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Ausgabe:

1963

Spalte:

202-203

Kategorie:

Neues Testament

Autor/Hrsg.:

Lövestam, Evald

Titel/Untertitel:

Son and saviour 1963

Rezensent:

Holtz, Traugott

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Theologische Literaturzeitung 88. Jahrgang 1963 Nr. 3

202

weiteres s. u.). Sodann werden in Kap. II Nature et gravite du sehen Text immerhin auf die Zeit um 300 datieren (S. 289—307);
peche nach den synoptischen Logien dargestellt: Unglaube, das könnte jedenfalls nur einen Grundstock betreffen'. Die BeHeuchelei
, Sichärgern, Vorwurf der Betrügerschaft, Gewalttat Ziehungen bleiben m. E. weithin recht allgemein; in den langen
gegen die ßamkeia (Matth. 11, 12 par.), Lästerung des Gei- jüdischen Texten mit verwandtem Grundthema findet sich
stes usw., bis hin zur Tötung des Sohnes und der Absicht der begreiflicherweise Material, das gewisse Berührungen mit Pau-
Usurpation der ßandr.'in (Mark. 12, 7f. parr.)— in dieser climax linischen Aussagen enthält. — Die Unterscheidung zwischen
wird le peche commis devant le Christ erörtert. In Kap. III, Le Übertretung und Unwissenheitssünde wird wieder bedeutsam im
my6tere du peche (S. 117—154), wird zunächst herausgestellt, letzten Abschnitt des Kapitels VII, der das Verständnis der
daß Jesus das gesamte Volk, das von den maßgebenden Krei- Solidarität der Schuld bei Paulus („in Adam") von dem in AT
sen verführt war, als sündig erklärt habe, und sodann betont, und Judentum abhebt. Kap. VIII zeigt den neuen Adam bei
daß er es in einem Zusammenhang der Schuld mit seinen Vä- Paulus in den Aussagen über den Menschen(sohn) Christus und
tern gesehen habe, die nun in der Abweisung des Menschen- stellt sein Verhältnis zur .neuen Eva', der Kirche, dar, die als
sohnes gipfele. *ein Leib es ihm ermöglicht, alles zu .erfüllen' (Eph. 1, 23; 4, 10

In Kap. I werden überhaupt die synoptischen Texte häufig von — Gen. 1,281), usw. In Phil. 2,6—11 erscheint der neue Adam

at.lichen Sätzen einerseits und von Wendungen jüdischer Gebete im Gegensatz zum ersten; L. führt das an einer Reihe von

andererseits her gedeutet; zu der Benutzung später Texte i.u*. Die Einzelzügen aus. Ein letzter Abschnitt bemüht sich wieder um

Ruckbeziehungen zum AT sind z. T. zumindest überraschend - die eine Confirmation liturgique; hier werden auch nach dem Urteil

unreinen Tiere, die sich in den See stürzen, Mark. 5, 13 parr., entspre- i c_l,,„;__i i • n •• j i • i t j t

chen den Tieren von Dan. 7, 3 ff. (S. 34); die Frage Jesu nach dem ~i *f™,=nß^>ten emer Ruckbeziehung auf judische Texte

Urteil der Menschen über ihn, Mark. 8, 27 parr., erinnert an das „Wer *"™CDar,- In Kap. IX kann nur andeutend (S. 377-382) die

bin ich" von 1. Sam. 18,18 (S. 41), Mark. 9, 36 an die Erwählung Da- rrutle beschichte der Gegenüberstellung der beiden Adam skiz-

vids im Kindesaltcr, 1. Som. 16, Ii', das „heute" von Luk. 19, 9 an ziert werden. Das Buch schließt mit allgemeineren Ausführungen

2. Sam. 19,23 (S. 65), usw. Natürlich stehen daneben andere Verbin- zum Thema Eden' und zum Verständnis der Sünde (besonders

Hungen, die überzeugender sind. der kollektiven) in der Bibel (S. 383—396).

Zum spezielleren Thema des Buchtitels kommt L. im zwei- Darlegungen, die größere biblisch-theologische Linien zie-

ten Teil, Saint Paul: Peche du monde et peche d'Adam. Kap. IV hen, kennzeichnen auch sonst weithin das Werk; vielleicht

erörtert zusammenfassend die Aussagen über den Unglauben hätte es mitunter knapper gestaltet werden können. Jedenfalls

Israels (der vom Ungehorsam nicht zu trennen ist), eingehend gründet es in seiner Besonderheit auf einem weitgreifenden

1- Kor. 1,21 (.die Sünde der Welt') und, in einer sehr gut Studium liturgischer Texte des Judentums und der Alten Kirche,

durchgeführten Analyse, Rom. 1,18-24; schließlich wird über in deren Zusammenhang es ja vor allem die Paulinischen Aus-

.die Herrschaft der Sünde* (zu Rom. 6 f. ziemlich kurz) gehan- sagen hineinzustellen bemüht ist, darüber hinaus sodann der

delt. In Kap. V (S. 200—211) wird neben die zu erwartende Kirchenväter, die zur Deutung angezogen werden; diese wird

eschatologische Steigerung der Sünde (besonders in den Gestal- aber auch — zumal von LXX her - philologisch-6emasioIogisch

ten von 2. Thess. 2, 3-12) die Fülle der Sünde und das Gericht unterbaut. Dies beides geschieht besonders in den Anmerkungen,

über sie in der Geschichte nach Rom. gestellt. Kap. VI arbeitet in denen sich L. auch mit der neueren Literatur auseinander-

zunächst die Aussagen über die Vergebung heraus, die sich mit setzt, die er in großem Umfang überschaut. Daß Paulinische

dem jüdischen Neujahrsfest und dem Versöhnungstag verbin- Aussagen einmal eingehend mit jüdischen Gebetstexten sozu-

den. Für das erste gibt die Mischna (Rosch hasch. 4, 5) vor allem sagen ins Gespräch gebracht werden, ist jedenfalls verdienstlich,

die Stichworte in der Aufzählung der Bezeichnungen der betr. wenngleich die oben skizzierten Fragen bleiben. Daß das Werk

Benedikrionen, deren Inhalt weithin aus späten Gebetstexten auch biblisch-theologisch seine eigene Prägung hat, wurde

erhoben wird. L. beachtet die Frage der zeitlichen Ansetzung wenigstens angedeutet. In eine Debatte etwa über die Inter-

der Stücke; die Gedanken, die darin ausgedrückt werden, lassen pretation des hp qi jinvxes fj/iaprov durch L., die besonders

s<ch z. T. für eine frühere Zeit aus Andeutungen erschließen, eingehend begründet wird und in dem Buch eine entsprechende

z T. aber auch nur für das 2./3. oder 5. Jhdt.s. Für den Versoh- Rolle spielt, kann hier nicht eingetreten werden,

nungstag findet 6ich 6chon in der Mischna reicheres Material, das Halle/Saale Gerhard Delling

Auskünfte über die Vorgänge und das Verständnis des Tages----

geben kann, z.T. ja bereits im AT. Die Berührungen zwischen 19 f., und steI]en dje ^„^ichte der Sünde' (so S. 362) in der Folgeden
Texten des Versöhnungstages und dem Rom. (S. 244-256) zeit dar, ebd. § 21-26.

sind z. T. formal, z. T. (das stellt auch L. heraus) gegensätzlich ) Von den in den Anhängen in lateinischer Übersetzung wiederhatte
um Befreiung aus der Sklaverei — der Getaufte ist frei von S^ebenen und kommentierten 4 Texten (sonst sind noch 2 kürzere
Sünde usw ; S. 250) christliche Texte aufgenommen) aus dem Seder Abodah werden von L.

11.. ' « u u j n li <■•• j- .1. *s.A.»n eine (S. 401—403) in das lO./ll., zwei andere (S. 407—426.

Mit d.esen Kapp, ist der Weg gebahnt für die themawdien 427^44) > 4. Jhdt. datiert.
Erörterungen des Bandes zu Rom. 5, 12 ff. Kap. VII, Au

commencement du peche, bemüht sich (nach Ausführungen über [5 r,je jci a «Mit« Art. 57

Ai~ cf„Ti„_„ „__Ds« r •_ d • £ j -l j- c..-,W.ir ,,tst»m, Eva d: Son and Savionr. A Study ot Acts 13,32—37.

vö 1,1 ^, 5 1 Br,=fR'nzen und uber dle S/™tUr With an Appendix: 'Son of God' in the Synoptic Gospels. Transl.

von Korn. 5) vor allem um den Nachweis - zuerst vom AT her by M. J. Petry Lund: Gleerup; Kopenhagen: Munksgaard 1961.

«ann auch aus Rom. und speziell Rom. 5 —, daß mit hp V 134 S. gr. 8° — Coniectanea Neotcstamentica, XVIII. Schw. Kr. 10.—.

fffiagrov der in Adams Schuld begründete Zustand des L versudlt das probiem der Interpretation der drei auf-

iundigseins aller Menschen ausgesagt sei; bedeutsam wird die einanderfolgenden Zitate in der Paulus-Rede Act. 13, 32-37

UnJ"scheidung zwischen Übertretung und Unwissenheitssünde einer Lösung näherzuführen. Nach einer kurzen Analyse der

nach Lev. 4 und dem Ritus des Versöhnungstages. Eine Bestäti- voraufgehenden Teile der Predigt, in der die Beziehung zwi-

SJ'ng findet L. in bestimmten Partien synagogaler Texte zum sehen Act. 13, 17—23 und 2. Sam. 7, 6 — 16 hervorgehoben

zumSVUI1^StaS' Cjic Z'^' zicrnli* sPät sind; den Sec,er Abodah wird, erhebt der Verf. in drei Teilen (von denen der letzte

hä ' j/rs°bnungsrag möchte L. auf Grund erschlossener Ab- freilich nur etwas über zwei Seiten beansprucht) den Sinn der

ng'gkeit bestimmter Stücke in Const. Apost.5 von dem jüdi- zitierten Stellen Ps. 2, 7; Jes. 5 5, 3 und Ps. 16, 10. Durch sie

~ - soll Jesus als der Empfänger der David-Verheißung (2. Sam. 7)

. ' bestimmte Siglen des Autors für die verwendeten Ausgaben aufgewiesen werden; Jesus hat mit der Auferstehung die ewige

ej der neueren Riten werden S. 212 erklärt (vgl. weiter S. 290); Herrschaft übertragen erhalten. Denn die beiden ersten zitier-

n Abkürzungsverzeichnis wäre auch sonst nützlich. ten Stellen spielen auf den David-Bund an, der schon im Alten

erkennt »~ W„ortiPicl vom P"echischen Text aus: in den naioia Testament und ebenso im Spätjudentum, bei den Rabbinen und

'TgZ.ZvIZ »'* "Ibst (S-. u ... ...... Att im Neuen Testament auch außerhalb von Act. messianisch-

; gelegentlich bietet das Achtzchngebet de Möglichkeit de« „..,., / , ~ . . , . , • , „„„,„ r>„ ...

Vergleid», der die Erweiterungen des neueren Ritus erkennen Hfel "*,atS,0S,sdl Sedeut.et wird (wie ebenso der ganze Ps. 2) wah-

*) Er trat an die Stelle der Tempelopfer, S.218. ps- 16' 10 in act- «elbst berclts 2' 30 1 mlt der david'

) Sie nehmen Bezug auf die Sünde Adams, Const. Apost. 8, 12, Verheißung verbunden ist. Da diese auf die Erlösung gerichtet