Recherche – Detailansicht

Ausgabe:

1962 Nr. 3

Kategorie:

Christliche Kunst und Literatur

Titel/Untertitel:

Neuerscheinungen

Ansicht Scan:

Seite 1

Download Scan:

PDF

225

Theologische Literaturzeitung 1962 Nr. 3

226

Steitz, Heinrich: Die Kirche in der modernen Diaspora. Von der

Gustav-Adolf-Arbeit heute.

Die evangelische Diaspora 32, 1961 S. 68—75.
Vries, Wilhelm de: Römische Zentralgewalt und örtliche Autonomie

in der Ostkirche.

Stimmen der Zeit 169 (Jg. 87, 1961/62) S. 46—57.
Wüstn'er, Friedrich: Brasilien, das Land der Zukunft — auch für
unsere evangelische Kirche?
Die evangelische Diaspora 32, 1961 S. 129—138.

GESCHICHTE DER CHRISTUCHEIS KUNST

K i e s t e v, Kyrill, u. Vassil Sachariev: Alte bulgarische Malerei
. Übers, v. Michail M a 11 i e v. Dresden: Verlag der Kunst
[i960]. 156 S. m. 91, z.T. färb. Taf. 4°. Lw. DM 36.—.

Wie der letzte Absatz des Buches ausdrücklich betont, wollen
seine Ausführungen „dieses umfassende Gebiet nicht methodisch
betrachten, sondern sollen nur einige Hinweise zu den in
diesem Band zusammengetragenen Abbildungen von Werken der
älteren bulgarischen Malerei sein" (S. 3J). Trotz dieser Bescheidenheit
kann gesagt werden, daß beide Verf. durchaus methodisch
das umfangreiche Material der Denkmäler chronologisch
und nach bestimmten Prinzipien der Kunstbetrachtung geordnet
und vorgeführt haben. Wie bei den meisten marxistischen kunstgeschichtlichen
Darstellungen beginnt auch die vorliegende mit
den Funden der Altsteinzeit, um dann mit den frühesten Denkmälern
des bulgarischen Reiches fortzufahren. Die Behandlung der
kirchlichen Kunst (Monumcntalmalerei und Ikonenmalerei) zeugt
von großem Verständnis und einem berechtigten Stolz auf ihren
Besitz, wenngleich ich Kirill und Method S. 23 nicht als Bulgaren
, sondern als Griechen ansehen möchte. Der Leser lernt die
wichtigsten Zeugen der bulgarischen Malerei von der aus kleinen
Keramikplatten bestehenden Ikone der Thcodoro« Stratilatcs
vom 9. — 10. Jhdt. zu Georgi Dantschow Sografina im 19. Jhdt.
kennen. Die bulgarische Malerei ist eines der wichtigsten Verbindungsglieder
zwischen Ost und West. Sie hat, was allerdings
hier nicht zur Sprache kommt, im 14. und 15. Jhdt. bis nach
Rußland eingewirkt. Verf. zeigen auch die sozialen Probleme der
bulgarischen Kunst auf (Bogomilen z. B.). Mit diesen, wie etwa
noch mit der Zusprechung an bulgarische Meister der Malereien
von Bojana, befinden sich die Verf. im Einklang mit den Forschungen
und Forderungen u. a. von Demus. Die Bildtafeln sind
gut gelungen und vermitteln einen unmittelbaren Eindruck der
bulgarischen Malerei. So vermag dieser gut ausgestattete Band
dem Leser eine durchaus verläßliche Einführung zu bieten, die er
an Hand der am Schluß angeführten Spezialliteratur noch vertiefen
kann.

Halle/Saale Kon rad O n a s c h

Thulin, Oskar. Die Lutherstadt Wittenberg und ihre reformatorischen
Gedenkstätten. Berlin: Evang. Verlagsanstalt [i960]. 42 S.
m.Abb., 54 Taf. gr. 8°. Kart. DM 5.80; Lw. DM 7.20.

Städtemonographien sind in den letzten Jahren in überraschend
großer Zahl von den Verlagen der Deutschen Demokratischen
Republik herausgebracht worden; es ist, als wolle man
8ich nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges auf den gebliebenen
Bestand besinnen. Auch beweist die Nachfrage nach solchen
Büchern, daß wir in unserer schnellebigen Zeit das Interesse
für die Vergangenheit und für geschichtliches Werden noch nicht
verloren haben.

Was das Wirken einzelner Männer für eine Stadt zu bedeuten
vermag, läßt sich wohl an keiner so überzeugend demonstrieren
wie an Wittenberg. Kurfürst Friedrich der Weise gründete
'502 hier eine Universität, zog wenige Jahre später Lucas Cranach
an seinen Hof, der in Wittenberg die bei weitem größte Malerwerkstatt
der Zeit aufbaute. Der Kurfürst schuf Martin Luther
freie Bahn, der Wittenberg zum Zentrum der Reformation
•nachte, und an dessen Seite Philipp Melanchthon wirkte, die
Gelehrsamkeit Deutschlands verkörpernd. So wurde die zuvor
unbedeutende Stadt in wenigen Jahrzehnten zu einem einzigartigen
Kraftfeld deutscher Geschichte und Kultur. Das eindring-
'lch geschildert und mit zahlreichen Dokumenten aus Architektur
"nd bildender Kunst anschaulich belegt zu haben, ist das Verdienst
des vorliegenden Buches, geschrieben vom Direktor der

Lutherhalle, der als Theologe und zugleich Kunsthistoriker für
diese Aufgabe wie kein anderer geeignet war. Die Ausstattung
des Buches ist gediegen ohne Aufwand und überrascht durch
manche neue Aufnahme.

Leipzig Johannes Jahn

Agnello, Giuseppe: Catacombe inedite di Cava d'Ispica.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 87—104.
A u d i n, Amable e Yves B u r n a n d : Alla ricerca delle tracce di

Cristianesimo sulle tombe di Lione prima della pace della Chiesa.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 51—70.
Bagatti, B.: II musaico degli animali ad 'Amwäs (Palestina).

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 71—80.
Bruyne, Lucien de: Les „lois" de l'art paleochretienne comme in-

6trument hermeneutique.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 105—186.
Deichmann, F. W.: Nochmals zur Architektur Konstantinopels

im 5. und 6. Jahrhundert.

Byzantinische Zeitschrift 54, 1961 S. 98—115.
Djuric, V. J.: Über den „Cin" von Chilandar.

Byzantinische Zeitschrift 54, 1961 S. 333—351.
Ferrua, Antonio: La criptografia mistica ed i graffati Vaticani.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 231—247.
Hirzel, Stephan: Was halten Sie von Kirchenbau-Wettbewerben?

Das Ergebnis einer Umfrage.

Kunst und Kirche XXIV, 1961 S. 116—119.
H o 11 z, Gottfried: Taufe und Abendmahl. Zwei Meisterwerke des

Mittelalters in Rostocker Kirchen. Berlin: Evang. Verlagsanstalt

[i960], in S. m. Abb. 8°. Kart. DM 4.50.
K r i e s i s, A.: Über den Wohnhaustyp des frühen Konstantinopel.

Byzantinische Zeitschrift 54, 1961 S. 322—327.
L ü t h i, Kurt: Theologische Bemerkungen zum Selbstverständnis der

modernen Malerei.

Zeitschrift für evangelische Ethik 1961 S. 259—272.
Möbius, Friedrich: Außenbaumotive der Jenaer Stadtkirdie. Versuch
einer geschichtlichen Deutung.

Wiss. Zeitschr. der Fr. Schiller-Univ. Jena 10, 1960/61 (Ges.-Sprach-
wiss. Reihe) S. 339-374.
Nestori, Alido: Un eimitero cristiano anonimo nella villa Doria
Pamphili a Roma.

Rivista di Ardieologia Cristiana 3 5, 1959 S. 5—47.
Pallas, D. Li Une petite rccherdic dans le diaconion de la basilique
B de Philippes.

Byzantinische Zeitschrift 54, 1961 S. 328—332.
— Scoperte archcologiche in Grecia negli anni 1956—1958.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 187—223.
Panciera. Silvio: Comunitä religiöse e formule funerarie salonitane.

A proposito di una nuova epigrafe.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 81—86.
R i e t s c h e 1, Christian: Laienkunst. Lebensäußerung der dienenden

Gemeinde.

Kunst und Kirche XXIV, 1961 S. 124-128.
Testini, P.: I mosaici ravennati di S. Apollinare Nuovo col ciclo
cristologico.

Rivista di Ardieologia Cristiana 35, 1959 S. 225—230.
Tillich, Paul: Zur Theologie der bildenden Kunst und der Architektur
.

Kunst und Kirche XXIV. 1961 S. 99-103.
Weigert, Hans: Die romanische Baukunst.
Universitas 16, 1961 S. 1075—1090.

SYSTEMATISCHE THEOLOGIE
.1----

Gl oege, Gerhard: Aller Tage Tag. Unsere Zeit im Neuen Testament
. Stuttgart: Kreuz-Verlag [i960]. 287 S. 8°. Lw. DM 13.80.

In steigendem Maße wird darüber geklagt, daß zwischen der
Gemeinde und der Universitätstheologie, ja, weithin auch zwischen
den Pfarrern und der theologischen Forschung keine Fühlung
mehr bestehe, vielmehr Entfremdung und daher von Seiten
der Gemeinde und zum Teil der Pfarrerschaft Enttäuschung, Mißtrauen
, Sorge, Befremden Platz gegriffen habe. Das gilt in besonderem
Maße für die Arbeit am Neuen Testamente, vor allem die
Erforschung des Lebens Jesu. Soweit man überhaupt von ihr
hört und an ihr ein Interesse nimmt, steht man unter dem Eindrucke
, daß hinsichtlich der Person und Geschichte Jesu durch
die kritische Forschung so ziemlich alles unsicher geworden ist.