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1961 Nr. 12

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Altes Testament

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Neuerscheinungen

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Theologische Literaturzeitung 1961 Nr. 12

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Register, die allein über 100 Seiten füllen, dabei eins der russischen
Namen und eins der erwähnten Bibliotheken und Handschriften
. Wie man hört, hat Thomsen noch an einem weiteren
Band gearbeitet. Die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu
Berlin wird — so hoffen wir — eich dem Weiterbau dieses einzigartigen
Werkes nicht versagen, nachdem sie auch die Herausgabe
des Bandes A wieder großzügig unterstützt hat. Vielleicht ist seit
dem Entstehen des Staates Israel und dem dadurch bedingten Anschwellen
der Palästina-Literatur eine gewisse Umorganisation in
der Erstellung des Werkes nötig. Aber das soll un6 nicht hindern,
den jetzigen Herausgebern den Mut dazu zu wünschen. Es ist eine
Arbeit, des Schweißes der Edlen wert.

Tübingen Kurl Elliger

Beer, Georg, D. Dr.: Hebräische Grammatik. 2. Bd.: Formenlehre II.
Syntax und Flexionstabellen. 2., völlig neubearb. Aufl. von Prof. D.
Rudolf Meyer. Berlin: de Gruyter 1955. 195 S. kl. 8° = Sammlung
Göschen Bd. 764/764 a. DM 4.80.

Meyer, Rudolf, Prof. D.: Hebräisches Textbuch zu G. Beer —
R.Meyer, Hebräische Grammatik. Ebda 1960. 170 S. kl. 8° = Sammlung
Göschen Bd. 769/769 a. DM 5.80.

Wenn durch widrige Umstände bedingt Beer-Meyers Hebr.
Gramm., Bd. II nunmehr mit dem jetzt erschienenen Hebr. Textbuch
von Rud. Meyer zusammen besprochen werden soll, dann
ist zu berücksichtigen, daß diese Grammatik, die J. J. Koopmans
gleich nach ihrem Erscheinen als „eine der besten modernen
wissenschaftlichen hebräischen Grammatiken" (Bibl. orientalis
XIII, 1956, S. 22) bezeichnete, 6ich im Gebrauch bei der alttesta-
mentlichen Exegese, speziell im Nebeneinander mit den älteren
Standardwerken wie Gesenius-Kautzsch, 28. Aufl. 1909, Bauer-
Leander, 1922 und Gesenius-Bergsträßer I, 1918; II, 1, 1926
und II, 2, 1929 glänzend als zuverlässiges Nachschlagewerk bewährt
hat. In Zukunft wird sich die praktische Brauchbarkeit
noch insofern erhöhen, als dem bislang lebhaft empfundenen
Mangel eines Sach- und Stellenregisters mit seiner Veröffentlichung
im Hebr. Textbuch, S. 149—170 abgeholfen ist.

Im ständigen Vergleich mit den älteren Grammatiken wird
am zweiten Teil der Hebr. Gramm, deutlich, daß die hebraisti-
schen Studien im letzten Menschenalter keineswegs stillstanden,
vielmehr sogar eine starke Belebung erfuhren, wie auch die vielen
zitierten Arbeiten aus der letzten Zeit zeigen. Der große
Reichtum des verarbeiteten Materials ist auch hier wieder positiv
zu werten. Übersichtlich ist der alttestamentliche Bestand der
grammatischen Erscheinungsformen aufgeführt und beschrieben.
Ebenso sind die sprachlichen Entwicklungslinien durch wirkliche
Belege, vor allem aus dem Ugaritischen, verdeutlicht. Die Hauptlinien
der Grammatik bleiben dabei immer klar. Ein sichtbarer
Vorteil gegenüber dem ersten Teil ist die Verwendung einer
kräftigeren hebräischen Drucktype.

Die Heranziehung des Altkanaanäischen, für das Rud. Meyer
das Ugaritische als Vorbild nimmt, und des Akkadischen macht
besonders die Ausführungen über das Imperfekt und den Imperativ
(§ 62 f.), wie überhaupt die Verbalbildung (§ 62—67)
klar und durchsichtig, wobei die Entstehung der „Stammesmodifikationen
" (§ 66) besonders berücksichtigt ist.

Die Syntax führt auf 65 Seiten die Hauptprobleme der
hebräischen Satzlehre vor. Der Rückgriff auf H. Reckendorfs
Arab. Syntax, 1921, kommt sehr der Erörterung des Nominal-
6atzes (§ 90) und des Verbalsatzes (§91) zugute. Bemerkenswert
ist die Ablehnung der Bezeichnung „casus pendens" (§ 92, 4).
Ferner gebraucht Rud. Meyer statt des geläufigen Ausdrucks
„Relativsatz" die Bezeichnung „Attributsatz" (§115), da er die
nominalen Teile eines übergeordneten Satzes ergänzt. Die erfreulich
zahlreichen Beispiele aus dem Alten Testament sind, wie
es didaktisch sehr zweckmäßig ist, alle ins Deutsche übersetzt.

Das „Hebr. Textbuch" unterscheidet sich nicht nur
in der Benennung, sondern auch in Anlage und Textauswahl
von den ihre Grammariken pädagogisch erschließenden Übungsbüchern
von Georg Beer, 1915 oder — heute fast ganz vergessen
— von Emil Kautzsch, 6. Aufl. 1908, weil Rud. Meyer getreu
dem Grundsatz der Sammlung Göschen „nicht nur Elementarkenntnisse
vermitteln, sondern zugleich einen Querschnitt durch
den gegenwärtigen Forschungsstand geben" (Hebr. Textbuch,
S. 6) will.

Daher bringt Rud. Meyer „aus methodischen Gründen"
keine Übungsstücke herkömmlicher Art. Dieser Verzicht setzt
hochqualifizierte Lehrer und hochbegabte Schüler voraus. Der
große Methodiker des hebr. Sprachunterrichts, Paul Dörwald,
war darin anderer Ansicht. Er meinte: „Reichliches Übersetzen
aus dem Übungsbuch übt die erlernten Sprachge6etze sicher ein"
(Der hebräische Unterricht, Berlin 1910, S. 25). Dasselbe hat auch
für die akademischen Sprachkurse zu gelten.

Rud. Meyer beginnt sogleich mit zusammenhängenden Lesestücken
(Gen. 2, 4b—3, 24; Jes. 5, 1—7; Ps. 47, 2—10; Jdc. 9,
8—15). Beigegebene Transkriptionen sollen zur Kontrolle des
Lesens dienen. Als Hilfe für daß anschließende Übersetzen sind
die überaus zahlreichen Anmerkungen, die auf die betreffenden
Paragraphen der Grammatik hinweisen, gedacht. Aus dieser
offensichtlichen Höhenlage des Werke« läßt 6ich unschwer auf die
hohen Anforderungen an den Anfänger schließen.

Nach dieser Hürde folgen zehn didaktisch umsichtig ausgewählte
Textproben in tiberischer Vokalisation (S. 34—5 3), die
dem Schüler einen guten Querschnitt durch alle Arten von Texten
des Alten Testaments darbieten. Dasselbe gilt von den in
der Schwierigkeit sich steigernden unpunktierten kanonischen
Texten (S. 54—67). Wer sich bis hierher vorgearbeitet hat, kann
sicher das Hebraicum bestehen.

Für vertiefende Studien nach dem Hebraicum sind die kanonischen
Texte mit außertiberi6cher Vokalisation (S. 68—79) und
die vormasoretischen biblischen und außerbiblischen Texte (S. 80
— 90), sowie die abschließenden nichtliterarischen Texte (S. 91
—96) bestens geeignet. Durch sie wird frühzeitig ein vorzüglicher
Zugang zu den textgeschichtlichen Forschungen Paul Kahles, sowie
zu den Handschriften vom Toten Meer gegeben. Das ausführliche
Wörterverzeichnis wie die zahlreichen Anmerkungen
geben dabei so gute Hilfestellungen, daß diese Texte auch zum
Selbststudium geeignet sind.

So kann abschließend gesagt werden, daß jeder Benutzer
dem Werke von Rud. Meyer tiefere Einsicht in das Hebräische
verdanken wird.

Haselau Egon Pfeiffer

D r i e s s e n, W. C. H.: Un commentaire arameen d'Ezechiel fausse-

ment attribue ä Saint Cyrille d'Alexandrie.

Revue Biblique 67. 1961 S. 251—261.
Eichrodt, Walther: "The Holy One in Your Midst". The Theo-

logy of Hosea.

Interpretation 15, 1961 S. 259—273.
G r e 1 o t, Pierre: Les proverbes arameens d'Ahiqar.

Revue Biblique 67, 1961 S. 178—194.
J e n n i, Ernst: Zwei Jahrzehnte Forschung an den Büchern Josua bis

Könige (Fortsetzung).

Theologische Rundschau N. F. 27, 1961 S. 197—246.
Ritsehl, Dietrich: God's Conversion — An Exposition of Hosea 11.

Interpretation 15, 1961 S. 287—303.
Vincent, Louis-Hugues t: Un sanetuaire dans la region de Jericho.

La synagogue de Na'arah (Planche« III ä XXIII).

Revue Biblique 67, 1961 S. 161—177.
Wittenberg, Martin: Gotteszorn und Menschensünde in alttesta-

mentlicher Sicht.

Evangelisch-Lutherische Kirchenzeitung 15, 1961 S. 249—255.
W ol f f, Hans Walter: Guilt and Salvation — A Study of the Prophecy
of Hosea.

Interpretation 15, 1961 S. 274—285.

NEUES TESTAMENT

Josephus, Flavius: De Bello Judaico. Der Jüdische Krieg. Zweisprachige
Ausgabe der sieben Bücher. Bd. 1. Hrsg. u. mit einer Einleitung
sowie mit Anmerkungen versehen von O. M i c h e 1 u. O.
Bauernfeind. Bad Homburg v. d. H.: Gentner 1960. XXXVI,
464 S. gr. 8°.

Es ist außerordentlich erfreulich, daß sich den zahlreichen
zweisprachigen Ausgaben antiker Autoren, die in den letzten
Jahren erschienen sind, nunmehr auch eine solche des Jüdischen
Krieges beigesellt, die zugleich gut ausgestattet, sehr lesbar und
nicht zu teuer ist. Es war ein origineller und glücklicher Ge-