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1963

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Altes Testament

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Neuerscheinungen

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271

Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 4

272

ursprünglichen Gestalt wiedergeben; denn auch der in Judaicis
minder Versierte wird dann sehr schnell lernen, daß p*ODTI

und 3<iBtO als hiisiq und sippüg zu lesen sind.

Jcua Rudolf Meyer

Calderone, Philip J.: Supplementary Note on HDL-II.

The Catholic Biblical Quarterly XXIV, 1962 S. 412-419.
Couturier, Guy P.: Sagesse Babylonienne et Sagesse Israelite.

Sciences Ecclesiastiques XIV, 1962 S. 293-309.
Fisher, Loren R.: Abraham and his Priest-King.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 264-270.
Gerstenberge r, Erhard: The Woe-Oracles of the Prophets.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 249-263.
Greenberg, Moshe: Another Look at Rachels Theft of the

Teraphirc.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 239-248.
Haspecker, Josef: Is 9,1—6 — ein prophetisches Weihnachtslied?

Bibel und Leben 3, 1962 S. 249-257.
Huppenbauer, Hans Walter: Die römische Straße im südlichen

Gilead.

ZDPV 78, 1962 S. 171—179.
Irwin, William A.: Jobs Redeemer.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 217-229.
Katzcnslcin, H. J.: Some Remarks on the Lists of the Chief

Priests of the Tempie of Solomon.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 377-384.
Lifshitz, B.: Die Entdeckung einer alten Synagoge bei Tiberias.

ZDPV 78, 1962 S. 180—184.
Loss, Nicolö M.: Olocausto e sacrificio paeifico.

Salesianum XXIV, 1962 S. 525—533.
Schunck, Klaus-Dictiich: Bemerkungen zur Ortsliste von Benjamin
(Jos. 18, 21—28).

ZDPV 78, 1962 S. 143—158.
Scale, Morris S.: Deborah's Ode and the Ancient Arabian Qasida.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 343-347.
S t i n e s p r i n g, W. F.: The Active Infinitive with Passive Meaning

in Biblical Aramaic.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 391-394.
Tunyogi, Andrew C: The Rcbellions of Israel.

Journal of Biblical Literature LXXXI, 1962 S. 385-390.
Vanhoye, Albert: Mesure ou demesure en Sag. XII, 22?

Recherches de science religieuse L, 1962 S. 530—537.
Wernberg-M0ller, P.: Some Observations on the Relationship

of the Peshitta Version of the Book of Genesis to the Palestinian

Targum Fragments, Published by Professor Kahle, and to Targum

Onkelos.

Studia Theologie- XV, 1961 S. 128—180.
Wibbing, Siegfried: Zur Topographie einzelner Schlachten des
Judas Makkabäus.
ZDPV 78, 1962 S. 159-170.

NEUES TESTAMENT

Wagner, Günter: Das religionsgeschichtlidie Problem von Römer
6, 1-11. Zürich-Stuttgart: Zwingli Verlag 1962. 351 S. 8° = Abhandlungen
z. Theologie d. Alten u. Neuen Testaments, hrsg. v.
W.Eichrodt u. O. Culimann, 39. Kart. sfr./DM 27.50.

Die vorliegende Untersuchung will als ein „erster Schritt" (S. 9)
auf dem Wege zur Interpretation von Rom. 6. 1 ff. verstanden werden
. Sie prüft die Tragkraft der Annahme eines Einflusses von Mystc-
rienvorstellungen auf die Aussagen dieses Abschnittes und kommt
dabei zu einem durchaus negativen Ergebnis. Man könnte im ersten
Augenblick fragen, ob das Problem noch so akut ist, daß sich die daran
gewandte erhebliche Arbeit lohnt. Der in Teil 1 gebotene, instruktive
Überblick über die verschiedenen Fassungen jener Annahme nennt
in der Tat für die Gegenwart nur noch einen Vertreter der „These
einer vollständigen Abhängigkeit des Paulus von den Mysterien"
(S. 16—31), C.Schneider. In der Gruppe derer, die meinen, Paulus sei
zwar in Rom. 6 von Mysteriengedanken beeinflußt, wandle sie aber
nicht unwesentlich ab, nennt W. zwei Gelehrte der Gegenwart: J. Lei-
poldt, der sich mehrfach eingehend mit dem Problem beschäftigte
und nach W. „besondere Beachtung" verdient (S. 37), und R. Bultmann
, der mit dem Titel seines Aufsatzes .Anknüpfung und Widerspruch
' (Theol. Zeitschr. 2. 1946, 401—418) die Überschrift für den
entsprechenden Abschnitt bei W. liefert. Eine größere Zahl gegenwärtiger
Neutestamentier vertritt „die Annahme einer rein terminologischen
Abhängigkeit" (S. 53—57). Schließlich referiert W. auch
Gründe, die für „die Bestreitung des My6terieneinflusses" (S. 57—68)

in Vergangenheit und Gegenwart von zahlreichen Forschern angeführt
werden.

In der Tat beeinflußt die Voraussetzung einer auch nur
relativen Einwirkung von sog. Mysteriengedanken auf Rom. 6
das Verständnis des Textes erheblich, und selbst die Annahme
einer formalen Beziehung ist dafür nicht ohne Bedeutung. Vor
der Frage nach irgendwelchen Einflüssen von Mysteriengedanken
auf Rom. 6 steht indessen die Frage nach der Richtigkeit der
Auffassung der betreffenden Kulte, auf die man dabe^ zurückgreift
. Diese Frage ist von den Bestreitern solcher Einflüsse
z. T. schon im einzelnen gestellt worden. Das Verdienst W.s
ist es, daß er sich der Mühe unterzog, das Verständnis der
(wirklichen oder angeblichen) Mysterien in deT religionsgeschichtlichen
Forschung, soweit es für die Interpretation von
Rom. 6 in irgendeiner Weise ernsthaft angezogen worden ist,
sowohl an Hand der Texte wie an. Hand der Speziallitcratur.
die er umfänglich aufgearbeitet hat, eingehend und umfassend
zu prüfen (S. 69—288). Eingeschlossen sind die eleusinischcn
Göttinnen, Osiris-Isis, Tammuz, Marduk, Adonis, Attis. Die
aus der Mysteriendeutung von Rom. 6 sich ergebenden Hauptfragen
gehen dahin, ob in ihren Kulten sterbende und (im
eigentlichen Sinn des Wortes) auferstehende Götter begegnen,
und ob mit den Kulten Weihen verbunden sind, durch die der
Myste Anteil erhält am Geschick der Gottheit (außerdem muß
z. T. auch geprüft werden, ob es sich überhaupt um Mysterien
handelt). Daneben achtet W. darauf, ob der betreffende Kult
bereits zur Zeit des Rom. in das Blickfeld des Paulus bzw. der
Adressaten getreten sein kann; da6 letzte (die Möglichkeit des
Vorhandenseins des betr. Kultes in Rom) muß m. E. für die
Gesamtfrage nicht entscheidend sein, es wird es tatsächlich bei
W. auch nicht. Die Frage nach dem Alter bestimmter Vorstellungen
überhaupt ist selbstverständlich wichtig und wird auch
hinsichtlich der genannten Kulte im Blick auf die Paulusbriefe
bzw. das Urchristentum verschiedentlich bedeutsam. Fragen wie
die nach der Bedeutung der Waschungen (.Taufen) in den Kulten
werden nicht übersehen.

Wir können die wichtigen, differenzierten Teilergebnisse
für die einzelnen Kulte hier nicht vorführen. W. hat in seiner
Untersuchung — in der er weithin der Struktur der betr. Kulte
überhaupt nachgehen muß — nicht wenige tradierte Thesen als
unbegründet zu erweisen, bloße Mutmaßungen als solche aufzuzeigen
usw. Er kann sich dafür ebenso auf die Quellen berufen
wie auf Urteile anderer, zumal Spezialisten, etwa auf
neuere Arbeiten wie die eines so ausgemachten Kenners der
antiken bzw. spätantiken Religion wie M. P. Nilsson. Wichtig
ist, daß W., ohne etwa schematisch zu arbeiten, das Material
und die weithin schon selbständig gewordenen religionsgeschichtlichen
Thesen im Zusammenhang prüft. Daß sich dabei
dann im einzelnen in mancher Hinsicht recht verschiedene, sich
durchaus nicht in das Schema der Mysterienrcligion(en) fügende
Bilder ergeben, die sich gleichwohl von deren Bild in der
..rcligionsgeschichtlichen Schule" einheitlich abheben, spricht
nicht gegen die Analyse W.s, sondern gegen dieses Schema.

Z. T. beruht die mystcrienhafte Interpretation auf Äußerungen
von Kirchenvätern, die, wenn sie nicht überhaupt fehldeuten, zumindest
für das Verständnis dieser Kulte im l.Jhdt. n. Chr. nicht maßgebend
sein können (zu Tertullians Äußerung über heidnische
.Taufen' in bapt. 5, 1 ist schon mehrfach gesehen worden, daß sie
eine interpretatio christiana gibt).

In Teil 3 bietet W. noch einen „Ausblick" (S. 271), in dem die
Richtung der weiteren Arbeit an Rom. 6, 1 ff. „nur angedeutet
werden" soll (S. 12). Nach einer Zusammenfassung des Ergebnisses
von Teil 2 im Blick auf Rom. 6. 1 ff. (S. 271—280) wird kritisch einiges
über angebliche „Abhängigkeit des Paulus von Vorstellungen
der Mysterienkulte" außerhalb von Rom. 6 gesagt und schließlich „die
Herkunft der paulinischen Vorstellung vom Mitsterben und ,Mitauferstehen
' in der Taufe" vom Text von Rom. 6 her in Auseinandersetzung
u.a. mit Dibelius und Bultmann erörtert (S. 289—306). In
diesen vorbereitenden Erwägungen zur Interpretation von Rom. 6,
1 ff. sieht W. u. e. richtig, daß hier die Taufe als Begrabenwerden
verstanden wird, vor dem das Mitgekreuzigtsein im Tod Jesu geschehen
ist (S. 294 f.; das wird freilich nicht festgehalten, S. 306),
daß in V. 3—7 ein völlig geschlossener Gedankengang vorliegt
(S. 295) usw. — Ein Literaturverzeichnis und vier Register schließen
den Band ab.