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Ausgabe:

1962

Kategorie:

Religionspädagogik, Katechetik

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

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147

14«

H a m m e 1 s b c c k, Oskar: Erziehung — Bildung — Geborgenheit.
München: Kaiser 1961. 39 S. gr. 8° <= Theologische Existenz heute,
hrsg. v. K. G. Steck u. G. Eichholz, N. F. Nr. 90. DM 2.40.

Hollenbach, Johannes Michael: Zur religiösen Erziehung der
männlichen Jugend.

Stimmen der Zeit 169 (Jg. 87, 1961/62) S. 21—33.
Kimme, August: Ein evangelischer Katechismus — wozu?

Ev.-Luth. Kirchenzeitung 15, 1961 S. 345—348.
Lubsczyk, Hans: Die katechetische Verwertung der Überlieferungen

von der Bundeslade.

Bibel und Leben 2, 1961 S. 206—223.
P 1 a c h t e, Kurt: Die pädagogische Haltung.

Praxis der Familienberatung Heft 3, 1961 S. 289—293 (Beilage zu

„Wege zum Menschen").

MISSI0NSW1SSENSCHAFT UND ÖKUMENE

Hack, H., Dr.: Die Kolonisation der Mennoniten im paraguayischen
Chaco. Übers, v. A. M. la Croix -Jacobs. Amsterdam: Königliches
Tropeninstitut, Abt. f. kulturelle u. physische Anthropologie
o. J. 232 S. m. 22 Abb., 6 Ktnskizz., 24 Abb. a. Taf., 1 Faltkte.
gr. 8°. Kart. hfl. 9.-.

Die Mennoniten sind viel gewandert und haben viel gesiedelt
. Die letzte Ansiedlung, denn 60 soll nach S. 7, Anm. 5 in
dieser Studie da« Wort „Kolonisation" verstanden werden, erfolgte
im Staate Paraguay 1928 mit 1303 Personen in Menno,
1930—1932 mit 2008 Personen in Fernheim und 1947—1948 mit
2472 Personen in Neuland. Damit bildeten die Mennoniten in
jenem Staat und Zeitabschnitt 35, 6 % der Gesamt - Immigration.
Diese drei Gruppen kamen aus politisch-religiösen Gründen nach
dem paraguayischen Chaco, dem quechua der Andesindianer, was
nichts anderes als „großes Jagdgebiet" bedeutet.

Das zentrale Problem dieser Arbeit, der eine Untersuchung
von acht Monaten an Ort und Stelle diente, ist es, „die Faktoren
zu untersuchen, die das Sichbehaupten der Siedlungen im paraguayischen
Chaco bestimmt haben, ebenso wie die, die in diesem
Punkte in den Siedlungen unterschiedlich gewirkt haben"
(S. 7, 12). Diese Selbstbehauptung war auf dem Hintergrund der
typisch mennonitischen „Absonderung von der Welt" zu sehen.

Die ganze Studie dürfte die Ökonomen und Soziologen
ebenso wenn nicht noch mehr interessieren als die Theologen.
Denn vor dem Leser wird eine ganze Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte
ausgebreitet und mit vielen Zahlenangaben und Diagrammen
belegt. In sicher sehr zuverlässiger Weise schildert der
Verf. zunächst die religiöse Art der Mennoniten, die zufolge der
durch ihre Glaubensauffassung bedingten Konflikte mit den div.
Obrigkeiten immer wieder zu Auswanderungen und neuen Siedlungen
veranlaßt werden. Der Hauptteil des Buches bezieht sich
auf den Chaco als Siedlungsgebiet und auf alle mit dem
Siedlungsvorgang verbundenen technischen, wirtschaftlichen und
soziologischen Fragen (S. 21—168). Das abschließende VII. Kapitel
von 46 S. bietet sodann einen Einblick in die religiöse
Problematik, und zwar nach Lehre und Praxis. Dabei ergibt sich,
daß neben der gleichen Grundeinstellung doch auch mancherlei
Verschiedenheiten aufgetreten sind. Solche zeigen sich beim Taufen
(Besprengung und Untertauchen), bei der Zulassung zum
Abendmahl (S. 170!), dem Geben des hl. Kusses und bei der
Fußwaschung, der Geburtenregelung (nurl) auf dem Wege der
periodischen Enthaltsamkeit, natürlich auch in der Frage des
Rauchens, und schließlich auch bei dem Problem, was ein Menno-
nit sich an schulischem Wissen aneignen darf. Eine Seite z. B.
lehnte Geographie und Geschichte wie auch Unterricht in der
spanischen Sprache ab (S. 172). Auch die Stellung zu den Indianern
war nicht einheitlich oder problemlos. Manche Dörfer lehnten
es prinzipiell ab, Indianern Arbeit zu geben. Zu solcher
Kontaktablehnung sah man sich vom Grundsatz der Absonderung
von der Welt genötigt. Diese Haltung verhinderte auch bei manchen
jede missionarische Einwirkung auf die umlebenden Indianer.
Da man sich darin nicht auf die Dauer einig war, kam es doch zu
einer Mission, zu Entsendung von Missionaren und auch zu Taufen
von Indianern. Einer der Missionare wurde 1958 von Moro-
Indianern ermordet. Schrecklich ist der Satz auf S. 207: „Bis
heute hat man nämlich jede Aufnahme der Indianer in die menno-

nitische Gemeinschaft zurückgewiesen"! Eine längere Angabe des
Buchinhaltes in englischer Sprache und eine ausführliche Bibliographie
beschließen das Buch. Ein Index fehlt.

Halle/S. Arno Lehmann

Weltkirchenlcxikon. Handbuch der Ökumene. Im Auftrag:
des Deutschen Evangelischen Kirchentages hrsg. von Franklin H.
Li t teil und Hans Hermann W a I z unter Beratung v. G. Flo-
rovsky, W. Freytag f, A. Keller, H. Kraemer, K. S. Latourette.
S. Neill, R. Niebuhr, K. E. Skydsgaard. Stuttgart: Kreuz - Verlag:
[i960]. XII S., 1756 Sp. m. Abb. u. 48 Taf. gr. 8°. Lw. DM 58.-.

Das Erscheinen des Weltkirchenlexikons stellt zweifellc* ein
Ereignis in der ökumenischen Literatur der Gegenwart dar und
ist zugleich bedeutsam für die theologische Wissenschaft wie für
die kirchliche Praxis. Der Präsident des Deutschen Evangelischen
Kirchentages weist im Vorwort darauf hin, daß das neue Welt-
kiirchenlexikon an die Seite des bewährten Evangelischen Sozial-
Lexikons tritt (hrsg. von Friedrich Karrenberg, Stuttgart 195 4).
Das vorliegende Handbuch der Ökumene will nicht nur Theologen
und Kirchenführern, sondern jedermann dienen, „der wachen
Geistes an den hinter dem Tage stehenden Auseinandersetzungen:
unserer Zeit Anteil nimmt". Es wendet sich damit zugleich an die
Laienwelt, besonders an die, die mit Christen anderer Länder
und Kirchen zu tun haben. Das Handbuch versucht, den Stand
des in den letzten Jahrzehnten in Gang gekommenen ökumenischen
Gesprächs wiederzugeben. Daß der Deutsche Evangelische
Kirchentag sowie die beiden Herausgeber Franklin H. Littell und
Hans Hermann Walz diese große und kühne Aufgabe übernommen
haben, verdient aufrichtigen Dank.

Der Stoff ist von großer Spannweite und überraschend
umfassend, andererseits doch so konzentriert, daß das Werk
gerade noch als „Handbuch" angesprochen werden kann. Es wird
dem Leser mehr geboten, als er von einem Handbuch der Ökumene
erwartet. Die Länder und Völker der Erde, die nichtchristlichen
Religionen, die christlichen Kirchen, Konfessionen und
ihre Weltbünde, die Einheitsbestrebungen, Unionen und Unionspläne
der Kirchen, missionarische und kirchliche Bewegungen und
Zusammenschlüsse, theologische Fragen in ökumenischem Aspekt
, soziale Probleme und Fragestellungen, größtenteils irrt
Weltbereich, sowie die Fragen christlicher Verantwortung gegenüber
der modernen Welt werden behandelt, um nur einige Hauptgebiete
zu nennen. Die Fülle der über 2000 Artikel ist durch
etwa 3000 Stichworte im Register ergänzt, so daß der Leser auch
dort, wo er keinen eigenen Artikel zur Hand hat, die notwendigen
Hinweise auf verwandte Artikel vorfindet. Die Frage ist
freilich, ob dieses Register nicht einer noch stärkeren Durcharbeitung
und Ergänzung bedarf, so daß aus großen Artikeln
noch mehr Stichworte für das Register entnommen und manche
Stichworte zur Erleichterung des Auffindens aufgenommen werden
. Um ein Beispiel zu nennen: Die Kontinentalen Kirchenkonferenzen
im Bereich Europas, Asiens und Afrikas stehen
unter „Konferenz Europäischer Kirchen", „Ostasiatische Christliche
Konferenz" (übrigens ohne Hinweis darauf beim Stichwort
„Asien") und „Gesamt-Afrikanische Christliche Konferenz".
Hier würde sich vielleicht eine Zusammenstellung der Konferenzen
unter „Kontinentale Kirchenkonferenzen" empfehlen. Solche
vermehrte Hinweise und gegebenenfalls Zusammenstellungen
gleichartiger Titel im Stichwort-Register würden das Nachschlagen
und Auffinden erleichtern. Auch sind so gängige Begriffe wie
„Zentralausschuß" und „Exekutivausschuß des Ökumenischen
Rates" wohl im Artikel „ökumenischer Rat der Kirchen" behandelt
, fehlen jedoch im Stichwort-Register. Doch das sind
kleine Dinge gegenüber der großen Leistung des Werkes, Anliegen
, die jedoch bei einer Neuauflage berücksichtigt werden möchten
. Besondere Freude hat man an dem reichen, gut ausgewählten
und vortrefflich wiedergegebenen Bildmaterial, das z. B. das
gottesdienstliche Leben in den Konfessionen, Darstellungen der
Altar- und Tafelmalereien, des Kirchenbaus in den europäischen
Ländern, des modernen Kirchenbaus Oeider nicht in den Jungen
Kirchen) 6owie Christus-Darstellungen aus verschiedenen Jahrhunderten
bietet.

Hat ein solches ökumenisches Kirchenlexikon neben den
anderen z. Zt. vorliegenden Kirchenlexika wie „Evangelisches