen,
gen wenn hier an Hand ausgewählter Texte aus dem Jesajabuch der Apokln. l. a"fj*tbaren. Versu*e? zlL Sinken, denn
auch dem Beachtung geschenkt wird, was als Zusatz oder als Linien S a entschlossen ist auch das Ende dieser beiden
weiterführende Interpretation eines prophetischen Wortes sehr sein A.Ta T"'' Itt' T mir aber audl wldlt,g z"
leicht einer Entwertung anheimfällt; man wird, auch als Ergeb- weI<Lr a Y Y"?* lm NT mlt Ressentiments irgend-
nis jenes Appells, gern zugestehen, daß in der heutigen Exegese spätr!) i. h™dele es sich dabei nur um ein fremdes oder
auf diesem Gebiet weithin verständnisvoller vorgegangen wird den Appendix, ignoriert, sondern berücksichtigt wor-
Daß dabei die Gefahr einer Überbewertung der „Nachgeschichte" kern 1St' We"n d'C alrtesramentlicbe Gotteslinie über den ge-
nicht ausgeschlossen ist, scheint mir allerdings der Aufsatz über füh Cn <-bristus zum wiederkommenden Christus fortge-
die „Kleinen Richter" (S. 118-125) anzudeuten. Die Einbezie- rt wird-

hung fast aller Richtergestalten in jene Institution der „Kleinen t- ^ucn ist abgeschlossen durch eine Auslegung der wich-
Richter", deren Profilierung Alt besonders am Herzen gelegen lgsten Kapitel der Urgeschichte (zunächst vollständig bis Gen.
hat, ist wohl weniger in der alten Überlieferung selbst als in J l6, dann in Auswahl bis 9, 16; S. 162-186). Hier wünscht
der späteren Ausgestaltung dieser Überlieferung begründet, die u*? sicb bevorzugt den Prediger als Leser, der Anweisung er-
die vorhandenen Unterschiede zwischen den „großen" ' und m ,Und ^ut gewinnen soll, auch der Predigt über alttesta-
„kleinen" Richtern auszugleichen versucht hat. Zwei weitere entIiche Texte gebührende Aufmerksamkeit zu schenken; beAufsätze
regen zu ähnlichen Fragen an. H.s Vortrag über die yl* p0cb nacn meiner begrenzten Erfahrung die alttestament-
prophetische Kritik am Kult (S. 81-90) will über die in der Predigt heute geradezu Seltenheitswert.
Tat einseitige Antithese Kultus-Ethos hinausführen wie es Bad Godcsl'"ff Of(oPlöKer
auch schon Weiser versucht hat. Ob aber die auf S. 87'angedcu- Bev ..

tete Ablösung der bisherigen Antithese: nicht Kult, sondern ZU n' Wa,ter: Herkunft und Geschichte der ältesten Sinai-
Recht durch die andere: nicht Ihr, sondern Ich (sc. nicht Israel, gr «'''n/V Habilitationsschrift. Tübingen: Mohr 196.. VIII. 203 S.
sondern Jahwe) völlig dem gerecht wird, was hier unter „Recht" n, °M 2J3 80; Lw' 27 8a , „ u,.
zu verstehen ist? Gefordert ist doch im Gehorsam gegenüber sdlriule vo" dem Tübinger Dozenten vorge egte Habihtations-
dem (Gottes-) Recht die Dankbarkeit Israels die allerdings an 2 Wcndcr sich einem in den letzten Jahrzehnten in der
Gott gerichtet in der Fürsorge für den Armen und UnSek" Eigentlichen Wissenschaft lebhaft diskutierten Fragenten
usw. auch stets den Menschen ,St A i Ii [eidl 2U ™d kann deshalb ihrer weitgehenden Beachtung
Frömmigkeit unterliegt der Gehhr in d R 5?i Z Sein" ^ sie auf Grund einer sorgfältigen Iiterar- und
Dankbarkeit diese Blickrichtung auf den M , Betat,gUng,. d" 5radi«°nsgeschichtlichen Analyse gerade in der Frage nach der
und stattdessen den jl^ E 5 "'"u T Ursprünglichkeit der Verbindung der Auszugs- und Sinaitradi-
Leistungsdiarakter einse tig Tn den VorcS t A™ ^f^f" '.0n ™ einer, gegenüber den durch v. Rad und Noth gegebenen
wird die von H. vorgesch aeene Antfth * u ^ v £ L°iUngsversuchen, neuen Antwort kommt, deren Tragfähigkeit
haben, aber sie wird doch S zLbS^T. t *T tl A^ »^hängig von der zu ihren Gunsten vorgebrachten sekun-
bzw. dn«r Präzisier^^i^^'^TSSSSZ fe *"™^<*™ Hypothesen in der Folge erweisen

ThLZ 77 zumeÄbdn!?r !°L5"rmc?.nJn.8e"idme,te U"d dl , Nachdem der Verfasser in einer kurzen Einleitung (S. 1-3)

scheint mir in«0f!™ f ul 1 "Trostbüchleins" zutrifft, sätzen abgesehen, lediglich mit drei Hauptquellen (J, E und P)

-Nachgeschichte ' traSl,ch' als hier doch mit einer stärkeren rechnet. In seinem zweiten, umfassendsten Teil (S. 33-164)

Einzelexegese würd T en 'st; abel' selbst eine ausführliche stellt er sich die Frage, „auf welche Wurzeln die einzelnen

können, da m E C I IIwii begrenzte Urteile abgeben Elemente der elohistischen und jahwistischen Traditionsstücke

Heilsbotschaft ins? 8jUn lcrie Analyse der prophetischen zurückgehen, unter welchen Voraussetzungen und Einflüssen

okulierenden H«>-1 mt „ nngcnd notwendig wäre, die den diese in ihrem vorliterarischen Überlieferungsstadium gestaltet

nensvorstellungen schärfere Konturen verleihen worden sind, wo ihr Sitz im Leben zu suchen ist" (S. 33)